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[Bühne in Weiß] Kapitel 4: "Am nächsten Morgen" (NP)


Blackdiablo
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"Was geht denn hier vor sich?" Ich schaue mich entgeistert um. Ich bin ehrlich verwirrt. "Ist DAS hier das selbe Chesuncook, wie noch vor einigen Stunden?"

 

Dieses seltsame gelbe Fragezeichen wirft bei mir selbst so einige Fragen auf.

 

"Was ist DAS hier? Was geht hier vor sich?"

 

Ich schaue mich entgeistert um und versuche mir ein Bild von alledem zu machen. "Hatte ich nicht in der Hütte vom Karneval der Beschränktheit gesprochen? Ich habe mich geirrt. Aber mal so richtig. DAS hier IST der KARNEVAL."

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Ich versuche zu gehen. "Ahhh!" Selbst das Stehen schmerzt und die Agonie frisst sich wie Säure durch meinen Körper.

 

Ich versuche die Zähne zusammen zu beissen, doch es gelingt mir nicht. Ich schaue nach unten, versuche mir keine Blösse zu geben. Aber die eitle Tat ist sinnlos. "Arrrghhh!" Ich sehe Solomons grinsendes Gesicht förmlich über mir.

 

Ich höre schon seinen Wetzstein über das Metall gleiten.

 

Und dann spüre ich sein Bajonett langsam in meinen Rücken eindringen. Sehe es in Gedanken aus meinem Bauch wieder austreten. "Das ist nicht real." Flüstere ich. Ich knicke ein. Halte mich aber am Auto fest. "Arrrghhh! Nein!!! Arrrghhh!"

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"Jetzt kommen sie Doc, wir bringen sie zu einem anderen Aufschneider.", brumme ich, als ich mich mit seinem Gewicht belaste, und ihn praktisch über mich hänge.

 

"Lasst uns gehen, je früher ich wieder hier weg bin desto besser..."

 

Gelber Imperator? Hildred Castaigne? Das ist nicht unser Chesuncook. Definitiv nicht, hört dieser Albtraum niemals auf?

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Faith geht vor mir her und ich erhasche wieder einen Blick auf ihr herrliches Genick. Ein schöner Anblick und sofort habe ich wieder Phantasien.

 

Ein tiefer Einstich bis zum Heft mit einem 12 cm langen Eispickel, oberhalb des ersten Halswirbels durch die Hinterhauptschuppe des Schädels, mit Richtung Nasenbein, direkt ins Kleinhirn. Unter Vermeidung einer Verletzung des Stammhirns und der damit möglichen Beeinträchtigung der Vitalfunktionen. Das Opfer verliert durch diesen Einstich an Koordination und Beweglichkeit. Die Verletzung ist nicht tödlich - Schocksekunden.

 

Ich starre Faith an. Mustere sie, wie eine Katze eine Maus.

 

Danach dann ein 4 cm tiefer Einstich von oben in den Kehlkopf. Durchtrennung der Stimmbänder - ein stummer Schrei.

 

Ich betrachte Faiths schlanke Fesseln. Anmutig. Graziös. Welch eine Schönheit.

 

Es folgt die Durchtrennung der Sehnen unter den Achseln und in den Kniekehlen. Abwehr und Flucht werden unterbunden - absolut perfekte Vorbereitung für die folgende Behandlung.

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Ich beobachte die Blicke des Docs misstrauisch.

 

Dann drücke ich ihm mit dem Daumen in die stark verwundete Schulter, bevor ich ihn kurz auf dem Boden aufprallen lasse, jedoch danach sofort wieder 'aufhebe'.

 

"Wir wollen doch keine Dummheiten machen oder denken, nicht wahr?", brumme ich in einem düsteren Ton.

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Ich schaue mir das alles an, dann drehe mich zu Ellie.

"Ich weiss nicht was das hier sein sollte, und ehrlich gesagt ist mir auch vollkomm egal. Los, suchen wir einen Arzt für den Doc"

 

Ich mache mir Platz, und gehe durch die Menge durch.

 

"Das hat gerade hier gefehlt..." murmele ich angenervt.

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"Fai... Faiii... Faith! ... Arrrghhh! Hilfe! Ich... ich... brauche schnell Hil... fe! Ich brau... che... Deine... DEINE ... Arrrghhh! ... Hilfe. Ich habe ge... ... ... Die... se Phanta... Phantasien ... bringen uns... MICH... um den Verstand. Ich... ich... träume da... von Dich... DICH ... ... ..." Ich strecke meine gesunde Hand zittrig und fast flehentlich nach der Psychologin aus. Dann wird mir schwarz vor Augen und ich falle in eine tiefe Ohnmacht. Edited by Der Läuterer
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Ihr schiebt euch weiter durch die Menge, seid ein Teil eines lebenden Organismus, die Trommelschläge des Orchesters sind wie ein unwiderstehlicher Puls, es zieht euch durch die Masse, dann plötzlich lichten sich die Grüppchen vor euch, und ihr seht vor euch, was alle hier so eifrig bestaunen.

 

Mitten auf dem grünen Viereck, auf dem sich bei eurem letzten Besuch ein Denkmal befunden hatte, steht nun ein schwarzglänzender Marmorblock mit einer Türklinke im vorderen Bereich.

 

Das Orchester wird leiser und verstummt, als die Stimme wieder zu sprechen beginnt: "DIES VOR EUCH, WAS IHR BESTAUNT, IST EINE ENTLEIBUNGSZELLE. SEIT DIE ERSTE IHRER ART IM APRIL 1920 AM WASHINGTON SQUARE ERRICHTET WORDEN IST, IST ES OBERSTE PRIORITÄT DER STAATSGEWALT DES GELBEN IMPERIUMS AMERIKA GEWESEN EINE JEDE STADT GANZ GLEICH VON WELCHER GRÖßE ODER WICHTIGKEIT UNTER DEM VORWAND EINER MORALISCHEN UND VERSTANDSGELEITETEN GESELLSCHAFT DEN ZUGANG ZU EINER SOLCHEN MÖGLICHKEIT ZU BIETEN. DER HEUTIGE TAG SOLL DIESER STADT IM NAMEN DER REGIERUNG ALS FEIERTAG GESETZT WERDEN, EIN TAG DER FREUDE, DES JUBELNS, EIN TAG DER KÖRPERLICHEN FREIHEIT UND DER INDIVIDUELLEN LEBENSGESTALTUNG. DIESER TAG, DER 19. SEPTEMBER 1931, WIRD HIERMIT VON HILDRED CASTAIGNE OFFIZIELL ZUM FEIERTAG ERKLÄRT, DEN IHR MIT VIEL WEIN, LIEBE UND HERRLICHKEIT ANGEMESSEN TRIBUT ZU ZOLLEN HABT. ICH WÜNSCHE ALLEN NOCH EINEN SCHÖNEN TAG." Ein Knacken, die Propagandaschleudern schalten sich ab und ein bahnbrechender Applaus brandet durch die Reihen, ein Geräusch, von dem euch schwummrig wird.

 

Während der Beifall längst nicht verklingt, sickern die Informationen in euren Verstand, die ihr so eben empfangen habt ...

 

Es ist 19. September 1931 und weit entfernt zu anderer Zeit und anderem Ort, beginnt Benjamin Robi Jackson zu grinsen, als er vor die Tür von Howard Wilde tritt ...

[Für alle geht es in Kapitel 5 weiter ...]

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