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[At your Door] Kapitel IV: Ein Frage...des Geldes


-TIE-
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Tehachapi Montag 15. Juni 2015

 

Während Michaels Schlaf nur schwarz und tief ist werden Vivian und Jimmy erneut von einem Traum geplagt.

 

Sie sind wieder zurück im Tal, allein und es ist Tag, die Sonne brennt und in der Ferne verschwimmen die Felder und die Bäume an der Straße im Hitzeflimmern. Sie sitzen auf der Veranda der Farm, das Holz des alten Schaukelstuhls knarzt. Unweit von euch steht ein roter 3er BMW auf dem Hof der Farm. Auf eurem Schoss, ein schnurrendes Fellknäuel das seinen Kopf an eurer Hand reibt. Idylle, es ist still und nur der Wind spielt mit den Wipfeln der Bäume und dem Gras. Der Bergwald rauscht um euch herum an den Hängen der Berge.

 

Dann verändert sich etwas, eine einzelne Gestallt erscheint am Ende der Zufahrt, aber die Figur ist durch das Hitzeflimmer schrecklich verzerrt. Sie scheint die Form zu verändern als hätte sie keine und doch gleichzeitig viele. Ihr könnt euch nicht daran erinnern das ihr ein Auto gesehen hättet. Das Schnurren in eurem Schoß erstirbt und weicht einem bösartigem Fauchen, dann springt das Fellknäuel davon. Die Gestallt schreitet die Zufahrt entlang, zwischen den Bäumen der Alle hindurch und kommt in Richtung Farm. Eine tiefe Furcht erfasst euch, mit ihr verändert sich die Stimmung. Die Bäume der Alle verändern sich je weiter die Gestallt auf euch zukommt. Das Rauschen des Bergwaldes nimmt ständig zu als wenn ein Orkan in den Bergen wüten würde.

 

Ihr erkennt es nicht sofort, aber die Bäume gleichen dem Wesen das Jatik euch gezeigt hat. Ölig schwarze Haut, mit einem riesigen runden Maul voller scharfer Zähne, die euch an das Revolvergebiss eines Hai´s erinnern, in der Mitte und nach oben auswuchernden langen Tentakel. Ein Baum nach dem anderen pervertiert in ein Monster aus eurem Alptraum, in etwas das in dieser Existenz keinen Platz haben darf. Diese hier sind viel größer als die Miniaturversion aus Jatiks Büro und überragen die Gestallt bei weitem. Ätzender Speichel rinnt aus den Mäulern, ein beißender Gestank liegt in der Luft und ihre Tentakel wiegen sich in einem Wind den nur sie verspüren, während der Fremde weiter auf euch zuschreitet.

 

Unter seinen Schritten bersten Steine und Staub wallt auf, als hätte sein Körper ein Gewicht das weit über dem liegen würde das sein Körper eigentlich haben dürfte. Langsam kommt er näher und ihr könnt ihn deutlicher erkennen, ein kleiner Farbiger, mit angegrauten Haar und sauber gestutztem Vollbart in einem teuren Anzug. Während er durch die Reihen der Bäume schreitet, trägt der Wind ein altes Volkslied zu euch herüber das er summt während er immer weiter auf euch zugeht.

 

Mhhh Mh Mhhhhhhhh

hangman,
Slack your line,
Slack it just a while,
'Cause I think I see my papa comin',
Travelin' many a mile,
Travelin' many a mile.

"O, papa, papa, papa,
Did you bring gold
For to pay this hangman's fee,
Or did you come to see me swingin'
High from this hangman's tree,
High from this hangman's tree?"

"(Name des Charakters), (Name des Charakters), (Name des Charakters),
I brought you no gold
For to pay that hangman's fee,
But I came to see you swingin', swingin'
High from that hangman's tree,
High from that hangman's tree."

"Hangman, hangman,
Slack your line,
Slack it just a while,
'Cause I think I see my mama comin',
Travelin' many a mile,
Travelin' many a mile.

"Mama, mama, mama,
Did you bring gold
For to pay this hangman's fee,
Or did you come to see me swingin'
High from this hangman's tree,
High from this hangman's tree?"

"(Name des Charakters), (Name des Charakters), (Name des Charakters),
I brought you no gold
For to pay that hangman's fee,
But I came to see you swingin', swingin'
High from that hangman's tree,
High from that hangman's tree."

"Hangman, hangman,
Slack your line,
Slack it just a while,
'Cause I think I see my lover comin',
Travelin' many a mile,
Travelin' many a mile.
 

 

Dann plötzlich, ohne das ihr sagen könntet das er näher gekommen ist, steht er direkt vor euch. Von ihm geht eine unheimliche Präsenz aus, Verfall und unterdrückte Gewalt, wie eine Kernspaltung die kurz davor steht dieses Tal und alles darin in einem weißen Blitz aus Hitze vergehen zu lassen. Ihr wisst das nur eine Kleinigkeit ausreicht um das Fass zum überlaufen zu bringen. In den Augen des schwarzen brennt ein tiefes Feuer und jedesmal wenn er den Kopf bewegt ziehen sie, ähnlich wie bei Jimmys Nachtsicht, brennende Linien hinter sich her. Dann unvermittelt hält er euch eine Karte hin, sie ist weiß, leer und als ihr sie dreht ist auf der Rückseite ein Galgenmännchen gemalt, erschrocken blickt ihr auf aber der Schwarze ist weg. Nur die letzten Strophen seines Liedes hängen noch in der Luft.

 

"Sweetheart, sweetheart, sweetheart,
Did you bring gold
For to pay this hangman's fee,
Or did you come to see me swingin'
High from this hangman's tree,
High from this hangman's tree?"

"(3x Name des jeweils anderen Chars, bei Jimmy: Vivian, bei Vivian: Jimmy),
I brought you that gold
For to pay that hangman's fee,
'Cause I don't want to see you swingin', swingin'
High from no hangman's tree,
High from no hangman's tree."

 

Die Karte fällt euch aus der Hand. Um die Farm herum haben die Baum-Dinger einen Kreis gebildet und euch eingeschlossen. Ihr seit verloren, klein in einem Wald aus Ungeheuern.

 

Die Karte dreht sich während sie fällt, weiß, Galgenmännchen, weiß, Galgenmännchen, je länger sie fällt desto mehr verändert sie sich bis schließlich eine Tarotkarte, der Gehängt, auf den staubigen Boden vor euren Füßen fällt und eine Windbö sie unter Staub vergräbt.

 

Zurück bleibt eine Frage, mehr ein Gefühl das euch bis zum Aufwachen verfolgt. War es eine Drohung oder war es eine Warnung vor dem was da draußen im Feld lauert, dem gehängten Aiden und seinem Henker?

 

Nach Luft schnappend schreckt ihr auf, es ist heiß und stickig in dem Zimmer. Vor eurem Zimmer röhrt dröhnend der Motor eines Motorrads und ein Blick auf die Uhr zeigt das es kurz nach drei Uhr am Nachmittag ist. Erschöpft und erschlagen fallt ihr zurück auf das Bett, für einen kurzen Augenblick meint ihr den beißenden Gestank aus eurem Traum zu vernehmen der im Zimmer liegt, aber das muss Einbildung sein.

 

Anstatt dem Gesang der Blumen summt nur die Klimaanlage im Hintergrund. Ein neuer Tag ist für die Menschheit angebrochen und ihr seit ein Teil davon. Auch wenn ihr noch nicht wisst welche Rolle ihr noch zu spielen habt.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

Ich bleibe einige Minuten wie erstarrt sitzen, blicke durch die Wand des Zimmers.

 

Das kann doch kein Traum sein. Das ... ich verstehe es nicht. Aber seit vielen Jahren habe ich das erste Mal richtig Angst. Nackte, kalte Todesangst. Jeder Versuch, nüchtern und professionel an diesen Auftrag heranzugehen war bisher zum Scheitern verurteilt. Ist es noch ein Auftrag? Oder sind wir Teil eines Alptraums?

 

Dann höre ich wieder das Lied in meinem Kopf.

 

"Vivian, Vivian, Vivian,
I brought you that gold
For to pay that hangman's fee,
'Cause I don't want to see you swingin', swingin'
High from no hangman's tree,
High from no hangman's tree."

 

Ich springe auf, renne aus dem Zimmer und stelle erschrocken fest, dass ich vergessen habe abzusperren. Ich denke nach, welches Zimmer. Mein Kopf beginnt zu schmerzen, doch dann fällt es mir ein: Zimmer 16. Ich laufe mit schnellen Schritten zu der Tür und drücke den Griff nach unten. Ich habe Glück, auch Vivian hat vergessen das Zimmer zu verschließen.

Ich laufe zum Bett und sehe sie dort sitzen. Ihre Augen sprechen Bände. Sie hat geträumt. Auch diesen Traum? Das kann nicht sein. Das ... doch, es kann sein.

 

Ich setze mich neben sie, lege meinen Arm um ihre Schultern und ziehe sie sanft an meine Schulter. Mit leiser, etwas zittriger Stimme raune ich ihr zu "Er bekommt dich nicht. Ich verspreche es dir. Niemals." Ich streiche ihr dabei zärtlich über die Haare. Beruhigend.

 

Wen beruhigst du? Sie oder dich? Was ist los mir dir Jimmy?

 

Ich spüre ihre Wärme, ihren Atem. Ihren Geruch. Alles vertraut, doch noch nie so nah und intensiv. Aber es hilft mir, zurück zu finden. Meine Nerven entspannen sich, die Angst und die Anspannung fallen etwas ab. Ich weiß, dass sie nur eine dunkle Ecke in meinem Geist nutzen um bei erster Gelegenheit wieder herauszuspringen. Buh!

Aber für den Moment gibt es nur Vivian und mich. Jeder von uns hat schon die Hölle durchgestanden. Und gemeinsam haben wir alles geschafft. Sie gibt mir Kraft und neuen Mut. Wir stehen auch das hier durch.

 

Erst jetzt merke ich, dass ich weiterhin vor mich hin murmele. "Er bekommt dich nicht." Sekunden? Minuten? Ich weiß es nicht.

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Vivian Chandler

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

Erst als ich Jimmys Hände über die Haare spüre, verstehe ich, dass es kein Traum mehr ist.

Er ist hier.

Hat er auch das gleiche geträumt?

Schon wieder?

"Jimmy!" piepe ich, und umarme ihn fest.

Ich schaffe es nicht, ich fange an, zu weinen.

"Ich habe Angst" sage nach einer Minute schluchzen.

"Meinst du, der Schwarze ist der Mörder vom Simon?"

Ich versuche mich zu beruhigen.

"Ich wollte gerade zu dir kommen, weisst du?"

ich versuche zu lächeln.

"Gedankenübertragung"

 

Und nach eine Pause, in der ich wieder meinen Kopf auf seinen Schulter lege, sage ich

"Hast du auch...die Veranda, die Monster...das rote BMW 3er geträumt?"

Bestimmt hat er das.

"Meinst du, Michael auch?"

Moment mal, lebt er noch?

"Einen Arzt sollten wir ihm besorgen..."

Alles ist gut, rede weiter, beruhige dich.

Ich schau ihn ernst in den Augen.

"Was werden wir wohl Jatik sagen?"

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Michael Sueson

- Best Western Motel, Tehachapi -

 

Könntest du es? ... Du warst zumindest noch nie so nah' dran.

 

Ich schmecke das kalte Metall.

 

Ist es ein Ausweg ... aus ... aus allem?

 

Du zitterst nicht einmal ... kein Wunder, du weißt, dass du nicht abdrückst ... oder?

 

Zumindest nicht bewusst ... nicht weil du es nicht mehr aushälst, sondern weil es so einfach wäre.

 

Klick, das Peng würdest du vermutlich schon nicht mehr hören ... und dann ... tja, wenn du das wüsstest ... Aiden weiß es jetzt.

 

Ich sitze noch eine zeitlang auf der Bettkante, dann lege ich die Beretta neben mich. Mein Blick wechselt zwischen Hotelbibel und dem freien Sonnen beschienenen Platz in der Zimmermitte. Dann sehe ich auf dem Nachttisch den Zimmerschlüssel. Nr. 18, meine Gedanken rasen.

 

18, drei mal sechs, 666, die Zahl des Tieres.

 

Ich greife zur Bibel, blättere kurz, dann lese ich:

 

Offb 13:

1 Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen.
2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.

[...]

18 Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertundsechsundsechzig.

 

Ich will das Buch schon aus der Hand legen, da kommt mir eine Idee, ich blättere, beginnend mittendrin, überfliege, bis ich finde was ich suche: das Wort Blume.

 

Jak 1:

11 Die Sonne geht auf mit ihrer Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fällt ab und ihre schöne Gestalt verdirbt: so wird auch der Reiche dahinwelken in dem, was er unternimmt.

12 Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.

 

Ist Jatik der Reiche? Egal. Wahrscheinlich. Oder? Wir müssen die Anfechtung erdulden, das wird deutlich gesagt.

 

Hoffnung keimt in mir auf.

 

Der alte Kampf Licht gegen Dunkelheit.

My old friend Lucifer came
Fought to keep me in chains
But I saw through the tricks
Of six-sixty-six

Nimm dein Schicksal an, dann steht dein Name im Buch des Lebens, dann trägst du die Krone des Lebens.

 

Dann erhebe ich mich, lege das Buch aus der Hand, dusche mich, ziehe meine bequeme Hose über und stelle mich in die Mitte des Zimmers. Die Sonne wärmt mich, ich atme einige Male tief durch, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe, dann hebe ich langsam beide Arme vor meinem Körper, vergesse alles, gehe auf in den Bewegungen, in der Konzentration auf mich und mein Innerstes, eine Weile geht es gut, spendet es mir Kraft und Trost, ...

Fasse den Vogel beim Schwanz ... Abwehren nach rechts ... Zurückrollen ... Drücken ... Stoßen ... Peitsche ... Wolkenhände ... rechts ... links ... rechts ... Peitsche ... Pferd am Hals tätscheln ...

damit kommt die Erinnerung mit einem Schlag und in voller Härte zurück ins Bewusstsein. Das tote Pferd, die Blumen, da wo ich die Ruhe spüre ... mittendrin ... habe ich gestern den Gesang gespürt. Das war mehr als nur seltsame Blumen, es war irgendwo in uns, hat uns im Innersten berührt ... in unseren Seelen ...

 

Geht es hier um mehr als Leben oder Tod?

 

Zuversicht und Ruhe sind dahin. Eine Wolke zieht vor die Sonne. Ich stehe im Schatten. Panisch ziehe ich Hemd und Schlappen an, für den Hut bleibt keine Zeit, dann stürze ich zur Bar, unter Leute. Ein Vegan-Super-Bomber-Sandwich, zwei Bier, einen Screwdriver und einige TV-Minuten an der Bar später haben meine Nerven sich wieder etwas beruhigt. Nach ungefähr einer Stunde traue ich mich kurz in mein Zimmer, greife mir meine Sachen, packe nach kurzem Zögern auch die Hotelbibel ein und warte an der Bar auf Vivian und Jimmy.

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 Jetzt am frühen Nachmittag ist im Jackys noch nicht viel los. Am Mittag waren ein paar Farmer hier und haben sich mit Michael den Tresen geteilt, ein paar Drinks gekippt ein Bar-Meal herunterschlugen und sind dann wieder ihrem Tagesgeschäft nachgegangen. Abigail, die Bedienung mit den engen Hosen und langen Zopf, spielt allein Poolbillard, hin und wieder wirft sie einen Blick in den Schankraum ob nicht doch noch andere Gäste auftauchen. Die Jukebox ist aus und das Surren des Deckenventilators wird nur selten durch Geräusche aus der Küche unterbrochen wenn Pablo das Essen für den Abend vorbereitet.

 

Jacky steht gelangweilt hinter der Bar, heute ist es ein blaues T-Shirt mit weißer Aufschrift "I love Country" das ihre doppel D-Oberweite zu bändigen versucht. "Hey Cowboy, siehst ganz schön fertig aus, war ne lange Nacht, was?" sagt sie dann zu Michael. "Willst du noch ein Bier, geht auf´s Haus. Habt ihr mit Mr. Tate gesprochen? Geht's dem Jungen gut, war lange nicht mehr in der Stadt!?"

 

Fragend blickt sie zu Michael, während sie ohne seine Antwort abzuwarten bereits ein weiteres, eiskaltes Bier hervorholt.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Bei Jackys, Tehachapi -


 


"Hm." Bestätige und verneine ich alle Fragen auf einmal, nehme das Bier und setzt es an. Als ich die leere Flasche absetzte sehe ich Jacky mit wässrigem, leerem Starren direkt in die Augen, bis ich realisiere, dass sie sich unwohl fühlt; ich habe sie nicht wirklich wahrgenommen, war in meinen Gedanken abgetaucht. Dann senke ich den Blick wieder, lege ein paar Dollar auf den Tresen, genug auch für das letzte Bier, dann murmele ich: "Kaffee. Stark. ... Bitte." Kurz atme ich durch.


 


Sprich mit ihr, komm auf andere Gedanken. Lass dich nicht völlig runterziehen.


 


""Ist heute ein Spiel der Finals? Game 6 oder?" sage ich halb zu mir selbst, halb zu Jacky.


 


Wir müssen den Behörden wegen Aiden Bescheid geben. Wir haben ihn da einfach hängen lassen. Er muss bestattet werden. Wir haben so viel falsch gemacht ... so viel ist falsch auf dieser Welt.


 


Jackys Antwort höre ich nicht wirklich, ich drohe erneut in Gedanken zu versinken.


Edited by 123
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Jimmy Pierce

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

Es dauert ein paar Sekunden (Minuten?) bis ich antworte. "Ja. Ich hatte auch wieder den gleichen Traum. Und heute hat er auch mir wirklich Angst gemacht." Ich atme tief durch, ein wenig fällt die Anspannung ab. Aber nur ein wenig. Aber Vivian ist hier und es geht ihr gut.

 

Plötzlich wird mir unsere Nähe richtig bewusst. Und verunsichert mich. Mein Körper spannt sich. Wie lange war ich keiner Frau mehr so nah? Aber sie ist wie eine Tochter. Oder? Ich weiß es nicht. Ich weiß gerade sehr wenig.

 

Ich ergreife dankend die Fragen zum Fall um diese andere Frage in meinem Kopf unbeantwortet verstummen zu lassen. "Der Schwarze ist gefährlich. Gall ist gefährlich. Aber der Schwarze wohl mehr." Eine Pause. "Jatik. Traust du ihm? Wenn wir ihm trauen sollten wir ihm alles sagen. Er kann uns helfen mit seinem Einfluss. Und wir brauchen etwas Hilfe. Vor allem die Bullen. Wir haben unerlaubt L.A. verlassen und wenn denen unsere Geschichte nicht passt, und die unsere Spur verfolgen, dann bekommen wir richtige Probleme. Jacky wusste wo wir hin wollten. Und früher oder später findet da jemand die Leiche."

 

Jemand findet Aiden, der Junge hatte einen Namen!

 

Kurz schließe ich die Augen. "Wir müssen jetzt vorsichtig sein. Gall ist durch unseren Anruf bei ihm vermutlich gewarnt. Vielleicht hat auch er uns gestern beobachtet, oder beobachten lassen. Und der Schwarze ist uns vermutlich schon auf der Spur." Keine Erklärung für diese Vermutung, kein Beweis. Ich bin mir aber sicher.

Ich hebe Vivians Kopf sanft an, blicke ihr in die Augen. "Aber wir schaffen das." Mit all meiner Willenskraft lege ich abolute Überzeugung in meine Stimme und meinen Blick. Auch wenn ich nicht überzeugt bin.

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Vivian Chandler

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

Ich schaue nachdenklich nach unten.

"Jatik, ja...Ich meine, ich traue ihn nicht hundertprozentig. Aber ich finde wir sollten ihm alles sagen. Vielleicht gefällt es ihm ja sogar? Die Natur, die alles zurückgewinnt...ist ja irre"

Ich schüttele leicht den Kopf.

"Der Junge. Wir sollten Bescheid geben. Besser jetzt als später. Er war schon lange tot, als wir ihn fanden. Jackie weisst, wo wir hinwollten. Wir sollten unsere Fund melden. Das sollten wir. Der Rest ist woswieso nicht glaubwürdig. Aber wenn wir es nicht melden, machen wir uns verdächtig"

Edited by Nyre
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Jimmy Pierce

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

"Du hast recht. Fragen wir Jacky hier nach den Cops und geben Bescheid. Was ist mit der Kleinen? Ich denke es bringt nichts, wenn wir hier zu sehr nachbohren. Das machen die Cops wenn von selbst nach dem, was sie auf der Farm finden. Meine Sorge ist nur, sind die Cops in der Lage damit fertig zu werden? 2-3 Dorfbullen, die hier recht friedlich leben und dann sowas? Vor allem, wir wissen, dass dort noch etwas lauert. Die nicht. Und wir können ihnen das auch nicht sagen, sondern lassen die uns einweisen. Und unsere Verbindung mit Jatik müssen wir auch raushalten. Scheiße, das ist alles ziemlich verzwickt.

 

Wir sollten mit Michael reden. Mein Plan wäre es, Jatik oder Novescu kurz zu informieren, dass es schwer sein könnte, sie ganz rauszuhalten. Vor allem werden die Cops die Verbindung von Simon zu seinem Arbeitgeber schlagen können. Und wenn die da zu stark stochern zerfließen uns die Möglichkeiten. Dann wissen alle Bescheid und werden Spuren verwischen. Aber wenn wir zu viel verheimlichen werden wir die Cops nie los. Scheiße."

 

ich reibe mir die Schläfen und versuche einen Plan zu entwerfen, der unseren Auftrag schützt, den Gegner nicht zu sehr warnt und die Cops zufrieden stellt.

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Vivian Chandler

- Best Western Motel, Teheachapi -

 

"Ich habe immer noch nicht verstanden wieso..wieso wir das gleiche träumen, Mist, ist das ein Horrorfilm, oder was?"

Nun ja, ein Monster hätten wir bereit.

"Das ist...übernatürlich, das müssen wir schon gestehen. Singende Blumen? Fuck."

Ich schüttele den Kopf.

"Ich bin gespannt, was Jatik sagen wird. Ich bin sicher, der wird uns glauben. Das Ding kennt er ja. Aber ich sehe keine grosse Vorschritte. Zu viele Hinweise. Wir brauchen eine Richtung zu nehmen"

Ich seufze.

"Gall, und der Schwarze. Sind sie Komplizen? Was für eine Beziehung gibt zwischen ihnen? Vielleicht kennt jemand ihn auch hier, wenn er schon mit Gall unterwegs war. Dann die Kleine, die starb. Starb sie wirklich so? Oder haben die Eltern etwas..unglaubliches verschwiegen?"

Ich umarme ihn wieder ein letzes Mal.

"Wir werden es herausfinden" sage ich leise.

Dann stehe ich auf.

"Komm, gehen wir zu Michael. Und etwas richtiges zum essen brauchen wir noch"

Edited by Nyre
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Michael Sueson


- Bei Jackys, Tehachapi -


 


Ich sitze schweigend an der Bar. Plötzlich habe ich das Gefühl etwas zu hören, etwas wie ein altes Volkslied; habe ein Gefühl als würde die Stimmung im Raum sich verändern, als habe jemand, nein etwas den Raum betreten. Nervös blicke ich über meine Schulter zur Tür ...


 


... niemand, nichts.


 


Nur deine Nerven Cowboy, komm runter.


 


Ich stehe auf und gehe zur Musikbox, treffe meine Wahl, setze mich wieder an die Bar.


 


"Habt ihr auch Milchshakes Jacky? Wer weiß wie lange meine zwei Begleiter noch brauchen." Der Anflug eines Lächelns.


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"Oh Cowboy..." sie zwinkert dir zu "...haben die zwei ´was miteinander, also der Alte und die Lady?" Sie grinst breit, Tratsch scheint ihr zu gefallen. "Was den Milchshake angeht, kann Pablo einen machen, wir haben aber nur Vanillie Eiscreme? Der Rest geht hier nicht so gut!"

 

Jacky klopft an die durchreiche und gibt Pablo in der Küche Anweisungen "Hacer el vaquero un batido. Vainilla, lo tengo!"

 

"Kommt gleich!" Sie lächelt wieder. "Sie sehen garnicht aus wie jemand der bei einer Versicherung arbeitet!?" Mit den Worten stellt sie dir deinen Milchshake hin. "Sie sehen mehr aus wie ein Stuntman!"

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Bei Jackys, Tehachapi -


 


Vanilleeis? Kuhmilch? Ich hasse die Kleinstadt, ich liebe L. A. Ich wollte Matcha mit Mandelmilch, du Kuh, naja, nett ist sie eigentlich, egal. Gestern Chili CON carne, heute halt nochmal Kuhmilch, jetzt auch egal.


 


"Keine Ahnung, was bei den beiden abgeht, ich bin auch noch nicht so lange dabei. Irgendwas zwischen guten Freunden, Geschwistern, Vater und Tochter und Pretty Women, aber mit ner mächtigen Portion Noir. Mir soll es recht sein, der Alte ist ein ausgebuffter Fuchs und zeigt mir wie der Hase im Versicherungsbusiness läuft, ich lerne also noch." antworte ich mit breiter werdendem Lächeln.


Mit Frauen rede ich ungern, aber nach den letzten Erlebnissen genieße ich es auf andere Gedanken zu kommen und solche Spielchen spiele ich gerne.


"Was ist mit eurer Abi, ist die in festen Händen?" Ein Blick über die Schulter zum Poolpopöchen. "Ach und bevor ich es vergesse ..." ich lausche einen Moment auf den Johnny-Song "... dein Shirt gefällt mir." Das Lächeln wird noch breiter, traut sich nun endgültig wieder ans Licht des neuen Tages.


 


Nach einer kurzen Pause spreche ich weiter.


 


"Im Ernst? Ein Stuntman? Hab' ich ne Zeit lang mal gemacht, drüben in Texas. In der Branche kannte man mich als Stuntman Mike, in der Zeit habe ich unheimlich gerne Nachos mit Käse in Bars gegessen und mich mit netten Stuntmädels angefreundet. Naja vorbei, vorbei. Jetzt halt was Seriöses."


 


Mal sehen ob du den Film kennst, Jacky. Kurt Russel war aber auch einfach gut in dem Streifen.


 


Mein Kopfkino springt an, ich erinnere mich an den Film, erinnere mich an meinen Lieblingssatz: I'm not a Cowboy, Pam, i'm a Stuntman, but that is a very easy mistake to make.


 


Dann halte ich meine Gagbrillanz nicht länger aus, will meine Pointe landen: "Spaß beiseite, ich war nie ein Stuntman, Jacky, ich bin ein Cowboy, aber das verwechselt man schnell." sage ich. Innerlich zerreißt mich die Freude über den Gag; der Alkohol wirkt, meine Verdrängung funktioniert, fürs erste komme ich wieder klar, finde zurück zu Big Cash.


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Pablo reicht den Milchshake aus der Küche und Jacky stellt ihn vor dir auf den Tresen und hört dir interessiert zu, das vertreibt die Langeweile hinter der Bar bis das Geschäft am späten Nachmittag losgeht. "Es stimmt, er könnte ihr Vater sein..." murmelt sie "...Abi, ja die ist noch solo, hat einfach kein Glück mit den Männern, der Simon wäre ein guter für sie gewesen!" Jacky kommt in´s schwärmen "...oder so ein Cowboy wie du, Cowboy!" Fährt sie fort. "Sie baucht einfach jemanden der sie hier rausbringt, das ist einfach kein Ort für ein junges Ding wie Abi!"

 

"Weist du Herzchen ich stehe, auf Männer an denen auch was dran ist..." sie lächelt wieder und zwinkert dir zu "...nicht so ne halbe Portion wie du,..." und meint es nicht böse "...aber brich ihr nicht das Herz, sonst bekommst du es mit mir zu tun und das ist kein Spaß, Pablo kann ein Lied davon singen!" Spielerisch droht dir Jacky mit erhobenem Zeigefinger.

 

Pablo murmelt irgendwas aus der Küche, etwas das weder du noch Jacky wirklich verstehen könnt.

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Michael Sueson


- Bei Jackys, Tehachapi -


 


"Tja, gerade habe ich ein bisschen viel um die Ohren, das würde nichts werden mit Abi und mir, aber wenn ich etwas mehr Luft habe, komme ich hier raus, ein paar Tage ausspannen, mal sehen, vielleicht ergibt sich ja was." Das Lächeln nimmt wieder etwas ab, weicht Wehmut, der gestrige Tag war mehr als nur ein bisschen viel um die Ohren. Nach einer kurzen Pause habe ich mich wieder gefasst.


 


"Was ist dieser Simon für ein Typ? Abi hat auch schon von ihm geschwärmt, was wollte er hier genau ... und wo kam er her? ...


 


... Ach und eins noch: an dem Cowboy hier ist mehr dran als man auf den ersten Blick sieht, dir entgeht etwas." Ich erwidere ihr Zwinkern, halte aber den Blickkontakt, ich will eine Antwort auf die Frage nach Tate.


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