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[König!Reich!Unten!] Kapitel 10: Die Schatten breiten sich aus – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 20:22 Uhr


grannus
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Die Sonne war schon untergegangen als man die Schrecken des Forsthauses verließ und zurück nach Geilsdorf aufbrach. Der Plan beinhaltete einen kurzen Abstecher in die Stadt, bevor es im Schutz der Dunkelheit zur Talbausperre gehen sollte. Erich vermutete, dass die Ereignisse seit dem Auftauchen mit Wolff etwas mit diesem Großprojekt zu tun haben. Diese Nacht wollte man diesem Gefühl nachgehen.

 

…der Sturm auf die Bastille, wie es Jacques nannte….

 

Selbst inmitten des Waldes konnten sie den orangefarbenen Schein des Feuers ausmachen, konnten das Knacken des brennenden Holzes vernehmen. Sie hatten ihre Tat verschleiert, das Massaker an der Familie Jäger als Familienstreit drapiert. Keine Spuren sollten zu ihnen führen, den Helden von Plauen.  Doch hatten sie diesen Titel immer noch verdient? Es stimmt, sie hatten einen ganzen Zug vor dem sicherhen Tod gerettet, nicht zu vergessen den Anschlag auf das Hotel in Plauen. Doch das Forsthaus setzte neue Maßstäbe. Immerhin hatten sie drei Menschen ermordet, ihnen sogar beim Sterben zugesehen. Kaltblütig.

Waren sie alle mitlerweile Opfer des…. Königs und merkten es nicht?

Der Pfad führte sie zurück durch den Wald. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, so dass es bereits zu spät war als die Gruppe es dann bemerkte.

 

 

Ein Knacken im Unterholz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Rascheln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

….Stille

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Wald war es zu still…………

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

….keine Nachtjäger wie die Eule waren zu vernehmen, kein Zirpen der Grillen…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wald hatte sich verändert, war ein bedrohlicher Ort geworden. Der Mond war noch nicht gänzlich aufgegangen, so dass einzig die kalten Sterne und die kleinen Taschenlampen von Eduard den Weg erleuchteten. Das gebliche Licht der Lampen warf erzeugte dunkle Schatten im Dickicht und verwandelte Äste in greifenden Klauen, Bäume in Waldschrate und das Zittern der Blätter im Wind zu spastischen Zuckungen eines Irren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie waren vielleicht hundert Meter vom Forsthaus entfernt als sie es im Schein der Taschenlampen entdeckten. Es mochte einem unbedarften Wanderer oder Spaziergänger nicht  auffallen, vielleicht war es auch kein Grund zur….Besorgnis. Doch was war an den letzten Ereignissen nicht besorgniserregend? Spielten einem nur die eigenen Nerven einen Streich? War man zu angespannt, zu nervös? Sah man nun in jedem dunklen Winkel böse Geister?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch es war nicht zu leugnen.

 

Wenn man einzig den Trampelpfad wahrnahm, mochte man es gar übersehen, doch schielt man links und rechts von diesem erdigen Boden, so wurde man gar gewaltsam darauf gestoßen, als würde einem Eduard die Faust ins Gesicht schlagen.

 

Der Schein der Taschenlampe wanderte von links nach rechts als man den Verlauf dieser Anomalie folgte. Das Dickicht in diesem Teil des Waldes war recht spärlich, einzig Gräser, kleinere Gehölze und niedrige Büsche samt junger Baumsproßen dominierten das Bild.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch dieses Bild wurde von der etwa fünf Meter breiten Schneise gestört, welche sich durch den Wald zog (soweit das Licht der Taschenlampen reicht), über den Pfad geht und darüber hinaus das Dickicht platt gewalzt hat. Das Gras war in die Erde gedrückt, die Hölzer ebenso. Als wäre eine Dampfwalze darüber gefahren. Das Gras machte keine Anstalten mehr, sich aufzurichten. Ein Ende der Schneise war in beiden Richtungen nicht zu vernehmen.  

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"Also ich weiß nicht... Ich glaube ich hätte doch gerne eine der Flinten, Eduard. Jetzt ohne meinen Revolver find ich es doch etwas beunruhigend hier."

 

Ich lausche angestrengt, ob wirklich gar nix mehr zu hören ist. Also gar nix außer uns natürlich.

 

"Was jetzt? Weiter nach Plan oder schauen wir uns das hier mal näher an?"

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Jacques sieht sich etwas unsicher um. "Die Spuren waren vorhin noch nicht da, oder?"

 

Führen die Spuren von oder zu einem der Dörfer? Oder könnte es eine verirrte Baumaschine gewesen sein, die eine "Abkürzung" gefahren ist? Oder ... liegt das Lager von Wollf und seinen Leuten in einer der Richtungen.

Edited by Dark_Pharaoh
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"Komm lass uns erst mal unsere Sachen holen ... nur Geduld die nächste schlimme Situation kommt bestimmt noch früh genug."

Kurze Pause klappe mein Etui auf ... "oh nein sie ist schon da ... nur noch 4 Zigaretten"

nehme mit eine "noch jemand, der auf seine letzte Zigarette nicht verzichten möchte?"

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Jacques zündet sich ebenfalls eine Zigarette an. "Rauchen wir hier einfach mal kurz und versuchen den Kopf ein wenig frei zu bekommen, weg von ... ihr wisst schon. Und dabei können wir ja mal kurz nachsehen ob es sich überhaupt lohnt weitere Zeit darauf zu investieren."

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" ... Kopf frei bekommen ist immer gut ... " schüttle den schon merklich leichter gewordenen Flachmann ...

"na lieber noch für später aufbewahren."

zu Jacques "Was ist wenn wir was ... etwas finden ... sollten wir dann nicht unser Zeug beisammen haben? Ich habe Angst, das wir von Situation zu Situation mit immer weniger Ausrüstung zurecht kommen müssen."

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Jacques betrachtet die Schneise und ihren etwaigen Verlauf. Die Schneise nähert sich dem Pfad von Norden, überquert die platt getretene Erde und zieht weiter nach Süden. Mehr kann er in der Dunkelheit nicht erkennen. Geilsdorf liegt im Osten, Krebes im Westen. Die geplante Staumauer soll zwischen Krebes und Geilsdorf liegen. Die Burgsteinkapellen liegen nördlich von Krebes. Wolffs Lager liegt vom Forsthaus aus weiter im Süden.

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"Gerne ... diesen Weg?" deute mit der Zigarette locker in die Richtung der Scheise

" ... oder doch lieber zur Baustelle?"
nehme einen tiefen Zug, blase dann den Rauch aus " ... vielleicht auch erst zu einer der anderen Sehenswürdigkeiten, wie die Klosterruine"

nehme einen Tabakkrümel von meiner Zunge und mache ein etwas pustendes, gepresstes Geräusch "... war doch eine Ruine, oder?"

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"Irgendwie frage ich mich doch, was die Schneise verursacht hat und wo das hinführt ... mal abgesehen vom scheienden Wahnsinn und sicheren Tod."
Kratze mich am Kopf:

"Bitte entschuldigt meine Art ... ich glaube dieser schwarze Humor hält meinen Geist zusammen, ich hoffe Ihr seht es mir nach."

Ziehe an der Zigarette

"Wollen wir diese Schneise angucken und gehen dann das Auto holen?"
Versuche etwas in die Schneise hineinzuspähen, auch wenn das bei den Lichtverhältnissen wohl ein fruchtloses Unterfangen ist.

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Trete die Kippe aus und drücke vorsichtig Erde und Steine über die Stelle, wo die Zigarette zerrieben auf dem Boden liegt ...

Gucke etwas hilflos meine Kammeraden an: "Ich weiß auch nicht, was das Beste sein wird, aber eines habe ich verstanden, wir müssen handeln, nur so können wir in Kontrolle bleiben ...  " schulterzuckend : " ... naja oder eher verhindern, das wir überrollt werden. Ich denke das die Schneise etwas mit dem Jäger zu tun hat. Vielleicht finden wir was in der Nähe, wenn es zuweit weg ist holen wir den Wagen und fahren zur Baustelle ... was meint Ihr?"

 

in Gedanken: "Das Schweigen und die Stille gehen mir an die Substanz, ich könnte einfach weiter plappern, nur um irgendwas zu hören ... ich verstehe Kinder die zu Singen anfangen, aber wenn ich meine Stimmer ertönen lasse treibt das die Leute sicherlich in den Wahnsinn ... ich hatte damals nicht umsonst Chorverbot ... selbst unter Besoffen in der Kneipe würde ich unangenehm auffallen ... fange ich nun an nur vor mich hin zu denken um die Stille zu ertragen? Los konzentriere Dich ... "

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