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[Nightmare in Norway] Inni sikkerhet; dag ti - Nebenplot Romeo und Freya


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"Überlassen Sie das mir, Herr Fairwell. Ich bin eine erwachsene Frau. Ich glaube, dass ich das durchaus selbst entscheiden kann." Sie fasst Dich an den Händen und drückt Dir einen Kuss auf die Wange, während von hinten ein lautes 'A A A ASCH LOSCH.' zu hören ist. Dann hörst Du von Freya ein. "Ich muss weiter machen, Paul. Die Arbeit ruft. Bitte entschuldigen Sie mich."
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"Ich habe auch ..." Sie geht und meine Worte verblassen. ... zu tun. Habe ich das? "Ja", murmel ich. Matilde. Dieses eine Wort. Ich gehe zurück in die Örtlichkeiten und beginne Torben zu suchen. Seit ich im Gang saß, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Dabei brauche ich ihn. Zumindest, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass noch mehr Erlebnisse kein Traum waren. Währenddessen halte ich das Fläschchen in meiner Tasche umklammert.

 

Ich glaube, ich liebe Freya. Mit ihr könnte ich den Neuanfang leben, den ich vor mir liegen habe.

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Während Du durch die Flure und Treppenhäuser schlenderst siehst Du für andere ziellos und verloren aus. Doch Du bist aufmerksam, während das Fläschchen Deiner Hand schmeichelt.

 

Das Fläschchen. Ja, das Fläschchen. Dein kleines Fläschchen. Dein geliebter Schatz. Es ist schon etwas ganz Besonderes für Dich geworden.

Eines Tages durftest Du Torben begleiten, als er die Medikamente aus dem Giftschrank holte und diese an die Krankenschwestern verteilte.

Eine Gelegenheit. Ein unachtsamer Moment. Oder war das etwa Absicht. Ein Griff. Schnell. Gezielt. Verstohlen. Und es verschwand in Deiner Hand.

 

Irgendwann kommt Dir der Pfleger Torben entgegen. Du erkennst ihn schon von weitem.

Das bekannte Gesicht. Vertraut. Unter anderen Umständen könntest Du ihn vielleicht 'Freund' nennen...

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Es ist, als würde die Zeit still stehen, ein Wimpernschlag und ich bin in der Lodge, ich wanke und schwanke, habe getrunken, ich zücke einen Geldschein und da ist Torben, um mir meinen Schuss zu geben. Ich grinse und wieder ein Wimpernschlag. Ich bin zurück. In meiner Hand ist kein Geld, dafür warte ich auf eine Begrüßung.

"Ich dachte, wir sollten uns wenigstens noch einmal wiedersehen. Torben? Heißen Sie wirklich so? Ich bin durch die Hölle gegangen und froh, Sie als aufrichtigen Mann begrüßen zu können."

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"Ich freue mich, Sie gesund und wohl auf zu sehen, Paul. Ähm... Herr Anderson." Seine Augen zeigen Dir aufrichtige Freude. "Ist bei Ihnen alles in Ordnung, oder kann ich etwas für Sie tun? Geht es Ihnen gut? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Schwindelanfall."
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Torben setzt sich. "Sie dürfen nicht wieder mit dem Alkohol beginnen. Das weckt die Dämonen in Ihnen. Sie haben sich doch gerade erst von Ihrem bösen Zwilling getrennt. Rick ist fort und Sie sind nicht länger psychotisch." Er schaut Dich überaus besorgt an.
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"Psychotisch - ein hässliches Wort." Ich setze mich neben ihn. "Aber es stimmt wohl." Ich nicke und betone damit die Richtigkeit. "Ich habe nicht vor, mit dem Trinken wieder anzufangen. Wiederholungen sind vorbei. Und Rick hat nie gelebt." Ich schaue den Gang entlang. "Wissen Sie, ich versuche gerade, alles zu ordnen, was mir bleibt. Das ist nicht viel, aber es ist wohl nur richtig so. Es gibt ... offene Fäden, die in mir Fragen aufwerfen, die ich lieber ruhen lassen würde." Ich wende mich wieder zu ihm. "Vieles war schlecht, weniges war gut. Verstehen Sie?"

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"Nicht so ganz. Was kann für Sie denn hier gut gewesen sein?" Torben runzelt die Stirn. "Was?"
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Ich zögere. Es ist schwer für mich, über Vergangenes zu reden. Es ist schwer zu unterscheiden, was wahr und was falsch ist, aber es muss raus. "An Weihnachten - oder zumindest war es in meinem Verstand Weihnachten - da habe ich Sie gebeten, etwas für mich vorzubereiten. Ein Geschenk. Bestimmt habe ich damals schon gespürt, dass sie es eine ganze Weile nicht erhalten würde. Ab Weihnachten ist die wahre Hölle losgebrochen. Nun frage ich mich, ob das wirklich geschehen ist ...? Oder - oder war es nur meine Einbildung, mein Wunsch, ich könne jemanden eine Freude machen ...?" Meine Augen sind verzweifelt, er wird mich in die nüchterne Realität tauchen. Er wird sagen: Nein, Mr. Anderson, so etwas ist nie geschehen. Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.

Aber irgendwie ist das Geschenk entscheidend. Es ist das gute Äquivalent meines Medizinfläschchens. Während dieses Triebe, geheime Wünsche und Gedanken verkörpert, ist das Geschenk in einem Moment purer Nächstenliebe entschanden. Das Symbol von Matildes und meiner Freundschaft. Folie à Deux, so nennen sie unsere Freundschaft, aber - bei Gott - irgendeine Verbindung WAR zwischen uns. Und deswegen ist es wert, dafür zu kämpfen.

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"Äh häm!" Eine Stimme aus dem Hintergrund. Torben dreht sich erschreckt um und steht gleichzeitig auf. "Dr. Haverkamp?!" Scheppernd fällt sein Tablett zu Boden.

 

Haverkamp's Stimme ist energisch. "Sie haben doch sicher noch etwas zu erledigen, oder? Also faulenzen Sie hier nicht rum, verstanden? Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit, Mann!" Und Torben entfernt sich schnell.

 

"Verzeihen Sie, Patient Anderson, ich kam leider nicht umhin, etwas von Ihrem Gespräch mit Torben mitzubekommen." [...]

 

"Die Dämonen der Fiktion führen ein hässliches Doppelleben als Dämonen der Wirklichkeit. Alles ist zu grausam, zu unerträglich, um wahr zu sein. Oder ist es so grausam wie die Wahrheit, die dann der Fiktion zuliebe geopfert wird. Als würde über der Wirklichkeit die Fiktion heilen, damit die Verletzung doppelt wieder aufreissen kann."

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Ich richte mich auf und schaue ihm tief in die Augen. "Ein kluger Mensch hat mal geschrieben, dass die Welt wie ein Roman sei. Das Leben versuche stets, Kanten zu glätten und ganz zu werden. Diese Eigenschaft ist eigentlich der Fiktion zugedacht. Wie also, Dr. Haverkamp, vermögen sie diese beiden falschen Freunde voneinander zu unterscheiden? Verraten sie mir das? Ich komme nicht umhin, die Realität in so mancher Beziehung anzuzweifeln und auch wenn sie mich für verrückt erklären mögen, so stehe ich als gestandener Mann vor ihnen. Kein Wahn trübt mehr meine Augen, ich bin der geschliffene Diament ihrer Einrichtung und trotzdem will ich niemals abstreiten, dass es manchmal Dinge im Leben gibt, auf die es keine einfache Antwort gibt."

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"Wilde?!" Er schaut Dich fragend an. "Nicht, dass ich ihn je gelesen hätte, aber Sie zitieren häufig Wilde, Carroll, Poe und Lovecraft."
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"Genau so ist es, Doktor. Viele Antworten wurden bereits niedergeschrieben, und man muss sie nur in einem Buch nachschlagen. Was mich betrifft: Ich brauche diese Antwort. Es ist mir persönlich sehr wichtig, auch wenn ich mich von dem, was war, zu distanzieren gesuche. Gab es je ein Geschenk, das ich an Weihnachten Matilde zugedacht habe, oder nicht?"

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"Mir wurde berichtet, dass Sie, als man Sie völlig verstört auffand, ein Buch fest umklammert an Ihre Brust pressten und in der anderen Hand den Arm einer Porzellan-Puppe hielten."

 

Er schaut Dich fragend an. Erwartungsfreudig. "Das Buch war in Geschenkpapier eingewickelt, das aber schon sehr zerschunden und auch angebrannt war." [...]

 

"Ergibt das für Sie Sinn?"

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