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[Bühne in Weiß] Kapitel 4: "Letztes Aufgebot" (NP)


Blackdiablo
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Ich krieche nach ganz hinten. Zu Ellie. Ich lege den linken Arm um sie und versuche ihr Trost zu spenden, ohne auf sie einzureden.

 

Dennoch habe ich den Drang etwas zu tun.

Aber ohne recht zu wissen, was das ist.

Ein Gefühl grenzenloser Hilflosigkeit.

Inmitten grotesker, blasphemischer Szenerien.

Inmitten eines Albtraumes.

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"Wenn die Zeit gekommen ist." Flüstere ich Ellie ins Ohr. "Und kein Ausweg mehr bleibt, dann werde ich es beenden, damit Sie nicht unnötig leiden müssen." Ich hole meine Browning heraus. "Ich werde Ihnen schnell folgen, wenn mir die Zeit dazu noch bleibt." Es ist zu dunkel, um etwas zu sehen, aber ich spüre, dass Ellie mit dem Kopf nickt.
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Ellie zittert und ich... ich kann es ihr nicht verdenken.

 

Wir nehm'n uns viel so wichtig,

und sind auf dieser Welt

nur Wurm und ziemlich nichtig,

auch wenn's uns nicht gefällt.

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Wie eine bleiche Spinne wandert Ellies Hand Cyphers gesunden Arm entlang, zärtlich, streichelnd, ihre Hand auf seine. Darunter: Totgewicht. Sie beugt sich zu ihm und wispert leicht frivol: "Wissen Sie was, Mr. Cypher? Niemand der anderen würde mir verdenken, mit Ihnen zu tun, was ich will."

Plötzlich packen ihre Finger zu und legen sich wie ein zweiter Körper über die Finger von Cypher, in dessen Hand sich die Browning befindet. Sie richtet die Waffe in deine Richtung. "Sie sollten sich besser nicht wehren, Mr. Cypher, sonst werde ich nervös und da mache ich Dinge, die ich später vielleicht bereue. Definitiv werde ich den anderen erzählen, ich hätte nicht aus freien Stücken abgedrückt, ich werde sagen, dass es mich mental überwältigt hat. Das glauben sie, das wollen sie glauben. Das wäre besser für alle." Ihre Stimme ist noch immer ein zärtlicher Hauch, von unten dringt das Dröhnen der Bestie, die verwirrt nach ihrer Beute trachtet. "Reden wir also besser nur. Sie und ich. Hier und jetzt. Es gab nie einen besseren Zeitpunkt." Sie kichert geisterhaft und legt ihren anderen Arm um deine Schulter. "Einverstanden?"

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Es ist erstaunlich, wie eine Frau gleichzeitig eine so hinreissend, anziehende Attraktivität und eine so abschreckend, nervende Arroganz zur Schau stellen kann.

 

Ich fange an, leise die Melodie von 'La mer' zu summen, während ich "Ja!" sage.

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Die Wände des Kellers bestehen aus grobschlächtigen Steinstücken, deren auffällig weißgrauschwarze Maserung sich über die ganze Wand verteilt. Die Oberfläche ist schaurig kalt, was bei einem Keller jedoch nicht verwunderlich ist, und besitzt an einigen Stellen Teile von geometrischen Symbolen, arkane Muster und Ähnlichem.

Einige der Vögel beginnen durch die geschlossene Luke zu quellen, die durch Cypher nicht mehr ganz verschließbar gemacht worden ist. Sie purzelt die Treppe hinunter und schlagen angeregt mit den Flügeln. Auch die zerschmetterten Leichname krümmen sich leicht an ihren angestammten Plätzen.

 

Faiths Finger tasten den Lehmboden ab und plötzlich beginnt sich etwas aus dem Boden zu winden. Wie ein fahler Engerling ragt nun ein wurmartiges Ding aus dem Boden und stößt immer weiter nach oben.

 

Gleichzeitig erschallt von oben Bersten wie von einer Abrissmaschine und ein bestialisches Brüllen, als sich etwas seinen Weg in eure Richtung bahnt. Knirschen und Knacken von zertrümmerndem Holz und überall das Kreischen der Vögel.

Edited by Blackdiablo
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Was für eine grossartige Frau. So durchtrieben. So kaltherzig. So unwiderstehlich. So herrlich vertraut. Welch ein Wiedersehen.

 

"Mein Leben könnte nicht besser enden, als durch die zarte Hand einer hinreissend-schönen Frau." Flüstere ich.

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"So gefällt mir das.", entgegnet sie und entspannt ihren Körper ein wenig mehr. "Ich glaube, wir sind hier oben sicher. Fürs erste. Ich frage mich, was hinter Ihrer Fassade eines Arschlochs steckt, Mr. Cypher, das und nicht mehr interessiert mich. Wie Sie mich manchmal anstarren, wie Sie Faith mit Ihren Augen mustern, da frage ich mich, von welcher Sorte Sie sind. Ein Perverser, ein Mörder, ein Psychopath? Ich will es wissen. Denn dann kann ich abschätzen, wie diese Szene enden wird. Denn um nichts handelt es sich hier: ein Schauspiel." Sie scheint nachzudenken, wieviel sie dir von ihren Befürchtungen, Ahnungen, Hoffnungen? preisgeben soll. Doch vorerst belässt sie es dabei und wartet auf eine Antwort.

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Ich drehe mich um, keine Spur der Panik in meinen Augen.

 

Nicht so. Nicht hier.

 

Ich ziehe meine Pistole, als ich die Luke ansehe.

 

"Was für ein Idiot dieser Hurensohn ist.", brumme ich.

 

Ich packe Faith an der Schulter, ziehe sie näher zu mir, sie mit dem Kopf vor meiner Brust, mein Körper wie ein Schutzschild vor ihr.

 

"Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Captain.", ich lächele bitter, hebe die Pistole.

 

Wenn ihre Splitter fliegen sollten, werde ich sie in den Rücken bekommen, Faith wird nicht zu schaden kommen. Wie nannte man meinen Rücken nochmal in diesem Falle?

 

Kollateralschaden.

Edited by Shine101
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Die flandrischen Felder.

Die dort unten liegen im Trommelfeuer des Wahnsinns.

 

"Sie riechen gut, Ellie. Unglaublich gut."

 

Das unablässige Geschützfeuer.

Dieser Idiot schiesst? Dieser deutsche Hurensohn ist unglaublich. Kein Wunder, dass die Krauts den Krieg verloren haben.

 

"Da ich dem Tod gerade in doppelter Hinsicht ins Auge blicke, spare ich mir die Formalitäten."

 

Schmerz und Verzweiflung.

Diese Frau ist unglaublich zart und hart zugleich.

 

"Sie müssen mich nicht bedrohen, Ellie! Ich rede gerne mit Ihnen. Über ALLES."

 

Überall lauert der Tod.

UND ICH LASSE MICH NICHT ZWINGEN.

 

"Lassen Sie meine Hand bitte los, Ellie."

 

Die Dunkelheit der Seelen.

 

"Du möchtest mehr über mich erfahren? Und ich möchte mehr über Dich erfahren. Erzähl mir etwas über DICH und ich antworte Dir auf Deine Fragen."

 

Ich bin völlig entspannt. Seltsam. In einer derartigen Situation? Das ist absurd. Faszinierend.

Edited by Der Läuterer
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"Was möchten Sie denn wissen, Cypher? Erwarten Sie von mir zu hören, was für Abgründe sich in mir verbergen mögen? Welche Ängste in mir schlummern?

Sie leben ein Abscheu erregendes Leben, Mann, den Hass, den Ihre Mitmenschen Ihnen spiegeln, fressen Sie ... Sie sind - Sind genau wie eine Figur aus dem Roman meines Mannes. Interessant, oder? Dass ich immer leugne, dass das Buch dem Leben entspricht, weil es mein Wunsch ist, zu glauben, und ich trotzdem in Ihnen erkennen muss, wie abstoßend real ein Untier sein kann."

 

Ich möchte wissen, wie diese Szene endet. Gedanken fließen. Ich möchte erfahren, wie weit Sie gehen.

 

Sie greift die Browning mit der anderen Hand und schmeißt sie davon. Als sie auftrifft, bricht unten erneut eine Wand zusammen. Es ist in der Küche. Die Waffe rutscht in die FInsternis außer Reichweite.

 

"Wie abstoßend real Sie sind. So, jetzt haben Sie von meinem Ekel vor Ihnen erfahren, wir sind offen und ehrlich, zwei erwachsene Menschen." Ein Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, das sich jedoch zweifellos in der Dunkelheit verliert. "Sie sind also jetzt dran. Wie oft haben Sie sich schon gefragt, ob das, was Sie tun, das Richtige ist?"

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Über euch scheint die Hütte zu brechen, ja zu brechen, als die Ausgeburt unmenschlichster Nachmahre die Küchentür und ohne Frage auch die halbe Wand auseinanderreißt. Das klägliche Kreischen der Vögel verstummt einen Moment als dutzende von ihnen unter den Klauen des Dings vergehen.

 

Faith kann erkennen, dass an der Stelle, an der sie den Boden geprüft hat, sich eine Knochenhand quälend langsam aus dem Lehm suhlt.

Edited by Blackdiablo
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Ich sehe meine letzten Momente, als wären sie vergangen.
Gedanken überwältigen mich, Faith in meiner Nähe, sie erinnert mich an... Damals, zitternd, zerbrechlich.
Ein Mann in jungeren Jahren, allein in einem Zimmer.
Das Zimmer hat viele weise Mobel, rosaner Dekor.
Es sieht fast schon erbarmlich aus, 2m, groß, breit gebaut, auf einem kleinen Bett, für eine Frau von hochstens 1,70m.
Er sitzt, horcht.
Eine männliche Stimme: 'Er ist ein Freak!'
Eine weibliche: 'Wenn er einer ist, dann bin ich auch einer!'
Die männliche: 'Du wirst dich nicht weiter mit ihm treffen!'
Die weibliche, man hört sie trauern: 'Du bist nicht so wie wir! Du bist... Nur... Ach Scheiße!'
Man hort ein Trampeln, die Türe schwingt auf. Die Frau, höchstens 18 Jahr, steht vor ihm, stürzt in seine Arme.
Er steht auf, halt sie, Tränen sickern in sein Hemd, sie krallt sich mit ihren Fingern in seine Brust, ihm scheint es nichts auszumachen.
Sie beruhigt sich nicht, beginnt trotzdem zu sprechen: 'Ich will nach New York. Geh mit mir.'
Er antwortet nicht.
'Du würdest doch mit mir einfach weglaufen oder!?', ihr Trauer wird zu Wut, sie schlägt gegen seine Brust.
'Ich wurde die überall hin folgen.', grollt es von ihm, nicht vor Wut, seine Stimme ist tief, untypisch fur sein Alter.
Ein Lächeln huscht über ihre Lippen. 'Wir brauchen nichts, außer uns oder?'
Sie macht sich bereit für das Bett. Er macht sich Gedanken, wie solle er ihr ein Leben bieten konnen? Es kann nur schief gehen.
Er legt sich auch in ihr Bett, sie kuschelt sich in seinen Arm. Schläft ein. Stunden vergingen. Er lag wach, mittlerweile ist es halb Fünf Uhr morgens. Augen: Blutunterlaufen. Er will sich nicht wieder finden, wo er anfing, mit nichts. Zu schwach zum kampfen, zu müde zum Rennen.
Ich habe noch diese eine Chance, wenn ich heute Nacht nicht gehe, gehe ich niemals.
So stand er auf, sie schlief, sah ihn nie wieder. Eine Träne rann sein Gesicht, dann seinen Körper hinab, doch der Entschluss stand.

"Alle Blaupausen die wir uns erdachten wurden grau.
Es scheint so zu sein wie damals, als wir uns die Details der großen Flucht ausmalten.
All diese Straßen winkten uns zu, wir sollen ihre Geheimnisse und die der großen weiten Welt lüften,
weiter auf ihnen leben, doch ich ließ uns beide fallen, wie tote Blatter im Herbst."

Die Welt wird langsam, schwarz-weiß, ich schlucke, drücke ab.

 

Eine Träne rollt über mein ernstes Gesicht, ich schluchze nicht, schweige, mein Gesicht zeigt keinen Trauer.

 

Es ist Reue.

Edited by Shine101
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Der Schuss trifft perfekt in die Musterung des Steinkreises und lässt tatsächlich Steinfragmente in alle erdenklichen Richtungen fliegen. Nun geschieht Mehreres gleichzeitig: Das Amulett an Solomons Brust beginnt schal zu leuchten, während eine Kraftwelle durch den ganzen Ort fährt und jedem einzelnen Lebewesen alle Haare zu Berge stehen lässt. Die lebenden Toten seufzen dumpf, die Vögel quietschen ungewöhnlich auf, ein Scheppern und Klirren ertönt, als das Biest durch den Porzellanschrank wütet. Die Insignien auf den Steinen an den Wänden beginnen trübe aufzuleuchten, flackern wie eine defekte Glühbirne in langen Intervallen.

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"Deine Berührungen fühlen sich unglaublich gut an, Ellie. So RICHTIG gut. Du bist eine überwältigende Schönheit. Eine Frau, die einem Mann den Atem raubt. Wunderschön, stark und doch zerbrechlich." Ich atme zweimal tief durch.

 

Si étrange est la nuit.

 

"Schon als ich Dich zum ersten Mal im Miscatonic Hotel sah, habe ich gehofft, nur ein einziges Mal mit Dir allein sein zu dürfen, Ellie. Aber Du gehörst einem anderen Mann. Das respektiere ich."

 

La nuit sous les étoiles noires.

 

Ich räuspere mich. "Natürlich weiss ich, wie abstossend ich auf Dich wirke. Dennoch lecke ich gierig den Speichel auf, wann immer Du mich anspuckst. Ich lasse mich von Dir erniedrigen und geniesse jeden Augenblick davon. Ich bin eine Made unter Deiner Schuhsohle." Ich schluchtze.

 

Si étranges les lunes.

 

"Aber Du hast Recht. Ich bin jetzt dran, Dir alles über mich zu erzählen." Ich schlucke hörbar.

 

"Wie oft ich mich schon gefragt habe, ob das, was ich tue, das Richtige sei? Fragtest Du mich. Ist es das, was Du wissen willst? DAS habe ich mich nie gefragt. NIEMALS!" Ich schluchtze erneut.

 

Les lunes tournant au ciel du soir.

 

"Reden wir also."

...

"Wir beide."

...

"Hier und jetzt."

 

Kein Zweifel.

Kein Zögern.

 

"Ich liebe Dich, Geraldine."

 

DAS ist jetzt der Moment, den sie nicht erwartet hat.

 

Ich ziehe blitzartig das Messer aus meiner Gürtelscheide und ramme es Ellie unterhalb des Brustbeins tief in den Körper.

 

"Oh, ja. DAS fühlt sich gut an."

Mit gnadenloser...

"So gut."

...geübter...

"Oh ja. Tiefer!"

...Präzision.

"Du hast ja so Recht. Es gab nie einen besseren Zeitpunkt."

Ich drehe das Messer in der Wunde, um beide Lungenflügel zu zerschneiden.

 

"Du solltest Dich besser nicht mehr wehren, Ellie. Du kannst das Unvermeidliche nicht hinauszögern. Du würdest nur unnötig leiden und Deine Qual vergrössern, Liebste."

Von Ellie ist nur ein leises Gurgeln zu vernehmen.

 

"Deine Lungen wurden soeben tödlich verletzt, meine Liebste, und diese füllen sich jetzt mit Deinem Blut. Gib Dir also keine Mühe zu schreien." Wie zur Antwort dringt ein weiteres Gurgeln an mein Ohr.

 

Ich lächele und beinahe zärtlich ziehe ich das Messer überaus behutsam und langsam wieder aus der Wunde heraus. "Ich will Dir doch nicht weh tun."

 

Ich liebe dieses schmatzende Geräusch, das die Klinge verursacht, wenn sie wieder aus dem Fleisch gezogen wird.

 

"Ich würde Dir jetzt wirklich gerne in Deine geweiteten, sich langsam trübenden, Augen blicken. Aber es ist zu dunkel. Ausserdem weiss ich ja, wie Frauen im Augenblick ihres Todes aussehen. Dann, wenn der Blick in die Ferne schweift und bricht. Dennoch ist es jammerschade, Geraldine."

 

Ich stosse die Klinge erneut tief in Ellies Körper. Ein Schwall Blut schwappt aus ihrem Mund und ergiesst sich angenehm warm über meine linke Hand. "Im 1. Buch Mose heisst es 'Ein Mensch, der am Blut einer Seele schuldig ist, der wird flüchtig sein.' Ich bin schon immer auf der Flucht gewesen." Ich grinse und lache leise.

 

Ein blubberndes Husten.

...

Ein ersticktes Gurgeln.

 

Und ein angenehmer, wohliger Schauer läuft mir über den Rücken.

"Bin ich ein Perverser? Ein Mörder? Oder ein Psychopath? Du solltest es jetzt wissen."

 

Ein sanfter Pfeifton dringt aus ihrem Mund.

...

Dann ein gurgelndes Röcheln.

...

Schliesslich ein blubberndes Husten.

 

"Du hast jetzt noch etwa 30-40 Sekunden, bevor Du ohnmächtig wirst, Liebste." Ich beuge mich vor und lecke das Blut von ihren bebenden Lippen.

 

"Siehst Du. Du willst es doch auch!"

 

Ein Kuss, der unser beider Liebe Schwur besiegelt.

 

Alle Anspannung fällt von mir ab.

Zutiefst befriedigt atme ich aus.

Es ist vorbei.

 

Ellies Herz pumpt ständig einen Schwall Blut nach dem anderen aus dem Mund, während ich gierig ihre feuchten Lippen liebkose.

 

Oh ja. Das ist gut. Diese vollen Lippen sind die reinste Offenbarung.

 

Ich ziehe ihren Körper nach vorne zu mir.

Fange ihr Gewicht aber ab, damit sie nicht auf ihr Gesicht fällt und sich dabei vielleicht verletzt.

Jetzt liegt sie vor mir auf ihrem Bauch.

 

Ein leises Gurgeln ist noch immer zu hören.

 

Ich knie mich über sie.

Sie lebt noch.

Ihr ganzer Körper zittert und bebt.

 

Noch etwa 3-5 Minuten bevor sie tot sein wird.

 

Ich nehme meinen Gürtel und fixiere ihre Arme oberhalb der Hüfte am Körper.

"Du bist ein herrliches Weib. Dein Fleisch ist zart und fest zugleich."

 

"Und Dein Parfüm ist viel intensiver als der metallische Geruch Deines süssen Blutes."

Ich nehme das Seil, das ich noch von meinem Spaziergang bei mir habe, und wickele es um Ellies Körper und um ihre Arme auf Höhe der Armbeugen, wobei ich die Arme jeweils einmal mit dem Seil umwickele und verknote.

 

Ein kurzes Röcheln.

...

Ellies graziler Körper zuckt im Todeskampf.

...

Noch ein versiegendes, blubbernde Husten.

...

Ein letzter Ritt auf der bockenden Stute.

...

Noch ein finales Gurgeln.

 

Dann beuge ich mich über sie und flüstere ihr ins Ohr. "Natürlich werde ich Deine Idee aufgreifen."

 

Ich weiss, dass sie mich noch hören kann. "Ich werde den anderen erzählen, dass Du NICHT aus freien Stücken gehandelt hast. Einverstanden?"

 

Ich streichele ihr liebevoll über den Kopf. "Diese Macht hat von Dir Besitz ergriffen. Erneut. Und Du wolltest mich töten. Ich konnte leidet nicht anders. Ich musste mich doch verteidigen, oder? Nach Deiner tollen Vorstellung mit Faith in der Küche? Das ist doch absolut glaubwürdig, oder? Und es ist noch nicht einmal gelogen."

 

Ich küsse sie sanft auf die Stirn. "Schlaf gut, Prinzessin." Meine Stimme ist ein zärtlicher Hauch. "Ich liebe Dich."

 

"Was für einen schönen, aristokratischen Schwanenhals Du doch hast. Ich hätte Dich so gerne erwürgt. Aber man kann ja nicht alles haben, nicht wahr Liebste?"

 

Ellies schlagendes Herz vollendet mein Werk. Ich streichele ihr über den herrlichen Körper, während ich diesen, mit einen tiefen Schnitt durch die Kehle, routiniert ausbluten lasse.

 

Ein letztes Mal bäumt sich ihr Körper leicht auf.

...

Ein Zittern läuft durch ihren Körper.

...

Dann liegt sie still.

 

"Ich liebe Dich, Geraldine."

 

Dann schneide ich ihr noch die Sehnen unter den Achseln, in den Kniekehlen und im Genick durch. Man weiss schliesslich nie.

 

Dann lege ich mich auf sie und schmiege mich an ihren wohlgeformten, warmen Körper und streichele ihr wieder über den Kopf. "Ich werde für Dich sorgen, meine Liebste. Niemand wird Dir etwas zu Leide tun. Dafür werde ich sorgen. Das verspreche ich Dir."

 

Ihr Haar riecht so gut. So verführerisch. So anregend. So verlockend. "Du riechst so unglaublich betörend. Und wir könnten uns, in dieser Abgeschiedenheit, mit unser beider verborgensten Sehnsüchten näher bekannt machen. Wenn Du nicht möchtest, Liebste, genügt auch ein einfaches 'Nein!'"

 

36 Grad. Minus ein Grad pro Stunde bis die Kerntemperatur ihres Körpers auf die Temperatur der Umgebung herunter gekühlt wurde.

 

Ich mache die Augen zu und geniesse den Augenblick. Vielleicht werde ich später ein wenig schlafen.

 

Und wenn ich aufwache, bedeutet das entweder die Rettung oder den Tod. Man wird sehen.

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