Auch, wenn es schon älter ist, das Thema. Manchmal kann ich beobachten, dass es Spieler gibt, die einfach schwer in Rolle finden können, wenn der Einstieg in ein Abenteuer zu rasant ist und wenig Raum für das Experimentieren und Einfinden in den neuen Charakter bietet. Sprich: meiner ist kein Vorschlag für One-Shots :-) Ich selbst gehöre auch zu den Spielern, die sehr dankbar dafür sind, wenn sie neben dem Plot (am besten natürlich in den Plot integriert) immer wieder einmal etwas vorgesetzt bekommen, an dem sich der Charakter auch als "normaler Mensch" reiben und an dem er wachsen kann. In unserer Runde ist das recht einfach gelöst: da wir eigentlich eher der Typ "Kampagne" sind, haben wir für das epische Ausspielen enorm viel Zeit und legen bei der Charaktererschaffung viel Wert auf den Hintergrund des PCs. Der SL hat so unendlich viele Möglichkeiten in der Hand, unaufmerksame Spieler wieder an den Haaren zu packen und aus dem OT-Bereich zu ziehen. Gerade bei den ersten Cthulhu-Runden war dieses "Drumherum" für mich enorm wichtig, weil der ganze Mythos-Kram sehr... hm... weit ab war. Unser damaliger SL hat es aber durch ein wenig Zeitdreingabe und einem Spitzer Kreativität geschafft, mich vollkommen in seinem Abenteuer aufgehen zu lassen. Mein Charakter hatte recht schnell ein absolutes Interesse daran, etwas gegen "DAS DA" zu unternehmen. Sie hatte zu dem Zeitpunkt zwar noch immer nicht recht begriffen, um was es da eigentlich ging, aber war von der Hintergrundgeschichte her (also von einem Blickpunkt aus, den ich als Spieler gut überblicken konnte - schlie?lich hatte ich den ja selbst entwickelt) schon absolut drinnen. Wäre es zum Beispiel das Haus gewesen, in dem sie aufgewachsen wäre... Hättest Du beschrieben, wie die einzige Erinnerung an die geliebte, so früh verstorbene Mutter (es handelt sich um das Hochzeitskleid, welches die Spielerin sich als kleines Mädchen immer überzog, wenn sie Angst hatte und sich einsam fühlte) sich in Rauch und Asche aufgelöst hatten, dass der kleine Butschi, so knuffig gelb in seinem Käfig (die Gute, sie hatte ihn eigens mit der Hand aufgezogen) leider auch verkohlte.... Na, ich denke, man sieht, worauf ich hinaus will. Ich glaube, dass jeder Spieler fähig ist, Emotionen zu leben, die für Cthulhu wichtig sind. Manchmal ist aber der Einstige eher über andere Emotionen als Angst und Grauen einfacher. Und auch ein eher geradliniger Plot lässt sich durch kleine "persönliche" Highlights für die Spieler enorm aufmöbeln.