Ragharrâtz

Als Wiedereinsteiger finde ich die Vorstellung, dass Waffen online sind und gehackt werden können, erstmal sehr krass. Es bietet eine coole Option und macht Decker vor Ort sinnvoller. Andererseits klingt es einfach total bescheuert, seine Waffen/Cyberware oder andere kampfrelevante Dinge angeschaltet zu lassen. Meine Frage ist nicht direkt regeltechnisch, sondern eher ingame: Wie normal ist es, dass Gegner (oder Spieler) solche Geräte im Wifi Modus laufen haben? Sind Decker so selten (außer in Spielgergruppen), dass man normalerweise nicht mit dieser Gefahr rechnet? Oder sind es nur die allerletzten Trottel, die ihre Geräte anhaben und jeder mit minimaler Professionalitätsstufe wird über diesen Weg eh nicht attackierbar sein?

Die Diskussion ist zwar schon älter, aber ich antworte mal, wie ich mir das vorstelle: Ich würde denken, dass die räumliche Darstellung von Objekten in der VR unabhängig von der Realität ist. Wenn ich heute eine Liste der in meinem WLan aktiven Geräte aufrufe, hat diese nichts mit deren echter räumlicher Anordnung zu tun. In der Matrix würde eine solche Liste eben nicht flach auf einem Bildschirm, sondern irgendwie dreidimensional und hübsch bunt in VR angezeigt. Die Objekte befinden sich halt in diesem Fall nicht in einem gesonderten Netzwerk (wie mein WiFi zuhause), sondern an einem Punkt im Gitter, der so Nahe an meinem eigenen Standort im Gitter ist, dass sie als „nah“ eingestuft und dargestellt werden. Aber ob sie auf einem Stapel rechts von mir oder alphabetisch sortiert über meinem Kopf oder nach irgendwelchen anderen Kriterien sortiert/angeordnet/verteilt sind, obliegt der virtuellen Willkür. Ich würde sogar erwarten, dass man das zu einem gewissen Grad selber beeinflussen kann. Auch wenn die Matrix kontrolliert wird und Bestimmungen unterliegt, müsste man ja gewisse Einstellungsoptionen bei der Darstellung haben.

Interessant ist ja, dass sie bei der Critterkraft „verstärkte Panzerung“ offenbar selber gemerkt haben, dass die Panzerung so nicht ganz stimmig ist. Da ist sie natürlich eher schon wieder zu krass (jedenfalls, wenn man das als Vorbild für eine Hausregel nehmen wollte, für Drachen natürlich i.O.). Ich finde, wichtiger als der Angriffswert einer Waffe ist ihre Durchschlagskraft, bei der Bestimmung, was die Panzerung gegen sie macht. Der Angriffswert spiegelt ja eher das Handling wider. Ich denke, ich werde es so handhaben: Wenn der Panzerungswert höher ist als der Schaden der Waffe, werden diese „Nettopunkte“ automatisch vom Schaden abgezogen. Das heißt, ein Schuss ohne Nettoerfolge aus einer leichten Pistole (2K) bleibt in einer Panzerjacke (4) gerade so stecken. Mit Nettoerfolgen macht er dann doch etwas Schaden, weil man vielleicht geschickter schießt und eine Schwachstelle trifft. Ein Maschinengewehr (4-7K) geht durch eine Panzerjacke durch, kann aber durch eine Ganzkörperpanzerung aufgehalten oder abgeschwächt werden. So kann Panzerung weiterhin Edge liefern (was ich mir damit erkläre, dass man sich einfach sicherer fühlt und deswegen coolere Stunts und Aktionen macht), sie wird nicht übermächtig, aber auch nicht wirkungslos.

Nach dem Lesen dieses Threads denke ich, dass ich das mit folgender Hausregel handhaben werde: Bei einer Verfolgungsjagd legen beide Teilnehmer zunächst eine Handlingprobe ab, um zu sehen, wie gut sie in dem Gelände zurecht kommen. Die Erfolge oberhalb des Schwellenwertes können sie dann auf ihre darauf folgende vergleichende Probe anwenden.

Ja, den Angriffswert hatte ich vergessen! Dann ist das Attribut „Angriff“ ja doch ziemlich vergleichbar mit dem Angriffswert einer Waffe: Bestimmt den Angriffswert (und somit Edge) und den Schaden. Die zusätzliche Regel mit höher/niedriger kann man weglassen, ohne die Balance komplett zu verlassen. Vermutlich soll sie widerspiegeln, dass man sein Deck vorher eher zum Schleichen oder zum Attackieren eingerichtet hat und diesen Attributsverteilungen mehr Bedeutung geben. Was ja auch seine Berechtigung hat. Aber dass man, wenn man in beidem exakt gleich miserabel ist, weniger Probleme hat, als wenn man in beiden gut, aber mit Differenz, ist, das finde ich doch schräg.

Ok, das ist dann echt missverständlich formuliert, aber ergibt eigentlich nur so Sinn. Sonst wäre der Technomancer zu normalen Aktivitäten in der Matrix ja quasi nicht in der Lage. Dann gehe ich davon aus, dass er sein Icon genauso formen und aussuchen kann, wie jeder andere Besucher der Matrix.

Aber ich führe den Brute-Force Angriff ja mit Cracken+Logik durch, der Angriffswert spielt doch nur für diese Malus-Berechnung eine Rolle. So verstehe ich es jedenfalls. Ich kriege einen Malus bei einer Differenz, aber keinen Bonus, wenn der Wert hoch ist. Die ganze Regel fällt für mich sehr aus dem Rahmen dessen, wie die Sachen sonst funktionieren. Vielleicht sollte man sie wirklich einfach weglassen. Aber dann spielt die Güte des Cyberdecks nur noch eine Rolle bei der Berechnung des Schadens und nicht beim Hacken.

Oder umgekehrt: Man streicht einfach den Passus, nachdem der Mehrfachangriff mit Salve oder AM *keine* Nebenhandlung bräuchte. Dann ist der Normalfall, dass man geradeaus auf einen schießt, und wenn man seine Schüsse aufteilen will, dann muss man eben diese Nebenhandlung verwenden. Nur mit SM/AM kann man es überhaupt tun und dann nur mit Nebenhandlung. Und wenn man dann Vorausschau verwendet, muss man dafür eben nicht seinen Pool aufteilen. Das ergibt für mich eigentlich am meisten Sinn. Die Beschränkung der möglichen Handlungen pro Runde spricht ja dafür, dass das System es begrenzen will, was alles innerhalb von drei Sekunden passiert. Da wäre eine Nebenhandlung, die einen plötzlich X Personen angreifen lässt, doch eher unpassend. Im Nahkampf gibt es keine Vorausschau, da ist die Zahl der Angriffe also eh durch den Würfelpool begrenzt. Sehr viele Gegner sehr schwach anzugreifen lässt sich ja auch bildlich vorstellen (ungezielt mit der Waffe im Kreis wirbeln oder so). Da kommt dann auch die Begrenzung durch Reichweite und Feindposition zum Tragen.

Ich glaube, ich würde das als Hausregel so handhaben, dass sich die Nebenhandlung Mehrfachangriffe nur auf Angriffsarten bezieht, die normalerweise keine Mehrfachangriffe ermöglichen. Also EM oder Nahkampf. Salvenmodus ist halt schon Mehrfachangriff und kann daher nicht zu einem gemacht werden. Es dauert ja auch ein bisschen, bis alle Kugeln der Salve abgefeuert sind. Jemand, der Mehrfachangriff nutzt, schafft es dann eben, in dieser Zeit sehr schnell den Abzug mehrmals zu ziehen. Allerdings beißt sich das dann wieder mit der Edge-Handlung Vorausschau, denn dann könnte man ja theoretisch unbegrenzt viele Gegner angreifen, sofern das Magazin groß genug ist. Wobei diese Logikfalle ja so oder so droht, wenn man Mehrfachangriffe zulässt, oder sehe ich das falsch?

Noch mal nachgehakt zur dem Angriffswert bei Brute Force: Verstehe ich das richtig, dass ich also, wenn ich Angriff und Schleicher beide bei miserablen 1 habe, ich besser im Angriff (außer im Verursachen von Schaden) bin, als wenn ich Schleicher 8 und Angriff 5 habe? Irgendwie komisch.

Hallo! Ein Technomancer ist „schwer zu sehen“. Wenn er aber entdeckt wird, wie sieht er dann aus? Hat er ein Icon? Die gleiche Frage gilt für Sprites. Und wenn ein Technomancer ganz normal in der Matrix interagieren will, muss er dann, um überhaupt sicht- und kontaktierbar zu sein eine Resonanzillusion einsetzen?

Ah, Danke! Das hatte ich zwar gelesen, aber direkt wieder verdrängt, weil ich es nicht richtig verstanden hatte. Es geht direkt weiter, sagt einfach, wenn ich nerve: Wieso ist die Handlung Overwatchwert bestimmen illegal, aber das Programm Babymonitor ist ein Standardprogramm?

Danke für die schnelle Antwort! Dass man sie als das eine oder andere lernen kann, ergibt Sinn, auch wenn ich diese Information nirgends gefunden habe. Ich bin gleich auf die nächste Frage gestoßen: Beim Decken heißt es bei Brute Force, diese Handlung sei „mit dem Attribut Angriff“ verknüpft. Aber in der Beschreibung spielt das Attribut keine für mich erkennbare Rolle.

Hallo! Ich steige nach über 20 Jahren wieder mit Shadowrun ein. Zur 6. Edition hätte ich folgende Frage (weitere werden sicher folgen): Verstehe ich es richtig, dass ein Aspektzauberer, der sich auf "Verzaubern" spezialisiert, keine "normalen" Zaubersprüche lernen kann? Wie soll er dann Zaubersprüche in Gegenstände einbetten? Dazu müsste er sie ja kennen. Aber wenn er keine kennen kann, nützt ihm auch die Verzaubernfähigkeit nichts. Dann könnte er nur Foki herstellen, was eine seltsame Spezialisierung wäre.