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Spielbericht "Am Rande der Finsternis"


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Hallo / Fhtagn geschätze Kultisengemeinde,

Habe diesen Klassiker Pfingstmontag mal für eine Gruppe von Rollenspielneulingen geleitet, die die Sache recht pulpig angegangen sind. Die Spieler hatten ziemlichen Spaß am Gruseln, das Szenario kam, wie immer eigentlich, recht gut an.

 

Einige tolle (englische) Handouts fanden sich unter http://cthulhureborn.wordpress.com/uncollected/geedunk-prop-mirror/, die habe ich den Investigatoren natürlich zukommen gelassen.

Hier nun der Spielbericht in aller kürze:

Dr. Robert Winchester (Arzt), George Winchester (Polizeikommissar), Clint Baker (Reporter), Anna Hawkins (Schauspielerin) und Liliane Merriweather (Künstlerin und Medium) wurden an das Bett des todkranken Rupert Merriweather gerufen der ihnen anvertraute dass er in seiner Jugend zusammen mit Kommilitonen einen okkulten Zirkel in Ross's Corner gegründet hatte. Bei einer ihrer Seancen riefen sie einen bösen Geist in die Welt der ein Mitglied ihres Zirkels tötete und einen anderen um den Verstand brachte. Das Wesen sei noch an das alte Haus gebunden in dem sie ihre Seancen abhielten, aber nur bis zu dem Tode des letzten Mitglieds - Rupert Merriweather...

Die Investigatoren erklärten sich bereit in das alte Farmhaus zu gehen und dem Spuk ein Ende zu setzen. Merriweather gab ihnen dafür eine alte Box, die sowohl Schlüssel, Besitzurkunde als auch Merriweathers Tagebuch enthielt sowie einen merkwürdigen Behälter der wie ein ägyptischer Sarkopharg geformt war. Noch bevor sie sich den Inhalt näher ansehen konnten hatte Merriweather einen schweren Anfall und die Gruppe musste das Krankenzimmer verlassen. Rupert Merriweather verstarb nur eine Stunde später.

Die Investigatoren teilten sich auf, während einige die Orne Library der Miskatonic University aufsuchten um Nachforschungen anzustellen reisten Robert Winchester und sein Bruder George nach Ross's Corner um dort nach dem rechten zu sehen und Liliane Merriweather suchte das Haus ihres verstorbenen Onkels auf um dort noch nach Hinweisen zu suchen.

Während Clint Baker im Zeitungsarchiv der Orne Library auf Hinweise betreffend den Gründer des Zirkels, Marion Allen und sein mysteriöses Ableben stieß wurden die Winchester Brüder in Ross's Corner sehr unfreundlich aufgenommen und erfuhren nur über Umwege dass herum erzählt wurde dass es im alten Farmhaus spuken würde und dass eine örtliche Farmerin seit einiger Zeit verschwunden war. Liliane Merriweather wurde indessen recht unfreundlich von ihrem Cousin Bertrand begrüsst, der ihr mitteilte dass sie nicht mehr mit der Großzügigkeit ihres Onkels rechnen konnte und nach dem Begräbnis das Haus verlassen sollte.

Im nächsten Tag machten sich alle Investigatoren zu dem alten Farmhaus in den Hügeln von Ross's Corner auf. Clint, Liliane und Anna nahmen den Bus von Arkham nach Ross's Corner und baten dort einen Farmer sie hinzufahren während die Winchester Brüder ihren Ford Model T bemühten. Die Straße erwies sich durch die Regenfälle der letzten Tage als unzuverlässig und so mussten die Anreisenden die letzten Meilen zu Fuss zurücklegen. Schließlich trafen alle beim dem alten Farmhaus ein. Eine Durchsuchung der Umgebung förderte einen toten Waschbären zu Tage der eine klaffende Wunde in der Brust hatte - etwas hatte fein säuberlich sein Herz entfernt... 

Zudem stand die Hintertür des Hauses einen Spalt weit geöffnet und ein verkohltes Stück Holz war noch im Kamin zu finden - jemand war vor kurzem hier gewesen. Als die Investigatoren schließlich die Hütte betraten hörten sie ein Schlurfen und Kratzen aus dem Keller, sie gingen zur Falltür die in den Keller führte und eine menschliche Gestalt sprang heraus und rannte bei der Tür hinaus. In der Aufregung schossen Arzt und Polizist auf den flüchtenden und streckten ihn nieder - mit Schrecken stellten sie fest dass es sich dabei um einen einfachen Landstreicher gehandelt hatte...

Als sie die Luke in den Dachboden öffneten und dort nach dem Rechten sehen wollten schoss ein beinahe unsichtbares Monster auf Dr. Winchester zu der nur knapp entkommen konnte. Sein Bruder George schoss danach, aber ohne es zu verletzen. Kurze Zeit später verließ das Wesen den Dachstuhl als wirbelnde Windgestalt, dieser Anblick ließ einige der Investigatoren an ihrem Verstand zweifeln. Ein schweres Gewitter kam auf und die Gruppe ging zurück in die Hütte. Es fanden sich weitere Hinweise zu dem Ritual in einer alten Zigarrenschachtel, die Gruppe beschloss sich in der Hütte zu verbarikadieren und am nächsten Tag nach mehr Hinweisen zu dem Ritual zu suchen. Dazu kam es aber nicht mehr...

Um Mitternacht kehrte das Wesen wieder und versetze die Gruppe in Aufruhr indem es die Hütte zum Wippen und Krachen brachte. Die Investigatoren verloren ihre Nerven, stürmten in die stürmische Nacht hinaus und versuchten den Ford der Winchesters zu erreichen. Im Wald wurden sie aber bereits erwartet - von der verschwunden Farmerin und dem Landstreicher die von dem Geist wiedererweckt worden waren und die mit ihren toten, kalten Händen nach Liliane und Dr. Winchester griffen und ihnen ihr Herz herausrissen. George Winchester schaffte es bis zum Automobil, wurde dann aber von den Untoten, denen sich Liliane und Robert angeschlossen hatten, übermannt.

Clint Baker und Anna Hawkins liefen zurück ins Farmhaus, ihre einzige Chance war es das Ritual sofort durchzuführen und den Geist auszutreiben. Bei den überhastetenden Vorbereitungen zeichnete Clint das Schutzpentagramm falsch, leider fiel dies weder Anna noch Clint auf während sie das Ritual vollführten, ihre Ritualgesänge dauerten bis in die frühen Morgenstunden, dann erschien endlich das Wesen in seiner abscheulichen Grausamkeit aus Mäulern und Fangarmen und wurde dorthin zurückgesogen wo es hergekommen war. Das Ritual war beinahe vollzogen als zwei Fangarme sich dort ausstrecken wo das Pentagramm ungenau nachgezeichnet worden war und riss die beiden schreienden Investigatoren mit sich...

Dem Spuk war ein Ende gesetzt, aber zu welchem Preis? Tage später fand man die entstellten Leichen von Dr. Robert und George Winchester, Liliane Merriweather, der verschwunden Farmerin und dem Landstreicher in den Wäldern von Ross's Corner. Clint Baker und Anna Hawkins wurden nie wieder gesehen...

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Schöner Bericht, John Freeman, der den Inhalt des Szenarios gelungen wiedergibt.

 

Danke auch für den Hinweis auf die Handouts. Die wird bestimmt mancher gerne nutzen wollen.

 

 

Da es sich bei 'Am Rande der Finsternis' um ein sog. Einstiegsabenteuer handelt, das die Chars in den Mythos einführen soll, erschreckt mich der drastische Spielverlauf Deiner Runde doch sehr.

 

Wenn man bei so einem Abenteuer alle fünf Mitspieler über die Klinge springen lässt - wobei ich natürlich nicht weiss, wie ungeschickt diese sich dabei angestellt haben - DANN weiss ich nicht, ob die Spieler wirklich Lust darauf haben, sich bei der nächsten Session erneut genau so 'abschlachten' zu lassen...

 

Das Ganze wirkt doch immer sehr abschreckend und auch endgültig. Vor allem, wenn für die Spieler nicht nur das System CoC, sondern auch das Rollenspiel an sich, völlig neu ist. Ich hoffe, dass dem nicht so sein wird.

 

Mich würde noch interessieren, wie die Spieler der drei zuerst verstorbenen Chars den Rest des Abenteuers erlebt haben.

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Lieber Läuterer,

 

Ja, ich war auch etwas überrascht - ich habe das Szenario bestimmt schon dreimal geleitet, aber so einen drastischen Verlauf hatte es bisher noch nicht. Ich habe im Großen und Ganzen auf die Spieler reagiert die teilweise ziemlich unvorsichtig und "hart" vorgingen - zB den fliehenden Landstreicher einfach mal erschießen und später Fragen stellen - außerdem war schnell auch Konflikt innerhalb der Gruppe weswegen es dann wahrscheinlich dazu kam dass es recht wenig Unterstützung gab wann immer ein Charakter die Nerven verlor. 

 

Die Charaktere waren von vorneherein so "aufgeladen" mit Paranoia und Aggressivität dass ein paar schlechte Stabilitätswürfe Ihr übriges taten ;) 

 

Den Spielern hat es aber sehr gefallen, der Spieler von Police Inspector George meinte er würde gerne wahnsinnig geworden und hätte den Rest der Gruppe niedergeschossen. Auch der Spieler des Reporters meinte es wäre "komisch" gewesen wenn zwei der Charaktere überlebt hatten. Der Ausgang des Szenarios indem das Wesen zwar gebannt wird aber alle Investigatoren dabei ihr Leben lassen mussten kam dramaturgisch recht gut rüber.

 

Der Verlauf vom Ableben der 3 Charaktere bis zum Vollzug des Rituals wurde recht gerafft ausgespielt, so dass die anderen Spieler nicht allzu lange warten mussten.

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Danke für den Bericht, so ein Ergebnis hatte ich auch noch nicht bei dem Abenteuer. Die Zombies waren doch recht langsam und ungefährlich, hast du die "aufgemotzt"? Oder habe ich die falsch im Kopf.

 

Ich habe das Abenteuer 3x gehalten, 2x ohne Verluste, einmal mit 2 Toten: Kopf nicht schnell genug vom Dachboden weg gezogen, der zweite erlag seinem Wahnsinn am Ende der Beschwörung und trat in den Bannkreis.

 

Ich finde es aber gut wenn man auch mal hart durchgreift (wenn es passt) und es klingt ja so als wäre das für die Spieler nachvollziehbar gewesen. Von daher kann auch ein eher leichtes, harmloses Abenteuer mal richtig übel ausgehen. Nächstes Mal werden die Spieler sicher vorsichtiger sein.

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Dieses Ding auf dem Speicher. Was ist DAS?!!!
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Ja, ist klar. Aber WAS IST DAS?

 

Im Malleus ist nix drin...

 

Zw. Kriechende und Lumen = ?!!!

Zw. Kinder des Windes und L'gy'hx = ?!!!

Zw. Larven und Lilith = ?!!!

Und der Lauerer im Sternenteich ist es auch nicht.

 

Da habe ich also 500 Seiten M+M zuhause...

Und das Wesen aus DEM KLASSIKER der CoC Abenteuer ist nicht drin?!!!

Wie bescheuert ist das denn.

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Ich habe wegen dieser Kreatur schon manchen Frust geschoben.

 

Überall gibt es Werte und Erklärungen zu zahllosen XY-Göttern, deren Werte niemand wirklich braucht.

 

Anstatt mit so etwas konfrontiert zu werden, kann der SL auch gleich 16t auf jeden Char abwerfen.

 

SL: "Würfel mal!"

Char: "Juhu!!! Gelungen!"

SL: "Das war's. Der Char ist komplett wahnsinnig."

 

Oder...

 

Char: "Wo ist die Kreatur?"

SL: "Über Dir."

Char: "Wo im Dorf?"

SL: "Über dem ganzen Dorf."

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Ja. Alles im Abenteuer drin. Da hast Du schon Recht, grannus.

Aber wozu habe ich dann das M+M, wenn es DA NICHT drin ist?!!!

Wenn schon alles im Abenteuer drin ist, dann braucht man ja auch keine Supplements.

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Wohl wahr.

Der Läuterer fordert den Lauerer.

Super!

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Die Zombies hatten vor allem dadurch leichtes Spiel weil die Charaktere panisch in den nächtlichen Wald gelaufen sind und versuchten zu flüchten. Da konnten die Untoten ganz einfach auf sie zukommen, vor allem die verschwundene Farmerin, die wurde von den SCs erstmal gar nicht als Gefahr angesehen.

 

Ja, einer der etwas erfahrernern Spielern meinte während der Session auch schon: "Wir gehen viel zu unvorsichtig vor. Wir hätten das alles besser planen müssen." Ich denke die Spieler gingen schon mit der Haltung ans Spiel dass ihre Charaktere entweder wahnsinnig werden würden oder sterben. 

 

Ich bin dafür dass der Laurer in Der Läuterer umbenannt wird für die nächste Edition  :D

 

Finde "Am Rande der Finsternis" wirklich immer wieder ein Erlebnis. Es war damals auch mein erstes Cthulhu Szenario und es kommt immer irgendwie gut.

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