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Spielbericht: Untot auf dem Nil (Ägypten)


angband
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Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit Untot auf dem Nil zu leiten, welches im Ägypten-Band zu finden ist. Da wir recht viel Zeit zur 'Verfügung hatten, hatte ich vor das Szenario recht nah am Buch zu leiten und plante etwa 8 Stunden dafür ein. 

 

Folgende Charaktere nahmen teil:

  • Prof. Dr. Weberknecht - Ägyptologe
  • Herr Adler - Einarmiger Indiana Jones / Kaufmann-Verschnitt
  • Umberto - "Medium"
  • Hugo Stinnes Jr. - arroganter Industriellensohn

 

Die Charakterauswahl hatte zur Folge, dass die Nische des NSC Dr. Linne bereits durch einen SC besetzt war und der NSC somit Weiteres weggelassen wurde. 

 

In den ersten beiden Reisetagen fand ausschließlich gesellschaftliche Interaktion statt. Hier sollte sich der SL unbedingt einen Überblick über Motivationen sowie über mögliche Ereignisse verschaffen (ich hatte mir eine Liste von zwei Seiten Umfang erstellt, im Buch gibt es ja genügend Anregungen). Sofern dies gewährleistet ist, kann man schön auf die Interessen der Spieler reagieren, was die Spielleitung in dieser Phase sehr angenehm macht.

 

Nach etwa 2 Stunden Spielzeit ging dann die Blackwell-Expedition an Bord, was eine Fülle neuer Interaktionsmöglichkeiten schuf. Die ersten für das Abenteuer wichtigen Zusammenhänge (McIntyre Expedition) wurden erschlossen. Da es zu diesem Zeitpunkt bereits recht spät war, wurde entschieden, den Subplot um Pater Giacomo, Mrs. Estefan und den Perlenraub auszulassen. Die Seance fand dagegen trotzdem statt und die teilnehmenden Charaktere erlebten den seltsamen Traum. 

 

Abends fand dann ein für den Plot höchst wichtiges Ereignis statt: der "Streit" zwischen Papidoux und Barré und später dann der Mord durch Kauffmann an Barré. Hier konnten die Charaktere durch gelungene Proben einige Verdachtsmomente sammeln. Da sie spät nachts noch auf dem Schiffsdeck aktiv waren (weil einer von ihnen Blut-Hieroglyphen dort angebracht hatte), bekamen sie mit wie eine Person (Kauffmann) schnellen Schrittes aus Barrés Fenster verschwand, nachdem er ihn ermordet hatte. Die Aufklärung des Mordes erlaubte einige sehr coole Spielerszenen (etwa als Herr Adler in Dr. Grubers Kabine einbrach und sich unter dem Bett versteckte, als Gruber und Kauffmann die Kabine betraten). Bei dem Versuch ebenso in Kauffmanns Kabine einzubrechen, wurden zwei Charaktere durch diesen erwischt und mit vorgehaltener Pistole in die Kabine beordert.  Die SC erkannten die Gefahr und bei dem anschließenden Kampf konnte Kaufmann unter Inkaufnahme schwerster Verletzungen in Notwehr bezwungen werden, sowie der Goldschmuck (WICHTIG: hier befindet sich diezur Lösung des Szenarios wichtige Goldtafel). Auf dem Schiff geriet nun alles etwas aus den Fugen. Pierces Leiche wurde entdeckt, sowie die ausgewickelte Mumie von Baalol Nefertalis. Nun konnten die SC endlich die fundamentalen Zusammenhänge erschließen und befanden, dass es höchste Zeit war zu handeln. 

 

Der Sandsturm setzte ein. Die SC suchten noch nach der Ba-Statuette, als der letzte Teil des Blutrituals durchgeführt wurde und sich Baalol Nerfertalis endgültig erhob. Der Endkampf spielte sich komplett unter Deck ab, wo die SC nun die Statue in den Expeditionskisten gefunden hatten. Baalol Nefertalis kam nun zu den Charakteren (schließlich hat er ja die FErtigkeit diese zu übernehmen). in einem sehr knappen Kampf wurden alle SC getötet, da der übernommene Charakter mehrere kritische Erfolge mit einer Schusswaffe würfelte, während der SC mit der Goldtafel 3x seinen eigenen Würfelwurf vergeigte.

 

Insbesondere die Atmosphäre des Abenteuer ist lobend hervorzuheben. Insgesamt war es jedoch nicht völlig befriedigend für alle Beteiligten, da sehr wichtige Hinweise nicht bzw. unzureichend heruasgefunden werden können. In den Handouts wird nirgendwo so wirklich deutlich, dass Baalol Nefertalis in Geistform umherspukt, sodass sich die Charaktere nur auf Mumien eingestellt hatten. Darüberhinaus bleibt das Bann-Ritual im Abenteuertext recht diffus: die Charaktere sollen 1. die Statue zerstören, 2. die Elektrumbänder zerschneiden und 3. die Formel rezitieren. Im betreffenden Handout (ich meine es ist 'Nr. 6) wird dies nicht genügend verdeutlicht. Ein weiterer Knackpunkt ist die Namensproblematik. In sämtlichen Hintergrundinformationen die gefunden werden können ist ständig vom Schwarzen Pharao usw. die Rede, aber nie von einer Figur namens Baalol Nefertalis. Dementsprechend glaubten die Charaktere, der Antagonist hieße Nephren-Ka, was ich dann natürlich gelten ließ.

 

Ich will diese Kritikpunkte nicht dem Abenteuerdesign zuschieben, möglicherweise hätte ich die Infos für mich besser strukturieren sollen (diesen Tipp würde ich jedem SL geben, der dieses potenziell großartige Szenario leiten möchte). Das Problem an der Sache ist nur, dass es wirklich viele und viele detaillierte Hinweise gibt, was es schwierig macht, alles im Blick zu behalten...

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Vielen Dank für den schönen Bericht!

 

in einem sehr knappen Kampf wurden alle SC getötet, da der übernommene Charakter mehrere kritische Erfolge mit einer Schusswaffe würfelte, während der SC mit der Goldtafel 3x seinen eigenen Würfelwurf vergeigte.

 

Oha, das suckt...

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  • 4 months later...

Darüberhinaus bleibt das Bann-Ritual im Abenteuertext recht diffus: die Charaktere sollen 1. die Statue zerstören, 2. die Elektrumbänder zerschneiden und 3. die Formel rezitieren. Im betreffenden Handout (ich meine es ist 'Nr. 6) wird dies nicht genügend verdeutlicht.

Wie ich so eben herausgefunden habe, liegt das daran, dass im Buch nur Handout 6a abgedruckt ist. Glücklicherweise bietet Pegasus aber 6b als "Bonus" an.  <_< Nämlich hier: http://www.pegasus.de/en/cthulhu/spielhilfe-zu-bestimmten-veroeffentlichungen/aegypten/

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