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[At your Door] Kapitel III: Verbrannte Erde


-TIE-
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Der Chevrolet Malibu wird vor dem Motel am Ortsausgange geparkt, ist wenig auffällig als ihn sonst wo im Ort stehen zu lassen. Die Ladung wird in den Dodge Ram umgeladen, alles geht routiniert aber eine unbestimmte Spannung hängt in der Luft. Das Essen und das Wiedersehen in dem Diner hat für kurze Zeit ein Schatten darüber geworfen, aber die schützende Decke aus Alkohol, gutem Essen und guten Bekannten, unverfänglichen Gesprächen und sich im Sound einer alten Jukebox treiben lassen ist weg. Michael bemerkt die Anspannung seiner beiden Kollegen, aber er war ja auch nicht dabei als Mr. Jatik das Ding, das Wesen, das Monster enthüllte und offenbarte das er vermutet das es sich hierbei um eine menschliche Schöpfung handelt. Michael war nicht dabei als man in den Lauf einer Kalaschnikow starte, taub von der Explosion die den Motor des Vans zerstört hatte, er hat es nicht gerochen, das verbrannte Fleisch von Slakes, sein wächsernes vom Schock gezeichnetes Gesicht.

 

Schweiß steht euch auf der Stirn als ihr endlich in die Fahrerkabine des Dodge einsteigt, auch wenn es Nachmittags ist liegt immer noch die Hitze über dem Land und Ausrüstung packen bei 35 °C im Schatten ist kein Zuckerschlecken. Die heiße Luft flimmert über dem Asphalt und der Mirage steht am Horizont.

 

Der 5,7l Hemi V8 Motor des Dodge erwacht zum Leben wie das brüllende Herz eines Drachen, dann fährt Michael los, der Beschreibung von Jacky folgend. Einmal die Hauptstraße entlang, vorbei an einer Polizeistation, einem Antiquitätenladen der Werkezuge aus der Goldgräberzeit verkauft die andere im Staub haben liegen lassen. Ans Ende der Stadt, vorbei an der rot gestrichenen Scheune und dann rechts auf eine staubige, schmale Straße die eigentlich mehr eine Schotterpiste zwischen den brachliegenden Feldern ist. Den Ram zu nehmen war keine schlechte Idee, wer weiß wie die Straße erst in den Bergen ist.

 

"Hier das ist das Lied das ich meinte." Ohne weitere Worte steckt Michael die Kenny Rogers CD in den Player und dreht die Musik ein wenig lauter. Das blubbern des Motors geht in dem Song unter. Draußen vor dem Fenster wird die Landschaft hügeliger und ihr fahrt direkt auf die Berge zu, fast schnurgerade durch ein braunes Ödland in dem es nicht mehr viel gibt außer vertrockneten Sträuchern und Büschen.

 

Mehr als eine halbe Stunde ist vergangen als links von euch eine Farm auftaucht, ein paar einsame Gebäude mitten in der Ödnis, Weidezäune und Gatter in denen Rinder gehalten werden, Windmühlen pumpen das Wasser zu den Tieren. Am Wegesrand kommt ihr an einer einsamen Gestallt vorbei, gekleidet in einem schwarzen Beerdigungsanzug muss es einer der Laurels sein, deren Tochter so unglücklich gestürzt ist. Das Gesicht ist zu einer Maske der Trauer versteinert, so das man fast meinen könnte dem Tod selbst gegenüberzustehen wie er über die staubige Ebene wandelt. Kein erkennen, kein Gruß, keine Reaktion, Stumm zieht die Gestallt an euch vorbei, während ihr an der Farm entlang, weiter auf die Berge zuhaltet.

 

Die Farm ist gerade hinter euch am Horizont verschwunden als die Kreuzung vor euch auftaucht. An einen Pfahl der neben der Kreuzung in die Erde gerammt wurde ist ein Bullenschädel genagelt. Die Knochen von der Sonne gebleicht und vom ständigen Sand glattgeschmirgelt hält er Wache über die Kreuzung. Kein anderes Auto ist auf den Straßen unterwegs, so das Michael zügig links abbiegt und jetzt direkt auf die Bergflanken zuhält. Es dauert nicht lange bis die alte, aber stabile Holzbrücke auftaucht die über ein ausgetrocknetes Flussbett führt. Sie ist schmal, zwei Autos könnten hier nicht aneinander vorbeifahren, aber das brauchen sie auch nicht.

 

Sie knarzt unter dem Gewicht des Ram aber hält. Das alte Flussbett ist steinig gewesen, so dass noch vereinzelt ein paar Brocken aus dem Sand hervorschauen und auf kleineren Inseln in dem versandten Fluss verdorrt das Gras.

 

Die Straße steigt jetzt stätig an und aus der Ebene werden Felshänge und Geröllfelder, hier oben scheint es noch mehr Wasser zu geben. Auch wenn es lange im Gestein versickert ist bevor es die Ebene erreicht, reicht es aus das hier ein Gebirgswald aus Tannen und Fichten entstanden ist. Die Bäume schmiegen sich eng aneinander und es geht immer höher hinauf zum Pass. Kurvig zieht sich die Straße an den Bergflanken entlang und spätestens jetzt hätte der Chevrolet Probleme bekommen, aber der Ram mit seinen fast 400 PS meistert die Unebenheiten und Schlaglöcher der Piste. Manchmal kommt der Abgrund sehr nahe und es gibt nur vereinzelt Leitplanken die an wurmstichigen Holzpfählen montiert wurden. Ein Wunder das Simon mit seinem BMW hier hochgekommen ist, aber wenn man nur langsam genug fährt könnte man den Löchern ausweichen.

 

Der Pass liegt auf gut 1500m Höhe und als ihr nach mehr als einer Stunde um eine Kurve gefahren kommt muss Michael unversehens bremsen. Erst wollen die Reifen auf dem staubigen Weg nicht richtig greifen und die 2,5 Tonnen Gewicht schieben den Ram trotz blockierender Räder weiter nach vorne, aber dann kommt er doch zum stehen. Eure eigene Staubwolke überholt euch und nimmt euch für wenige Augenblicke die Sicht.

 

Hier wo die  Bäume so dicht stehen das der Boden immer im Schatten liegt ist ein einzelner Baum gefällt und über die Straße gelegt worden und versperrt den Weg. Die Sonne ist bereits hinter den Bergflanken im Westen verschwunden und zwischen den hohen Bäumen und steilen Berghängen herrscht ein trügerisches Zwielicht, trotzdem könnt ihr erkennen das ein improvisiertes Schild mit Draht an dem Baum befestigt wurde.

 

Schwarze Schrift, die hastig mit einem breiten Pinsel aufgetragen wurde, sagt:

 

KEEP AWAY

 

Der Farbtopf liegt rechts von der improvisierten Sperre im Straßengraben, so als hätte man ihn in großer Eile dort liegen lassen. Umgekippt, die restliche schwarze Farbe hat einen kleinen Rinnsal gebildet bevor sie vertrocknet ist.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson

- In Michaels Pick-Up-Truck unterwegs zu Tates Farm -

 

Mein Vortrag klingt noch in Köpfen und Wageninnenraum nach...

 

"... wahrscheinlich nur Zufälle, aber wenn man den Fall am Stück erzählt kriegt, fällt sowas halt auf. Erstens..."

 

Ich recke den Zeigefinger der rechten Hand in die Höhe, und muss mich bemühen die Motorgeräusche und das Holpern der Straße zu übertönen,

"... Madeline Finley setzt sich für Asiaten ein, indigene Völker, ihr werdet von Asiaten überfallen. Vielleicht hilft es einen Stamm zu suchen, der sich die Zähne anspitzt, Suchschwerpunkt Vietnam, wenn ich es richtig abgespeichert habe. Zweitens ..."

 

Der Mittelfinger leistet seinem Nebenfinger Gesellschaft,

"...die Dame betreibt einen Laden in Toronto, eröffnet hier in L. A. eine Zweigstelle, der Mehrheitseigner von Dawn Biozym, Larson Pharmaceuticals, hat seinen Unternehmenssitz in, richtig, Toronto. Drittens ..."

 

der Ringfinger macht aus dem Duo ein Trio,

"... jetzt wird es aber wirklich zur Verschwörungstheorie: diese ganze Novescu, Stammesoberhaupt, Tehachapi-Sache gefällt mir nicht. Klingt für nen Cowboy nach etwas zu viel Indianergeschichte; vielleicht sollten wir bei Jatiks Backround-Check dadrauf nochmal genau achten. Gibt es irgendeinen Stamm dessen Teile über die Stationen seiner Auszeit verteilt leben? Also Nevada und Alaska, vielleicht auch noch Tehachapi-Mountains oder so. Bringt uns für den konkreten Fall nicht weiter, hilft aber vielleicht dabei Jatik einzuschätzen. Außerdem ..."

 

... als der Wagen zum stehen kommt. "Was ist das?"

Der Preis für die beste Frage des Tages geht an... dich, Idiot, ein Baumstamm quer über der Straße, aber schön, dass du es kommentiert hast.

 

"Sollen wir versuchen ihn wegzuschleppen? Ich hab' ein Seil und ne Maschine die was zieht oder ab hier zu Fuß weiter? Weit kann es eigentlich ja nicht mehr sein, oder?" Ich sehe Jimmy an und warte auf seine Entscheidung.

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Jimmy Pierce

- In Michaels Pick-Up-Truck unterwegs zu Tates Farm -

 

Ich steige aus und sehe mir die Sache genauer an. Fussabdrücke? Sonstige Spuren wie Papierschnipsel, Stoffreste o.ä.? Erst wenn ich sicher bin nichts übersehen zu haben ziehe ich meine Handschuhe an und nehme Fingerabdrücke von dem Farbtopf. "Je nachdem was wir finden will ich sicher sein, dass Simon das hier aufgebaut hat."

 

Dann schaue ich zu den beiden. "Mit dem Auto wäre es mir lieber, aber vielleicht sollten wir es hier stehen lassen und uns erstmal zu Fuß umsehen was hier los ist. Das Auto hört man zu früh. Nehmen wir die wichtigsten und leichtesten Sachen mit und dann weiter. Die übrigen Sachen können wir ja in der Kiste wegsperren. Vor einem Autodieb habe ich hier keine Angst."

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael Sueson

Auf der Straße zu Tates Farm, in der Nähe von Michaels Pick-Up-Truck -

 

Ich greife zwischen Vivians Beine und hole aus dem Fußraum des Beifahrersitzes eine verschlossene Metalldose heraus, ich befördere eine Pistole hervor und steige aus. Die Verfänglichkeit meiner Handlung scheine ich nicht einmal bemerkt zu haben. Ein Sprung auf die Ladefläche, ich hole Ausrüstung aus der Truhe, ziehe mein Hemd aus, ein muskulöser Oberkörper kommt zum Vorschein, die linke Schulter und der sichtbare Teil der Hüftpartie sind stark vernarbt - sieht nach Schrot aus. Ein paar Gegenstände aus der Truhe fliegen in den alten Militärrucksack, dann streife ich mir die schwarze Unterziehweste über, darüber das Truckerhemd, die Beretta kommt in ein militärisches Oberschenkelholster, die Kombination sieht nicht mehr ganz neu aber gepflegt aus. Das Fernglas behalte ich in der Hand, dann gehe ich an Jimmy vorbei.

 

"Ich geh' mal ein Stück vor, um die Lage zu sondieren, ich versuche in Sichtweite zu bleiben. Ein Pfiff heißt ich brauch' Hilfe und ihr müsst kommen. Zwei Pfiffe heißt, dass ich Gefahr mitbringe und unterwegs zu euch bin. Wenn ihr Schüsse hört, naja, dann brauch' ich zumindest nicht Pfeifen. Der Schlüssel steckt noch, lasst mich hier nicht sitzen." Ein breites Lächeln schleicht sich wieder auf mein Gesicht, meine Augen sind konzentriert-glasig, ich beginne mich soweit es geht abseits des Weges ein Stück den Berg hinauf zu bewegen, ein Summen auf den Lippen.

 

Got my dead man's suit, and my smilin' skull ring
My lucky graveyard boots, and a song to sing
I got a song to sing, to keep me out of the cold
And I'll meet you further on up the road

Edited by 123
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Jimmy Pierce

- In Michaels Pick-Up-Truck unterwegs zu Tates Farm -

 

Ich nicke abwesend und untersuche Stamm und Farbe weiter. Dann wende ich mich an Vivian. "Die Spuren führen weg von der Farm, die hin sind dadurch nicht mehr zu erkennen. Vermutlich ist das auch schon zu lange her. Den Wagentyp kann ich nicht erkennen. Ansonsten nichts zu sehen, nur hier ist ein Hund rumgelaufen."

 

Ich deute auf die Stelle. Dann betrachte ich die Fingerabdrücke und verstaue sie sorgfältig. "Die sollten zu gebrauchen sein."

 

Dann reiche ich Vivian eine Weste und ziehe mir selbst eine an. Mein Körper ist deutlich jünger als mein Gesicht, gut trainiert. Anders könnte ich den Job wohl auch nicht mehr machen. Ich stecke die Pistole ein, und gehe die restliche Ausrüstung durchschauen.

 

"Vivian, nimm den großen Busch links vom Wagen oder setz dich ins Auto. Ich hab ein Auge auf unseren Cowboy." 

 

Ersatzmagazin, Handschuhe und ein paar Handschellen, der Rest wird erstmal da gelassen. Dann folge ich Michael ein paar Schritte und blicke mich in der Umgebung um.

Edited by Dark_Pharaoh
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Während Jimmy die Stelle genauer untersucht klettert Michael den Hang neben der Straße empor. Der Untergrund ist schwierig, loses Geröll gibt immer wieder unter seinen Tritten nach und rieselt in kleinen Bahnen nach unten, aber die Wurzeln der Tannen gleichen es wieder aus, so dass Michael langsam vorwärts kommt. Bereits wenige Meter über der Straße hat ein abgestürzter Felsbrocken von der Größe eines Einfamilienhauses ein natürliches Plateau geschaffen. Was von unten aussah wie eine Felswand ist in Wirklichkeit die Flanke des Steins. Michael kann ihn mühelos umrunden. Von der Oberseite aus die zwar leicht abschüssig ist, aber ansonsten frei von größerer Vegetation hat er einen guten Ausblick auf das Tal hinter der Passhöhe.

 

Ein längliches Tal breitet sich vor ihm aus, wie ein Kessel umschließen die umliegenden Bergflanken ein Hochplateau, das seinen Schätzungen nach etwa auf 1000m über Normalnull liegen muss. Das Tal ist groß genug damit sich der Boden regenerieren kann und die umliegenden Berge speisen den Boden ausreichend mit Wasser, von der Dürre in der Ebene ist nicht viel zu sehen. Michael kann die Straße unter dem Pass in einer langen Kurve zum Talgrund absteigen sehen, sie ist frei und auf dieser Seite besser in Schuss als auf der anderen Seite der Berge. Im Tal selbst führt die Straße schnurgerade zu einer weit entfernt liegenden Ansammlung von ein paar Gebäuden, vielleicht noch zwei Meilen. Felder sind rings um die Farm angelegt. Michael kann es trotz Fernglas nicht richtig erkennen, aber es sieht so aus als wenn ein dunkler Ring, die Felder und die Farm umschließt, vielleicht der Schatten eines Zauns. 

 

Es ist still hier oben, wenn man aus der Stadt kommt gespenstisch still. Keine Autos, keine Freeways, kein Hupen, keine Mobiltelefone, kein Geschnatter von Menschen. Nur der Wind ist in den Tannen zu hören wie er an den Bergflanken rauscht, vereinzelt die Rufe von Vögeln oder das Rascheln im Unterholz. Wild und schön, die Sonne bringt die Spitzen der Bergkette im Westen zum glühen. Die Korona der untergehenden Sonne entzündet die Gipfel und der lange Schatten reicht schon fast bis zur Straße. Auf der anderen Seite erstrahlen die Bergflanken in sanftem Gold. Auf einem Gipfel liegt bereits Schnee, das muss der 2500m Hohe Breckingridge Mountain sein der majestätisch über dem Tal thront. Darüber spannt sich in tiefem stahlblaue der Himmel und keine Wolke ist zu sehen. 

 

Hinter Michael erklimmt Jimmy ebenfalls die Anhöhe und steht neben dem Cowboy für Sekunden sprachlos. Es ist frisch hier oben, auch wenn die Temperatur im Schatten immer noch knapp über 20°C liegt sind das fast 20°C weniger als in der Ebene, mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber im ersten Augenblick fröstelt euch. Ihr wisst nicht ob es daran liegt, oder ob es etwas anderes ist. So einsam es hier auch ist, ihr habt das Gefühl nicht allein zu sein. Irgendwas ist da draußen in dem Tal, in den Wäldern, auf der Farm und ihr könnt es bis hierher spüren.

 

Vivian, jetzt alleine beim Truck, ergeht es nicht besser, auch wenn ihr die Aussicht vorerst verborgen bleibt, der Schatten der Bergflanken berührt etwas tief in ihr drin. Vielleicht ist es die plötzliche Einsamkeit, das verloren sein hier draußen oder das Wissen um das Ding welches Jatik euch gezeigt hatte und die berechtigte Frage hat Simon noch mehr davon. Vielleicht hier auf der Farm? Was ist wenn Jatiks schlimmste Befürchtung bereits wahr geworden ist und eines dieser Dinger ist in die freie Wildbahn entkommen. Um sie herum scheinen die Bäume noch weiter zusammenzurücken. Ein Schauer läuft ihr den Rücken herunter.

Edited by -TIE-
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Vivian Chandler


Auf der Straße zu Tates Farm, in der Nähe von Michaels Pick-Up-Truck -


 


Ich nicke zu Jimmy, ziehe die Weste an, nehme die Pistole, ein Ersatzmagazin, die Handschuhe.


Ich setze mich ins Auto, und schaue mich um.


Mir ist unwohl.


Ich stehe wieder auf, steige aus, un bleibe um das Auo herum, beobachte alles.


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Jimmy Pierce

- beim Blick auf das Tal mit Tates Farm -

 

Ein leises "Fuck" kommt mir über die Lippen bevor es mir wirklich bewusst wird. Schnell zwinge ich mich zu einer ausdruckslosen Miene. Ich atme einmal kräftig durch, das einzige Anzeichen meiner Anspannung. Es wird Michael nicht entgehen, aber das ist mir egal.

 

Es ist so still. Zu still. Irgendein Tier müsste doch zu hören sein. Oder? Ich suche den Himmel ab, gibt es hier Vögel? Dann hole ich den Videorekorder und filme einmal über das Tal und langsam über die Gebäude, der Zoom ist dabei voll ausgenutzt.

 

"Gehen wir zurück und schauen das mit Vivian an. Vielleicht sieht jemand was." Nach dem ersten Schritte füge ich noch hinzu. "Wir sollten auf jeden Fall zusammen bleiben. Ich habe ein beschissenes Gefühl."

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Michael Sueson

Auf der Straße zu Tates Farm, bei Michaels Pick-Up-Truck -

 

"Gehen wir direkt rein oder beobachten wir erstmal noch? Und wenn wir reingehen, als Besucher oder wird das ne Kommandoaktion? Nur damit ich mir n' paar markige Sprüche zurecht legen kann."

 

Ohne Lächeln und einen schlechten Spruch auf den Lippen scheine ich mich unwohl zu fühlen.

 

"Denke aber auch, dass wir zumindest in Rufweite bleiben sollten, zumindest hab' ich so gut wie keinen Empfang hier und das wird wohl im Tal nicht besser werden. Naja, aber jetzt erstmal Videoanalyse."

 

Während die Technik vorbereitet wird, summe ich leise vor mich hin.

 

There will be peace in the valley for me some day
There will be peace in the valley for me, oh, Lord, I pray
There'll be no sadness, no sorrow, no trouble I see
Only peace in the valley for me, oh, yes

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Jimmy Pierce

Auf der Straße zu Tates Farm, bei Michaels Pick-Up-Truck -

 

Da sind die Tiere und ihre Geräusche. James, mach dir bitte nicht ins Hemd wie ein blutiger Anfänger. Ein großer Konzern, ein dicker Scheck. Dafür muss man auch was tun. Also, nimm die Sache in die Hand und halte endlich diese Umgebungseffekte von dir fern. Konzentriere dich auf den Fall.

 

"Vivian, ich hab einen kleinen Clip aufgenommen, wir sollten ihn jeder für sich anschauen und dann besprechen ob uns etwas aufgefallen ist. Sechs Augen sehen mehr. Nachdem Michael und ich schon einen Eindruck hatten fang du am besten an, bevor wir durch irgendwelche Beschreibungen deine Wahrnehmung unbewusst in die eine oder andere Richtung lenken."

 

Ich drücke Vivian die Cam in die Hand. "Zu deiner Frage, Michael, wenn uns das Video nicht schlauer macht würde ich sagen wir gehen unauffällig etwas näher ran. Wenn wir dann nichts sehen gehen wir rein. Ob wir das laut rufend oder versteckt machen stimmen wir dann ab, wenn wir nichts finden. Wenn wir leise sind könnte uns ein überspannter Tate Kugeln um die Ohren jagen wenn er uns plötzlich entdeckt, immerhin hat er eine Waffe. Leider kann auch ein Tate nach dem wir rufen das tun. Wir wissen nicht was in ihm vorgeht. Und falls unser Galgenmann hier ist würde ich den lieber überraschen. Aber warten wir das Video ab. "

 

Meine Stimme ist etwas gesenkt, man weiß ja nie ob noch weitere Ohren in der Nähe sind.

Edited by Dark_Pharaoh
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Jimmy Pierce

Auf der Straße zu Tates Farm, bei Michaels Pick-Up-Truck -

 

Nach der wenig hilfreichen Betrachtung der Aufnahmen wende ich mich an meine Begleiter.

 

"Ok, das bringt nicht viel. Die Entfernung und die Lichtverhältnisse sind zu schlecht. Ich könnte zwar den Laptop anschließen aber dann erkennen wir wohl noch weniger. War einen Versuch wert, jetzt müssen wir wohl direkter vorgehen.

 

Nachdem es noch ein gutes Stück weg ist, zudem einige 100 Meter Höhenunterschied existieren, denke ich wir sollten doch lieber ein Stück ranfahren und den Wagen hinter einem Hügel parken. Falls wir schnell verschwinden müssen haben wir dann keinen so langen und anstrengenden Rückweg.

 

Ich bin für langsam ranschleichen, auch wenn das Risiko besteht. dass man den Wagen gehört hat. Schritt für Schritt vorarbeiten. Und ansonsten spontan reagieren. Und auf jeden Fall zusammen bleiben."

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Vivian Chandler


Auf der Straße zu Tates Farm, in der Nähe von Michaels Pick-Up-Truck -


 


"zusammenbleiben, ja das klingt gut" sage ich sichtlich angespannt.


Das Video in sich war nicht besonders, doch ich habe auch, wi Jimmy, ein mieses Gefühl.


Ich schaue mich nervös ständig um.


"Meint ihr, Simon treibte hier seine Versuche, um etwas zu verstehen, weiter? Ich meine er hat geschrieben, er würde Jatik ausführlich schreiben, wenn er etwas mehr wüsste.."


"Andereseite, wieso ihm sein Verschwinden nicht mitteilen? Ich meine..er hätte ihm sagen können...ich verzeieh mich, um DBZ zu entkommen. Oder Ihm um Hilfe beten können. Ich weiss nicht. Hier ist etwas faules"


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Michael Sueson


Auf der Straße zu Tates Farm, bei Michaels Pick-Up-Truck -


 


"Na dann los. Ich schlepp' den Baum weg und dann fahren wir ran. Hügel habe ich genug gesehen hinter denen der Wagen parken kann, zumal das abnehmende Licht in diesem Punkt auf unserer Seite ist."


 


Ich beginne damit meine Ausrüstung noch einmal durchzugehen. Pistole im Holster, Messer, Taschenlampe mit Tränengasaufsatz , ... Dann beginne ich das Seil an dem Baum fest zu binden.


 


"Der Pfad ins Ungewisse sollte bald frei sein." Ein breites Grinsen kündet von meiner Aufregung. Ich steige in den Wagen und starte den Motor, die Musikanlage ist schneller als das Aufröhren der großen Maschine, kurz hört man noch die tiefe Stimme von Mr. Cash.


 


Das passt. Der Soundtrack meines Lebens, danke Johnny.


Edited by 123
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Vivian Chandler


Auf der Straße zu Tates Farm, in der Nähe von Michaels Pick-Up-Truck -


 


Ich setze mich wieder im Auto hin.


"Ich meine, wir sollten näher an die Farm fahren, und dann wieder uns einen günstigen Punkt aussuschen, um das ganze besser zu beobachten, bevor wir da reinspazieren."


Meine Stimme ist auch angespannt, nervös, und ich bin bleich.


Scheiß, das ist nicht meinen ersten Fall.


Aber es ist zum ersten Mal solch ein Fall.

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Michael Sueson


Auf der Straße zu Tates Farm, bei Michaels Pick-Up-Truck -


 


Mein Lächeln ist Vivian inzwischen vertraut, obwohl wir uns erst so kurz kennen; zugleich nimmt sie aber auch einen Anflug von Unsicherheit war, als sie sich neben mich ins Auto setzt.


 


Sag was, sprich ihr Mut zu, aber nicht wieder sowas dämliches wie: Passt auf den Mann neben euch auf, oder auf die Frau ... Sag irgendetwas, dass ihr hilft, scheiße.


 


Ich lehne mich aus dem Fenster und rufe: "Jimmy, wie sieht's aus? Können wir los oder ...?" Ein Augenaufreißen, Schulterheben. Die Hände zur Frage erhoben. "Jimmy?"


 


Ich drehe den Kopf zu Vivian, spreche über die Schulter, während ich nach vorne gelehnt mit geradem Rücken auf dem Fahrersitz warte. Ein tiefes Durchatmen.


"Viv, ... ich mein ..., ... also ..., ... naja." Einsetzendes Kopfnicken, als ob ich etwas Artikuliertes und Tiefgründiges gesagt hätte, dann wende ich den Blick wieder starr nach vorne, schiele zu Jimmy.


 


Das war ... gar nicht so schlecht. Die Intention reicht manchmal. Wenn du wirklich was gesagt hättest, hätte es wieder mit nem schlechten Spruch geendet, so hast du dich zumindest nicht verstellt, sondern ihr ein ehrliches Gefühl mitgegeben.


 


Resigniertes Lächeln. Leichtes Kopfschütteln.


 


Michael, geh' mal zum Seelenklempner, wenn das hier durch ist, du musst das mit den Frauen irgendwie hinkriegen.


Edited by 123
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