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"Der Hexer von Salem" - warum?


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Hallo,

 

natürlich denkt niemand dran, Cthulhu einzustellen. Im Gegenteil, die Kontinuität im Ausstoss hochwertiger Produkte macht sich bemerkbar, und die Umsätze ziehen an. Nur, warum sollen wir nicht versuchen, alles noch weiter zu steigern? Ich denke, das ist legitim, und kann ja auch dem "klassischen" Cthulhu zugute kommen, wenn Hexer-Spieler, die das "klassische" Cthulhu eben nicht kennen, auch damit anfangen.

 

In wieweit hat es dieses "Herr der Ringe"-Rollenspiel eigentlich in die Buchläden geschafft?

 

HdR hat nicht viele der reingesetzten Hoffnungen erfüllt, was hauptsächlich an dem US-Lizenzgeber lag: Anders als bei Cthulhu mussten wir deren Publikationen 1:1 umsetzen, und mit dem "Gefährten"-Quellenbuch kamen die so zeitig rüber, dass es bei uns erst parallel zum Film "Die zwei Türme" erscheinen konnte. ;( Da haben die "Gefährten" nicht mehr so viele interessiert.

 

Bei Decipher, dem US-Lizenzgeber, sollen jetzt nach langer Durststrecke wieder HdR-Produkte erscheinen, aber wir haben das Spiel faktisch eingestellt.

 

Auch Gurps ist eingestellt, übrigens schon seit Jahren. Mehr Zeit, sich auf Cthulhu zu konzentrieren. ;)

 

Viele Grü?e

 

Janni

 

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Guest Gast

...ein ganz eiliger Kommentar muss hier grade mal noch rein:

betreffend Deutschen Rollenspielpreis nämlich: "meistgespielt" hei?t ja leider nicht "meistgekauft", ob nun viert- oder sonstwas... und da, denke ich, liegt der Hase im Pfeffer. Denn als Verlag macht es einem ja offenkundig nur wenig Unterschied, ob jemand das Buch, das man herausgebracht hat, zum vierten, neunten, oder vierundneunzigsten Mal liest (obwohl, im letzteren Fall... da fällt es dann vielleicht doch auch allmählich auseinander, & man erwägt einen Neukauf...).

Die ganzen vielen (? - 6% aller Stimmen...) Leute, die am vierthäufigsten Cthulhu spielen, sind sicher auch hin und wieder mal in den Läden & tun das, was der Verlag einfach zum ?berleben braucht: sie kaufen eins der mühsam auf diesem hohen Niveau herausgebrachten Produkte.

Aber wenn viele hin und wieder was tun... das reicht halt net wirklich hin... als Verlag möchte man aber auch mit möglichst vielen Produkten von der schmerzensreichen Schwelle mit der Aufschrift "zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig" so weit weg wie nur möglich.

Und solange durch den "Hexer" die Leute im ganzen Land nicht eben plötzlich massenweise anfangen, zu Rollenspielabenden zu rennen wie früher zum Fu?ball... solange besteht wenig Gefahr (denke ich) dass der Hexer innerhalb des Verlags Cthulhu das Wasser abgrübe. Dazu stehen die Systeme einander wohl doch zu nahe...

 

Robert aka Phil Maloney

 

PS Uuh, sprach ich hier grade von... Cthulhu? Wasser? Abgraben? Da würde sich dann R'lyeh heben?? Iiiek, Panik... 8o

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Original von Boris

In wieweit hat es dieses "Herr der Ringe"-Rollenspiel eigentlich in die Buchläden geschafft? Man sollte meinen, da? es sehr gut auf der Merchandising-Welle hätte mitschwimmen können.

Das finde ich tatsächlich eine spannende Frage. Inwiefern kann es einem auf einer Merchandising-Welle schwimmenden Rollenspiel gelingen neue Gesichter in die RPG-Szene zu bringen?

 

Die bisherige Linie ist ja nicht gerade ruhmverhei?end. Star Trek hat sowohl in der FASA- als auch in der Decipher-Fassung bestenfalls eine kleine Nische erobern können, ebenso HdR. Die erste Fassung von Perry Rhodan hat hierzulande klaren Schiffbruch erlitten.

MERS hat es seinerzeit zu einem gewissen Stand geschafft, inwiefern es sich dabei aber um absolute Frischlinge gehandelt hat die davor noch nie ein anderes RPG in der Hand gehabt haben darf aber bezweifelt werden.

 

Ansonsten gäbe es aktuell noch den neuen Perry-Rhodan-Versuch auf Midgardregeln. Wei? einer wie der läuft?

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Aijeeh!

 

Der Hexer ist nicht der Anfang der Apokalypse und ich finde das Geschrei eher amüsant. Keiner muss es kaufen, keiner muss es spielen und auf Cthulhu für Puristen hat es auch keinen Einfluss, da es ein eigenes Setting ist. Auch sehe ich kein "Seriösitätsproblem", von dem hier auch die Rede ist. Der Hexer ist Pulp, Pegasus verkauft das Buch als Pulp-Setting nur eben auf (hoffentlich) gewohnt gutem Niveau.

 

Ich selber bin gespannt darauf - wenn auch mit vielen Vorbehalten - , was da kommt, da ich bereits ein gro?er Fan von Cthulhu-Pulp bin... mit Indiana Jones in den Tempel des Todes, der aber nicht komplett tot ist und vor allem nicht wirklich schläft , ectr... wir werden sehen.

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Original von gemüse-ghoul

Hinten in Fantasy-Romanen ist doch immer Werbung für andere Fantasy-Romane drin, wird das Hexer-RPG dort auch auftauchen?

Soweit ich das überblicke, ist das ja nun immer Werbung für andere Bücher aus demselben Verlag... ob die da bereit wären, für andere Verlage zu werben? Für Produkte gar, die - im Unterschied zu Tütensuppen, Banken und Versicherungen - eventuell und vielleicht gar potentielle Leser vom Lesen abhalten könnten? (andererseits: es hält sie ja auch irgendwie bei der Stange, und weg vom Bildschirm)

Ich wei? nicht, ob ein Werbeetat für sowas ausreichen kann... aber als sinnvoll könnt ich mir das schon vorstellen, joh.

 

Original von gemüse-ghoul

In wieweit hat es dieses "Herr der Ringe"-Rollenspiel eigentlich in die Buchläden geschafft?

Interessante Frage... ich wei? nicht wie's in Deutschland war, aber mindestens in den Niederlanden hat GamesWorkshop damals ganz gewaltig versucht, auf der HdR-Welle mitzureiten... Plastikfiguren als Beilagen in verschiedenen halbwegs geistesverwandt erscheinenden Zeitschriften, kurzgefasste Warhammer-CoSim-Regeln mit Geländeplan der Dagorlad (oder irgendsowas) als Impulsartikel im Supermarkt gleich bei der Kasse, und all so'n Schmonzes... ob's durch diesen Riesenaufwand jetzt aber wesentlich mehr CoSim-Spieler gibt, wage ich doch zu bezweifeln.

 

Von dem her... kann ich den Ansatz mit dem Hexer so schlecht nun wirklich nicht finden. Damit wird auf keiner Welle geritten, wo man sich nachher zappelnd am Strand wiederfinden mag (cf HdR); es ist auch nicht das Risiko, etwas völlig neues zu schaffen, das danach dann leider verdurstend auf der Strecke bleibt (cf Perry Rhodan); sondern es schlägt wirklich mal eine Brücke (bzw es schafft eine Tür für Quereinsteiger, falls es einem jetzt aber reicht mit der ganzen Wassermetaphorik).

 

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Keine Ahnung, wie viele Threads es jetzt zu diesem Thema gibt, das ist ein wenig unglücklich, ich jedenfalls poste jetzt mal meine Meinung hier:

 

Zunächst freue ich mich über das Setting an sich, aber ich bin ja auch noch nie ein Anhänger der Ausweitung des Reinheitsgebotes vom Bier auf Cthulhu gewesen. Insoweit war ich schon immer ein wenig experimentierfreudig.

 

Aber auch die möglichen Erwartungen der Redaktion an das Setting freuen mich: Kaum einer der mir bekannten Rollenspieler liest gerne Holbein. Der hat aber einen riesigen Anhängerkreis. Da die Schnittmenge nicht so gro? zu sein scheint, muss es da drau?en etliche Leser geben, die noch nicht Rollenspieler sind. Man wäre ja regelrecht bescheuert, dieses Potenzial nicht endlich auch einmal anzusprechen, es zumindestens zu versuchen.

Rollenspielnachwuchs tut uns allen gut, wenn wir denn bereit sind, ihn aufzunehmen und nicht mit herablassenden Fachtermini belegen oder wegen noch fehlender Schambehaarung diskriminieren (wer schon etwas länger hier im Forum ist, wei? was ich meine). Und wenn das Setting am Ende wirklich den einen oder anderen für unser hei?geliebtes Hobby begeistern kann, dann bin ich zufrieden.

 

Etwas unglücklich finde ich allerdings die gro?e Geheimnis- und Enthüllungsaktion, da sowas immer gro?e Erwartungen schürt und am Ende zu enttäuschten Reaktionen führt (was ich übrigens im Ratethread prophezeiht habe).

Sowas schadet m.E. mehr als es nutzt, zumal sich gezeigt hat, dass die wenigen Eingeweihten sich auch gerne einen Spa? daraus machen, der noch ratenden Cthulhu-Gemeinde ob ihres überlegenen Wissens eine lange Nase zu machen, was ich auch für eine unangenehme Nebenfolge halte.

Ich würde daher dazu raten, fortan keine Geheimprojekte mehr zu machen und unsichere Publikationen einfach nur aus diesem Grunde unbenannt zu lassen oder ganz zu verschweigen, bis sie sicher sind.

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Guest Vandermeer
Original von Christoph

...was da kommt, da ich bereits ein gro?er Fan von Cthulhu-Pulp bin... mit Indiana Jones in den Tempel des Todes, der aber nicht komplett tot ist und vor allem nicht wirklich schläft , ectr... wir werden sehen.

 

 

so, Ok.

Endgültig ?berzeugt.

 

 

 

Gebts zu, wer von euch hat noch nie zur auflockerung mal ein Indiana Jones Adventure eingebaut?!

 

[und wehe auch nur irgendwer meldet sich jetzt!]

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Guest A.A:

Ich oute mich einmal...

meine Person hat keine Schimmer wie die Romane sind und was sich im Hexeruniversum abspielt.

Wo unterscheiden sie sich von den Standard Cthulhu-Romanen ala Festa?

 

Sind sie lesenswert? Mit was lassen sie sich vergleichen und welche gab es?

 

Alles Liebe

Hermann

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Original von Phil Maloney
Original von gemüse-ghoul

Hinten in Fantasy-Romanen ist doch immer Werbung für andere Fantasy-Romane drin, wird das Hexer-RPG dort auch auftauchen?

Soweit ich das überblicke, ist das ja nun immer Werbung für andere Bücher aus demselben Verlag... ob die da bereit wären, für andere Verlage zu werben? .....

 

Also ich habe aus dem Heyne Verlag einen Sammelband von Elric von Melnibone und darin ist am Ende Werbung von dem Rollenspiel Sturmbringer welches damals von Laurin in der deutschen Version veröffentlicht wurde. Also, Ihr seht die Auflage is schon älter. Um genau zu sein von 1992. Also geben tuts das schon. Wenn beide für das Produkt des anderen werben, ist doch einfach nur clever. Es ist ja nicht so das die Produkte konkurieren, sondern das eine Produkt für das andere Interesse weckt.

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Original von A.A:

meine Person hat keine Schimmer wie die Romane sind und was sich im Hexeruniversum abspielt.

Wo unterscheiden sie sich von den Standard Cthulhu-Romanen ala Festa?

 

"Lovecraft's Cthulhu" zum "Hexer von Salem" ist wie "Der Herr der Ringe" zu "Dungeon und Dragons".

 

 

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Guest Gast

Schade finde ich es, dass die Redaktion (oder zumindest Frank und Janni) immer so eine entschuldigende Haltung zum Hexer-RGW einnehmen. Das hat irgendwie den Geschmack von "wir finden es ja auch doof, aber vielleicht bringts doch noch irgendwie irgendwas." Ich würde es lieber sehen, wenn man sich hinstellen und sagen würde: "Yeah! Wir haben unser neues, geschlecktes, kultig-trashiges Hexer-Regelwerk! Und wem's nicht gefällt, der kann uns mal!"

In meiner Sturm-und-Drang-Zeit fand ich den Hexer auch furchtbar, so als echter Lovecraft-Jünger. Muss man erst älter werden, um zu bemerken, dass "Purist" nur ein anderes Wort ist für "Einer, der gerne Scheuklappen trägt"?

 

Gru?:

Sixt

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Das lustige für mich: Als ich vor längerer Zeit gehört habe, dass ein "Hexer-Band" in Planung ist, war ich auch empört - ich hab den "Hexer" erst nach Lovecraft entdeckt und hatte mich auch schon vorher als Fantasy-Leser nie mit Hohlbein anfreunden können, und was er dann mit den gro?en Alten gemacht hat, hat mich natürlich dazu gebracht, den ersten Bastei-Taschenbuchband nach nem Drittel frustriert ins Regal zu stellen (Wo er nur aus dem Grund noch steht, weil er signiert ist ...)

 

Und jetzt, nachdem ich den Thread hier mitverfolgt habe, kriege ich dennoch langsam Lust auf das Setting - weil ich mir Pulp-Cthulhu mit H.G.Wells-Anleihen eigentlich bestens vorstellen kann. Ich schätze, der Grund dafür ist, dass ich definitiv zur 30-Fernsehprogramme-Generation gehöre: will sagen, wenn ich reine Unterhaltung will, dann sehe ich fern. Wenn ich ein Buch zur Hand nehme, erwarte ich dagegen immer, dass es auf irgendeine Art Gedankenanregend oder zumindest stilistisch interessant ist. Das konnte ich im Hexer beides nicht finden.

 

Beim Rollenspiel hab ich dann wieder andere Ma?stäbe, da muss nun echt nicht alles ein interaktiver literarischer Höhenflug sein. Deshalb sehe ich als Nicht-Hexer-Leser dem Band jetzt trotzdem mit recht positiven Gefühlen entgegen (au?erdem erspart er mir die Lektüre weiterer Hexer-Romane, indem er hoffentlich alle wichtigen Infos schön komprimiert präsentiert ;) )

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