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[Nightmare Files] Kapitel 4 - Pauls Sitzungen


Der Läuterer
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Sonntag 22.05. - 1. Sitzung -

 

Zwei Pfleger kommen auf Matilde und Paul zu und bringen sie zu ihren Therapiesitzungen.

 

"Herr Anderson, Doktor Livingstone möchte mit Ihnen sprechen. Bitte folgen sie mir."

Edited by Der Läuterer
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Doktor Livingstone sitzt nicht hinter seinem Schreibtisch als Du eintrittst.

 

Von rechts kommt seine Stimme. "Kommen Sie hier her, Herr Anderson."

 

"Legen Sie sich bitte auf die Couch. Machen Sie es sich bequem. Entspannen Sie sich."

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"Was geht Ihnen gerade durch den Kopf?"

 

Dr. Livingstone's Stimme ist völlig ruhig. "Was beschäftigt Sie, Herr Anderson?"

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"Ich habe eine gute Menschenkenntnis, Herr Anderson. Ich beobachte und ich ziehe meine Schlüsse. Das ist alles."

 

"Keinerlei Hexerei."

 

"Sie brauchen auch keinerlei Sorge zu haben, dass etwas, das Sie mir erzählen, hier gegen Sie verwendet wird. Ich bin nicht das Yard. Ich bin auch kein Richter. Sie sind hier, damit ICH Ihnen helfe. Sie sollen wieder gesund werden. Das ist alles."

 

"Nichts von dem, was wir hier besprechen wird diesen Raum verlassen. Alles ist vertraulich."

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"Sie zweifeln, Herr Anderson? Also sind Sie sich unsicher. Gut so. Ich werde versuchen, für Sie den Vorhang zu heben und Ihnen Klarheit zu verschaffen. Das wirklich Belastende ist immer die Unsicherheit."
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"Ich bin mir nicht sicher, ob man es Unsicherheit nennen kann, Dr. Livingstone. Aber milde Zweifel könnte man unter meinen Umständen wohl als angebracht bezeichnen. Jahrelang dachte ich, einen Dieb in London getötet zu haben. Damit hat meine geistige Marter sozusagen angefangen. Aber mittlerweile sehe ich das als nichtig an ... wie Sie womöglich vermutet haben."

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"Ich bin kein Hellseher. Aber ich sehe mitunter Kleinigkeiten, die andere Menschen wohlmöglich übersehen."

 

"Berichten Sie mir bitte über den damaligen Vorfall in London, so wie Sie ihn in Erinnerung haben, Herr Anderson."

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"Die Fragmente sind für mich nicht so einfach zusammenzufügen. Doch ich denke, es begann alles mit meiner Arbei bei diesem Buchhändler Sam Whitmore. Trotz meiner Gestalt stellte er mich ein und ich muss zugeben, dass er sehr gut zu mir war ... Er half mir, meine Studien weiterzuführen, die seit meiner Kindheit begonnen hatten, und belästigte mich nicht mit Untier-Gewäsch ...

Tja eines Nachts wurde er ausgeraubt und Whitmore wurde am nächsten Morgen in einer Flut blutgetränkter Papiere gefunden. Die Polizei, diese dummen dummen Menschen, sahen nicht das Muster, sie erahnten nicht, was hinter diesem Mord steckte, sie ahnten nichts, so dumm, und deswegen fing ich an, Jagd auf den Dieb zu machen ... Der Fehler des Übeltäters war gewesen, zu gierig zu werden: Bücher hatte er entwendet! Wertvolle Bücher, seltene Bücher, bestimmte Bücher - mir musste es auffallen, ich hatte sie gehegt und gepflegt (und begehrt). Tagein, tagaus ... Geld interessierte dieses Scheusal nicht, nur Wissen. Eigentlich waren wir uns gar nicht mal so unähnlich. Ich fand ihn - natürlich - und war vorbereitet genug, um einen Revolver mitgenommen zu haben: Denkprozesse wurden in Bewegung gesetzt ... und dann und dann ..." Ich breche ab und schaue zur Decke.

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"Es gibt einiges, das ich dazu zu sagen habe. Und ich habe auch einige Fragen an Sie."

 

"Doch zuerst die Wichtigste. 'Wie können Sie so sicher sein, dass beide Taten, Mord und Diebstahl, von demselben Täter verübt wurden?'"

 

"Sie sprachen auch davon den Täter gefunden zu haben. Und Sie berichteten darüber, einen Revolver bei sich getragen zu haben."

 

"Weshalb glauben Sie also nur den Mann getötet zu haben? Sind Sie sich denn nicht absolut sicher? Wissen Sie es nicht mehr?"

 

"Moment..."

 

"Sie sprachen von Begehren..."

 

Der Doktor stutzt. "Sie begehren. Und der Mensch tut viel, um sein Begehren zu stillen."

 

Du hat den Eindruck, als spräche er jetzt mehr zu sich selbst als zu Dir. "Es geht immer um die Befriedigung von Bedürfnissen. Die Gier steht hinter all dem. Sie ist die grösste aller möglichen Sünden. Der Mensch tendiert dazu zu zerstören. Entweder zerstört er den, der besitzt, um etwas in seinen eigenen Besitz zu bekommen. Oder er zerstört das, wonach er trachtet, dass er aber nicht zu erlangen vermag."

 

Doktor Livingstone reibt sich die Augen. "Ich denke, wir haben noch einen weitem Weg vor uns."

 

"Wir sind für heute fertig, Herr Anderson. Gehen Sie bitte."

 

Als Du an der Tür bist...

 

"Noch eins bitte."

 

"Halten Sie sich fürs erste von Frau Brundtland fern. Ich weiss um Ihre Beziehung... Nur für eine gewisse Zeit, ja?"

Edited by Der Läuterer
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"Bis morgen, Herr Anderson."
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