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Spielbericht: Schwarzwaldhof


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Hallo,

 

Das ist mein erster Spielbericht und auch meine erste Erfahrung mit Cthulhu. Kurz zu mir und meiner Gruppe: Wir sind zu fünft, ich SL und vier Spieler. Wir spielen schon z.T. seit über zehn Jahren regelmäßig gemeinsam und zu 90% waren das immer d20-Systeme (D&D 3rdE, Pathfinder, Star Wars Saga, d20 Modern). In letzter Zeit ist es immer schwerer geworden alle vier Spieler gleichzeitig zum Spielen zu versammeln (drei haben Schichtarbeit, vier sind noch in Vereinen aktiv, einer hat eine Freundin ;) ) deswegen habe ich Cthulhu als "Ersatzsystem" ausgewählt, weil es mich immer fasziniert hat und weil es (meiner Meinung nach) für kürzere Abenteuer mit kleinerer Gruppe gut geeignet ist.

 

-Spielbericht: Das Geheimnis des Schwarzwaldhofs- 2 Spieler - ca. 4 Stunden

 

Die SC:

 

Wir haben die Charaktere einfach mal ausgewürfelt, ich fand das bei einem neuen System eine gute Idee um den Spielern auch Denkanstöße zu geben was sie denn spielen könnten (sie waren halt Klassen wie Kämpfer und Magier gewohnt, in einem System mit Berufen wie Profigolfer und Zoowärter fällt die Berufswahl halt schwerer ;) )

 

Ein Spieler hat irre gut auf Bildung und Intelligenz gewürfelt, aber niedrig auf Erscheinung, sein SC wurde:

 

Prof. Dr. Heinrich von Hafelstadt - Ein Archäologe aus Hamburg der Hans Wieland einmal auf einer Ausstellung kennengelernt hat und ein Brieffreund geworden ist.

 

Der andere Spieler hat gut auf Erscheinung gewürfelt, aber zwei Einser bei Größe gewürfelt. Angeregt durch Peter Dinklage in Game of Thrones spielte er:

 

Wilhelm "Willi" Kunze - Einen kleinwüchsigen Schauspieler aus Köln. Er war mit Hans Wieland seit seiner Kindheit befreundet und Hans war einer der wenigen, der ihn nicht verspottet hat. Filmreifes Zitat in der Kennenlernszene: "Wir sind zusammen groß geworden, er mehr als ich". :)

 

Das Abenteuer:

 

Erste Nacht:

Wir haben am Freiburger Bahnhof gestartet und beide SC sind gleich ins Gespräch gekommen. Als Hans nicht auftauchte haben sie sich dann ein Taxi genommen. Hier hat Willi noch um den Preis gefeilscht und Erfolg gehabt. Ab diesem Punkt hat Willis Spieler, nicht EINEN sinnvollen Erfolg gewürfelt. Nicht EINEN. Hinzu kam, dass der Spieler auch recht verkatert war und im Laufe des Abends immer frustrierter wurde.

Eine nächtliche Taxifahrt später waren sie schon am Hof. Nur dem Professor fiel auf, dass Hans zu schnell die Treppe runtergekommen war. Hans Verhalten kam ihnen zwar komisch vor aber nicht zu extrem. Nach einem sehr ;) guten Gläschen Wein gingen sie dann auch ins Bett mit dem Beschluss morgen nach Reichenbach Einkaufen zu gehen. In der Nacht musste der Professor aufs Klo (altersschwache Blase) dabei bemerkte er sowohl die Wildschweine als auch die Zigarette am Waldrand. Daraufhin ging er Hans aufwecken, der sagte ihm es wäre alles in Ordnung und die Zigarette war dann auch weg. Willi wurde noch von einem Poltern kurz aufgeweckt, Hans hatte den Professor K.O. geschlagen und zum Samen gebracht. Kurz vor Morgengrauen kam dann noch der irrsinnige Klon ins Spiel dem knapp die Flucht gelang, dabei fiel den Spielern auch auf, dass die Wildschweine ihm "Platz machen". Hans machte sich noch verdächtiger als er auf den Einbrecher nicht besonders alarmiert reagierte. Dann bemerkte die SC auch, dass im Haus alle Schlösser keine Schlüssel mehr hatten. In Reichenbach wollten sie dann auch noch einen Schlosser beauftragen. Nach dieser Nacht schliefen sie dann noch etwas länger.

 

Zweiter Tag:

Am Morgen genehmigte sich der Professor noch ein Gläschen Wein, hat ja gut geschmeckt, und bemerkte auf der Terrasse die vielen Kaninchen. Willi sah derweilen einmal durch das Schlüsselloch bei Hans Zimmer (er war ja schon auf Augenhöhe) und entdeckte dabei die Hand vor der Tür die wohl jemand anderem als Hans gehören musste. Hans war ihnen ja sowieso schon verdächtig. Trotzdem machten alle zum späten Frühstück gute Miene zum bösen Spiel. Sehr verwundert von alldem brachen sie dann über den Waldweg nach Reichenbach auf.

 

Im Wald begegneten sie erst den Hirschen, was sie leicht verstörte und wieder zeigte: Tiere weichen dem Professor (Klon) aus Willi aber nicht. Die toten Tiere im Steinbruch waren zwar auch wieder beunruhigend aber die SC wussten auch nicht was sie damit anfangen sollten. Auf dem Weg nach Reichenbach kamen sie am Steinkreuz vorbei, aber der Professor versagte (zum ersten und einzigen Mal) bei dem Wurf auf Verborgenes Erkennen.

 

In Reichenbach kehrten die zwei erst einmal beim "Adler" ein. Es folgte eine sehr schöne Szene in der ich mein (doch noch im Erbgut gespeichertes) Schwäbisch auspacken konnte und der Professor mit dem Bürgermeister/Doktor Ziefle sich über Hans und auch die Weinheimers unterhielt. Daraufhin erledigten sie noch Einkäufe und bestellten den Schlosser zum Schwarzwaldhof, der aber frühestens morgen vorbeischauen werde. Im Gespräch mit dem Pfarrer gabs noch mehr über die Weinheimers und das Kloster und den Engel.

 

Angeregt von Dr. Ziefle suchten sie auch das Forsthaus auf, fanden aber nur ein paar Zigarettenkippen und keinen Förster. Sie kehrten zum Hof zurück. Der Professor stellte dann fest, dass die Kaninchen vor ihm auswichen, vor Willi aber nicht. In einem kleinen Test stellte er fest, dass es aber nicht wie erst angenommen am Wein liegt. Beim Essen mit Hans fiel den SC die fehlende Narbe auf und er wurde der Lüge bezichtigt und ziemlich festgenagelt.Mit der Ausrede das es ihm nicht gut geht und, dass er frische Luft brauche machte er sich zu einem Spaziergang auf. Das ließen die SC zu denn so konnten sie ihn verfolgen und auch das Haus durchsuchen. Win-Win-Situation denn Hans wollte sie sowieso trennen.

 

Im Haus fand der Professor erstmal nichts, auch wenn es so allein natürlich unheimlich war. Im Wald versemmelte Willis Spieler einen Verbergen und Schleichen Wurf nach dem anderen aber scheinbar bemerkte ihn Hans doch nicht und so konnte er sehen wie sich Hans mit dem (rauchenden) Herrn Karl am Steinbruch traf und beide in der (vorher nicht bemerkten) Höhle verschwanden. Im Hof stieg der Professor derweilen in den dunklen Keller hinab und entdeckte dabei sowohl den Schimmel an den Weinfässern als auch den Zugang zur Höhle, aber entschied sich doch lieber nicht alleine hinunter zu steigen. Willi folgte Karl und Hans in die Höhle, fand aber nur eine Sackgasse in der Höhle vor (in Wirklichkeit wurde er von Herrn Karl überwältigt und im Samen geklont). Danach entschied er sich in Richtung Forsthaus zu gehen und traf auf dem Weg Herrn Karl, der mit ihm ein kurzes irritierendes Gespräch führte. Daraufhin kehrte erst Hans dann Willi zum Hof zurück.

 

Erneut stellten beide Hans zur Rede und in seinem Zimmer fanden sie auch den Krüppelklon, die Geschichte vom Zwillingsbruder glaubten sie keine Sekunde (Willi hätte das ja gewusst). Daraufhin kommt es zum Kampf als auch der Irre Klon und Herr Karl ins Haus kommen.

 

Das falsche Finale:

Ich hatte drei Hans-Klone und einen bewaffneten Jäger gegen zwei unbewaffnete und im Kampf unerfahrere SCs. Daher habe ich ein bisschen den Schwierigkeitsgrad runtergeschraubt und den Krüppelklon mehr als bemitleidenswerte Kreatur aus dem Kampf weggelassen. Der Professor und Herr Karl lieferten sich ein Gerangel in dem ich durch einen Glückswurf erlaubt habe, dass sich ein Schuss löst, welcher den Irren Klon erledigte. Aber auch nur gegen Hans und den Förster war der Kampf noch schwer genug. Willi konnte Hans größtenteils nur behindern ohne groß Schaden anzurichten.

Der Professor versuchte den Förster über das Treppengeländer zu werfen was misslang, aber per Glückswurf ließ ich zu, dass das Geländer morsch war und der Förster doch nach unten stürzte. Währenddessen landet der kleinwüchsige Willi einen kritischen Faustschlag gegen die verwundbare Bauchdecke von Hans und setzt diesen K.O. Der Professor schnappt sich das Jagdgewehr verfehlt den Förster beim ersten Schuss, trifft beim zweiten, aber dann kommt es wieder zum Handgemenge zwischen ihm und Herrn Karl. Dabei kann er aber noch einen Schuss abgeben, landet einen kritischen Treffer und verteilt das Gehirn des Försters im Treppenhaus.

 

Das Finale:

Bewaffnet mit Gewehr und Lampe steigen beide in die Höhle hinunter, sie wählen erst den falschen Weg und landen im Steinbruch. Willi: Hä? :)

In den Höhlen überwältigt sich auch das Gefühl "Das kenn ich doch". Dann treffen sie auf den Samen und sehen ihre Originale. Dann kommen auch die Erinnerungen wieder und vieles macht Sinn. Sie schneiden die Originale frei und fackeln den Samen ab - Fallen daraufhin unter brennenden Schmerzen tot um, erwachen in ihren Originalkörpern und fliehen aus den brennenden Höhlen. Die Klone, das Buch und der Schwarzwaldhof brennen nieder. Sie finden noch den toten Krüppelklon und fragen sich ob auch in Reichenbach Leute (Klone) tot umgefallen sind, was aber nicht der Fall war (was aber auch eine gute Idee gewesen wäre).

 

Ende

 

 

Fazit:

 

Das Geheimnis im Schwarzwaldhof ist ein schönes Abenteuer :) Ich hatte Spaß und der Spieler von Prof. Dr. Heinrich von Hafelstadt auch, Willis Spieler war nicht so wirklich in Form und das permanente Versagen bei so gut wie JEDEM Wurf hat ihn wohl genervt, das System und Szenario (Ermittlung in den 1920ern) war wohl auch nicht so seins, ich hoffe aber er spielt nochmal mit, seinen Charakter find ich nämlich ziemlich interessant.

 

Die Stärke des Abenteuers liegt meiner Meinung nach in der Stimmung der seltsamen Vorkommnisse. Es spielt sich abgesehen vom Finale wie die erste Hälfte von vielen guten Horrorfilmen, es macht alles noch nicht wirklich Sinn, ist zwar unheimlich aber nicht bedrohlich genug um Panik zu schieben. Es erinnert mich ziemlich an diese "Mystery"-Episoden aus den Star Trek Serien (TNG, VOY) in denn 35 Minuten erstmal nur seltames Zeug passiert bevor es dann zur Enthüllung und auch gleich zum Showdown kommt, was nicht unbedingt schlecht ist.

 

Schön fand ich auch die NSC. Gerade in Reichenbach hat man viele NSC mit denen man als SL arbeiten kann, auch wenn sie natürlich etwas redundant sind, aber es könnte ja sein, dass Charaktere nicht zu allen Geschäften gehen, oder auch evtl nicht mit Dr.Ziefle oder dem Pfarrer sprechen. Hans bietet auch viel Schönes zum Spiel, wobei er natürlich von Sekunde 0,1 Hauptverdächtiger in dem allen ist.

 

Mankos hat das Szenario meiner Meinung nach aber schon: Einmal wird nicht genau geklärt was denn der Schimmel im Keller eigentlich "will". Gut, das kann bei der Story ja für die SC nebensächlich sein, aber es wirft schon zwei Fragen auf nämlich: Warum lädt Hans die SC aus (oder versucht es) wenn er sie doch dann assimilieren lässt und warum sind die SC willensfrei?

 

Ich hab das adhoc damit erklärt, dass die SC auch fehlerhafte Klone waren.

 

Insgesamt aber doch ein cooles Abenteuer und sicher sowohl eine außergewöhnliche Geschichte als auch ein gutes Szenario für Einsteiger. :)

 

Ich habe mir überlegt mit den anderen zwei Spielern meine Gruppe es auch zu spielen, aber dann hätte ich, sollten sie auf die SC aus diesem Abenteuer treffen, irgendwie die Geschichte zusammenführen müssen. Deswegen hab ich mit den zwei anderen "Der Gaukler von Jusa" gespielt. Spielbericht dazu auch gleich hier :)

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