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Die Welt des Hexers von Salem


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von Heiko Gill

 

Die Welt des Hexers von Salem entspricht sowohl in den 1880er- als auch in den 1920er-Jahren der gewohnten Rollenspiel-Umgebung von Cthulhu. Man lebt im viktorianischen Zeitalter (Handlung der Romane) bzw. den äwilden Zwanzigernô (Jetztzeit des Rollenspiel-Settings), ist aufgeklärt und glaubt immer weniger an übernatürliche Kräfte. Hinter den Kulissen existieren jedoch finstere Mächte und fremde Wesen, die den Menschen vereinzelt wohlgesonnen sind, allerdings überwiegend feindselig und abgrundtief böse. Allen voran die Gro?en Alten - Cthulhu, Yog-Sothoth, Shub-Niggurath... sie herrschten einst über die Erde und wurden nach einem gewaltigen Krieg von den ?lteren Göttern eingekerkert. In der Masse werden sie erst wieder frei kommen, wenn die Sieben Siegel der Macht gebrochen werden û ein äu?erst schwieriges Unterfangen, erstmalig 1887 und 1892 versucht und jeweils gescheitert.

Machtgierige Magier (und irregeleitete Marionetten der Gro?en Alten) versuchen unabhängig davon, einzelne Gro?e Alte aus ihren Kerkern zu befreien. So können sich Yog-Sothoth und Hastur inzwischen relativ frei bewegen, agieren aber so gut wie gar nicht. Noch nicht... Cthulhu befindet sich zwar gefangen in RÆlyeh, dämmert aber (aufgrund gewisser Ereignisse) vor sich hin und stellt eine Unbekannte dar, mit der gerechnet werden muss. Und wenn das nicht Bedrohung genug wäre, sind da noch die Thul Saduun, eine extrem mächtige Rasse, die ihrerseits einstmals von den Gro?en Alten besiegt und eingekerkert wurde û und seitdem zu entkommen versucht, um die Erde unter Ausschaltung der Menschheit an sich zu rei?en. Einen Teil des Ruhmes, diese Versuche vereitelt zu haben, können Hastur und Dagon für sich beanspruchen, die zeitweilig mit Robert Craven (stellvertretend für den Rest der Menschheit) zusammenarbeiteten (was dieser jedoch oft erst hinterher durchschaute). Jedenfalls stellen die Gro?en Alten und die Thul Saduun die ganz gro?en Gegner dar, die aber nur punktuell und regional begrenzt auftauchen und mit au?ergewöhnlichen Mitteln besiegt werden müssen, ehe sie zu ihrer vollen Kraft erstarken.

Es geht beim Hexer aber nicht immer um die Rettung der Welt.

Eine ganze Reihe von wiederkehrenden Freunden und Feinden sorgt für abwechselungsreiche Abenteuer, bei denen es so extravagant pulpig zugehen kann wie bei einem Kampf gegen Dinosaurier an der Seite von Cowboys; einer Zeitreise in die finsterste Vergangenheit, als Magier die Welt beherrschten und ihren Göttern Affenmenschen opferten; einem Kampf auf dem Dach eines fahrenden Zuges gegen einen Steampunk-Terminator.

Bei alledem steht nicht die vielschichtige Charakterisierung der Protagonisten und Antagonisten im Vordergrund, sondern eine klare gut-böse-Trennung (die manchmal ?berraschungen birgt, dann aber auch von äklar gutô zu äklar böseô und umgekehrt umschwenkt und sich nicht in diffusen Grauzonen verzettelt).

Man äliebtô oder ähasstô, ist äein guter Menschô oder äerzböseô, man neigt zu gro?en Gefühlen und ?berreaktionen.

Protagonisten haben relativ wenig Zeit, Hobbys oder ihrem Beruf nachzugehen û die actionreiche Handlung schleudert sie immer wieder schnell ins Abenteuer!

Und diese Abenteuer werden eigentlich nie mit äBücherwissenô oder der Auswertung schriftlicher Funde gelöst, sondern durch Action, Action, Action. Action und Ideen. Und die eine oder andere kämpferische Auseinandersetzung.

Man erkennt also, dass die Hexer-Welt sich für einen Nichtspielercharakter fast genau wie beim äklassischen Cthulhuô darstellen kann, für einen Spielercharakter aber mindestens in Bezug auf ämöglichst guter Simulation eines Charakteralltagsô ganz anders ist. Der Alltag verblasst zugunsten von pulpiger Handlungsfreude (das wird man auch in dem Abenteuer von Thomas Finn sehr gut nachvollziehen können, das im Hexer-Band enthalten sein wird).

 

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Original von gemüse-ghoul
Original von Heiko Gill

Thul Saduun

8o Klingt nach einer Verwurschtelung von "Thulsa Doom", dem Halbgott-Magier bei "Conan der Barbar".

 

Ist mir auch schon aufgefallen. Möglicherweise war das ganz unbewusst; er hatte möglicherweise den Namen noch im Ohr, ohne zu wissen woher, als er den "Hexer" schrieb?

 

Frank

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Original von gemüse-ghoul
Original von Heiko Gill

Thul Saduun

8o Klingt nach einer Verwurschtelung von "Thulsa Doom", dem Halbgott-Magier bei "Conan der Barbar".

Hohlbein ist sowas durchaus zuzutrauen. :rolleyes:

 

Ach ja? Nur Hohlbein ist sowas zuzutrauen?

 

Ich sehe diese "Verballhornung" eher als eine Verneigung vor (den verfilmten Grundideen eines) R.E.Howard, der ja bekanntlicherma?en den Mythos nicht unerheblich mitgeprägt hat.

 

Und wer hat denn überhaupt mit dem gegenseitigen Namen-Ausleihen und verballhornen angefangen?

 

Ich glaube, das waren -unter anderem- die folgenden Herren:

 

  • Klarkash-Ton
  • Ar-I-Ech

aber eben auch der berühmte

  • E?ch-Pi-El

 

die sich nicht nur seltsame Namen gaben, sondern einander ganze arkane Bibliotheken, ja sogar ganze Götter "ausborgten"

 

Davon ab mag man über Hohlbeins literarischer Qualität sicher geteilter Meinung sein. Aber die wenigen Bücher, die ich von ihm besitze haben mich vor allem eines: hervorragend unterhalten.

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Original von gemüse-ghoul
Original von Heiko Gill

Thul Saduun

8o Klingt nach einer Verwurschtelung von "Thulsa Doom", dem Halbgott-Magier bei "Conan der Barbar".

Hohlbein ist sowas durchaus zuzutrauen. :rolleyes:

 

Wei? noch jemand, wie der Planet der "Schatten" bei babylon 5 hie??

Der Name klang auch so ähnlich, wenn ich mich recht erinnere.

 

Und was das mit den namen angeht: da gibt es beim hexer einige, die mir aufgefallen sind (am schönsten finde ich:

Miss Bella Lugosi"), und bei einigen anderen habe ich die Bezugsquelle vermutlich nur nicht bemerkt.

 

Ich finde das mit den namen eigentlich ziemlich schön. Kennzt man die Quelle nicht, ist es egal, erkennt man sie, ist es ein Insiderscherz.

 

Grü?e

 

Heiko

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Wei? noch jemand, wie der Planet der "Schatten" bei babylon 5 hie??

Der Name klang auch so ähnlich, wenn ich mich recht erinnere.

Z'Ha'Dum.

Im Englischen leicht unterschiedlich betont, aus dem Mund der Minbari allerdings Sa-Cha-Duhm (mit dem ch als Reibelaut wie in 'wach') augesprochen...

...und von allen Völkern die sich dazu äu?ern sollten die ja am ehesten wissen, wie's richtig ist :-)

 

 

Gru?,

Thomas

 

PS: "Doom" als engl. 'Verdammnis' (u.ä.) hat da sicherlich bei allem Pate gestanden. Ob nun aber Thulsa für den Schattenplaneten Pate stand ... glaube ich eher nicht.

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Amgeblich war Zha'ha'Dum aus Babylon 5 an Khazad'Dum (Moria) aus dem Herrn der Ringe angelehnt. Da finden sich ja eh einige parallenen "Es war der Beginn des 3. Zeitalters der Menschheit ...")

Wenn Hohlbein sich Namen (noch dazu abgewandelt) klaut, finde ich das absolut legitim. Das ist ja schlie?lich ein Reiz des Cthulhu-Mythos, dass alle möglichen Leute ihn mit teilweise widersprüchlichen Bezügen aufeinander ausgestalten.

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@ Bab5:

Jupp. JMS betonte zwar immer, es sei vor allem eine Parabel auf das Erwachsenwerden, hat aber auch immer offen gesagt, dass der Herr der Ringe eine für ihn zentral wichtige Inspiration war.

Nur so als eine von tausend Sachen: "Legend of the Rangers" hat dann sogar das gleiche Akronym gehabt ;-)

 

Aber man kann in der Serie ohnehin zahllose Anspielungen in der Serie enthalten. Bedenkt auch etwa mal, das JMS eng mit Neil Gaiman befreundet ist, schaut euch dann noch mal das Design von Dreams Maske in den Sandman-Comics an und werft abschlie?end einen Blick auf die Gaim in der Serie...

 

 

Gru?,

Thomas

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  • 2 weeks later...

Hallo zusammen,

 

man sollte vor allem noch ewähnen das auch die christliche Religion und die Götter der Wikinger in den Romanen auftauchen. Gestalten wie ein gefallener Engel der die von Gott für gewisse Entscheidungen der menschen vorgesehene Apokalypse nicht zulassen will oder Thor der den Hexer auf eine Zeitreise schickt kommen durchaus vor.

Auch berühmte Romanfiguren kommen immer wieder vor so begegnet man in den Hexerromanen Dr. Frankenstein, Kapitän Nemo und der Nautilus.

 

Aber auch ganz klassische Horrorelemente werden integriert man gebebnet etwa auch einem Haus mit Eigenleben und den Killerratten.

 

Der Hintergrund ist weniger offen als beim klassischen Cthulhu indem die Motive der Mythoskreaturen ja meistens nicht nachzuvollziehen sind aber dafür wird man dann wahrscheinlich auch weniger auf Mythoswissen als vielmehr auf Charakterwissen über die Zusammenhänge angewiesen sein, so würde ich es mir auf jeden Fall wünschen.

 

Gru? Jochen

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  • 1 month later...
Original von Kater_Carlo

Das klingt nun wirklich nach der "Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen" ,oder ?

 

Apropos Christentum und Apokalypse bei dem Setting:

 

Wie sind denn dann hier die Zusammenhänge zwischen den Grossen Alten und Gott selbst strukturiert ?

 

 

 

"Gott" als solchen gibt es (in christlicher Sichtweise) nicht.

Wohl aber biblische Gestalten (Stichwort: "Engel" und/oder "Teufel").

Deren Zugehörigkeit aber in typsich Hexer-art unerwartet.

(falls ich die Pointe hierzu noch nicht verriet, will ich es so kurz vor der Messe auch vermeiden :-) )

 

Wohl aber gibt es die "?u?eren Götter"

die ein wenig die Rolle von positiven Göttern einnehmen (könnten, wenn sie sich um die Erde kümmern würden)

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Original von Kater_Carlo

Also können wir von einem existierenden "neutral-guten" Pantheon aussgehen und zwar lediglich in der Weise "Kann benutzt werden, muss aber nicht." ?

 

man msollte sich das so vorstellen:

 

die richtig "GUTEN GÍTTER" habe u.a. die Gro?en Alten erschaffen (was zumindest ein Fehler gewesen sein könnte :-) ).

Sie sind weit weg und interessieren sich seit einigen Jahrmillionen nicht für die Erde.

 

Als sie sich mal dafür interessierten, lag es an den BÍSEN Taten der Gro?en Alten, die sie daraufhin unter Zerstörung der Erdoberfläche einkerkerten.

So ein wenig wie George Bush, der im Prinzip dem Typen eines überbrezeln will, der seinem Papi möglicherweise einen attentäter auf den hals geschickt hat, und dabei ein ganzes Land einäschert...

 

Die GUTEN kümmern sich nicht um die Menschheit, hat ihre Existenz vermutlich noch gar nicht bemerkt.

 

Die BÍSEN sind weitgehend eingekerkert und wollen raus. Sie sind sich z.T. der menschen bewu?t und benutzen sie nach Möglichkeit (wie es sich für Böse gehört).

 

Hilft das weiter?

 

 

 

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