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[At your Door] Kapitel I: Full Wilderness


-TIE-
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Los Angeles, Mittwoch 10. Juni 2015

 

Der Flug war ruhig, keine nervenden Kinder, keine Luftlöcher, kein schlechtes Wetter und der Imbiss in der Business Class ist um einiges Besser als ihn die anderen Fluggäste in der hinteren Kabine serviert bekommen. Die Beinfreiheit mehr als ausreichend und die Liegeposition der Sitze zwingt den Hintermann nicht dazu einem die Knie in den Rücken zu bohren. Hier vorne versteht man noch etwas von Privatsphäre. Gegen die trockene Luft der Klimaanlage hilft nur viel trinken und so sind adrett gekleidete vorzeige Stewardessen und ein Steward ständig dabei unauffällig im Hintergrund zu bleiben um immer wieder kleine Getränke anzubieten wenn der Hals zu trocken wird. Ein eingespieltes Team, ganz auf die Bedürfnisse der Kunden eingestellt. Service wird großgeschrieben bei American Airways.

 

Der Inlandsflug dauert nicht lange, so das im Abendlicht unter euch die Metropolregion Los Angeles auftaucht. Der feuerrote Ball der Sonne ist im Westen in den blauen Fluten des Pazifiks versunken und über der Stadt bricht die Nacht herein. Es ist der 10 Juni 2015, über der Stadt liegt noch die Hitze  des Tages. Zwischen den Häuserschluchten von Downtown flimmert die Luft, aber der tiefblaue in´s schwarz getönte Nachthimmel über der funkelnden Skyline verspricht Abkühlung. Bevor das Flugzeug sich aus der Warteschleife in die Reihe landenter Maschinen einreiht könnt ihr am Horizont das letzte Sonnenlicht ausmachen, das den ganzen Ozean in Flammen stehen lässt. Ein Bilderbuchsonnenuntergang wie ihn vielleicht schon die ersten Siedler erblickt haben.

 

Die Durchsage des Flugkapitäns bringt euch auf den neusten Stand. Es ist 08:35pm und draußen sind es noch 25°C, er bedankt sich das ihr mit American Airways geflogen seit und über den Sitzen leuchtet das Zeichen auf die Gurte anzulegen. Ein hochgewachsener blonder Steward geht durch die Reihen und kontrolliert den Sitz, oder hilft beim Anlegen des Gurtes. Dann landet die Maschine.

 

Vor dem Fenster erscheint ein Lichtermehr das die Sterne überstrahlt. Glasfassaden Spiegeln den Sonnenuntergang  genauso wieder wie die Lichter der Stadt um sie herum. In ihr pulsiert das Leben, Straßen werden zu Lichterbahnen die wie glühende Adern durch den Organismus der Stadt laufen. Santa Monica Freeway, Harbor Freeway, Pasadena Freeway, San Bernadino Freeway und der Santa Anna Freewy. Die großen Bahnen die die Außenbezirke mit dem Herz der Stadt verbinden, Downtown. Wie Venen und Arterien Pumpen sie das Leben durch die Stadt. Erschöpfte, ausgebrannte kehren von der Arbeit auf Ihnen nach Hause zurück um sich zu erholen, aber auch neues Blut kommt in die Stadt um zu erblühen, zu vergehen und erneut ausgetauscht zu werden. Die Stadt pulsiert, sie pulsiert in ihrem eigenen Rhythmus und die Menschen in ihr passen sich diesem Rhythmus an. Im Hintergrund angestrahlt von dem letzten Licht der Sonne die San Gabriel Mountains und über Ihnen die hereinbrechende Nacht. Keine Wolke ziert das Firmament.

 

Der Checkout ist schnell vollzogen und durch die Menschenmassen die zu jeder Zeit den Los Angeles International Airport bevölkern zu scheinen gelangt ihr in die Vorhalle. Hier warten Männer auf ihre Frauen und umgekehrt, Familien begrüßen Verwandte oder verabschieden sie nicht ohne eine Träne. Ein Moloch der Emotionen, Hoffnung, Abschied, Freude. Über allem liegt der Duft nach Koffern, Leder, Plastik, Deo, Parfüm und Fastfood. Es riecht nach Reisen, nach Ankunft, Heimat oder Urlaub.

 

Vor euch durch die Glasfassade könnt ihr die Stadt sehen. Die Stadt der Engel oder wie die Einwohner auch gerne sagen El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles del Río de Porciúncula. Knapp 3,8 Millionen Einwohner in der Stadt und fast vier mal soviele wenn man das Umland mitzählt. Zentrum der Film- und Fernsehindustrie sowie der Musikszene, aber auch der weltweit größte Standort für Flugzeug- und Raumfahrtindustrie. Aber wenn sich die Stadt wirklich durch etwas auszeichnet dann durch die unübliche Besiedelung, in der gesamten Stadtregion gibt es kein dominantes Stadtzentrum. Downtown verfügt zwar über eine stattliche Ansammlung von Wolkenkratzern in dem rieseigen Häusermeer nimmt es jedoch lediglich eine Symbolische Bedeutung an. Fast alle Stadtbezirke haben eigene Zentren, eine eigenen Kultur, weiße Amerikaner, schwarze Afroamerikaner, Mexikaner, Puertorikaner, Asiaten. Städte in der Stadt, viertel getrennt durch Sprachen, manchmal aber auch durch Zäune und Mauern. Klangvolle Namen wie Long Beach, Santa Ana, Anaheim oder Pasadena prägen das Stadtbild.

 

Auf der Schattenseite aber auch so verrufen Orte wie South Central, Compton und Lynwood. Hier ist die Mordrate teilweise acht mal so hoch wie im Landesdurchschnitt. Statistisch passieren über 130.000 Verbrechen jährlich. Jeden Tag zwei Morde, vier Vergewaltigungen, 39 Raubüberfälle und 65 Autodiebstähle und das ist nur ein kleiner Teil der Straftaten und nur die Verbrechen die es auch in die Statistik schaffen.

 

Aus der Menge der wartenden könnt ihr ein Schild ausmachen das in die Höhe gehalten wird.

 

"Full Wilderness"

Ms. Chandler

Mr. Pierce

Mr. Delacoix

Edited by -TIE-
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Hermes Delacroix

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

Meine Augenbrauen schnellen in die Höhe und ein zufriedenes Schmunzeln nistet in meinen Mundwinkeln. Ich rieche diese fremde Stadt, ich fühle dieses fremde Stadt, oh, sie frohlockt, sie lebt! Hallelujah, lobet den Herrn für diesen schönen Tag. Mit meinem leichten Handgepäck winde ich mich durch die Menschenströme, dieses eine Schild immer vor Augen.

Wer wohl die anderen beiden sind? Schäfchen, die es in dieses verwegene Land gelockt wurden? Wegen Geld? Einer schönen Zeit? Es ist nicht das Geld, welches mir vorschwebt. Ein wahrer Geistlicher hat einzig seine Anwesenheit als Beweggrund anzugeben. Ich bin hier, weil ich der Richtige bin. Ich bin hier, weil ich es so möchte. Ich richte meinen Anzug und entspanne mein Gesicht. Die Luft ist heiß, Schweißperlen liegen auf meiner faltigen Stirn, doch eigentlich bin ich kühl. Ich tupfe sanft meine Stirn ab und bleibe vor dem Schildträger stehen. "Es scheint so", sage ich süffisant lächelnd. "Als sei ich es, den Sie suchen. Mein Name ist Doktor Hermes Delacroix." Ich reiche ihm meine freie Hand. "Es ist mir eine angenehme Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen."

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Jimmy Pierce

-Los Angeles International Airport, Duty Free Bereich-

 

Die Stadt der Engel. Keine nähere Definition, gefallene Engel sind auch von der Partie.

 

Ich blicke zu der hübschen jungen Frau an meiner Seite und merke wieder wie alt ich mittlerweile bin. Das pulsierende Leben, die Kraft welche wir aus dem Fenster betrachten konnten, im Moment fühle ich nur Anspannung. Und die Hitze um diese Zeit.

 

Was will dieser Jatik wohl von uns? 10.000 $ nur um sich zu treffen? Obwohl es hier in LA mehr als genug Ermittler gibt wendet er sich an uns, fliegt uns sogar ein. Und die Informationen die ich zu diesem Mann gefunden habe machen mich noch neugieriger, aber auch vorsichtiger. Der Mann hat Geld. Macht. Einfluss. Ein gefährliches Spiel. Ein Spiel im großen Stil. Ein Spiel nach meinem Geschmack. Vielleicht der große Deal nach dem ich Schluss machen kann?

 

Wieder gleitet mein Blick zu Vivian, diesmal mit ein paar Sorgenfalten.

 

Große Spiele bergen große Gefahren. Also pass auf. Es geht nicht nur um deinen Arsch. Es geht auch um ihren.

 

Dann fällt mein Blick auf das Schild.

 

Wer zur Hölle ist Delacroix? Davon hat der Mistkerl in seinem Brief nichts erwähnt. Ich hasse Überraschungen. 10.000 $ Scheine ... nun, da muss man mit Überraschungen rechnen.

 

"Vivian, sagt dir der Name auf dem Schild was? Delacoix? Vielleicht sollten wir uns noch kurz einen Drink genehmigen und abwarten wer da auftaucht. Dann könnten wir auch noch einmal die Fakten kurz durchgehen."

 

Innerlich verdreht Vivian jetzt sicherlich wieder die Augen. Der Alte und seine ständigen Wiederholungen. Aber die Informationen müssen immer sofort abrufbar sein. Ein Zögern, eine Unsicherheit und schon steht man mit dem Rücken an der Wand. Wenn wir schon spielen, dann mache ich die Regeln.

 

Ich nicke in die Richtung einer kleinen Bar im Duty Free Bereich und bestelle zwei Tequilla Sunrise, passend zum Bild welches uns hier empfangen hat.

Edited by Dark_Pharaoh
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Ein untersetzter Schwarzer in Chauffeuruniform lächelt dich breit an. Seine weißen Zähne stehen im Gegensatz zu seiner dunklen Hautfarbe und der Livree die er trägt. Deine Hand verschwindet in seiner Pranke. "Mr. Delacroix, oh Verzeihung, Doktor Delacroix willkommen in Los Angeles. Full Wilderness heißt sie willkommen. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug. Ich bin Neal ihr Chauffeur für diese Nacht. Sobald die anderen beiden Gäste da sind werde ich sie in ihr Hotel bringen."

 

Noch während er mit dir redet schwenkt er sein Schild leicht um auf sich aufmerksam zu machen und fängt schon wieder an die Menschenmenge hinter dir nach den anderen beiden Reisenden abzusuchen.

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Hermes Delacroix

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

"Neal ist Ihr Name? Lassen Sie uns gemeinsam hier warten. Alles fügt sich mit der Zeit. Der Dunst der Stadt, so scheint es mir, ermüdet die Gemüter. Sie brauchen Ihre Zeit - also nehmen wir uns die unsere. Meinen Sie nicht auch?" Ich schaue ihm tief in die Augen und öffne meinen Mund, als wolle ich ansetzen, doch schaue ich zur Seite und lache leise. "Woher stammen Sie, Neal? An was glauben Sie? Erzählen Sie etwas von sich, dann vergeht die Zeit wie im Fluge." Ich schmunzle. Es ist nicht ganz ersichtlich, ob meines Wortwitzes oder der Zufriedenheit meiner inneren Balance.

Edited by Blackdiablo
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Neal erzählt viel und gerne wie du feststellst. Während ihr wartet erzählt er von seiner Kindheit, wie er bei den Boy Scouts war, was damals noch etwas wirklich besonderes war für einen farbigen. Wie er seine Frau kennen gelernt hat, die Hochzeitsfeier im Haus der Großmutter weil sie zu arm waren ein Restaurant zu mieten, einfach alles. Er wird nicht müde von seinen sechs Kindern zu erzählen, den Kochkünsten seiner Frau die Soulfood zubereiten kann wie keine andere und natürlich glaubt er an Gott, er ist Katholik und geht jeden Sonntag in die Kirche seiner kleinen Gemeinde. Reverend Whitley, ein begnadeter Priester und ein wahrer Mann Gottes wenn man ihm zuhört.

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Vivian Chandler

- Los Angeles International Airport -

 

Ich schaue Jimmy kurz an, und erhebe einen Augenbraun.

"Du bist der Chef, also mache ich alles, was du mir befielhst" sage ich leicht amüsiert.

"Delacroix...Delacroix..." ich setze mich am Tisch, und grübele weiter.

"Der Name habe ich schon mal gelesen, aber..verdammt, weiss nicht mehr wo"

Ich beobachte den Mann weiter.

"teurer Anzug, scheint ein feiner Mann zu sein, sicherlich ein Akademiker"

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Jimmy Pierce

-Los Angeles International Airport, Duty Free Bereich-

 

Jetzt sehe ich den Mann bei dem Schwarzen mit dem Schild. "Sieht aus wie so ein Börsenmarkler. Oder ein Psychiater. Bin gespannt was er hier will."

 

Dann blicke ich zu Vivian. "Befehlen, ja? Ach Mädchen, ich bin nur vorsichtig." Ich schiebe ihr den Cocktail zu.

 

Dann stelle ich meine Aktentasche auf den Tisch und öffne sie.

 

"Also. FW Inc ... Full Wilderness, eine "non profit" Organisation die sich weltweit für den Umweltschutz, den Erhalt von bedrohten Tierarten und Wildreservaten einsetzt. FW setzt in erster Linie auf Vorsorge, Nachhaltigkeit und den Erhalt. Full Wilderness agiert Weltweit und steht mit vielen Regierungen in Kontakt. Sie stellen Berater für den behördlichen- und privatwirtschaftlichen Bereich, der typische Kunde hat meist die Größe eines Global Players (BP, Exxon usw.), oder ist ein Staat. Das Anfangskapital für die 2004 gegründete Firma bildete Robert Jatiks Privatvermögen und die Einnahmen aus dem Verkauf seiner Bestsellerbücher. Mit der Zeit hat sich das Kapital verselbständigt. Da das Unternehmen nicht an der Börse gehandelt wird, gibt es nur sehr vage Schätzungen zum Wert. Der sich z.Zt. auf ca. 115 Millionen USD belaufen dürfte. Full Wilderness ist auch der Herausgeber eines monatlich erscheinenden Umweltmagazins mit dem Namen One Wilderness!

 

Soweit klingt das alles gut. Die Geschäftsführerin. Claris Novescu, 35. Über die Damen haben wir nicht viel. Seit 2004 Geschäftsführerin von Full Wilderness und war vorher erfolgreiche Börsenmaklerin mit Spitzenumsätzen. Sie gehört zu den jungen Wilden an der Wallstreet. Der Lebensstil ist entsprechend. Sie liebt schnelle Autos und es gibt eine ganze Akte mit Geschwindigkeitsübertretungen bei der Polizei. 2007 musste sie ihren Führerschein für 6 Monate abgeben. Seit dem hat sich hier Verhalten deutlich gebessert. 1995 wurde sie mit 16 wegen Drogenbesitzes in einem minderschweren Fall vor Gericht angeklagt, die Anklage aber später wieder fallen gelassen. Sie leistete Sozialstunden. Keine weiteren Besonderheiten. Die Eltern leben in Nevad und verdienen sich eine goldenen Nase mit der Förderung von Erdgas und Erdöl. Die Familie besitzt auch Anteile an Förderfirmen in Equatorialguinea."

 

Jimmy trinkt einen Schluck. "Nicht schlecht." Sein Ton klingt abwesend, er hat sich voll in seine Unterlagen vertieft.

 

"Jetzt wird es interessant. Robert Jatik. Er hat keine indianischen Wurzeln wie man bei seiner Signatur als Stammesoberhaupt denken könnte, er verherrlicht allerdings die Einheit von Mensch und Natur die indigene Völker auszeichnet.

 

Auf den ersten Blick ist er ein Saubermann, der für die Umwelt eintritt. Aber der Teufel steck im Detail."

 

Jimmy zieht ein weiteres Blatt hervor und blickt sich kurz nach ungebetener Aufmerksamkeit um, aber der Duty Free Bereich ist eine neutrale Zone. Hier hat jeder seine Ziele und Gedanken, die Mitmenschen verschmelzen mit der Umgebung. Hier, mitten in Menschen, ist man ungestört.

 

"Robert Jatik, sechzig Jahre alt, er war bis 1996 Werbefachmann in New York und eine Spitzenkraft auf seinem Gebiet mit einem Jahreseinkommen von ca. 2,5 Millionen USD zuzüglich Erfolgsprämien. 1996 erkrankte er an Lungenkrebs. Er lehnte jede Behandlung ab und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, stattdesen ging er in die Cocoa Mountains (Nevada) um Schafe zu hüten und ein einfaches, asketisches Leben zu führen. Das Wunder geschah und der Krebs verschwand, eine medizinische Erklärung blieb bis heute aus. In der Zeit von 1997 - 2002 lebte er sehr zurückgezogen als eine Art "Jäger und Sammler" er mied jegliche menschliche Gesellschaft und lebte in der Wildnis von Alaska. Nach seine Rückkehr in die Zivilisation 2003 Schrieb er zwei Bücher: "Harte Lektionen" und "Eine Aufgabe erledigen".

 

Mit dem zweiten Buch bin ich auf dem Flug fertig geworden. 

 

"Eine Aufgabe Erledigen" ist eine Zusammenfassung über den Zustand der Natur auf dem Planeten und Zeigt die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf das Ökosystem mit seinen Langzeitfolgen wie Erderwärmung, Wetterextreme, Überschwemmungen usw. In erste Linie geht es um Abholzung des Regenwaldes, Walstrandungen, Ölpest, Smok und Atomkraft.

 

Das Buch "Harte Lektionen" ist eine Abhandlung über den Treibhauseffekt und wie darauf reagiert werden kann. Hier schlägt er fast schon radikale Töne an wie Deindustrialisierung, Bekämpfung der Überbevölkerung - besonders in der 3. Welt. Hervorzuheben ist, das sein Buch die Krise der Klimaerwärmung grundsätzlich positiv bewertet und die Essenz der Menschheit und das Leben auf der Erde gestärkt aus der „Katastrophe“ hervorgehen könnten wenn man einige seiner Projekte umsetzen würde."

 

Ein weiterer Schluck, ein kurzer Blick zu Delacroix.

 

Er unterhält sich mit dem Mann der uns abholen soll. Vermutlich der Fahrer. Er scheint sehr locker und gut gelaunt zu sein.

 

Dann kehrt der Fokus auf die Unterlagen zurück.

 

"Wo ist ... hier haben wie den Artikel aus dem Januar 2008, erschienen im "Harper´s Magazin". Der Autor war Raphael Haddad.

Jatik sei dafür bekannt das er sehr dominant und beherrschend ist. Die Arbeiten anderer Autoren werden unter seinem Namen veröffentlich, aber die Mitarbeiter seiner einer Postkartenidylle gleichenden Stammes-Firma widersprechen niemals seinem Willen. Anders als andere Manager zahlt er allerdings gut für dieses Privileg der ergebenen Mitarbeiter. Trotz dessen das sich andere Umweltorganisationen über die hohen Verwaltungs- und Personalkosten von Full Wilderness lustig machen, lehnt doch keiner die guten Gehälter und Gratifikationen ab. Hinter diesem Vorhang aus Dollarscheinen verschwindet Jatiks Gewissenlosigkeit und seine unmenschliches Verhalten verblasst in dem grün toter Präsidenten. So der Autor. Der ist aber mittlerweile verstorben, im November 2008 bei Unruhen im Libanon.

 

Im März 20012 gab es noch diese kommentiere Betrachtung im "Ecostracts", einem Wissenschaftsmagazin, welches sich auch mit Umweltthemen beschäftigt. Autor war Dr. Horst Méllir von der Universität Auchland.

 

Bei dieser Abhandlung wurden die in Jatiks Werken aufgeführten Argumente und Thesen mit realweltlichen Möglichkeiten verglichen um diese umzusetzen, weiter wurden die suggerierten Lösungen mit den heutigen Gegebenheiten abgeglichen. Es wird hervorgehoben das die von Jatik beschriebene Krise durch Überbevölkerung auch auf die gestiegene und weltweite verbesserte medizinische Versorgung und damit einhergehende höherer Lebenserwartung zurückzuführen ist - was Jatik selbst aber mit keinem Wort erwähnt. Jatik dagegen würde mit seinen Thesen und versteckten Andeutungen eine Weltweite katastrophale Ausrottung der Menschheit als Lösung aller Probleme propagandieren. Es sollte nur ein gesunder, Überlebensfähiger Grundstock von ein paar wenigen 100.000 Menschen übrig bleiben.

 

Jatik erwiderte darauf in einem offenen Brief an das Ecostracts, ich zitiere:

Die Aufgabe von FW ist die Erreichung eines politischen Konsens der die Umwelt in den Vordergrund setzt. Die in Büchern als Massenmedien erwähnten Thesen sind eben dies, Thesen und Anregungen. Sie reichen aber keinesfalls aus derlei analytische Schlüsse daraus zu ziehen oder würden sie das bei Stephan Kings „IT“ auch versuchen!?

 

Tja, so steht es um unseren Gastgeber. Dann lass uns austrinken und diesen Delacroix kennenlernen. Ich bin langsam neugierig."

 

Jimmy trinkt seinen Drink aus, packt die Unterlagen wieder sorgfältig ein und wartet bis Vivian ausgetrunken hat.

Edited by Dark_Pharaoh
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Vivian Chandler

-Los Angeles International Airport, Duty Free Bereich-

 

Ich werde nachdenklich.

"Der Inder gefällt mir echt wenig. Ich mag solche Menschen nicht." Sage, und blicke ungewollt grimmig zu Mr. Delacroix.

Ich trinke nur die Hälfte, dann stehe ich auf.

"Ich bin auch neugierig zu wissen, was die ganze Geschichte soll"

Ich lächele ihn kurz zu.

"Egal was, ist bestimmt was grosses, Jimmy" Ich nicke leicht.

"Gehen wir"

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Hermes Delacroix

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

Ich nicke verständnisvoll an den richtigen Stellen. Ein aufgeweckter junger Mann ... mit wachen Augen und einem Sinn für das Gute Im Leben. Trotzdem schweifen meine Augen durch die wimmelnden Massen und da sehe ich, wie sich zwei Reisende am Duty Free-Bereich verköstigen. Die Dame scheint kurz zu mir zu gucken, dann redet sie wieder mit ihrer Begleitung.

Ich wende mich zu Neal. "Sie sind ein wunderbarer Gesprächspartner und ich wäre froh, Sie wieder zu sehen. Arbeiten Sie schon länger für Mr. Jatik?" Ich falte meine Hände hinter dem Rücken und mache mich bereit, dass meine Mitstreiter eintreffen. Ich habe aus dem Augenwinkel sehen können, dass die junge Frau mit ihrem Partner auf uns zugeeilt kommt. Einen Mann kann man nur kennenlernen, indem man von seinen Untersten von ihm sprechen hört. "Sprechen Sie offen." Ich lächle fröhlich. "Es ist bloß die Neugierde, die mich antreibt."

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Neal blickt dich kurz überrascht an und mustert dich das erste mal genauer wie es scheint. "Es tut mir leid Sir, über meinen Arbeitgeber kann ich nur gutes sagen. Sie werden ihn ja selber kennen lernen." Ein letzter Schwenk mit dem Schild. "Oh, es sieht so aus als wenn die anderen Gäste auch angekommen sind!"

 

Das Begrüßungsritual wiederholt sich, wie eine gut einstudierte Vorstellung. "Ms. Chandler, Mr. Pierce willkommen in Los Angeles. Full Wilderness heißt sie willkommen. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug. Ich bin Neal ihr Chauffeur für diese Nacht."

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Jimmy Pierce

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

"Guten Abend Mr. Neal." Ich nicke dem Mann knapp zu. Dann mustere ich diesen Delacroix genauer.

 

"Guten Abend, Sir. Mr. Delacroix vermute ich? Die Dame hier ist meine Assistentin, Ms. Vivian Chandler, mein Name ist Jimmy Pierce. Sie sind ebenfalls ein Gast von Mr. Jatik?" Mein Blick ist unbewegt, zeigt weder Freude noch Abneigung gegenüber dieser unerwarteten Bekanntschaft.

 

Der Mann redet gerne, sah zumindest auf den ersten Blick so aus. Also lass ihn reden.

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Hermes Delacroix

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

Ich mustere ihn milde - eine Kunstpause. Ich nehme bedächtig eine Hand nach vorne und reiche sie ihm. "Ihre Vermutung ist absolut korrekt, Mr. Pierce. Doch mein Name lautet Doktor Delacroix. Bitte vergessen Sie das nicht. Ich selber habe zu lange studiert, um es zu vergessen." Ich glaube zu sehen, dass sein Blick wird grimmig, aber das muss sein. Ich muss ihn einschätzen können. Wenn mich meine Vermutung nicht trügt, werden wir in nächster Zeit viel miteinander zu schaffen haben. Worin das auch immer bestehen mag.

Fröhlich wende ich mich zu Miss Chandler. "Und welch eine Erquickung, Sie begrüßen zu dürfen, Miss Chandler. Oder sind Sie eine Mrs.? Oh nein, ich bin mir sicher, dass Sie nicht verheiratet sind. Das sehe ich." Ich lächle die beiden zufrieden an und verschränke meine Hände wieder hinter dem Rücken.

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Vivian Chandler

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

Ich gebe auch dem Fahrer, und Mr. Delacroix die Hand. Ich lächele freundlich zu beiden.

"Freue mich, Gentlemen" sage.

"Der Flug war sehr angenehm" bestätige.

Ich schaue neugierig zu Mr. Delacroix.

"Miss. Nein ich bin nicht verheiratet. Nicht mehr" wieder lächele ich knapp.

Edited by Nyre
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Jimmy Pierce

- Los Angeles International Airport, beim Schildträger -

 

"Dr. Delacroix. Nachdem dieser Titel nicht auf dem Schild zu lesen war und wir noch nie das Vergnügen hatten gehe ich davon aus, dass sie mir diesen Fehler nachsehen können. Um weitere Fehler zu vermeiden, was für ein Dr. sind sie denn?"

 

Die Miene ist weiterhin ausdruckslos, nur die Augen funkeln. Ob das an dem betonten Hinweis auf den Titel, der Erkenntnis einen Doktor mit von der Partie zu haben oder einem anderen Grund liegt lässt sich nicht sagen.

 

Bei der Frage nach dem Ehestand und dem fröhlichen, etwas aufgesetzt wirkenden Lächeln in Richtung Vivian macht Jimmy einen kleinen Schritt seitwärts in ihre Richtung. Kaum zu merken und nur für die Augen von Delacroix bestimmt. Nicht besitzergreifend oder eifersüchtig, eher so als würde man einen Fremden von seiner Tochter fernhalten wollen.

Edited by Dark_Pharaoh
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