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[Elegie eines Träumers] Kapitel 1: Ein unangenehmes Erwachen


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"Ja, sie kommt, und leistet gute Arbeit schon jetzt" ich ziehe mich schnell um.

Ich erzaele ihm, was diese Addresse representiert.

"wuerdest du vielleicht fahren?..es ist besser, ich lasse es" Ich massiere mich den Hals.

"Los, gehen wir"

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Ich schultere den Rucksack, in den ich auch noch die Tarotkarten lege, und verlasse die Wohnung. Draußen springe ich hinters Steuer und knacke geräuschvoll mit den Fingern. "Also, Lady, dann wollen wir mal!" Ich starte den Motor und wir fahren los. Scheißverkehr. Natürlich. Aber was haben wir erwartet? Wir sind in New York, gottverdammt. Wenigstens geht es relativ flüssig. Auf der Fahrt erzähle ich ihr (abgesehen von meinem halben Geständnis auf Knien) von meiner Begegnung mit unseren Eltern.

 

Das war wunderschön. Aber das sage ich ihr nicht. Sie soll wissen, dass ich auf ihrer Seite stehe. Und nicht auf Cheryls.

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"Da wären wir!", sage ich und sie schaut verwundert vom Fenster auf. Ich schaue in den Rückspiegel. "Wir sind schon da. Das ist die Adresse. Ging schneller, als ich dachte, aber ich kenne mich auch aus. Und habe ein paar Abkürzungen auf Lager." Ich schnalle mich ab. "So jetzt geht es aber los." Ich steige aus und suche nach Anzeichen von Amber.

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Das Schwimmbad ist etwas älter, gut in Schuss, allerdings etwas ramponiert von aussen.

 

Innen hört ihr ein paar Kinder vor Freude schreien.

 

Eine verspiegelte Glasfassade hinter einen Zaun und einem kleinen Garten mit einigen Rutschen und einem Aussenbereich, der momentan nicht genutzt wird erstreckt sich links von euch.

 

Das Gebäude selbst ist ein brauner einfach Plattenbau, mit Glas in den Dächern um Sonne herein zu lassen, der Eingangsbereich hat eine Anmeldung, Kasse und einen Gang der zu den Umkleidekabinen führt.

Edited by Shine101
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In der letzten Straße schlängele ich mich im Slalom an in dritter Reihe parkenden Autos und dem fließenden Verkehr vorbei, was mit gelegentlichem Hupen quittiert wird. Ihr seid ja nur neidisch weil ihr warten müsste. Denke ich grimmig und bahne mir mit unter dem Helm verkniffenen Mund, konzentriert meinen Weg durch die Autoschlangen. Wenn ihr wüsstet was ich weiß, dann wäre ein überholendes Motorrad euer geringstes Problem.

 

Endlich kommt die Schwimmhalle in Sicht und davor erkenne ich Fionas Auto von gestern Abend, ihr Bruder steigt gerade aus. Mach nur deinen Job, mehr nicht...warum stehen hier so viele Autos? Hämmer ich mir immer wieder ein, während ich jetzt langsamer auf Lloyd zurolle und neben ihm zum stehen komme. Der Motor läuft noch im Leerlauf und ich nehme den Helm ab, streiche mir ein paar Haare aus dem Gesicht und will ihn gerade grüßen als ich die Kinder vor Freude schreien höre.

 

"Was zum Teufel ist da los?" Entfährt es mir. "Ich denke das ist unser Ground Zero, unser Patient 0, der Ort an dem alles angefangen hat, der ORT an dem KINDER verschwunden sind, der Ort an dem die Krankheit das erst mal auftrat. Der Ort von dem die Schlipsträger vermuten, dass eventuell dort ein möglicher Terroranschlag mit einer biologischen Waffe seinen Anfang genommen hat!" Ich schaue mit großen Augen zu Lloyd und ganz speziell zu Fiona herüber, sie ist der Cop, der einzig offizielle Vertreter vor Ort.

 

"Wieso hat die Schwimmhalle noch geöffnet, warum sind da Kinder drin, selbst wenn sie sich nicht anstecken, sie vernichten alle Spuren, sie kontaminieren den Tatort!" Was ich da sehe passt so gar nicht in mein vom Fernsehen geprägtes Bild eines Tatorts. Ich mache den Motor aus und bocke die Maschine auf und gehe entgeistert ein paar Schritt auf die Schwimmhalle zu, immer noch ungläubig.

 

Als ich mich zu Fiona und Lloyd umdrehe bin ich deutlich blasser. "Kann mir das mal jemand erklären?" Meinen Motorradhelm halte ich locker in einer Hand, die andere Zeigt auf das geöffnete Schwimmbad aus dem das Johlen von Kindern zu hören ist.

Edited by -TIE-
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"Amber" Ich wende mich zu ihr um, bin froh, dass sie da ist. Sie hat die Aura einer Person, die immer eine Idee oder einen Plan hat. So jemanden brauchen wir jetzt. Und was gestern zwischen ihr und mir vorgefallen ist, ist schon wieder vergessen. "Ich kann dir erklären, was hier vorliegt." Ich ziehe eine meiner Hände aus der Hosentasche, hebe sie zu den Schultern. "Es ist ihnen egal. Es ist ihnen völlig egal, wenn Menschenleben in Gefahr geraten oder die Krankheit sich ausbreitet. Sie wollen nur ihre eigene Scheiße aufräumen, bevor einer auch nur etwas ahnt. So sieht's aus. So ist es immer, wie man hört. Ich bin nun wirklich kein Verschwörungstheoretiker, aber sieh es dir an." Ich weise zu einer Schar lachender Kinder. "Wie willst du das sonst erklären? Ich kann mir nur denken, dass sie alles Top-Secret halten. Oder ..." Ich lache bitter. "Oder das alles war doch nur ein makaberer Scherz." Mein Lachen ebbt ab. "Aber dann haben sie es sich mit dem Falschen verscherzt."

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"Aber, aber..." Ja was aber! Denke ich bitter. "...das hier ist doch nicht Top Secret! Das ist Dumm! Wie wollen sie etwas Top Secret halten, etwas verstecken, wenn sie noch mehr Infektionen und noch mehr verschwundene Kinder riskieren!?" Ich Schlucke. "Das wird eine Hysterie auslösen, das wird eine Massenpanik auslösen, nicht ein gesperrtes Schwimmbad!" Ich schüttel den Kopf. "Wenn es ihnen so egal ist, wieso schicken sie uns dann extra her? Dann hätten sie komplett den Mund halten sollen, Niemanden von außen einweihen, keine Zivilisten wie uns. Deine Schwester vielleicht, aber nicht uns!"

 

"Ich bin mir sicher es ist ihnen nicht egal, aber hier hat jemand an seinem Schreibtisch ganz schön Scheiße gebaut, das hätte nicht passieren dürfen!" Langsam plappere ich mich in Rage, alle Informationen aus einer Onlinesession wollen raus, auf einen Schlag.

 

"Wenn das ein Anschlag ist, mit einer Biowaffe, dann wird der so angelegt sein das man Ursache und Wirkung nicht miteinander in Verbingung bringt. Da drinnen gibt es hektoliterweise Chemikalien, Seifen, Desinfektionsmittel, Chlor und was weiß ich nicht noch alles. Die Waffe kann alles sein. Wir müssen mit allem rechnen und vorsichtig sein, wir müssen das Bad schließen, ob es denen da oben gefällt oder nicht! Wir können dort nicht reingehen solange dort noch Menschen sind, ein duschendes Kind kann alle infizieren, die Fußduschen gegen Pilz können es sein, es kann im Badewasser selbst sein. Wenn es kein Anschlag war und ein Mensch es von außen reingebracht hat, dann ist das feuchtwarme Klima, die nie trocknenden Lüftungsanlage, die Abflussrohre das reinste Bitop für den möglichen Erreger. Wir können da nicht rein ohne zumindest minimalste Sicherheitsvorkerhungen zu treffen. Hast du an die Chirurgenmasken und die Handschuhe gedacht?"

 

Die Frage ist rein rethorisch.

 

"Egal wie wir es anstellen, außer du willst baden gehen und sehen was passiert, wir werden das nicht unbemerkt hinbekommen. Wir müssen überall nachsehen, nach Spuren von Manipulation ausschau halten, Lieferscheine kontrollieren, wer hat was wann gebracht, die Firmen abklappern, das System verstehen, Änderungen in der Routine aufspüren. Das geht nicht im vorbeigehen!"

 

Ich hole Luft.

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WÄhrend sie sich immer weiter hineingesteigert hat, hat sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit gemacht. Sie ist die richtige für den Job. "Alles klar." Ich krame nach den Einkäufen von gestern und reiche sie herum.

"Wir werden zwar wirklich auffallen, wie eine Schar bunter Hunde, aber besser können wir uns nicht schützen. Wir sollten uns vielleicht eine Geschichte ausdenken. Wie war das nochmal mit den Salmonellen?" Ich lache kurz, dann werde ich wieder ernst. "Nein, besser ist, wir sind Wasserschutzbeauftragte und machen bei einer dieser berühmten namenslosen Stiftungen mit. Mittels Proben wollen wir nämlich ermittlen, wie hoch der Chlorgehalt in lokalen Freibädern über die Jahre variiert. Ganz spannende Story. Es wird den Menschen die Augen öffnen. Was sagt ihr dazu?"

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"mmh..wartet ihr eine Minute, ich versuche wieder mit dem Boss vernuenftig zu reden"

 

Ich gehe ein paar Schritte zurueck, und steige wieder ins Auto rein.

Ich waehle eine Nummer.

 

"Hallo? Gilligan hier. Hoeren Sie, wir brauchen die Akten, alles was bei der Voruntersuchungen rausgekommen is, Chef. So koennen wir nicht arbeiten" frage ich hoeflich, aber bestimmt.

 

Ich will doch nicht Sachen fragen, die jemand schon auf Papier gebracht hat.

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Am anderen Ende hörst du nur ein müdes Seufzen.

 

"Wir wissen so gut wie nichts. Sie sind die Voruntersuchung. Sie versuchen rauszufinden ob das Schwimmbad gefährlich ist, ob das Schwimmbad vielleicht sogar etwas zu tun hat mit allem.", murmelt er während er, wahrscheinlich, ein Mettbrötchen isst, dabei ausgelassen schmatzt, wie er es immer tut.

 

"Vielleicht werden wir es endgültig schließen müssen, aber das müsste ich wieder mit der ganzen Stadt klären und..", nochmal seufzt er dieses mal noch enttäuschter.

 

"Es handelte sich um die gesamte Klasse 4c der Grundschule in der Nähe des Central Parks. Ich weiß auch nicht wie sie heißt, ich habe auch grade besseres zu tun.", du hörst wie er nochmal vom Brötchen abbeißt.

 

Mit vollen Mund fügt er hinzu: "Sie packen das schon Gilli-, Gilli-, Sie wissen ja wie sie heißen. Aber sehen sie erstmal ob das Schwimmbad noch eine Gefahr darstellt. Außerdem ist es ja eh momentan außer Betrieb."

Edited by Shine101
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"Gute Frage. Das weiß niemand so genau. Genau das sollen sie ja herausfinden.", murmelt er, spuckt vermutlich dabei Brotkrumen, wie er es immer tut.

 

"Was glauben sie eigentlich was ihr Job ist?"

 

"Ich verbinde mal weiter mit Emily.", nach kurzer Warteschlangenmusik, meldet sich eine Frau.

 

"Hallo? Der Chef sagt sie suchen Kinder? Es sind 7 Stück verschwunden in den letzten paar Tagen, der Vorfall am Schwimmbad hat 6 mit sich genommen.", murmelt sie als du Aktenrascheln hörst.

 

"Also.. Hier...

 

Die Sechs..

Marilyn Green
John Griffith

Chase Matthews

Victoria Schmidt

Dorian Black

Sebastian Carlson

und Nummer 7...

 

Cheryl Winters."

 

Zudem gibt sie euch noch die Adressen der Erziehungsberechtigten.

Edited by Shine101
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"Ich danke dir" sage ich erleichert, und gehe zurueck zu den anderen.

"Also.." sage ich etwas bestimmter als vorher.

"Wir haben eine Menge zu tun" ich nehme sie zu seite, wo keine uns sehen kann, und rede sehr leise.

"Sieben Kinder, sechs im Block verschwunden, das siebte...ist eine Cheryl!" ich bin leicht aufgeregt.

"Ich werde sofort die ganze Vermisstenmeldung durchgehen, kann ich auch hier machen, per Smartphone..."

"Wir sollten mit den Eltern reden"

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"Das könnte ich machen ..." Ich schaue in die Runde. "Guckt nicht so, das wäre nicht das erste Mal, dass ich vorgebe jemand anderes zu sein. Ist wahrscheinlich eine bessere Idee, als den Beauftragten einer Studie zu mimen.

Mit Cheryls Eltern müssen wir aber persönlich reden. Ich glaube zwar ehrlich nicht daran, dass es unsere Cheryl ist, aber naja ..." Ich zucke mit den Schultern. "Ausschließen möchte ich es auch nicht. In einer Welt, in der offenbar jeder zweite Mensch das Shining hat, könnte es sein, dass sie uns tatsächlich irgendwie von ihrem Verschwinden berichten wollte und mehr weiß, als man einem kleinen Mädchen zutraut. Und viel verrückter, als ein real wirkender Traum, in dem sich drei Menschen regelmäßig treffen, ist das nun auch nicht, finde ich." Eine Pause. Ich blicke zu Amber. Ein wenig unsicher. Sie ist sehr bestimmt. Und ich möchte ihr nicht reinpfuschen. "Und was möchtest du tun?"

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