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[Bühne in Weiß] Tagebuch - Dr. Jean-Louis Cypher


Blackdiablo
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Dr. C y p h e r , Jean-Louis

 

Polizeilicher Pathologe der Stadt Arkham

 

Telefon: 2019

 

Facharzt der Inneren Medizin und Immunologie,

St. Mary Krankenhaus, South West Street 450

 

Privat: French Hill 322

 

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Edited by Der Läuterer
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:

: Kontakte

:

: Dr. Geoffrey Milton . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3477

: Dr. Reginald Whitmarsh . . . . . . . . . . . . . . 4107

:

: Richard "Rick" Hubert - St. Mary Path. . . 2019

: Prof. Gerald Hawk - St. Mary Path. . . . . . 2011

:

: Agnes Larkin - Hauswirtschaftlerin . . . . . 2818

:

: Mickey Harrigan - Polizei Lt. . . . . . . . . . . 1007

:

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:

: Fortsetzung von Tagebuch 27

: Letzter Eintrag: 12. Juli 1928

:

: 12. Juli 1928 ff.

:

: Erneut drei Nächte ohne Schlaf. Das wird nicht

: mehr lange gut gehen. Dem Cognac werde ich

: abschwören, zumindest über eine gewisse Zeit.

: Und meine Kopfschmerzen bringen mich um.

:

: Interessant, dass noch niemand daran gedacht

: hat, aus einem Erreger einen Kampfstoff zu

: entwickeln. Infektionen sind so faszinierend.

:

: Ich dachte gerade an Typhus abdominalis, auch

: als Typhoides Fieber bekannt.

:

: Als Vorbild sollte man sich in dieser Hinsicht den

: byzantinischen Kaiser, Bulgarentöter Basileios II.,

: nehmen, der 1014, der in der Schlacht gefangenen

: Bulgaren verstümmeln liess. Über 8000 Soldaten.

: Von jeweils 100 Gefangenen liess er 99 blenden.

: Dem 100sten liess er ein Auge, so dass dieser die

: anderen nach Hause führen konnte.

:

: Aber viel interessanter ist, dass wenn man den

: Gegner tötet, dessen Sohn oder Bruder auf Rache

: sinnen wird. Schickt man den Gegner aber als

: Krüppel heim, so wird er seinen Angehörigen zur

: Last, und man muss keine Rache fürchten.

:

Edited by Der Läuterer
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:

: 13. Juli 1928

:

: Bin heute in der Campus-Bib Geraldine begegnet.

: Ich habe sie angesprochen, aber ich hatte mich

: getäuscht. Es war eine fremde Person, aber die

: Frau sah von hinten so aus wie meine Ex-Frau. [

:

: Es ist wichtig, den Gegner nicht durch Grünkreuz

: oder Gelbkreuz zu töten, sondern ihn nur ausser

: Gefecht zu setzen, so dass er möglichst viele

: Ressourcen des Gegners zu binden und ihn somit

: zu schwächen.

: 'Grünkreuz' =

: lungenschädigender Kampfstoff z.B. Phosgen

: 'Gelbkreuz' =

: hautschädigender Kampfstoff z.B. Senfgas

:

: Der charakteristische Krankheitsverlauf dieser

: Infektionskrankheit.

: - stufenweise ansteigendes Fieber über 40°C

: - Schwindelgefühle

: - benebelter Geisteszustand

: - Kopfschmerzen

: - Benommenheit

: - Bauchschmerzen

: - Diarrhoe

: - relative Bradykardie (langsamer Herzschlag)

: Darüber hinaus besteht die dringende Gefahr von

: Komplikationen wie einer Lungenentzündung oder

: einer Meningitis

:

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:

: 15. Juli 1928

:

: Die Inkubationszeit beträgt, in Abhängigkeit von

: der Menge der aufgenommenen Erreger, in der

: Regel 1–3 Wochen, wobei Extremwerte jedoch

: auch zwischen 3 und 60 Tagen liegen können.

:

: NACHTRAG: Drei Tage sind zu lange. Drei Stunden wären ideal.

:

:

: Leider ist die Virulenz recht langsam, d.h. ich muss

: nun versuchen das Ausmass der Pathogenität zu

: erhöhen.

:

: Zunächst kommt es zu unspezifischen, allgemeinen

: Symptomen wie Mattigkeit, Kopfschmerzen sowie

: zum treppenförmigen Fieberanstieg.

:

:

:

: 16. Juli 1928

:

: Ich denke, ich muss mir in der Apotheke einige

: Schlaftabletten holen. Ich werde mir etwas Hartes

: besorgen, dass mich völlig auszählt.

:

: Oder doch eine Therapie?

: Non, pas ça!

:

:

:

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:

: 17. Juli 1928

:

: Erste Woche = Stadium 'incrementi'.

: Nach ca. 8 Tagen wird ein Stadium von hohem

: anhaltendem Fieberkontinuum mit 40-41°C

: erreicht, das über Wochen andauern kann.

:

: Zweite bis dritte Woche = Stadium 'fastigii'.

: Dabei findet sich eine relative Bradykardie (Fieber

: ist sonst häufig mit Tachykardie einhergehend).

:

:

:

: Hinzu kommen Bewusstseinsstörungen und ein

: rötlich-fleckförmiger Exanthem am Oberkörper

: und häufig an der Bauchhaut Roseolen.

: Typisch ist auch die sog. Typhuszunge, die in der

: Mitte deutlich grau-weißlich belegt ist, an den

: Rändern und der Zungenspitze jedoch freie rote

: Ränder zeigt.

: Erst nach etwa 14 Tagen tritt Diarrhoe ein.

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

[Tachykardie = Herzrasen = ein Puls von 150+

Schlägen/min]

Edited by Der Läuterer
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:

: 19. Juli 1928

:

: In dieser Nacht wieder nicht schlafen können.

: Bin irgendwann über den Dokumenten eingenickt.

: Vielleicht sollte ich diese Psychöse aufsuchen.

:

: Therapie

: Therapie

: Therapie

: Therapie

:

: Wie heisst Sie doch gleich... Grey? White? Black?

: Ich muss Ihre Adresse herausbekommen.

: Hier in der Klinik werde ich nicht zu ihr gehen,

: sonst denkt noch jemand, ich sei verrückt.

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

:

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:

: 20. Juli 1928

:

: Noir et Blanc.

: Schwarz und Weiss.

: Ater et Albus.

: Black and White.

:

:

: Wie heisst diese Psychöse?

: Jene aus dem St. Mary?

:

: Wenn alles nur so einfach wäre, alles Schwarz

: oder Weiss zu sehen.

:

: Ein schwarzer Scottish Terrier und ein weisser

: West Highland Terrier.

:

: Black & White, ein blended Scotch. Gutes Zeug.

: Ich habe heute Nacht eine halbe Flasche geleert.

: Morgen höre ich mit dem Trinken wieder auf.

:

: D'accord?

: D'accord?

: D'accord?

:

: D'accord?

:

:

:

:

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:

: 25. Juli 1928

:

: Noch keine Idee, wie ich meine Forschungen

: jetzt vorantreiben soll. Absolut keine.

:

: Dr. Wells hat mir Veronal verschrieben.

: 1-2 Tabletten, 1/2 Std. vor dem Schlafen, sollten

: genügen.

: Ça sera tout? Bien!

:

: Ich soll es aber nicht überdosieren. Lächerlich.

: Ich bin selbst Arzt.

:

: Der Apotheker meinte, dass nach der neuesten

: Forschung, die LD50 nach oraler Gabe, bei einer

: Menge von 175 mg/kg beschrieben wird und bei

: intravenöser Verabreichung deutlich darunter

: liegen würde.

:

: Für eine antikonvulsive Wirksamkeit werden

: Konzentrationsmengen von 15–25 μg/ml benötigt.

: Konzentrationen ab 40 μg/ml sind wohl toxisch.

:

: Habe 5 Tabletten genommen und gut geschlafen.

: Allerdings im Bereitschaftsraum.

:

: NACHTRAG:

: Agnes meinte, ich sähe schlecht aus und fragte,

: ob ich abgenommen habe.

: Verdammt; woher soll ich das denn wissen.

:

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:

: 28. Juli 1928

:

: Comment ça vas, Jean-Louis ?

:

: Ça va. J'espère que tu vas bien aussi ?

:

: Ça va très bien. Merçi, Monsieur Cypher.

:

: Huit !

:

:

:

:

:

: Manchmal bin ich mir unschlüssig, ob ich einen

: Y- oder T-Schnitt machen soll. Ich bevorzuge das Y,

: da es ästhetischer wirkt.

: Von den beiden Schlüsselbeinen schräg zum

: Brustbein geschnitten und von dort gerade bis

: zum Schambein hinab. Und dann erfolgt die

: Entfernung des Brustbeines

:

: Abgründe tun sich, im wahrsten Sinn des Wortes,

: vor mir auf. Reisszähne eines hungrigen Tieres,

: dass gerade die Eingeweide seiner Beute frisst.

:

:

:

:

:

:

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:

: 02. Aug. 1928

:

: 10 Tabletten.

:

: Mein Magen rebelliert. Krämpfe. Erbrechen.

: Veronal schlägt nicht wirklich an. Nur auf den

: Magen. Arbeite ich auf eine Gastrtis hin?

: War ja wohl irgendwie klar.

: Ich nehme die Dosis zurück und mische es mit

: viel Alkohol.

:

: Typhus wird durch sehr schlechte hygienische

: Zustände hervorgerufen. Die Übertragung erfolgt

: durch verunreinigtes Trinkwasser und natürlich

: Nahrungsmittel.

:

:

: Man müsste die Erreger mit einem Grippeerreger

: kreuzen, um die Infektionszeit zu beschleunigen.

: Und die Übertragung durch Tröpfchen-Infektion

: muss verhindert werden.

: Ich werde mich morgen daran machen.

:

: Wie wäre es z.B. mit dem Erreger der spanischen

: Grippe? Nur wie komme ich an eine Kultur des

: Erregers heran?

:

:

:

:

:

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:

: 25. Aug. 1928

:

: Nehme seit dem 12.08. Phanodorm. Das Mittel

: ist noch nicht lange auf dem Markt. Ich hatte vor

: kurzem im Heft Nr. 28 des 'New England Journal

: of Medicine' darüber gelesen.

:

:

: Habe am 20.08. eine Überdosis genommen und

: mich aus Dummheit fast selbst umgebracht.

:

: Die Menge des eingenommenen Pulvers war 2g,

: also die fünffache therapeutische Dosis.

:

:

: Meine schwere Bewusstlosigkeit dauerte etwa

: 16-18 Std. an. Meine Genesung 3 1/2 Tage.

: Erbrechen war nach der Vergiftung vorhanden,

: gefolgt von einer Dehydrierung. Dazu kamen

: Sehstörungen und eine grosse motorische

: Unruhe.

:

: Viel Milch zu trinken hat mir geholfen,

: Agnes sei Dank

:

:

:

:

:

:

:

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:

: 30. Aug. 1928

:

: Das typische Wetter hier im Staat Massachusetts.

:

: Ein angenehmer, warmer Sommertag mit 27°C.

: Das hebt doch bei mir gleich die Stimmung.

: Jetzt, kurz vor 1900, donnert ein Gewitter über

: uns hinweg. Ich liebe den Sommerregen und

: werde gleich noch einen langen Spaziergang

: machen.

:

:

:

:

: Meine Dosis Phanodorm liegt seit zwei Tagen

: bei 1 g. Das reicht mir jetzt für 5-6 Std. Schlaf.

:

:

:

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:

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:

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:

:

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