Jump to content

[König!Reich!Unten!] Kapitel 11: Die Talsperre – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 23:02 Uhr


grannus
 Share

Recommended Posts

In der Dunkelheit ist vieles nur schwer auszumachen. Das Zentrum des von einem etwa drei Meter hohen Zaun umgebenen Areal dominiert der Rohbau der Staumauer (so sieht das also aus?). Im Nord-östlichen Eck stehen mehr als ein Dutzend Baufahrzeuge und Containerbauten. Der Kemnitzbach fließt mittig durch die Baustelle. Die Lichtkegel stammen von Bauarbeitern, welche mit Taschenlampen ihren Rundgang machen. Am westlichen Rand ist ein Erdhügel aufgeschichtet, welcher sich im Dunkeln nach Westen verliert. Das gleiche kann man am Ostrand ebenfalls erkennen.

Link to comment
Share on other sites

Ich schaue, nachdem Rudolf mit dem Fernglas fertig ist, ebenfalls mal hindurch. Das wird auf jedenfall interessant. Soviele Wachen halte ich für eine Baustelle irgendwo im Nirgendwo zwar für ungewöhnlich... andererseits liegt da unten wahrscheinlich eine Menge an Baumaterialien und Baumaschinen, die durchaus wertvoll seien und eine solche Bewachung nötig machen könnten.

 

Ein ungestörtes Umsehen wird also nicht gehen.

 

Reinschleichen? Ich lasse das Fernglas kurz sinken und schaue meine erschöpften Gefährten an. Unwahrscheinlich.

 

Die ganzen Wachen abknallen wäre wahrscheinlich übertrieben. Noch haben sie uns nichts getan.

 

Vielleicht sollte man sich eine List überlegen. Aber was sollte man da tun? Ich lege das Fernglas weg und reibe mir die Schlefen. Kopfschmerzen. Mir fällt nichts mehr ein. Die Sache am Forsthaus lief schon absolut nicht nach Plan. Jeder Plan den wir gemacht haben, hat wenn überhaupt, immer nur zur Hälfte funktioniert...

 

Vielleicht sollten wir improvisieren. Reinschleichen soweit wir können, Informationen sammeln. Wenn die Wachen uns entdecken, werden die wohl die Polizei rufen... oder versuchen uns umzubringen. Meine Gedanken kehren wieder zum Forsthaus, zu den Jägers Leuten zurück. Ich merke wieder, wie Nervosität sich in meinem Körper ausbreitet. Nervosität und Übermüdung... sehr gute Mischung für dieses Vorhaben.

 

Ich stecke mir eine Zigarette an.

 

"Also wie wollen wir das anstellen?" Ich nehme den ersten Zug von der Zigarette.

 

"Ich würd fast sagen, dass bei sovielen Wachen die Chancen nicht entdeckt zu werden, bei einer großen Gruppe wie unserer relativ schlecht stehen. Einzelne Personen würden da wahrscheinlich besser voran kommen. Wobei einzelne Personen nicht schlagfertig genug sind, um sich zu wehren, falls es nötig sein sollte."

 

Ich atme den Rauch aus.

 

"Vielleicht ein Ablenkungsmanöver von einem Teil der Gruppe und der zweite Teil der Gruppe sieht sich auf der Baustelle um..." Sage ich mehr in Gedanken als zu meinen Gefährten.

 

"Wobei. Wir wissen nicht was wir suchen, dass macht die Suche schwieriger."

 

Ich sinke etwas zurück. Nehme noch einen Zug von der Zigarette. Eigentlich wäre es schöner hier sitzen zu bleiben. Schlafen. Ewigkeiten schlafen.

 

Mit der freien Hand reibe ich wieder fahrig über meine Schlefe.

 

Es muss eine Möglichkeit geben! Es gibt immer eine Möglichkeit...

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Wat is mit dem Sandhügel? Kommt man da evtl. an den Zaun? Oder wir fahren mit dem Laster ran und klettern über das Dach? Ne Ablenkung könnte man ja och inszinieren in dem wir an anderen Ende der Baustelle eine der Petroleumlampen auf eene der Baumaschinen wirft....und denn wegrennt....ick trau mir dit zu....denn sollte die Uffmerksamkeit aller wachen erstmal gebannt sein, wa...?"

Link to comment
Share on other sites

"Ich mach das." Sage ich kurz und beginne dann in meinem Koffer zu wühlen. Möglichst dunkele Kleidung... ich hatte doch auch ein Schwarzes Jacket...

 

Ich ziehe alle hellen Kleidungsstücke aus und wechsele in dunkele Kleidung. Dann stecke ich wieder die Munition und die Trillerpfeife ein. Greife die Flinte und eine Taschenlampe und steige aus dem Wagen.

 

"Das sollte nicht lange dauern. Falls ich in einer Stunde nicht zurück seien sollte ist irgendetwas passiert... Ich versuche, wenn es zu gefährlich wird die Pfeife zu benutzen, damit ihr gewarnt seit."

 

Ich warte einen Moment bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen und breche dann auf in Richtung Baustelle.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

So verschwindet Erich im Dunkeln der Nacht. Geübt nutzt er jegliche Deckung um im Schutz der Schatten ungesehen zu bleiben. Schon nach wenigen Minuten haben seine Gefährten ihn aus den Augen verloren. Die Zeit scheint nicht vergehen zu wollen- Minuten dehnen sich zu Stunden aus............ein Blick auf die Uhr verrät, dass seit seinem Abgang erst 15 Minuten vergangen sind.

 

[jetzt geht die ganze PN-Geschichte wieder los...]

Link to comment
Share on other sites

"He guckt mal da hinten!"

weise mit dem Finger hin ...

"da bricht die Wolckendecke auf ... aber es ist windstill, seht Ihr? Keine Blätter wackeln im Wind, das Gras bewegt sich nicht und man hört auch nichts!"

meine Stimme wird kratzend, krächtzend ... " ... hier stimmt wa-was ni-nicht ... g-g-g-ga-ga-ganz und ga-ga-ga-gar nicht ..."
ich fange leicht zu zittern an.

"Wird es da bei den Wolken wirklich hell?"

 

in Gedanken: "Ich werde wieder der keinen stotternde Junge, der ich damals war ... los reiße Dich zusammen ... Du musst das hier durchziehen ... die Schuldigen müssen sterben ... scheiß auf Gericht, Gerechttigkeit, hier geht es um die Rache für einen Freund."


Schnaube, so kräftig, das etwas Schnodder aus der Nase fliegt, die Stimme fängt sich wieder ...

"Leute, ich spüre das - gleich geht es los." eine ganze Spur kälter uns sehr präzise gesprochen:  "Macht Euch bereit zu töten ... "

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...