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[Cthulhus Ruf, Magazin] Ausgabe 6


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Guest Seanchui

Hallo Blackdiablo,

 

als Autor des "Geisterhaus Projekt"s möchte ich mich dazu gerne kurz zu Wort melden. Zunächst einmal vielen Dank für das ausführliche und ehrliche Feedback. Positives Feedback ist ja natürlich immer schöner zu hören, aber negatives ist ja nicht minder wertvoll. Nichts desto trotz ergeben sich für mich ein paar Fragen/Anmerkungen.

 

Das Geisterhaus Projekt:

Die Grundidee finde ich richtig toll und ich habe mich darauf gefreut zu lesen, was daraus gemacht wird. Die Struktur selber und die Vorstrukturierung ist auch sehr gelungen, meiner Ansicht nach bleiben jedoch Schwächen:

  • Die obligatorische Standardkost an Scoobey-Doo-Gründen, warum es dort spukt, ist verständlich und kann ich so stehen lassen. Auch entbehren sie nicht den ein oder anderen positiv gemeinten Schmunzler. Doch besonders bei den Gothik-Horror- und Mythos-Horror-Gründen habe ich mehr erwartet. Viel mehr, denn auch hier wird nur Standardkost präsentiert, die man leicht hätte umschiffen können. Genug Mockumentary-Vorlagen sind ja da, um sich inspirieren zu lassen. Und es ist NICHT die Aufgabe des Leser bei der guten Prämisse und dem Stichwort "Mockumentary" sich ein eigenes Setting auszudenken, falls das jemand darauf entgegnen möchte ...

 

Sicher ist es nicht die Aufgabe des Lesers, sich ein eigenes Setting auszudenken. Und sicherlich hast Du recht, dass sich die verschiedenen Vorschläge in Ihrer Kreativität nicht allesamt überschlagen, das muß ich eingestehen. Aber ich hatte doch die Hoffnung, dass bei der Vielzahl der Vorschläge und vor allem der gewünschten Kombinierbarkeit der verschiedenen Hintergründe für jeden etwas dabei ist. Letztendlich zielt der Text aber auch darauf ab, bekannte Klischees mit an Bord zu haben - wahrscheinlich habe ich damit tatsächlich an Deinen Vorstellungen vorbei geschrieben.

 

  • "Das Finale": Natürlich gibt es das berühmte Ding im Keller und bei der Ankündigung des Finales dachte ich schon, jetzt kommt ein Knüller, schließlich spielt man Mockumentary. Den Stilbruch, das Abenteuer dort enden zu lassen, wo es gerade spannend wird, ist genial in seiner Wirkungskraft, aber was gibt einem das Heft vor? Ein Handout mit den üblichen Phrasen ... und das war's? Ja das ist unbefriedigend. Aber nur weil man ohne große Tipps allein gelassen wird. Ich WILL ja gar kein Finale im Keller, in dem die Charaktere noch groß Action erleben und das Ding plätten/geplättet werden, aber eine Pointe für den Mockumentary-Style, DIE hätte ich mir gewünscht. Einen Stimmungstext oder verwackelte Bilder, die ich meinen Spielern ausdrucken kann, auf denen man ein formloses Maul sieht, was sich immer weiter der Kamera nähert. Das habe ich erwartet und war bitter enttäuscht, als ich umgeblättert habe und nur die SC fand. Ganz ganz viel Potential meiner Meinung nach verschenkt. Was echt verdammt schade ist, weil dadurch quasi nur die Klischees der Mockumentarys verbleiben, ohne Kraft aus deren Stil zu schöpfen.

 

Hier verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz, was Dir gefehlt hat. Gerade in Bild eines formlosen Maules hätte für mich den Mockumentary-Charakter völlig rausgenommen. Das die SC spur- und kommentarlos verschwinden - und letztendlich auch der SL nicht wirklich weiß, was passiert ist, wie es dem Kinozuschauer ja auch geht - ist für mich eigentlich das, was das ausgefallene Finale ersetzt. Und da Du ja auch gar kein Finale im Keller willst, wie Du schreibst - hätte es wirklich Mehrwert gehabt, den Spielern noch ein Handout mit Foto an die Hand zu geben?

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Sorry wegen der späten Antwort, ich war für längere Antworten verhindert. ;)

 


Das Geisterhaus Projekt:

Die Grundidee finde ich richtig toll und ich habe mich darauf gefreut zu lesen, was daraus gemacht wird. Die Struktur selber und die Vorstrukturierung ist auch sehr gelungen, meiner Ansicht nach bleiben jedoch Schwächen:

  • Die obligatorische Standardkost an Scoobey-Doo-Gründen, warum es dort spukt, ist verständlich und kann ich so stehen lassen. Auch entbehren sie nicht den ein oder anderen positiv gemeinten Schmunzler. Doch besonders bei den Gothik-Horror- und Mythos-Horror-Gründen habe ich mehr erwartet. Viel mehr, denn auch hier wird nur Standardkost präsentiert, die man leicht hätte umschiffen können. Genug Mockumentary-Vorlagen sind ja da, um sich inspirieren zu lassen. Und es ist NICHT die Aufgabe des Leser bei der guten Prämisse und dem Stichwort "Mockumentary" sich ein eigenes Setting auszudenken, falls das jemand darauf entgegnen möchte ...

 

Sicher ist es nicht die Aufgabe des Lesers, sich ein eigenes Setting auszudenken. Und sicherlich hast Du recht, dass sich die verschiedenen Vorschläge in Ihrer Kreativität nicht allesamt überschlagen, das muß ich eingestehen. Aber ich hatte doch die Hoffnung, dass bei der Vielzahl der Vorschläge und vor allem der gewünschten Kombinierbarkeit der verschiedenen Hintergründe für jeden etwas dabei ist. Letztendlich zielt der Text aber auch darauf ab, bekannte Klischees mit an Bord zu haben - wahrscheinlich habe ich damit tatsächlich an Deinen Vorstellungen vorbei geschrieben.

Das Problem ergibt sich für mich vermutlich auch und besonders daraus, dass das gebotene Material in viel zu vielen Belangen auf mich gestutzt wirkt. In dem Sinne, dass gute Ansätze zu kurz gehalten werden, weil du dich für Masse entschieden hast, einem großen Baukasten, wo ein kleinerer eventuell passender gewesen wäre. Ich fühle mich beim Lesen nicht wesentlich inspirierter, als wenn mir jemand gesagt hätte, dass Cthulhu + Mockumentary eine coole Idee sei. Die NSC kann ich wunderbar verwenden, da sie für mich in dem Kontext nur funktionell wichtig sind. Ebenso sieht es mit den Spielercharakteren aus. Ob da nun Klischees vorkommen oder nicht, ist nicht allzu entscheidend. Tatsächlich sehe ich persönlich an der Stelle eher einen Gewinn durch Klischees.

Bei Horrorelemente ist das nicht so. Hier hätte ich mir eine deutliche Verlagerung auf Originalität gewünscht. Mag sein, dass andere von den meisten Ideen inspiriert werden, weil sie das so noch nicht kannten, bei mir war dem jedoch leider nicht der Fall. Kann sein, dass du an meinen Vorstellungen vorbeigeschrieben hast, möglich ist das jedenfalls.

 

 


  • "Das Finale": Natürlich gibt es das berühmte Ding im Keller und bei der Ankündigung des Finales dachte ich schon, jetzt kommt ein Knüller, schließlich spielt man Mockumentary. Den Stilbruch, das Abenteuer dort enden zu lassen, wo es gerade spannend wird, ist genial in seiner Wirkungskraft, aber was gibt einem das Heft vor? Ein Handout mit den üblichen Phrasen ... und das war's? Ja das ist unbefriedigend. Aber nur weil man ohne große Tipps allein gelassen wird. Ich WILL ja gar kein Finale im Keller, in dem die Charaktere noch groß Action erleben und das Ding plätten/geplättet werden, aber eine Pointe für den Mockumentary-Style, DIE hätte ich mir gewünscht. Einen Stimmungstext oder verwackelte Bilder, die ich meinen Spielern ausdrucken kann, auf denen man ein formloses Maul sieht, was sich immer weiter der Kamera nähert. Das habe ich erwartet und war bitter enttäuscht, als ich umgeblättert habe und nur die SC fand. Ganz ganz viel Potential meiner Meinung nach verschenkt. Was echt verdammt schade ist, weil dadurch quasi nur die Klischees der Mockumentarys verbleiben, ohne Kraft aus deren Stil zu schöpfen.

 

Hier verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz, was Dir gefehlt hat. Gerade in Bild eines formlosen Maules hätte für mich den Mockumentary-Charakter völlig rausgenommen. Das die SC spur- und kommentarlos verschwinden - und letztendlich auch der SL nicht wirklich weiß, was passiert ist, wie es dem Kinozuschauer ja auch geht - ist für mich eigentlich das, was das ausgefallene Finale ersetzt. Und da Du ja auch gar kein Finale im Keller willst, wie Du schreibst - hätte es wirklich Mehrwert gehabt, den Spielern noch ein Handout mit Foto an die Hand zu geben?

Also dass es kein Finale gibt, ist wie gesagt völlig in Ordnung. Dass allerdings in einer Box das, was du als Stilmittel unterstreichst, regelrecht untergraben wird, spricht als Alternative meiner Meinung nach schonmal nicht für den Mockumentary-Stil. Soviel erstmal zu der Option, die an dieser Stelle als Tipp für mich deplatziert wirkt.

Stattdessen hätte ich mir eine Box oder meinetwegen auch mehrere gewünscht, die SL Tipps eines Mockumentary-esken Endes bieten. Das wäre für mich eine sinnvolle Ergänzung für das Finale, ja, die Pointe des Settings gewesen. Mehr davon, weniger generische Informationen.

 

Beispielsweise ein "Cloverfield" gibt genug solide Hinweise auf das Aussehen des Monsters. Und welches Bild man den Spielern nun genau aushändigt, d.h. wie vage man es hält, liegt im Ermessen des SL und hätte ebenfalls wunderbar graduell als Handout geliefert werden können. Zum Beispiel ein Handout, in dem man bloß starrende Augen sieht oder fast gar nichts erkennt oder Störungen der Kamera oder nur das entsetzte, totenbleiche Gesicht einer der Charaktere. Oder oder oder. Gib einen Flackern des Grauens, welches die Charaktere gerade durchlebt haben, irgendetwas, was mehr erahnen lässt, die Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos. An der Stelle war ich angesichts dieses krass abweichenden Stilmittels, welches logischerweise zu Mockumentary gehört, eben enttäuscht, dass es so einfach abgefrühstückt wurde. Mir fehlte an der Stelle wirklich viel. Ich hoffe, ich konnte mich verständlicher machen.

 

Freundliche Grüße

Blackdiablo

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  • 2 weeks later...

Ich empfinde es als äusserst ärgerlich, dass die Post nicht in der Lage zu sein scheint, die Ware unbeschadet zuzustellen.

 

Selbst der Aufkleber "Bitte nicht knicken" schützt die Ware nicht davor, in den Briefkasten gequetscht zu werden, was gerade der Sammelmappe zu einem ungewollten Vintage-Look verhilft, den ich nicht wirklich schätze.

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  • 2 months later...

Die Ausgabe hat mir sehr gut gefallen. Was das Geisterhaus-Projekt anbelangt, muss ich BlackDiablo recht geben - gute Idee, aber eher mäßig umgesetzt. Zu generisch, zu zerstückelt, zu viel auf einmal.

 

Am Wochenende werde ich "Time to got" leiten. Spielbericht folgt dann im Forum - bin schon richtig gespannt ;)

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Die Ausgabe hat mir sehr gut gefallen. Was das Geisterhaus-Projekt anbelangt, muss ich BlackDiablo recht geben - gute Idee, aber eher mäßig umgesetzt. Zu generisch, zu zerstückelt, zu viel auf einmal.

 

Am Wochenende werde ich "Time to got" leiten. Spielbericht folgt dann im Forum - bin schon richtig gespannt ;)

Danke für das Feedback!

 

Persönlich bin ich auch sehr gespannt wie Time to Go bei dir läuft! Mein Tipp: Dringend Musik (Alan Wake!) anschmeißen und sich mit den Karteikarten am Anfang Zeit lassen! :)

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Danke für den Tipp!

Ich habe vorgestern Interstellar gesehen und das "Main Theme" geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es ist so wunderbar simpel, melancholisch und ein bisschen religiös, dass es glaube ich sehr gut reinpassen würde. Zumindest könnte ich es mir

in der Schluss-Szene vorstellen, wenn die SC in das weiße Licht gehen:

 

Edited by Dark_Pharaoh
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  • 3 weeks later...

...Ich habe vorgestern Interstellar gesehen und das "Main Theme" geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es ist so wunderbar simpel, melancholisch und ein bisschen religiös...

 

Yep...die Musik hatte mich damals auch mehr gepackt als der Film selbst. Soll jetzt nicht heißen dass er schlecht ist. Im Gegenteil. Empfand ihn als schöne Hommage an Odyssee 2001 im Weltall.

Hans Zimmer hat sehr gute Arbeit geleistet ohne dass es ständig wie seine übliche Arbeit klingt. Besonders die Teile wenn er Orgelmusik einsetzt erinnern mich an die Filmmusik von Philip Glass zu Koyaanisqatsi. Hab auch einige Stücke aus dem Interstellar OST an Stellen benutzt wenn es um eingreifende und dramatische Entscheidungen oder Schicksalschläge geht die eventuell im Tot enden die aber getroffen werden müssen.

Edited by Lexx
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  • 6 months later...
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