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[Das Ende des Wahnsinns] Prolog: Gespräch außerhalb des Abteils - 03. Juni 1924, München, 23:52 Uhr


Dark_Pharaoh
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Katharina sieht sich um in welche Richtung Jacques gelaufen ist und folgt ihm dann.

 

"Jacques, warte doch mal! Bleib stehen und rede mit mir!"

 

Es klingt nicht so, als würde Katharina in diesem Punkt diskutieren wollen.

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Ich höre die Abteiltür und weiß, dass es Katharina ist bevor sie mich anspricht. Ich bleibe stehen und drehe mich langsam um. Meine Augen schimmern feucht. Wut? Scham? Verzweiflung? Ich weiß es selbst nicht.

 

Ich blicke Katharina an, zwinge mich zu einem Lächeln.

 

"Es tut mir Leid. Aber ... das ... das ist zu viel. Um mich wäre es mir egal. Ich tauge nur noch als Glöckner von Notre-Dame. Aber ... Du ... ich weiß noch nicht was zwischen uns ist. Ob es nur die Ereignisse sind, die uns derzeit so eng verbinden ... oder ob es mehr ist. Ich glaube es ist mehr. Auf jeden Fall gibt es mir Kraft. Kraft weiter zu machen. Kraft an eine Zukunft zu glauben. Hoffnung."

 

Ich wische mir über die Augen, ignoriere den Protest der wunden Haut unter den Verbänden.

 

"Verdammt. Ich bin derzeit einfach noch durch den Wind. Ich brauche noch Zeit bis diese Erlebnisse verdaut sind. Ich hasse Selbstmitleid. Aber .. ich kann nicht anders."

 

Katharina sieht mir an, dass ich versuche stark zu sein. Tapfer. Ein Mann. Aber sie sieht auch, dass dieser Kampf derzeit auf Messers Schneide steht.

 

Mein Blick ist flehend, hilfesuchend.

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  • Katharina geht zu Jacques und nimmt sehr vorsichtig seine Hände in die ihren. Sie würde diese gern drücken, aber sie weiß genau, dass das nur noch mehr Schmerzen verursacht.

     

    "Jacques, du hast uns alle gerettet. Und ich bin so froh, dass du noch lebst... mir ist vollkommen egal wie du aussiehst. Vollkommen, hörst du! Ohne dich würde es keinen mehr von uns geben und dieser Rattenkönig..." Katharina verstummt, schweigt kurz und fängt sich dann wieder. "Da ist mehr, Jacques. Auch für mich." Sie versucht ein scheues Lächeln, und schwenkt dann etwas schneller zu einem anderen Thema, bevor Jacques dazu kommt direkt etwas dazu zu sagen. "Wir alle brauchen Ziele. Wenn ich dir im Moment Kraft gebe, dann ist das gut, dann halt dich fest daran. Und das, was Erich uns eben offenbart hat... nun glaub mir, es gefällt mir genauso wenig wie dir. Aber einfach weg zu laufen bringt auch nichts. Ich glaube wir stecken... leider... schon mitten da drin, wenn dieser "Boss" so schlimm ist wie Erich uns weiß macht. Ich denke nicht, dass wir da einfach so wegkommen. Oder... " Leicht nachdenklich. "Hast du etwas gegen Juden?"

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Ich flüstere ein "Danke." Kurz blicke ich zu Boden, sammle meine Konzentration und schiebe die Emotionen für den Moment weg von mir. Dann blicke ich auf, wieder gefasster.

 

"Juden? Nein. Ich hatte beruflich schon immer mal wieder mit Juden zu tun, sie sind tüchtige Geschäftsleute, aber ehrlich und fair. Zumindest so ehrlich und fair wie alle anderen auch. Ist das für dich von Bedeutung?"

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"Nein, gar nicht. Meiner Meinung nach hätte Rudolf das auch gar nicht beichten müssen. Ich meine, ich gehe ja auch nicht zu den sagen und sage ich bin Christin." Katharina lächelt wieder leicht, sammelt sich dann auch. "Also lass uns bitte wieder zurück gehen und uns anhören was da auf uns zukommen könnte. Verbrecherbanden können mitunter sehr grausam sein, und nun leider... die könnten es in der Tat auch auf uns abgesehen haben und nicht nur auf Erich. Besonders, wenn sie dieses Artefakt haben wollen. Wenigstens wird das eine spannendere Geschichte als nur dieses Kunstobjekt an sich. Auch wenn ich gerade ehrlich gesagt auch gut hätte darauf verzichten können..."

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Ich schweige einen Moment, atme dann seufzend aus. Dann blicke ich Katharina in die Augen.

 

"Ich bleibe an deiner Seite. Und wenn Gefahr droht müssen wir zusammen bleiben. Lassen wir Erich weiter erzählen. Vielleicht kann man direkt Kontakt aufnehmen und Erich ... freikaufen? Im Austausch gegen das Artefakt? Oder einen Gefallen? Der Baron kann hier vielleicht helfen. Solange wir unbeschadet da rauskommen. Rudolf scheint ihm ja bereits vergeben zu haben."

 

Eine kurze Pause. "Vergeben kann ich ihm nicht. Noch nicht. Aber er hat vielleicht wirklich eine zweite Chance verdient. Und er kann jetzt beweisen, dass er sich geändert hat. Dann ... dann stehe ich zu ihm."

 

Denke ich zumindest. Wenn er uns aber nochmals hintergeht ...

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Katharina lächelt wieder leicht. "Danke, Jacques. Ich hatte gehofft, dass du so etwas sagen würdest. Und noch einmal, ich bin selbst wütend, glaub es mir. Und wie. Am liebsten würde ich ihn... nun lassen wir das. Aber wir sind durch so viel gemeinsam gegangen. Und er hatte keinen Grund es uns zu sagen. Er hätte einfach schweigen können. Hat er nicht. Das zeigt dann doch wieder ein wenig Größe. Nun dann... lass uns zurück gehen."

 

Katharina lässt eine von Jacques Händen los, behält aber die andere in der ihren, während sie zurück zum Abteil geht.

 

(so, und damit sind wir dann durch soweit ich weiß)

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