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[Nightmare Files] Kapitel 4 - Matildes Sitzungen


Der Läuterer
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Ich schüttle den Kopf.

"Nein, ich kenne die geschichte nicht"

ich nehme mir den Kopf zwischen den Hände.

"Bitte, das ist passiert, nachdem ich eingeliefert worden bin. Lassen Sie es sein. Ich schäme mich darüber zu reden, und daran zu denken"

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"Es steht geschrieben, dass Medusa einst eine wunderschöne Frau gewesen sei, in die sich der Erderschütterer, der mächtige Poseidon, verliebt hatte."

 

"Medusa flüchtete vor ihm auf die Akropolis von Athen, in das Allerheiligste der jungfräulichen Göttin Athene. Medusa versuchte durch ihre Flucht Poseidons Nachstellung zu entgehen. Doch der Gott folgte ihr und vergnügte sich mit ihr. Er schändete ihr weisses Fleisch und besudelte so den Tempel."

 

"Als Nichte des Poseidon sah Athene es nicht als Frevel ihres Onkels an, sondern als Verfehlung von Medusa selbst, die sich, ihrer Meinung nach, züchtiger hätte kleiden müssen. Medusa habe durch ihre Schönheit den Übergriff selbst provoziert. So verfluchte sie daraufhin Medusa und machte eine Dämonin aus ihr. Athene rechtfertigte ihren Zorn damit, dass Medusa nicht in ihr Heiligtum hätte flüchten dürfen."

 

"Medusa wurde durch die Verwünschung zu einem entsetzlichen Wesen mit einem Vipern-Nest als Haaren und einem Schlangenkörper. Doch damit war Athenes Zorn noch nicht gestillt. Sie wollte verhindern, dass Medusa je wieder die Gelegenheit haben würde, dass sich ein Mann in sie verlieben könnte. Und so kostete sie ihre Rache bis zum Ende aus. Medusas Blick allein brachte den Männern den Tod, indem er sie in Stein verwandelte."

 

"Medusa erwartete von Poseidon zwei Kinder. Einen Jungen und ein Mädchen. Den Rest kennen Sie sicherlich, oder? Perseus, der Sohn des Zeus, enthauptete Medusa. Ihren Kopf brachte er dann der Göttin Athene."

 

"Ich denke, wir sind für heute fertig."

 

"Wir machen morgen weiter, Frau Stürmer."

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Ich stehe auf, zitternd.

Nicke nur, ohne ihn anzuschauen.

Aber ich weine, während ich weggehe.

 

Ich gehe zurück, und gehe raus, in den Garten. Ich setze mich, und wenn Luni da ist, kraule ich ihn.

"Weisst du, Luni, ich dachte ich sei hier um alles zu vergessen. Stattdessen muss ich alles wiedererleben. Ich möchte das nicht"

Ich umarme ihn.

Ich bin meinen eigenen Schatten geworden.

Edited by Nyre
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  • 1 month later...

Sonntag 29.05. - 2. Sitzung -

Eine Woche nach der ersten Sitzung.

 

Nach Deinem Klopfen hörst Du ein genuscheltes "Herrin!" Du bist verwirrt, trittst aber dennoch ein.

 

Der Raum ist in Rauch gehüllt.

Dr. Cooper raucht Zigarre.

 

Er sitzt mit dem Rücken zu Dir im Stuhl vor dem grossen Fenster seines Büros. Er hat beide Beine übereinander ausgestreckt auf seinen Schreibtisch liegen.

 

Immer wieder bläst er Rauchringe in den Raum.

 

Sein Blick geht hinaus in die Landschaft.

 

Ohne sich umzudrehen, stellt er Dir eine Frage. "Wenn ich ein Tiger wäre und Sie ein Gewehr hätten, auf welche Stelle würden Sie zielen?" Seine Stimme ist ruhig. Er scheint ernsthaft an einer Antwort interessiert zu sein.

Edited by Der Läuterer
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Ich mustere ihn einen Augenblick.

Mein Blick gleitet von seinem Kopf bis zu seinen Füssen hinunter.

"Ich sollte auf die Brust schiessen. Doch das ist schwierig, wenn das Tiger selbst im Jagdlaune ist, denn sie bücken sich gerne. Also den Kopf..."

Ich schaue ihn an.

"So würde ihr Pelz unbeschädigt bleiben"

Edited by Nyre
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"Dann geht es in erster Linie um den Preis?"

 

"Um das Fell, das die Beute liefert? Und darum, dass sich eine schöne Frau wie Sie in einen herrlichen Pelzmantel schmiegen kann?"

 

Er dreht sich um und schaut Dir in die Augen. "Ist es das, Contessa?"

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Ich hebe einen Augenbraun hoch.

"Menschen jagen aus verschiedene Gründe, Herr Doktor. Um zu essen, um sich besser zu fühlen. Weil sie Spass am töten haben"

Ich mache eine Pause.

"Es ist immer eine Herausforderung, eine Beute zu erlegen. Sie haben mich gefragt, wo ich zielen würden wenn sie ein Tiger wären, und ich sie töten sollte. Und ich habe die nackte Antwort gegeben."

"Aber ein Tiger würde ich nie durch mein Gewehr töten. Es ist ein viel zu schönes Tier"

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"Was ist mit Ihrem Leoparden-Mantel, Contessa? Waren das nicht auch einmal schöne Tiere?"

 

"Wie viele haben sterben müssen, um aus ihnen einen so wunderschönen Mantel machen lassen zu können?"

 

Er dreht sich wieder weg und schaut aus dem Fenster.

 

"Selbst erlegt, möchte ich meinen."

 

"Möchten Sie Rauchen, Contessa?"

 

"Nur keine falsche Zurückhaltung. Zigaretten liegen auf dem Regal zu Ihrer Linken."

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Ich nehme mir eine Zigarette, und zünde sie an.

"Nein, nicht selbst erlegen. Das Hymalaya ist ja viel zu weit.." sage ich, und lächele.

"vielleicht eines Tages..." murmele dann, aber eher zu mir selbst.

Ich nehme Platz, wo auch das letze Mal es getan habe.

Und warte.

ich rauche mit Genuss, und schaue auch in die Landschaft.

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"Sie jagen also wegen des Nervenkitzels?"

 

"Was haben Sie denn schon so alles erlegt?"

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"Ja, ich jage aus zwei Gründen. Erstens, weil ich mich damit lebendig fühle. Es ist eine Kunst, finde ich. Und auch wenn sie das nicht glauben mögen: die Jäger haben ein enormes Respekt von ihre Beute, und vor der Natur. Wir jagen, und unsere Beute auch. Und glauben Sie mir, wir menschen sind nicht die einzige die aus Spass jagen."

Ich nehme noch einen Zug.

"zweitens. Wenn ich jage, habe ich die Kontrolle. Ich gehe in die Natur, tarne mich darin. Ich beobachte, werde nicht beobachtet. Ich begehre. Ich werde nicht begehrt. ICH bin NICHT die Beute."

ich lächele bitter.

"Als Frau, ein seltener Gefühl"

"Was ich erlegt habe..mal schauen. Hirschen, Füchse, Wölfe, Wildschweine...Affen.."

 

Witiko.

 

Er hat mit mir gespielt. Er hat mich gejagt. Ach das war nicht real.

 

"Bären.." fahre ich fort.

"Ich glaube, das ist alles"

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"Was ist mit Menschen, Frau Stürmer?"

 

"Heisst es nicht, dass der Mensch das gefährlichste Raubtier überhaupt sei?"

 

"Vermutlich hätten Sie als Scharfschützin im Grossen Krieg so manches erleben und erlegen können. Das wäre es doch gewesen, oder?"

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"Ach so, da wollen sie hinaus"

Ich setze mich besser hin.

"Sie wollen wissen, ob ich eine Mörderin bin."

Ich bleibe einen Augenblick still.

"Einmal bin ich gejagt worden. In Norwegien. Es war..naja eine Lange Geschichte. Ja, ich habe schon menschen getötet. Selbstverteidgung, heisst es. Aber das ändert die Tatsache nicht."

"Sie haben Recht. Der Mensch ist das gefährichste, und böseste Tier, das es gibt."

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"Halten Sie sich denn selbst auch für böse, wenn Sie einen Menschen töten?"

 

"Ich meine 'in Notwehr' töten?"

 

"Was für ein Gefühl ist das für Sie?"

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