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PULP ? Was ist das ?!


Der Läuterer
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Keine Ahnung warum man da so strickte Grenzen ziehen und alles Definieren muss.

Ich mag es cheesy, aber ich mag auch Horror. Schade das viele Abenteuer nur ein extrem kennen.

Unabhängig von Pulp oder Absurdität, denke ich das man ruhig etwas offensiver mit den Monstern, Zaubern und Büchern des Mythos umgehen könnte als normalerweise üblich. Wozu haben wir den ganzen Kram denn, wenn am Ende nur 20er Jahre + Sinnlosigkeit des Seins + Ich versteh nur Bahnhof spielen? Man muss ja nicht direkt alles mit ner Tommy Gun umnieten, aber manchmal würde ich als Spieler (nicht unbedingt als Charakter) doch gern mal verstehen was da abgeht und vielleicht auch mal den Hauch einer Chance haben. Und wenn das schon Pulp ist, dann ist das wohl so.

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Wenn ich mich nicht irre, sidn aber sowohl Lovecraft's Geschichten als auch Das Phantom oder Conan in den selben Pulp-Magazinen erschienen.

Pulp Fiction definiert ja nicht ein Gerne im Sinne von "Horror" oder "Action", sondern ist einfach nur ein Synonym für Trivialliteratur. Wobei hier vielleicht auch eher am unteren Ende der Niveau-Skala angeordnet, vergleichbar vielleicht mit Perry Rhodan im Verhältnis zu Assmiov's Robotergeschichten.

Und Lovecraft's Horror ist ja nun wenig subtil und psychologisch. Er haut ein ganzes Sammelsurium an finsteren Kreaturen heraus, es gibt das klassische Gut versus Böse in fast all seinen Geschichten und in nicht wenigen davon auch Helden, die dem Ungemach zumidnest entkommen.

Also für mich ist Cthulhu Pulp vom Feinsten.

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Also für mich ist Cthulhu Pulp vom Feinsten.

 

Na, das ist doch eine vernünftige Aussage. Was "Pulp" ist und was nicht, ist eben subjektiv, also Ansichtssache.

Ebenso subjektiv sind die Konnotationen mit dem Wort "Pulp".

 

Für den einen bedeutet "Pulp" eine Art alberner/kindlicher Spaß abseits von jeglicher Realität, der sich irgendwie cool anfühlt.

Für den anderen ist "Pulp" schon fast ein Schimpfwort und bedeutet Müll oder Schwachsinn.

 

Hauptsache ist doch, dass man als Spielgruppe auf der gleichen Wellenläge ist...

wenn Spielgruppe A Spaß an wilden Abenteuern á la Indiana Jones hat und Spielgruppe B es spannend findet möglichst realitätsgetreu Sachverhalte zu ergründen, dann ist das beides genau gleich gut.

 

Denn letztendlich ist der Spaß an der Geschichte, das worum es geht :-)

Edited by Shen-Gu
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Da ja am Anfang gefragt wurde, was "für uns" (also für jeden Einzelnen) Pulp bedeutet oder "ist", können wir alle ja nur festlegen, wie wir das für uns definieren, und ob es harte Grenzen für uns gibt oder nicht. Mit der faktischen Seite hat synapscape ja total recht, "Pulp" ist im eigentlichen Sinne kein Genre, kein inhaltlich definierendes Attribut, sondern bezieht sich eben nur auf die Art der Publikation etc.
...wobei auch diese Grenzen mittlerweile fließend sind, denn ich wage zu behaupten, dass es mittlerweile als "Pseudo"-Attribut Eingang in die gesellschaftlichen Bewertungs-Konventionen gefunden hat. Pseudo, weil jeder glaubt, sich etwas darunter vorstellen zu können, eine konkrete Definition aber nicht vorhanden ist.

Im allgemeinen Rahmen ist aber synapscapes eigenes Verständnis durhaus nachvollziehbar, und ich kann das eben auch so akzeptieren oder für mich annehmen. In gewisser Weise ist (auch für mich) Cthulhu schon Pulp...

Und auch für mich sind die Grenzen da fließend. Konkret kann ich nur eben sagen, was ich (wie Tod) nicht, oder nur selten, in meinen Runden leiten/spielen möchte - obwohl auch da meine Einstellung gerade im Umbruch ist...

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Das geht mir persönlich auch so, ich finde für richtig schönen Kitschpulp á la Sword & Sorcery eigenen sich andere Rollenspielsysteme deutlich besser (DSA, D&D).

 

Bei meinen Cthulhu-Runden versuche ich auch soweit wie möglich im Realismus zu bleiben und solche Bilder, wie sie von Synapscape hier so plakativ geposted wurden meinen Spielern vorzuenthalten.Über das Abenteuer "Unter Druck" bin ich exakt aus diesem Grund auch so enttäuscht. Das scheint den Geschmack meiner Spieler auch in der Regel zu treffen. Dennoch haben wir immer wieder Situationen, die ich als "unfreiwillig pulpig" bezeichnen würden, meistens gibt es dann einen Lacher für die gesamte Runde und es geht weiter im Text.

 

Beispiel aus "Gestohlene Leben":

Ein Spieler spielt einen älteren englischen Lord mit einer wahnsinnigen Leidenschaft für Fotografie. Darum schleppt dieser im gesamten Abenteuer seine Fotoausrüstung mit. Als sich die Gruppe zum Ende hin entscheidet zu fliehen, verlangt er seine Ausrüstung mitzunehmen. Ich beschließe, die Würfel über den Erfolg dieser Aktion entscheiden zu lassen. Durch eine Verkettung von unfassbarem Würfelglück schafft es dieser englische Rentner also in einer geschmeidigen Aktion in einen Pferdestall einzubrechen, seine Ausrüstung auf einen alten Gaul zu schnallen und mit einem besten Voltegier-Manöver dann im Voll-Galopp die zu Fuß geflohnen Kameraden mit einem lauten "yiiiehaaa" noch zu überholen.

 

Es hat die Gruselstimmung natürlich am Ende hin völlig kaputt gemacht, aber im Endeffekt war es der Moment, der allen am längsten im Gedächtnis geblieben ist.

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Ich stelle auch immer wieder fest, dass es meist die Lacher sind, die hängen bleiben. Seltener die gruselige Szene.
Das ist aber auch durchaus normal, denke ich, und hat nichts mit etwaiger "Unfähigkeit" des Spielleiters oder mit fehlender Ernsthaftigkeit bei den Spielern zu tun. Humor ist einfach ein Mechanismus, der angewandt wird, um eine stressige Situation zu entspannen, ihr entgegen zu wirken. Da kann aber sicher ein Psychologe mehr zu sagen.
Um so schöner ist es dann natürlich, wenn tatsächlich mal die Gruselszene so denkwürdig ist, dass sie hängenbleibt. Das wird aber sicherlich bei jedem Spielleiter die Norm sein (die Seltenheit dieser Situation).

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Ich stelle auch immer wieder fest, dass es meist die Lacher sind, die hängen bleiben. Seltener die gruselige Szene.

Das ist aber auch durchaus normal, denke ich, und hat nichts mit etwaiger "Unfähigkeit" des Spielleiters oder mit fehlender Ernsthaftigkeit bei den Spielern zu tun. Humor ist einfach ein Mechanismus, der angewandt wird, um eine stressige Situation zu entspannen, ihr entgegen zu wirken. Da kann aber sicher ein Psychologe mehr zu sagen.

Um so schöner ist es dann natürlich, wenn tatsächlich mal die Gruselszene so denkwürdig ist, dass sie hängenbleibt. Das wird aber sicherlich bei jedem Spielleiter die Norm sein (die Seltenheit dieser Situation).

Ich kenne und liebe beide Vorkommnisse: Wenn lustige und wenn gruselige Szenen hängen bleiben. :) Mich freut das immer sehr.

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Hatte ich ganz vergessen, wollte ich aber eigentlich noch erwähnen:

Letztendlich ist es doch wurscht, WARUM einem Spieler eine Runde/ein Abend in Erinnerung bleibt. Fest steht, dass er in jedem Fall denkwürdig war, was bedeutet, dass der Spieler Spaß gehabt hat. Das Gegenteil (extremer Unspaß) ist natürlich auch möglich, aber hoffentlich eher selten, und es wird wohl kaum jemand länger erdulden. Häufiger ist doch das "Meh"-Gefühl der Langeweile und Insignifikanz.
...zurück zur Denkwürdigkeit. Das ist doch genau das, was wir alle wollen. Spaß haben, es genießen. WIE, das definiert jeder anders. Ich aber glaube, wenn sich ein Spieler (ob mit Lachen oder Erschauern ist da ganz gleich) an einen Abend zurück erinnert, und das gerne tut, dann hat der Spielleiter und dann haben alle Spieler alles richtig gemacht!

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Ich habe die Frage eigentlich nur aufgeworfen, weil das Wort Pulp hier in letzter Zeit einige Male aufkam und ich der Meinung war, dass dieser Begriff sehr schwammig ist.

 

In früheren Cthulhu-Runden war bei uns im Spiel kein CTHULHU drin, wenn nicht mindestens ein Char pro Abend ins Gras biss oder in der Klapse landete.

Der Reiz lag in der Vergänglichkeit der Chars. Das hat aber meist doch nur genervt.

 

Ich bin also dazu übergegangen, am Überleben der Chars meiner Spieler zu stricken, damit sie nicht gleich die erste Kugel in den Sarg, oder das erste Fischwesen in die Zwangsjacke verfrachtet.

 

Pulp hat für mich auch nichts mit Fantasy-Realismus zu tun. In einer Welt, in der Magie und Monster existieren, ist deren Vorkommen mMn NICHT pulpig, auch wenn dies der Physik unserer realen Welt widerspricht.

 

Dagegen ist mMn eine Kneipen-Schlägerei à la Bud Spencer EXTREM pulpig.

 

By the way, Isaac Asimov hat 1939 in der Pulp-Zeitschrift Astounding Science Fiction seine erste Geschichte "Trends" veröffentlicht.

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Oh ja.

 

In der Tat überaus pulpig... Ich LIEBE es.

 

Danke.

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Das ist so gut wie gekauft.

 

Ich bin schon ein echter Western Fan.

Filme wie Comics.

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