Jump to content

[Nightmare in Norway] Inni sikkerhet; dag ti - Nebenplot Romeo und Freya


Recommended Posts

"Ich glaube, das könnte ich gar nicht." Ich seufze und greife instinktiv zu der Stelle, an der ich mein Fläschchen aufbewahre. Mein Glücksbringer. Irgendwie muss ich es geschafft haben, sie vor den Wärtern zu verbergen. Ich schaue darauf: Das Etikett ist wahrscheinlich aus einer meiner eigenen Launen heraus abgeknibbelt worden und macht eine Identifikation ohne Eigenversuch somit schier unmöglich.

Nachdenklich schiebe ich sie zurück und verlasse mein Zimmer. Ich beginne, Freya zu suchen. Vielleicht werde ich ihr eine Frage stellen. Doch ich weiß, dass ich es lassen sollte ...

Link to comment
Share on other sites

Im Park ist zu dieser Zeit nicht mehr viel los.

Und so hast Du Freya recht schnell ausfindig machen können. Sie schiebt einen Rollstuhl mit einem Patienten. Einem jungen Mann.

Sie lächelt ihn an. Sie lacht mit ihm. Sie hört ihm zu. Sie nennt ihn "Lieber Herr Lomar."

Link to comment
Share on other sites

Ich setze mich etwas entfernt von ihr auf eine Bank. Vielleicht bemerkt sie mich. Ich lächle und erfreue mich daran, dass sie vergessen kann. So wie ich nun auch.

 

Freya, Liebling, an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit hast du mich gefragt, was ich damit meine, Mensch zu sein ... Du hast es selber herausgefunden. Von Anfang an.

 

Meine Mundwinkel zittern angesichts des rührenden Anblicks. Ihr Lachen ist eine Melodie, die niemals in meinen Ohren verklingt. Ich nehme dieses Lachen, falte es sorgfältig zusammen und werde mich immer daran erinnern, wenn es mir schlecht geht.

 

"Du sagtest immer, ich sei verrückt, Süße, ich dachte schließlich, du seiest verrückt. Dabei hast du nur immer versucht, mir gut zugeredet, hein? Mich nie aufgegeben. Das ist mehr wert als alles andere." Auch mehr als Dwight? Mehr als ihn zu finden und zu ... Ich schüttel den Kopf. Wer kann das sein - wer-? "Hasan ist tot, er ist tot, ich weiß es, auch wenn ich es nicht weiß, er ist tot und kommt nicht wieder, aber wer ...?" Das Bild eines grinsenden Mädchens kommt mir in den Sinn. Nein, sie grinst nicht, ihr heruntergekippter Kiefer lässt es nur so erscheinen und dieses Mädchen (das ich getötet habe! Ich war Mittäter!) heißt ... "Sie ist Alice." Ich erschaudere sehbar und schaue mich um, um sicherzustellen, dass niemand das gesehen hat. Es könnte sich jemand Sorgen machen. "Sie ist die Schuld, die Verantwortung, die in mir wohnt und die ich vernachlässigt habe."

Vorsichtig hebe ich meinen Blick und konzentriere mich nur noch auf Freya. Um Alice kann ich mich auch später noch kümmern. Was zählt, ist der Augenblick.

Link to comment
Share on other sites

Die Frau hinter dem Rollstuhl reagiert auf Deinen hypnotischen Blick. Sie schaut sich irritiert um. Dann trifft ihr Blick den Deinen.

 

Sie winkt Dir zu, wie ein Schiffbrüchiger einem vorbeifahrenden Schiff zuwinken würde. "Hallo, Herr Rick. Hallo."

Link to comment
Share on other sites

Erst weiß ich gar nicht, wen sie meint, dann fällt es mir ein. "Freya, nenn mich doch bitte Paul." Ich stehe ächzend auf. Meine Muskeln sind verkümmert von der Zwangsjacke und dem fehlenden Auslauf. Ich lächle und laufe zu ihr.

"Hey, wie geht es dir? Ich meine Ihnen. Irgendwie kennen wir uns ja eigentlich kaum." Ich lache erstickt und komme mir vor wie der letzte Vollidiot.

Link to comment
Share on other sites

Der eigentliche Vollidiot sitzt im Rollstuhl und lächelt Dich dümmlich an, während Du Freya ansprichst.

Sabber sickert aus seinen Mundwinkeln. "Da da da dasch iiisch m m m mei Fra, D D Du A A A Aschlosch!" Während er versucht, mit seinem verkrüppelten Arm ungeschickt nach Dir zu schlagen.

Und Freya versucht den Patienten zu beruhigen. "Aber Herr Lomar. So beruhigen Sie sich doch. Der Herr ist doch überhaupt keine Gefahr für Sie. Ich gehöre ganz Ihnen. Das wissen Sie doch."

Link to comment
Share on other sites

Ich gehe in die Hocke und schaue dem Mann tief in die Augen. "Ich würde Ihnen die liebenswerte Freya nie entreißen wollen. Das wäre falsch. Sie hat ihren Ort und dort will sie bleiben." Ich schaue empor, die Sonne blendet mich etwas, aber ich schaue Freya dennoch direkt in die Augen. "Ich wollte mich nur bedanken für das, was auch immer Sie getan haben. Und entschuldigen für das, was ich auch immer getan habe. Ich bin nun ein anderer Mensch."

Link to comment
Share on other sites

"Das freut mich ausserordentlich für Sie... Paul? Ist das richtig? Paul?" Sie schenkt Dir ihr schönstes und begeistertste Lächeln überhaupt, während sie ihren Kopf leicht zur Seite neigt.

 

Und sich der Patient im Rollstuhl übermässig in eine Phase höchster Erregung steigert. Er greift sich mit der gesunden Hand in den Schritt und macht eindeutige, schnell Bewegungen, während seine missgestaltete Hand Dir immer noch droht. "Ahhh, ahhh, ahhh, ahhhltesch Aschlosch. D D Du A A A Aschlosch. Blö blö blö blöde W W W Wiksche. Blöde. Ahhh, ahhh, ahhh!"

Link to comment
Share on other sites

Du bist einige Meter entfernt, als Du schnelle Schritte hinter Dir hörst. Dann hörst Du Freya's Stimme. "Warten Sie bitte, Herr Fairwell. Paul. Bitte!" Du bleibst stehen und drehst Dich um. "Paul. Ich weiss, es schickt sich nicht, das zu fragen, aber... Ich würde Sie gerne besser kennen lernen."
Link to comment
Share on other sites

"Achja? Hören Sie, die nächsten Monate bin ich wohl leider noch auf Kur, fürchte ich." Ein schmerzliches Lächeln überkommt mich. Trotzdem freue ich mich. Vielleicht nimmt alles ja noch eine gute Wendung. "Sie könnten warten. Ich könnte Sie dann besuchen kommen. Wie Sie möchten."

Link to comment
Share on other sites

Selbst geringe psychologische Grundkenntnisse reichen aus, dass Beben in Freyas Stimme richtig zu deuten. Sie ignoriert den tobenden Krüppel, einige Meter hinter sich, vollständig. "Wennnn Sie wissssen, wohin Sie gebracht werden, könnnnte ich mich ja dort bewerben. Was meinen Sie denn dazu?"
Link to comment
Share on other sites

Loslassen oder Festhalten? Deine Wahl. Der Freie hat die Wahl. "Ich musste so vielen Dingen entsagen, Freya, schlechten, aber auch guten Dingen, dass ich mich sehr darüber freuen würde, wenn Sie diesen Schritt täten!" Ich komme erneut auf sie zu. "Aber warum sollten Sie das tun? Verraten Sie mir das, sonst kann ich nicht guten Gewissens verraten, in welche Winde es mich verweht." Ich halte ihre Hand.

Link to comment
Share on other sites

"Ach Paul, wissen Sie es denn immer noch nicht?" Sie errötet und dreht sich leicht zu Seite.
Link to comment
Share on other sites

Nun werde auch ich rot. Sie hat nicht nur die schlechten Zeiten mit mir erlebt, sondern auch die guten.

 

"Das Etablissement nennt sich Böcklin Sanatorium. Der Doktor meinte, es läge auf einer Insel ... St. Margaritte oder so. Soll ein schöner Fleck sein. Aber überlegen SIe gut, bevor Sie ihre Zukunft unbedacht in die Hände eines fremden legen. Vor allem in die eines" Mörders, will ich fast sagen. Aber stimmt das noch? Stimmt überhaupt noch irgendetwas? "eines so unerfahrenen Menschen wie mir."

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...