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  1. Adventus Regis – Ripples from Carcosa Kampagne Teil 1 Nach der kleinen Einführung im letzten Teil geht es nun mit der eigentlichen Carcosa-Kampagne aus dem Band „Ripples from Carcosa“ los. Charaktere und Setting sind noch immer dieselben. Nach dem Schrecken der Überfahrt glauben sich unsere Urlauber im schönen Vestalanium nun in Sicherheit – und werden schon bald eines Besseren belehrt. Doch lest selbst, was Legionär Geta im Nachhinein über die Ereignisse zu berichten hat. Originalspielbericht https://inyo.home.blog/2021/12/19/adventus-regis-cthulhu-carcosa-kampagne-teil-1/ Die Charaktere Decimus Atilius Blasio: Ein reicher Händler, der mit seinem 6jährigen Sohn Cinna unterwegs ist, um sich nach einem erfolgreichen, großen Handelserfolg einen Urlaub zu gönnen. Titus Fulvius Geta: Ein Zenturio, der in Germanien einen großen Sieg errungen hat. Ein reicher Gönner hat ihm daraufhin den Heimaturlaub großzügig bezahlt. Servia Hirtia Masia: Die Senatorentochter hat vor mehreren Monaten ihren Ehemann verloren und sich nie wirklich davon erholt. Um auf andere Gedanken zu kommen, ist sie mit ihren beiden Kindern Philo (10) und Falta (3) unterwegs in einen idyllischen Urlaub. Caeso Tulius Varro: Künstler und Architekt, der nach anspruchsvollen Projekten in Germanien und Gallien wie die anderen etwas Erholung in Vestalanium sucht. Die Geschichte An den hochgeehrten Patricius Ulvio. Die in den Straßen Roms geflüsterten Gerüchte über die jüngsten Aufstände in den Städten Venusia und Minturnae lässt mir keine andere Wahl, als Euch über die Vorfälle – die wahren Vorfälle – von Vestalanium in Kenntnis zu setzen. Habe ich bisher geschwiegen, in der Furcht, keinen Glauben zu finden, so kann ich dies nicht länger. Ich fürchte um das Heil des Reiches und seiner Bürger. Ich versichere Euch, dass die folgenden Worte, so fantastisch und fieberhaft sie auch klingen, der Wahrheit entsprechen. Vielleicht haben ja bereits Gerüchte über die Geschehnisse auf der Hinreise nach Vestalanium Euer Ohr erreicht. Tatsächlich bevorzuge ich, nicht über die Vorfälle auf diesem Schiff zu sprechen, denn ich fürchte meine Worte würden Euren Glauben in meine geistige Verfassung unnötig in Zweifel ziehen. Ich belasse es dabei, dass diese Erlebnisse mich wohl niemals mehr auf die See hinausfahren lassen können. Ebenso ergeht es übrigens auch der erlauchten Cervia Hirtia Martia und dem ehrenwerten Decimus Blasio, welche mir nicht allein an Bord des Schiffes, sondern auch in Vestanlanium Gesellschaft leisteten. Leider habe ich beide aus den Augen verloren, doch bin ich sicher, Ihr wäret in der Lage, sie ausfindig zu machen und meine Geschichte bestätigt zu wissen, solltet Ihr meiner Erzählung allein keinen Glauben schenken. Wir waren in Vestalanium, wie Ihr Euch vielleicht entsinnen könnt, in der Villa Ravulus untergebracht, einem luxuriösen Domizil, welches einem Mann von solch einfacher Herkunft, wie der meinen, einem kaiserlichen Palast gleichkam. Neben uns dreien, sowie den Kindern meiner beiden Gefährten gab es in der Villa nur einen weiteren Gast. Den Architekten und Künstler Caeso Tulius Varro, welcher wie wir in Vestalanium versuchte, sich von seinem anstrengenden Beruf zu erholen. Unser Gastgeber, Gaius Phillipus, war jedenfalls sehr darauf bedacht, uns allen diese Erholung zu bieten. Bereits bei dem an Dekadenz grenzenden Frühstück unseres ersten Urlaubstages legte er uns ein umfangreiches Programm dar, welches uns an diesem Tag erwartete. Besuche in der Stadt und dem Badehaus gehörten ebenso dazu wie ein Abendmahl auf seinem Flussschiff, inklusive eines Unterhaltungsprogramms. In seiner umfangreichen und deutlich zu viele Worte zählenden Entschuldigung, dass er uns keine Premierekarten hatte verschaffen können, hörte ich auch zum ersten Mal von dem mit Spannung erwarteten Theaterstück, welches an diesem Abend in der Arena und nicht etwa im Theater aufgeführt werden sollte. Die Gerüchteküche kochte zu diesem Zeitpunkt wohl schon zur Gänze über. Livius Carvo, der Regisseur und Autor, hatte derartige Geheimhaltung über sein Stück gehalten, dass die Bewohner und Gäste der Stadt sich hungrig auf jeden Fetzen Information stürzten, den sie darüber bekommen konnten. Über 1000 Laternen sollte er für den Schlussakt allein gekauft haben. Die Kostüme waren angeblich von solch skurriler und verstörender Pracht, dass sie bis zum Auftritt weggesperrt wurden. Kam mir dies bereits ausgesprochen fremdartig vor – in der Legion frönen wir solchen Freuden nicht – waren es die Werber, die wir bei unserem vormittäglichen Marktbesuch trafen, die mich und die Anderen nachhaltig verstörten. Zur Gänze in Gelb gekleidet und bizarre Bewegungen ausführend, tanzten sie über den Platz und händigten dabei eigentümliche Holzplättchen an die Umstehenden aus, auf denen eine gelbe Sigille aufgemalt war. Ein Zeichen, das, wie ich fürchte, das Zeichen des reinen Bösen ist, auch wenn ich es damals nicht erkannte. Gleichwohl hätte ich es ahnen müssen. Die eigentümliche Ausstrahlung dieses Symbols war mir nicht entgangen. Die erlauchte Cervia bekam bei dem Anblick gar einen Schwächeanfall, ebenso einige andere Anwesende. Die Tänzer nahmen davon jedoch keine Kenntnis, sondern verteilten weiter diese Plättchen und luden alle ein, am Abend zur Premiere von „Adventus Regis“ zu kommen. Decimus gerechtfertigten Einwand, dass die Vorstellung doch bereits ausverkauft sei, reagierten sie jedoch nicht, sondern tanzten einfach in Richtung des Theaters weiter. Da es der Dame Cervia nun umso mehr der Ruhe bedurfte, begaben wir uns anschließend in die Gärten, nur um bereits am Eingang von einem Vigiles darauf hingewiesen zu werden, dass man auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen sei. Selbst Mutter, beunruhigte es die Dame natürlich nur noch weiter. Rückblickend wünschte ich, wir hätten das Mädchen nicht gefunden, doch leider entging meinen scharfen Augen die feinen Blutspuren am Rande eines Rosenbusches nicht. Meiner militärischen Intuition folgend, fand ich tief im Dornendickicht zusammengekauert tatsächlich das gesuchte Mädchen Nelaria. Jedoch zutiefst verstört und ihrer Umgebung scheinbar nicht gewahr. „Mutter, es ist ein Fremder in der Stadt.“, war der einzige Satz den sie fortwährend wiederholte. Erst als ich sie bei ihrem Namen ansprach, klärte sich für einen winzigen Moment ihr Blick und sie sagte, dass sie Marcella hieß und eine Prinzessin sei. Nur um danach wieder in ihren abwesenden Status zurück zu kehren. So blieb mir keine Möglichkeit, als sie aus dem Gebüsch zu zerren, wogegen sie sich glücklicherweise nicht sträubte. Sofort riefen wir nach den Vigiles, welche auch sofort heran gelaufen kamen. Erst jetzt fiel uns auf, dass sie in ihrer Hand ein geschmiedetes Amulett hielt. Das gleiche Symbol, welches auch die Werber des verfluchten Theaterstückes verteilten. Einer der Wächter erkannte die Arbeit sogar als Arbeit des Schmiedes und gab uns seine Adresse, bevor er das Kind zu seinem Vater zurückbrachte. Verständlicherweise hatte nicht nur der edlen Cervia diese Episode schwer zugesetzt, auch meine restlichen Begleiter begannen sich nun unwohl zu fühlen. Heute weiß ich natürlich, dass es der Anblick dieses unheiligen Symbols war, das unseren Geist einem Schlüssel gleich für die einfallenden Horden des Wahns zu öffnen vermochte. Damals jedoch erschien es uns als gute Idee, bei dem Schmied nachzufragen, wieso er diese Symbole schmiedete. Waren ich und Cervia doch froh, vom Anblick dieses Zeichens verschont zu sein, schien Decimus verstörender Weise fasziniert davon zu sein und begann nicht nur die Zettel, sondern auch das geschmiedete Symbol als Schutzzeichen bei sich zu tragen. Bis heute frage ich mich, ob dies für einen besonders starken oder schwachen Geist spricht. Jedenfalls trafen wir den Schmied nicht mehr lebend an. Von seinen Kindern erfuhren wir, dass er etliche dieser Symbole für das Theaterstück geschmiedet hatte, bevor er seinem Leben am Vorabend der Premiere ein Ende setzte. Die Informationen, die ich auf diskretem Wege einholen ließ, deuten übrigens auf ein vergleichbares Muster in den anderen Städten hin. In allen ging dem angeblichen Aufstand der Selbstmord oder plötzliche Wahnsinn eines renommierten Feinschmieds voran. Auch weitere Details, die wir in den folgenden Stunden noch erfuhren, sollen sich in den anderen Städten wiederholt haben. So wusste eine Sklavin aus dem Haushalt des Gaius Phillipus zu berichten, dass einzig Sklaven als Schauspieler fungierten. Sie selbst habe für die Rolle der Königin vorsprechen müssen, habe aber nicht einmal zwei Sätze sprechen können, bevor der Veranstalter sie abwies. Beim späteren Besuch des Badehauses kamen noch weitere Gerüchte zu Tage. Viele Sklaven, die vorgesprochen hatten, aber abgelehnt wurden, waren dem Wahnsinn anheimgefallen, wählten den Freitod oder klagten zumindest über Alpträume. Auch dies hat sich in Venusia und Minturnae wiederholt. Ich werde es mir wohl nie verzeihen, dass ich diese deutlichen Hinweise als Aberglauben und Geschwätz abtat und mich schlussendlich zur abendlichen Unterhaltung auf die Barke des Phillipus begab. Vielleicht wollte ich auch unbedingt den Worten des Auguren Glauben schenken, den wir vorher noch aufsuchten und der uns prophezeite, alles sei gut und nichts würde passieren. Nun, wirklich geglaubt habe ich es ihm wohl nicht, denn ich wäre wohl sonst nicht mitsamt meinem Scutum und meinen Pillae zu einem Abend vergnüglicher Erholung gegangen. Ebenso trugen auch Decimus und Caeso ihre Waffen bei sich, als ahnten sie schon was uns bevorstand. Zunächst erwies sich der Abend jedoch als jene harmlose Unterhaltung, die wir erwartet hatte. Phillipus Selbstgeißelung, dass er keine Premierenkarten bekommen hatte, ignorierten wir, ebenso die teils nur wenig talentierten Schausteller. Das Essen aber war gut, die Stimmung friedlich und für einen Moment spürte ich die Spannung von mir abfallen. Selbst das plötzliche Auflaufen der Bark auf eine Sandbank konnte den Frieden kaum erschüttern. Heute weiß ich, welch dunkles Omen es verhieß, aber damals war es kaum mehr als eine Unannehmlichkeit. Zwar vermuteten wir kurz einen Angriff, doch gelang es Phillipus unsere Sorgen zu zerstreuen, selbst nachdem Decimus auf seiner Toga einige Blutflecken entdeckte. Ein Sklave, der plötzlich dem gewalttätigen Wahnsinn anheimgefallen war und von Phillipus und einem Aufseher erschlagen worden war. Aber das wussten wir damals natürlich nicht. Bei Jupiter, wir ahnten nicht, was uns erwartete, als wir den Fluss hinab zurück nach Vestalanium schipperten. Doch schon aus der Ferne wurden wir Zeuge des Schreckens, der in der Stadt Einzug gehalten hatte. Lodernde Flammen an mehreren Stellen tauchten die Stadt in geisterhaftes Licht. Die grauenhaften Schreie, erfüllt von Panik und Wahnsinn hallten über das Wasser zu uns herüber. Doch zugleich war keine Wache zu sehen. Keine Eimerketten. Nur in wildem, chaotisch anmutendem Tanz durch die Gassen streifende Mobs, deren vielstimmige Rufe vereinzelt gar verständlich waren. „Wir haben ihn gesehen. Wir haben ihn gesehen.“ Wieder und immer wieder dieser Satz. Erfüllt von der Furcht um ihre Kinder, welche wir in der Villa zurückgelassen hatten, bestanden Decimus und Cervia darauf, schnellstmöglich anzulanden und zur Villa zu eilen und die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Als treuer Diener des Imperiums stand es für mich natürlich außer Frage, ihnen dabei nicht beizustehen und auch Caeso zögerte nicht. Selbst ein gutes Dutzend Sklaven aus Phillipus Gefolge ließ sich überzeugen uns zu helfen, wohingegen ihr Herr voller Feigheit die Flucht ergriff. Der Weg durch die Stadt war voll Grauen und Schrecken erfüllt, wie ich sie nicht einmal auf den Schlachtfeldern Germaniens erleben musste. Unzählige Einwohner Vestalaniums waren in gewalttätigen Wahn verfallen, richteten ihre Waffen gegen uns oder auch gegen sich selbst. In einer Gasse trafen wir auf eine Gruppe von Menschen, die sich unter dem Ruf „Alle Hoffnung ist verloren“ selbst richteten. Aus einem brennenden Haus stürmte ein nackter Mann und schrie „Er ist hier!“. Auf Worte reagierte er nicht und versuchte schließlich uns anzugreifen. Auf den germanischen Feldern bin ich bereits den barbarischen Kriegern gegenübergetreten, von denen es heißt, sie wären von Geistern besessen, die ihn besondere Kraft verleihen. Meiner Erfahrung nach fallen sie jedoch genauso schnell, wie jeder andere Mann auch. Nicht so dieser Kerl. Es benötigte ein halbes Dutzend Streiche bis er endlich zu Boden ging. Und er war nicht der einzige seiner Art, welchem wir in der Stadt begegneten. Männer, Frauen und Kinder, beseelt von bösartigsten Dämonen, welche sie zu grauenhaften Taten zwangen. Wir verloren fast alle unsere Sklaven auf dem Weg und so muss ich gestehen auch einen Teil unseres Verstandes. Die edle Cervia brach beim Anblick eines Mannes, der sich die Fingerkuppen bis auf die Knochen abgenagt hatte, schluchzend zusammen und Decimus hielt mit unbeirrbarer Sturheit an den unheiligen Symbolen als Schutzzeichen fest. Er versuchte gar, sie von einigen der getöteten Wahnsinnigen mitzunehmen. So war der Blutpreis hoch, als wir endlich das Villenviertel erreichten. Und auch der unserer Nerven. Dies mag auch der Grund gewesen sein, dass wir die Villa, vor der sich ein Mob wahnsinniger Brandstifter versammelt hatte für jene des Phillipus hielten. Vielleicht war es auch das Chaos und ihr Ruf: „Gebt uns eure Kinder. Der König verlangt eure Kinder.“ Unser Fehler fiel uns jedoch erst auf, als wir uns durch die Gärten in die Villa geschlichen hatten und dort von den panischen Besitzern angetroffen wurden. Schlussendlich erwies sich der Mob als geringe Bedrohung. Ihr erbärmlicher Versuch die Villa in Brand zu stecken, wurde durch einige gezielte Brandpfeile in ihre Ölfässer verhindert. Sowohl Cervia als auch Caeso erwiesen sich als fähige Schützen. Während Caeso und ich versuchten die panischen Bewohner der Villa zu beruhigen, schlichen Decimus und Cervia zu Phillipus Haus hinüber, nur um dort erfahren zu müssen, dass die Kinder von einem anderen Mob entführt worden sei und vermutlich zur Arena gebracht worden sei. Somit war unser nächstes Ziel klar. Der Name des Patriziers, der uns seine Pferde zur Verfügung stellte, ist mir leider entfallen. Auch weiß ich nicht, ob er das Auxilliar-Kastell der Legio XV Appolinaris jemals erreichten, zu welchem ich sie schickte. Doch hält mich die Vorstellung bei Verstand, dass sie es waren, welcher die Legion verständigte, die Ordnung wiederherzustellen. Meine drei Gefährten und ich jedenfalls ritten in die andere Richtung. Zur Arena, wo der Wahnsinn seinen Ausgangspunkt hatte. Was uns dort erwartete ist schwer in Worte zu fassen und sollte uns der letzten Warnung zum Trotz nachhaltig schockieren, die uns auf dem Weg zuteilwurde. Durch den vom Feuer erhellten Nachthimmel sahen wir eine geflügelte Scheußlichkeit flattern. Eine groteske Mischung aus Fledermaus und Drache, in seinen Klauen ein zappelndes Kind. Weniger mutige Männer hätte dieser Anblick wohl vollends den Verstand verlieren lassen, doch uns trieb er nur noch stärker an, hielt das Monstrum doch auf die Arena zu und verschwand dort aus unsrem Sichtfeld. Die Arena selbst bot ein Bild des Schreckens, welcher den lachhaften Beschreibungen, die in Rom kursieren nicht im Ansatz gerecht wird. Die dahingemetzelten Massen, die dereinst die Premierenbesucher waren, waren über alle Bereiche verteilt. Verstümmelt, verbrannt, zerstückelt, zerfetzt. Ihr Blut und ihre Innereien auf Wände und Decken verteilt. Ein Anblick von solch grauenhafter Faszination, dass wir beinahe dem Hinterhalt des schwarzen Dämons in Gestalt der entstellten Fledermaus zum Opfer gefallen wären, als er plötzlich aus heiterem Himmel auf uns herabstieß. Nur durch harten Kampf gelang es uns, ihn zu vertreiben. Durch all den Tod versuchten wir ein Ziel zu finden. Als einzig Sinnvolles erschien uns die Loge in welcher der dämonische Regisseur, der hinter all dem Grauen stecken musste, sich hoffentlich noch immer aufhielt. Der Weg dorthin war jedoch nicht ohne Tücken. Die Gegenwart des gelben Symbols drückte schwer auf unseren Verstand und drohte ihn gänzlich ins Reich des Wahnsinns hinab zu ziehen. Als wir endlich die Tür zur Loge fanden, war diese mit einer roten Rose markiert. Ein Zeichen, in welchem ich niemals eine Falle vermutet hätte, trägt es doch die ehrenvolle Farbe der Legion und des Sieges. Doch entpuppte es sich als weiteren Angriff auf unseren Verstand, denn kaum das Decimus sie entfernte, erglühte mein Herz in wilder Lust nach Kampf und Blut. Und auch den anderen erging es nicht besser. Für einen kurzen Augenblick fielen wir wie blutrünstige Bestien übereinander her. Beinahe hätte mein Streich das Leben des Decimus beendete. Den Göttern sei es gedankt, dass es nur eine schwere Wunde war. Ansonsten hätte ich unser Schicksal wohl damit besiegelt. Nach drei oder vier Schlägen gelang es uns wieder zu Sinnen zu kommen und auch, wenn unsere Chancen nun schlechter standen, als je zuvor, stürmten wir die Loge. Ich bitte Euch mir zu verzeihen, doch das Bild, das sich mir dort bot, forderte einen solch hohen Zoll von meinem Verstand, dass die gnädigen Götter mich zu einem Großteil mit der Gnade des Vergessens segneten. Die Bilder, die sich denoch in mein Gedächtnis einbrannten sind trübe und schemenhaft. Zwei Menschen, ein kleiner dicker Mann und eine schöne große Frau, nebeneinandersitzend. Ihnen gegenüber ein nackter Mann hinter einem Schreibtisch, welcher wie besessen auf eine Wachstafel schreibt. Nach allem was ich vernahm handelte es sich um den verfluchten Livius Carvo und seine beiden Mäzen. Und zwischen ihnen auf einem Diwan… Das Grauen, welches mein Verstand sich bis heute weigert anzuerkennen. Ein Mann, oder vielmehr was einst ein Mann gewesen war. Doch nun ohne Knochen, nur eine fleischige, glitschige Hülle, aber noch immer erfüllt von unheiligem Leben. Es war wohl dieser Anblick, der mich in einen Zustand geistiger Lähmung versetzte. Ich erinnere mich, wie Decimus mich anwies den Mann und die Frau zu töten, als plötzlich eine geisterhafte Hand nach unserem Verstand griff. Ihn würgte und die Realität um uns gänzlich zerriss. Eine hohle, widerliche Stimme quäkte „Willkommen meine Freunde!“. Vielleicht kam sie von dem entknöcherten Menschen, vielleicht bildete ich sie mir ein. Jedenfalls rammte ich meinen Gladius in die Brust der Frau, bevor ich noch wusste, wie mir geschah. Ich hörte Livius verzweifelt schreien, er müsse sein Werk vollenden, sah den fetten Mann im Gerangel mit Decimus, der lautstark forderte, ihn zu seinem Sohn zu bringen. Dann weiß ich nur noch, dass Caeso zwischen uns in Flammen aufging. Danach fand ich mich zwischen den toten Mäzen und dem leblosen Fleischsack wieder und Caesos verkohlter Leiche. Wie es scheint, hatte Decimus dem fetten Mann die Information abgepresst, dass die Kinder im Keller zu finden seien. Und Cervia hatte Livius im Kampf auf er zur Loge gehörende Terrasse verfolgt, wo er seine Schriften den Klauen des Fledermausdämons übergab. Sein eigenes Leben konnte er angesichts der Rache einer Mutter jedoch nicht retten. Er stürzte, von ihr gestoßen, in die Tiefe und starb auf dem Boden der Arena. Es mag Euch vielleicht derselbe Trost sein wie mir, dass wir die Kinder schlussendlich auch wirklich im Keller fanden. Betäubt und in einem totengleichen Schlaf, doch lebendig. Und mit dem Leben des wahnsinnigen Regisseurs schien auch der Fluch gebrochen, denn die Kinder erwachten langsam wieder und der krankhafte Wahn verließ die Stadt. Und dies ist die Wahrheit. Die Wahrheit, was mit Vestalanium geschah. Die Menschen kamen langsam wieder zu Sinnen, die Brände wurden gelöscht und am nächsten Tag erreichten die ersten Kohorten der Legio XV die Stadt. Es war, als wäre eine ganze Stadt aus einem kollektiven Alptraum erwacht. Ich fürchte aber, Livius war nicht der Einzige seiner Art. Die Mächte mit denen er im Bunde stand, sind stärker als gedacht. Oder jemand anderes verbreitet sein Werk weiterhin. Wenn ihr Nachforschungen in Venusia und Minturnae anstellt, werdet Ihr sicherlich auf vergleichbare Berichte stoßen. Ich weiß, meine Worte klingen nach einem kranken Fiebertraum. Dies ist auch der Grund, dass wir Überlebenden uns schworen zu schweigen, denn wer würde solch einer Geschichte schon Glauben schenken. Doch die fortlaufenden Ereignisse können mich nicht länger schweigen lassen. Ich erflehe Euch demutsvoll zum Handeln. Ihr verfügt über die Macht und den Einfluss, diesen Boten des Wahnsinns Einhalt zu gebieten, bevor sie sich der großen Städte des Reiches bemächtigen. Ich selbst bin allem Grauen zum Trotz nach Germanien zurückgekehrt, in der vagen Hoffnung, die Zauberpriester der Barbaren nach dem Zeichen zu befragen. Vielleicht ist es Schicksal, vielleicht ein Fluch, doch von einem alten Veteranen in Bonnensis erwarb ich ein Amulett, welches das gelbe Zeichen trägt. Als junger Legionär brachte er es wohl dereinst von den britannischen Eroberungsversuchen des Julius Caesar mit. Vielleicht schaffe ich es eines Tages, die Furcht vor dem Meer zu überwinden und dieser Spur zu folgen. Allen Bedenken zum Trotz habe ich das Artefakt behalten. Der alte Legionär sagte, er hätte es einem weisen Mann abgenommen und manchmal könne er ihn noch immer flüstern hören, er solle ihm folgen. Auch ich höre dieses Flüstern nun. Vor allem nachts in meinen Träumen. Er ruft mich, ihm über die See zu folgen. Der gelbe König. In seiner Stadt Carcosa. Fazit Dieser Bericht wurde, wie man sicherlich schnell bemerkt, aus der Sicht von Legionär Geta geschrieben – aus der Feder seines Spielers, nicht von mir. Ein schöner, unheilvoller Brief, der einen kleinen Vorgeschmack bietet auf das, was noch kommen wird. Das Szenario hat eine schöne Steigerung von angenehmem Urlaub über „irgendetwas ist hier faul“ bis zum furiosen Finale, in dem die SC an mehreren Stellen beinahe gestorben wären. Definitiv ganz nett, wobei ich persönlich „Following Seas“ besser fand, aber das ist Geschmackssache. Es kommt zwar aus diesem Bericht nicht heraus, aber wir hatten viel Spaß daran, den neuen Charakter zu verwirren, indem wir immer wieder Anspielungen auf die Schiffsreise fallen ließen, aber niemand erklären wollte, was eigentlich passiert ist. Natürlich wurde auch Getas Liebe zur Farbe Rot mehrfach thematisiert. Von seinen beiden Reisegefährten wurde es mittlerweile akzeptiert, dass sie alle etwas in dieser Farbe tragen mussten, um ihn gnädig zu stimmen. Seine Abneigung gegen Gelb hat dann in diesem Szenario begonnen. Will man der Carcosa-Kampagne nicht folgen, lässt sich mit den Charakteren sicherlich noch eine schöne Invictus-Kampagne spielen, vor allem, nachdem sie jetzt schon so vorgeschädigt sind. Wichtig zu wissen: „Ripples of Carcosa“ ist insgesamt sehr schlecht lektoriert! Das wird besonders in diesem Szenario deutlich. Es gibt eine Karte für Vestalanium, auf der alle wichtigen Orte mit Zahlen von 1-10 markiert sind, in einer Legende darunter ist aufgeführt, welche Zahl für welchen Ort steht. Nur leider besitzt die Legende nur die Orte 1-7 und dann A, B und C. Man kann sich zwar denken, dass A-C eigentlich 8-10 sein sollen, aber beim ersten Hinsehen ist dieser Fehler sehr verwirrend. Noch schlimmer ist, dass die Charakterbögen nicht alle wichtigen Informationen enthalten! Alle anderen Charaktere außer Geta sind mit ihren Kindern unterwegs, welche dann in diesem Szenario entführt werden und so den Anreiz für die SC bieten, trotz des Wahnsinns wieder in die Stadt zu gehen und den König in Gelb zu konfrontieren. Auf einigen Charakterbögen steht nicht, dass der SC ein Kind hat! Es steht irgendwo im Szenario, aber das lesen die Spieler ja nicht. Hier muss die SL unbedingt darauf achten, den entsprechenden Spielern die Information zu geben, damit der nicht vor dem Finale einfach davonläuft, weil er keinen Grund hat, sich dem Wahn entgegenzustellen.
  2. Following Seas Nach langem Warten haben wir endlich Cthulhu Invictus gespielt. Das Szenario findet sich im Band „Fronti Nulla Fides – No Faith in Appearances“. Eine Gruppe Reisender auf dem Weg in einen wohlverdienten Urlaub gerät in ein Desaster auf See. Ein verrückter Kapitän, geschmuggelter Wein und eine sich anbahnende Meuterei scheinen die geringsten Probleme auf der Minerva zu sein. Originalspielbericht https://inyo.home.blog/2021/12/12/following-seas-cthulhu/ Die Charaktere Decimus Atilius Blasio: Ein reicher Händler, der mit seinem 6jährigen Sohn Cinna unterwegs ist, um sich nach einem erfolgreichen, großen Handelserfolg einen Urlaub zu gönnen. Titus Fulvius Geta: Ein Zenturio, der in Germanien einen großen Sieg errungen hat. Ein reicher Gönner hat ihm daraufhin den Heimaturlaub großzügig bezahlt. Servia Hirtia Masia: Die Senatorentochter hat vor mehreren Monaten ihren Ehemann verloren und sich nie wirklich davon erholt. Um auf andere Gedanken zu kommen, ist sie mit ihren beiden Kindern Philo (10) und Falta (3) unterwegs in einen idyllischen Urlaub. NSC Decius Salvius Protus: Der Kapitän. Sabellius: Erster Maat, sehr jung. Falerius Ruso: Steuermann. Tullius Quarto: Ausguck, sehr abergläubisch. Herius Mellus: Zimmermann des Schiffs. Pomponius Sorex: Matrose, auf dem alle anderen herumhacken. Dacien: Sohn des Kapitäns, vor vielen Jahren auf See verstorben. Die Geschichte Eine Seefahrt, die ist lustig Die Handelswaren sind bereits auf die Minerva, ein prachtvolles Handelsschiff, geladen. Der erfahrene Kapitän Protus begrüßt die zusätzlichen Reisenden, die für die Fahrt gut bezahlen, herzlich. Neben ihm steht sein erster Maat, der junge Sabellius. Die Gäste richten sich unter Deck ein und die Kinder sind sogleich fasziniert von dem ständig rüstungtragenden Geta. Kurz vor der Abfahrt setzt Regen ein, sodass die Reisenden lieber unter Deck bleiben, Spiele spielen und sich unterhalten. Irgendwann spüren sie jedoch, wie der Kurs sich ändert und als drei der Mitfahrenden, Masia, Geta und Blasio an Deck gehen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist, sehen sie überraschenderweise nur Meer um sich herum. Normalerweise bleibt man immer in Sichtweite der Küste. Ungewöhnlich. Der Kapitän diskutiert ein wenig mit dem Steuermann und geht dann selber unter Deck. Blasio spricht daher mit Falerius über den merkwürdigen Kurswechsel. Der Steuermann scheint auch nicht glücklich darüber zu sein, vor allem, da Protus auch noch angeordnet hat, die Nacht durchzufahren. Ein riskantes Manöver. Man geht davon aus, dass er dadurch Zeit einsparen will, die durch die verzögerte Abfahrt zustande gekommen ist. Blasio entscheidet, persönlich mit dem Kapitän zu sprechen, die anderen beiden gehen wieder unter Deck. Dabei wird Sorex von einem anderen Matrosen geschubst und landet vor Geta, der ihn nur rüde zur Seite schiebt. Masia muntert den Mann daraufhin mit lobenden Worten auf, er mache seine Arbeit gut, was ihn sichtlich erfreut. Endlich mal positive Worte! Unter Deck begegnen sie dem Zimmermann Mellus, der ein wenig verstimmt scheint. Protus habe jetzt, während der Fahrt, Ausbesserungsarbeiten angeordnet, die er längst im Hafen hätte erledigen können. Er kann die Gäste jedoch beruhigen, es sind keine bedrohlichen Mängel, nur Kleinigkeiten. Allerdings scheint er auch nicht glücklich darüber zu sein, dass Protus die Gallionsfigur – vorher Neptun – gegen die von Apollo hat austauschen lassen. Das wundert auch die beiden Reisenden, denn so ganz passt Apollo nicht ins Bild für ein Schiff. Unheimliche Ereignisse Blasio spricht unterdessen mir Kapitän Protus, der aber nicht so ganz bei der Sache zu sein scheint. Zwar beharrt er auf seiner Entscheidung, weit vom Festland und bei Nacht zu segeln, doch immer wieder schweift sein Blick ab, er scheint nach etwas zu lauschen. Schließlich nimmt er Kohlestifte und beginnt, an Wände und Boden geometrische Muster zu malen. Dreiecke in Vierecken in Kreisen in Dreiecken… Blasio hat ein schlechtes Gefühl bei der Sache und kehrt zu den anderen zurück. Über Nacht wird der Regen stärker, doch das ist es nicht, was die Passagiere aufweckt. Es ist ein seltsames Klopfen, welches von außen gegen die Bordwand zu dringen scheint. Besorgt gehen die drei an Deck, wo gerade helle Aufregung herrscht. „Helene!“, schreit der Ausguck, als ein merkwürdiges, flackerndes und nach Ozon riechendes Licht über dem Schiff erscheint. Eine bei Seeleuten bekannte Erscheinung, wobei sie eher ins Reich des Aberglaubens fällt. Masia lässt sich davon nicht ablenken. Sie lässt sich von Sorex ein Seil geben, an dem sie sich festbindet und vorsichtig über die Reling schaut, von wo das Klopfen kam. Es ist mittlerweile verklungen und es ist auch nichts zu sehen, was das Geräusch erzeugt haben könnte. Sie kehrt zurück und gibt dem Matrosen eine Münze für seine Hilfe. Das Elmsfeuer springt nun vom Mast neben dem Schiff ins Wasser, wo es verlischt. Nachdem sich die Lage an Deck beruhigt hat, gehen auch die drei Reisenden wieder nach unten. Sie können alle beruhigen, dass das Klopfen wohl nur von Treibholz oder dergleichen kam. Alles ist gut. Man kann wieder schlafengehen. Die Ruhe vor dem Sturm Am nächsten Tag befindet sich die Minerva noch immer weit weg von jeglichem Land. Mittlerweile überwacht auch der erste Maat Sabellius den Steuermann Falerius, weil dieser gegen die Anweisungen des Kapitäns protestiert hat und in der Nacht versucht hat, Land anzusteuern. Sabellius ist darauf bedacht, seine Aufgabe durchzuführen. Sein Gehabe lässt jedoch durchscheinen, dass er sehr unsicher ist, vermutlich weiß er auch, wie unerfahren er eigentlich ist und dass die Matrosen hinter seinem Rücken lästern. Dass er nur erster Maat wurde, weil der Kapitän als Ersatzsohn ansieht, nachdem sein eigener vor vielen Jahren auf See umgekommen ist. Kapitän Protus dreht eine Runde an Deck. Er wirkt völlig übermüdet und neben sich, hört gar nicht richtig hin, als man versucht, mit ihm zu sprechen. Er lässt nur verlauten, dass er auf das Licht des Apollo wartet. Er schaut dabei immer wieder aufs Meer, als würde er nach Piraten suchen. Da die Stimmung ziemlich gesunken ist, überredet Geta ihn, eine Runde Wein auszugeben, um die Moral der Seeleute zu steigern. Damit folgt er durchaus einem Plan: Gerüchten zufolge schmuggelt Protus nämlich einen ganz besonderen Wein und er hofft, so ein paar weitere Informationen erhalten zu können. Blasio und Masia schauen sich derweil in Protus‘ Zimmer um, während dieser noch immer mit verklärtem Blick im strömenden Regen an Deck sitzt. Sie finden aber nichts Auffälliges, können jedoch ein Gespräch belauschen, das erahnen lässt, dass sich eine Meuterei anbahnt. Der Wein Geta hat sich vor einem Lagerraum zu zwei angetrunkenen Matrosen gesellt und quetscht diese ein wenig über Protus aus. Anscheinend geht es mit diesem seit einiger Zeit bergab, wohl, seit er in Griechenland mit den „Zuhörern“ in Kontakt gekommen ist. Diese wollten „die Zeit heilen oder zerteilen oder so“. Er würde immer merkwürdigere Entscheidungen treffen und besonders nach dem Genuss eines besonders ekelhaft riechenden Weins verrücktes Zeug reden. Diesen versteckt er in der neuen Gallionsfigur, aber die Matrosen haben auch hier im Lagerraum eine Karaffe versteckt. Natürlich lässt es Geta sich nicht nehmen, davon zu probieren. Sobald er das Gefäß öffnet, kommt ihm eine Wolke üblen Gestanks entgegen, die ihn würgen lässt. Statt einen ganzen Schluck zu trinken, tunkt er nur die Finger hinein und leckt diese ab. Ein gewaltiger Fehler, wie sich schnell herausstellt. Plötzlich scheint sich die Zeit zu dehnen und zu drehen. Dreimal, viermal, fünfmal kommen Masia und Blasio zu ihnen, sehen ihm zu, wie er die Finger ableckt, fragen jedes Mal wieder nach, was er da tut und warum es hier so stinkt. Jedes Mal aufs Neue sagt Masia, dass sie jetzt besser zurückgehen, bis er irgendwann wütend erwidert: „Ja ja, das hast du schon zehnmal gesagt!“ Blasio schleicht sich, während Geta kurz vorm Ausrasten ist, in den Lagerraum und zerschlägt dort das Gefäß mit dem gefährlichen Wein. Der Gestank lässt alle würgen und sie eilen davon. Kurz gehen sie an der Kabine vorbei, wo die beiden Jungen Geta direkt belagern wollen, um Kriegsgeschichten zu hören. Doch der gibt ihnen erst einmal nur den Rat, etwas Rotes zu tragen. Rot ist eine gute Farbe. Keine Zeit Wieder erklingt ein Klopfen von außerhalb des Schiffs. „Wir sollten hochgehen, gleich geht jemand über Bord“, erklärt Geta zur Verwirrung der anderen beiden. Dann kommen die Rufe: „Mann über Bord!“ Masia warnt noch, dass es vermutlich eine Meuterei geben wird und die anderen Reisenden die Tür gut verschließen sollten. Dann eilt sie den beiden Männern nach oben hinterher. Geta hat das Gefühl, diese Szene schon so oft erlebt zu haben. Meistens ist es der Kapitän, der über Bord geht. Es regnet noch immer in Strömen und im Chaos, Sorex im Wasser zu finden, fangen die Matrosen an, zu streiten. Blasio schleicht sich nach vorne und öffnet ein geheimes Fach in der Gallionsfigur, wo neben den Amphoren für den seltsamen Wein auch ein hölzernes Amulett mit seltsamen, geometrischen Mustern liegt. Dann hört der Regen plötzlich auf, es ist ein brütend heißer Sommertag, kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen. Und dann ist der Moment schon wieder vorbei. Der Regen ist wieder da und Sorex steht bei Geta und Masia. „Ihr habt das gerade auch gesehen, oder?“, fragt er. Sie nicken. „Ihr habt auch von dem Wein getrunken. Ich muss dringend mit euch reden.“ „Ja, das hast du uns schon mehrfach gesagt. Wie oft müssen wir dieses Gespräch noch führen?“, knurrt Geta. Das wiederum verstört Sorex völlig und er rennt wie von Sinnen davon. „Und gleich wird jemand feststellen, dass das Beiboot kaputt ist.“ Tatsächlich erklingen kurz darauf aufgebrachte Rufe und Zimmermann Mellus wird eilig zu Hilfe gerufen. Blasio, der wieder zurückgekehrt ist, nachdem ihn Sabellius beinahe erwischt hat, hört ein lautes Platschen. „Hey, da ist jemand über Bord gegangen.“ Doch es scheinen noch alle da zu sein, niemand hat etwas mitbekommen. Dann wird es auf einmal hell, zwei der seltsamen Lichter, von denen am Vorabend bereits eins das Schiff erleuchtet hat, stehen nun über dem Mast – Castor und Pollux, wie sie in dieser Konstellation genannt werden. Eine harte Welle trifft das Schiff. „Mann über Bord!“ „Das hatten wir doch eben schon“, faucht Geta wütend. Diese ständigen Wiederholungen nerven ihn allmählich. Es ist doch ohnehin Protus, der vermisst wird. „Sorex ist über Bord!“, schreit jemand. Geta schaut überrascht aufs Meer. Ein unerwarteter Wechsel. Die beiden Lichter springen von ihrer Position vor dem Schiff ins Wasser, wo sie kurz einen merkwürdigen Schatten beleuchten, ehe sie erlöschen. Irgendetwas klopft erneut gegen das Schiff. Während das Deck in Chaos verfällt, beginnt Masia mit Geta wie mit einem Kind zu reden, woraufhin dieser sich zunächst empört. Als sie ihm aber erklärt, er sei betrunken von einem offensichtlich sehr starken Wein und er solle diesen endlich erbrechen, sieht er es doch ein und folgt ihrer Anweisung, während andere versuchen, Sorex zu retten. Überall erklingen Rufe, darunter auch „Dacien ist über Bord!“ Allmählich dämmert es der Gruppe, dass der Kapitän anscheinend die Zeit selbst manipulieren will, um seinen verlorenen Sohn zurückzuholen. Blasio sieht, wie er sich das seltsame Amulett umhängt und dann beginnt, sich umzuschauen. Dann plötzlich beginnen einige Leute zu glühen, unter anderem auch Masia. Sie riechen stark nach Ozon und beginnen, über ihre schlimmsten Erinnerungen zu sprechen. Einige halten das nicht aus und springen von Deck. Dann wird eine in Tauen verfangene, zertrümmerte Leiche aus dem Wasser gezogen, erst scheint es Sorex zu sein, dann Dacien. Und dann ist da nichts mehr. Chronos‘ Bestie Geta reicht es nun endgültig. Er beginnt, die Matrosen gegen Kapitän Protus aufzustacheln und viele schließen sich sehr schnell an. Mit dem Ruf: „Die Dezimierung wird ausgeführt!“ will er quasi in die Schlacht ziehen, als ein heftiger Ruck durch das Schiff fährt. Schnell hört man von unten: Ein Leck! Dann hört der Regen ganz plötzlich auf. Glühende Bewegungen sind unter Wasser sichtbar. Geta ignoriert all diese Vorfälle, packt den Kapitän und wirft ihn in Richtung der Reling. Und dann tut sich ein dunkler Spalt über dem Schiff auf. Ein widerliches Ungetüm, das aussieht wie eine transparente, gehäutete Mischung zwischen einer Schlange und einer Schnecke tritt daraus hervor. Die Leute verfallen in komplette Panik bei ihrem Anblick. Dann sprüht das Wesen einen Tintenstrahl aus sich heraus, welches die armen Seelen, die davon getroffen werden, schwer verätzt. Dann schnappt es sich einen Matrosen und alle Umstehenden müssen mitansehen, wie dieser bei vollem Bewusstsein zerdrückt und verdaut wird. Geta lässt vom Kapitän ab, nachdem er erfolglos versucht hat, ihm das Amulett abzunehmen. Stattdessen wirft er sich der Kreatur entgegen, wirft einen Speer nach ihr und zieht dann sein Schwert. In einem epischen Zweikampf verwundet er es wieder und wieder, doch die Wunden schließen sich wieder, die Situation spielt sich wieder und wieder ab, scheint in diesem Augenblick gefangen zu sein. Masia und Blasio eilen unter Deck, um ihre Kinder zu warnen oder in Sicherheit zu bringen, doch die Tür lässt sich nicht öffnen und dann sind sie plötzlich alleine, der Gang ist dunkel und alt. Vor jedem von ihnen steht eine dunkle, kindergroße, von Tang bedeckte Gestalt. Blasio ist so von Sinnen, dass er sie für seinen Sohn hält und sie umarmt, während Masia die Illusion als Dacien anspricht, woraufhin die Gestalt zerfließt. Das Schattenwesen nimmt Blasio an die Hand und führt ihn wieder nach oben, wo es verschwindet. Er und Masia sehen den ewigen Kampf ihres Gefährten mit dem widerlichen Wesen, welches nur eine Rache des Chronos sein kann für die Vermessenheit des Kapitäns. Der schreit nun auch, dass das Wesen nur seinetwegen da ist und will sich ihm in den Rachen werfen, reißt das Amulett ab und wirft es von sich. Doch Geta will ihn beschützen und stellt sich dazwischen. Die anderen beiden müssen ihn zur Seite zerren, damit das Wesen Protus endlich verschlingen kann und dann in seinen dunklen Spalt im Himmel zurückkehrt. Erschöpft und geistig zermartert kehren alle langsam zur Vernunft zurück und beginnen, das Leck zu reparieren. Dann nehmen sie den eigentlich geplanten Kurs wieder auf. Den unsäglichen Zeit-Wein kippen sie über Bord und Blasio nimmt das Schutzamulett des Kapitäns an sich, um es seinem Sohn zu schenken. Keiner von ihnen wird in nächster Zeit mehr Fuß auf ein Schiff setzen, das ist klar. Den Rest der Reise bewältigen sie über Land… Fazit Ein sehr spaßiges Szenario, auch wenn das Invictus-Setting hier nicht so stark zum Tragen gekommen ist. Generell haben wir ja nun schon ein paar Szenarien auf See gespielt und ich mag sie immer wieder, es passiert jedes Mal etwas anderes und die Abgeschiedenheit eines Schiffs auf dem Meer trägt noch einmal stärker zur Hilflosigkeit der Charaktere in Notsituationen bei. Wichtig zu wissen: Wir haben dieses Szenario als Intro für die „Ripples from Carcosa“-Kampagne benutzt. Following Seas gehört – wie man sicher gemerkt hat – nicht dazu, hat aber sehr gut als Einstieg gepasst. Die aus dem Carcosa-Band vorgegebenen Charaktere konnten gut auch in diesem Setting verwendet werden und wir Spieler wurden auf das Invictus-Setting eingestimmt, mit dem auch die Carcosa-Kampagne einsteigt. Das ist definitiv auch sehr gut gelungen, da wir in den folgenden Teilen immer wieder auf Erlebnisse aus diesem Intro verweisen konnten. Allein Getas Vorliebe für die Farbe Rot und seine Ausrufe über die Legion oder eine Dezimierung werden noch mehr als einmal in diversen Situationen thematisiert – immer wieder lustig, wenn neue SC dabei waren. Wer also überlegt, ein bisschen mehr aus dem „Ripples of Carcosa“ Band zu spielen, findet hier einen sehr schönen Einstieg.
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