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[At your Door] Nebenplot Kapitel IV: Hitzschlag


-TIE-
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Michael Sueson


- Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Der FW-Wagen verschwindet im Verkehr unterwegs zum Polizei Revier, ich spüre ein leichtes Ziehen in der Magengegend.


 


Zuviel Fleisch, zu viel Streß, zu viel Alkohol gestern und heute. Gönn' dir was, Michael; aber erstmal kein Navi, wer weiß welche Quellen das Kaninchen anzapfen kann.


 


Ich fahre mit Hilfe einer Karte und ein paar Fehlversuchen zu der Wohnung von Tate, in kleiner werdenden Kreisen umrunde ich die Adresse. Ich habe Zeit und dieses Vorgehen mal in einem Detektivroman gelesen. Auf meinem Weg halte ich Ausschau nach einer geeigneten Stelle, um auf Vivian und Jimmy zu warten. Am Haus selbst fahre ich vorbei, prüfe kurz die herumstehenden Autos und setze die Reise dann zu einem Laden fort, den ich während meiner Suche bereits ausgewählt habe.


 


Ich suche einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu Real Food Daily, parke in Fahrtrichtung, damit wir später schnell weg können. Dann schreibe ich Jimmy und Vivian mit den neuen Handys eine SMS mit der Adresse, Laufzeit ~ 11 Minuten, Absender Willy Coyote ;).


 


Im benachbarten Buchladen hole ich mir anregende Lektüre, ein Werk zu den Indianerstämmen Californiens, samt einigen Infos zu der Sprache, die um Tehachapi herum genutzt wurde, Kawaiisu. Dann widme ich mich der Speisekarte, Miso-Suppe, Lasagna Napoletana und als Getränk ein Power Green samt Matcha-Zusatz.


 


Köstlich, endlich, L. A. I love it. Jimmy muss eigentlich auch nur so Zeug essen. Dafür dass er am Ruhestands-Alter kratzt, ist er wirklich noch gut in Form, das geht nicht mit Bier und Burgern, zumindest nur bei den Wenigsten.


 


Dann versinke ich in meinen Überlegungen zu den Hintergründen des Falles, Jatik und Co., den gestrigen Vorfällen und einer möglichen Indianerverbindung. Ich beginne die Fakten in meinem Notizbuch zu sortieren, vielleicht entdecke ich noch etwas.


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Der Laden ist gut besucht und die Tische um Michael herum füllen sich schnell. Angenehmes Publikum, junger Flair nicht zu vergleichen mit dem im besten Fall rustikal zu nennenden Jacky´s in Tehachapi. Nicht lange nachdem Michael seine Bestellung aufgenommen hat bekommt er auch schon sein Essen, ein wahrer Hochgenuss nach den Sünden der vergangenen 24 Stunden.

 

Während er aus dem Fenster schaut kann er drüben auf der anderen Seite erkennen wie die Bank schließt und die Schlipsträger sich auf den Heimweg machen. Der Verkehr auf dem Santa Monica Boulevard ist nicht sehr stark, nur durch die Ampel etwas weitere die Straße runter staut es sich hin und wieder.

 

Im Real Food Daily ist es angenehm kühl während draußen zwischen den Häuserzeilen die Hitze steht.

 

Michael beendet gerade sein Essen, ein Blick auf die Uhr sagt ihm das gerade mal eine Dreiviertelstunde vergangen ist und will sich wieder seinen Büchern widmen als er einen dumpfen Aufprall hört, den Aufschlag von Blech auf Blech. Ein Blick durch die Fenster nach draußen zeigt, das ein Auto leicht auf die wartenden Schlange an der Ampel aufgefahren ist. Leichter Blechschaden, Unachtsamkeit, Kleinigkeit. Ein paar Gäste erheben sich von ihren Stühlen, wollen ebenfalls sehen was sich da ereignet hat, setzen sich aber schnell wieder. Kurz ging ein Raunen durch den Raum, aber so schnell wie es gekommen ist setzt das gleichmäßige Hintergrundgemurmel der gedämpften Gespräche wieder ein.

 

Der Fahrer des stehenden Autos kommt aus dem Wagen, ein Latino mittleren Alters, Sonnenbrille, Bauchansatz, trägt Chinos, sportliche Schuhe und ein schwarzes T-Shirt. Wild gestikulierend geht er schimpfend auf den Unfallverursacher, einen älteren Weißen mit grauen Haaren und billigem Anzug zu. Der ältere Mann sieht noch etwas benommen aus und versucht beschwichtigend auf den Latino einzureden.

 

Ein paar Passanten bleiben stehen. Da draußen auf der Straße fängt ein Streit an. Irgendjemand hubt.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Ich springe auf. Endlich etwas Action in dem Kaff hier, gehe schnellen Schrittes zur Tür, bedeute der Bedienung aber, dass ich gleich wiederkomme. Dann verlangsamt sich mein Gang. Ich bin nicht mehr in Tehachapi, sondern zurück in L. A. und hier ist ein Autounfall zwischen einem Latino und einem Rentner nichts ungewöhnliches. Ich will gerade umdrehen und mich fast etwas enttäuscht wieder hinsetzen, als mir die Idee kommt, dass mein Fahrzeug von den stehenden Unfallwagen blockiert werden könnte. Also entschließe ich mich doch kurz vor die Tür zu gehen und nach dem Unfall, den Streithähnen und vor allem der ungestörten Bewegungsfreiheit meines Vehikels zu sehen. Als ich vor die Tür trete fühle ich mich an eine Filmszene erinnert, jeder in L. A. wäre wohl gerne Schauspieler, ich auch.


 


Der Sheriff tritt aus dem Saloon auf die Straße, ich höre eine imaginäre Kirchturmglocke zwölfmal läuten. Sehe nach rechts, dann nach links, dann höre ich den Klang einer Mundharmonika. Ich liebe Filme, ich liebe L. A.


 


Breit lächelnd geht Big Cash in Richtung des Unfalls.


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Draußen vor dem Real Food Daily umfängt Michael die Hitze des abends. Drinnen hatte er schon fast vergessen wie es ist ohne Klimaanlage im Auto oder im Restaurant damit klarzukommen. Es ist fast als betritt er eine andere Welt, aus einer Tasche der Isolation, des Friedens zurück in die Realität der Stadt, einer Stadt die niemals schläft und immer hungrig ist. Das erste mal kommt es ihm in den Sinn das die Stadt den Einwohnern gegenüber feindselig gesonnen sein könnte, sie leiden lässt, in der täglichen Hitze und sich daran weidet sie langsam alle in den Wahnsinn zu treiben.

 

Auf den ersten Blick sieht Michael das sein Wagen nicht blockiert ist, der Unfall ist auf der anderen Straßenseite passiert. Auch wenn sich der Verkehr da staut, ist sein Auto frei. Solange nicht ein paar Schaulustige auf dieser Seite anhalten und sich den Streit anschauen, kann nichts passieren.

 

Der Latino hat sich inzwischen in Rage geredet, Schweiß steht ihm auf der Stirn es fallen Wörter wie cabrón, idiota, imbécil, puta madre, burro und tonto, immer abwechselnd mit einem "...you know..." oder eingestreutem "...fuck...". Der Alte versucht zu beschwichtigen, ist der körperlichen Präsenz und der Aggressivität seines Gegenübers aber in keiner Weise gewachsen.

 

Der Latino kommt dem Alten jetzt gefährlich nahe, der nur noch abwehrend die Hände hebt und am ganze Körper zittert.

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Michael Sueson


- Auf der Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Bei einem der Schaulustigen bleibe ich stehen, sehe ihm direkt in die Augen und sage mit einem Ton, der keinen Widerspruch zuläst: "Rufen Sie 911. Eine drohende Schlägerei und ein Verkehrsunfall. Sofort. Ich mache Sie dafür verantwortlich." Dann wende ich mich von ihm ab und gehe weiter zu den Streithähnen. Die linke Hand tastet kurz nach dem Schlagring, dann nach dem Einhandmesser, alles am Ort, nicht dass ich jemanden verletzen möchte, aber bevor es mich erwischt ... und bei dieser verdammten Hitze weiß man nie. Während ich auf äußere Details achte - weitere Personen in den Fahrzeugen, verdeckte Bewaffnung der Streithähne - und meine eigene Bewaffnung durchgehe, wirke ich für den Außenstehenden eher wie ein großspuriger Schaulustiger, der sich etwas näher herantraut als die Übrigen.


 


Ich trete nah genug an die zwei heran, dass sie mich wahrnehmen müssen, aber nicht so nah, dass sie mich ganz einfach mit einem Angriff überraschen können. Das Lächeln ist breit und undurchsichtig.


 


Ganz ruhig und selbstbewusst bleiben. Falls es zu einem Angriff kommt, reagierst du, schnell und effektiv. Der Gegner soll nicht sehen, dass du bewaffnet bist, er soll es erst spüren. Aber soweit kommt es hoffentlich nicht ... und jetzt ... Showtime.


 


"Bitte beruhigen sie sich, die Polizei müsste jeden Moment hier eintreffen. Ist einer von Ihnen verletzt?" Ich behalte beide Männer im Auge, versuche zu erkennen, ob sie mich - speziell der Latino - verstanden haben. Dabei werfe ich mich in Pose und beäuge die zwei selbstsicher, der Sound in meinem Kopf hilft mir dabei den richtigen Ausdruck zu finden, kühl und überlegen, ganz der Sheriff aus dem Western.


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Der Alte atmet etwas auf als du dich einmischt, der Latino dreht sich genervt zu dir um, während er weiter flucht. "Puta madre, noch so ein Weißbrot! Halt dich da raus cabrón, der Alte hat mein Auto angefahren, der Lack war gerade neu und dann kommt so ein idiota und sieht nicht das ich hier stehe! Ich will das er den Schaden bezahlt, mucho dinero, parras!"

 

Der Alte blickt abwechselnd den Latino und dich an. "Aber ich wollte doch nicht..." stottert er.

 

"No comprendo, no comprendo!?" Faucht der Latino und wendet sich wieder dem Alten zu.

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Michael Sueson


- Auf der Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


"Sir, ich verstehe ihre Aufregung und bin sicher, dass wir eine Lösung finden werden. Bitte bleiben Sie solange ruhig."


 


Das war alles, was du an Standart-Cop-Dialogen aus dem Kino kennst, Cowboy, wenn er sich jetzt nicht beruhigt, wiederholst du deinen Salmon entweder bis die echten Cops hier sind oder du musst auf Filme wie Hollywood-Cop, Die-Hard und Leathal Weapon zurückgreifen. Lustiger, aber vermutlich auch im Nachhinein teurer für dich.


 


Ich drehe mich mit der linken Seite etwas nach vorne zum Latino, damit er meine Rechte nicht gut sehen kann, mit dieser vergewissere ich mich mit einem beiläufigen Klopfen, dass ich auch die Handschellen am Cowboy habe. Die ganze Zeit über lächele ich mein ruhiges Tai-Chi-Lächeln, erwarte einen Angriff.


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Der Latino blickt wieder zu dir herüber und scheint dich als das neue Objekt seiner Wut auserkoren zu haben. Mit ausgebreiteten Armen und vorgereckter Brust kommt er in bester Machomanier über die Straße langsam zu dir herüber. "Was willst du cabrón, glotzt mich an, willst du mich blickficken, oder was. Bist du so ne Art Bulle in zivil, culo?"

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Michael Sueson


- Auf der Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


"Blickficken? Im Ernst? So was kann man sagen? Ist das eine eins zu eins Übersetzung aus deiner Ticki-Tacka-Muttersprache oder hälst du das für amerikanisch?"


 


Ein bisschen provozieren, nicht übertreiben, hoffentlich kommen die Cops bald.


 


Ich mustere ihn auf Tätowierungen, speziell an Hals und Händen - Knast, Gangs, solche Sachen. Seine Hände behalte ich im Blick.


 


Zwei Hauptthemen für die Geschichte hier Cowboy. Erstens: Du haust ihn weg und alle haben Spaß, aber es passiert sonst nichts. Zweitens: Eine End of watch Geschichte und du landest am Ende in den Racheplänen eines Drogen- oder sonstwas-Kartells. Also abwarten, Zeit rausholen.


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Zeit. Zeit ist eine merkwürdige Größe. Mal scheint sie schnell zu vergehen, immer dann wenn man Spaß hat, wenn man verliebt ist, wenn man der Meinung ist keine Zeit mehr zu haben. Mal scheint sie überhaupt nicht zu vergehen, wenn man wartet, hofft, bangt, wenn möchte das sie vergeht. Und in ganz wenigen Momenten im Leben eines Menschen scheint sie komplett stillzustehen, als wenn sich alles um einen herum verlangsamt und man nur noch selbst in ihrem Fokus steht, oder wenn es genau andersrum ist. Wenn die eigenen Bewegungen zäh und langsam erscheinen, als könnte man mit den Menschen und Ereignissen um einen herum nicht mehr mithalten, als wäre die eigenen Zeit zuende, aufgebraucht, das letzte Sandkorn gefallen, kein Rest mehr übrig.

 

Michaels instinkte melden sich, aus den Augenwinkeln nimmt er ein metalisches aufblitzen wahr, er sieht wie sich die Augen des Latino´s weiten. Wie von selbst geht er in die Knie und macht einen Ausfallschritt von dem Aufblitzen weg. Zäh und langsam, unglaublich langsam sind seine Bewegungen. Ein Blitz. Dann erscheint auf der Stirn des Lations ein blutrotes Loch in dem nur Schwärze ist, Splitter vom Schädel und blutig, graue Gehirnmasse treten auf der Rückseite aus. Ein Regen aus Blut und Knochensplittern. Der Knall rollt durch die Straße und wird von den Häuserschluchten noch verstärkt, gebrochen, zurückgeworfen.

 

Dann ist der Moment vorbei, die Zeit springt zurück in ihre alten Bahnen, der Latino ist tot bevor er auf dem Boden aufschlägt. Keine theatralische Gäste, er wird nicht umgerissen, er sackt einfach wie eine Marionette der man die Fäden gekappt hat in sich zusammen. Wie eine Puppe geht er in die Knie, die Arme schlaff an der Seite und kippt langsam nach hinten über, die Beine durch das eigene Gewicht immer noch angewinkelt.

 

Blitzschnell wirbelt Michael herum um die Gefahrenquelle auszumachen.

 

Der alte Mann steht vor seinem Auto, die Waffe, ein kurzläufiger N-Frame Revolver im Kaliber .44 Magnum, muss in der Autotür gewesen sein. Immer noch stottert er "Aber ich wollte doch nicht..."

 

Wieder blitzt die Waffe in seiner Hand auf, wieder knallt ein Schuss, wahllos zielt und schießt er auf die Passanten die anfangen zu schreien und Deckung suchen, aber wo soll man sich vor einer Waffe vesteckten die leicht Autotüren und Scheiben durchschlägt.

 

Irgendwo beginnt ein Baby zu weinen. Chaos bricht aus und Michael ist mitten drin.

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Michael Sueson


- Im Kugelhagel vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Such dir Deckung ... warte auf die Cops ... er hat wahrscheinlich höchstens sechs Schuss im Revolver ... die Farm ist wichtiger als das hier ...


 


All' das sind Gedanken, die mir durch den Kopf gehen könnten, vielleicht werden sie das noch, später; doch der erste Impuls ist Angriff. Ich bin kreisförmig ausgewichen, setze die Bewegung fort und versuche die Distanz zwischen dem Angreifer und mir so schnell wie möglich zu überbrücken. 


 


Waffenarm blockieren oder Gegner ausschalten. Das sind die einzigen Gedanken, die meine Instinkte zulassen. Kein Platz für Versagen, keine Zeit für Angst, kein Gedanke an den Tod. Fight or Flight, ich habe mich entschieden, meine Instinkte haben sich entschieden.


 


Als ich den zweiten Schuss höre, fällt mir etwas vom heutigen Morgen ein: Die Krone des Lebens ... zu meiner Instinktentscheidung kommt Überzeugung hinzu.


 


Blockieren oder Ausschalten!


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Als der Alte sieht das Michael sich auf ihn zubewegt reißt er die Waffe herum. Für einen kurzen Augenblick sieht es so aus als wäre er schneller aber Michael hat zwei Vorteile aus seiner Seite. Seine Jugend und das Training das ihm jetzt zugute kommt. Halbkreisförmig dreht er sich in den Arm des Gegner hinein und er greift nach dem Handgelenk des Alten.

 

Für einen Moment blicken sich beide Gegner in die Augen und Michael erkennt zu seinem erschrecken, nichts. Die Augen des Alten sind nach hinten geklappt, so dass nur noch das Weiß und rote Adern wie Risse aus Blut im Augapfel zu sehen sind. "Aber ich wollte doch nicht..." stammelt dieser.

 

Michael´s Gehirn schaltet ab, trainierte Reflexe übernehmen die Kontrolle, fast wäre er an dem schweißnassen Arm des Mannes abgerutscht. Er fühlt die alte, haarige Haut, den knochigen Arm, fast kann er den Pulsschlag fühlen während seine Hände zupacken wie Schraubzwingen. Die Hand des Alten krallt sich um die Waffe, ein weitere Schuss löst sich, der Arm ruckt nach oben der Mündungsblitz blendet Michael für den Bruchteil von Sekunden und er spürt einen weiteren Ruck als der Alte versucht den Arm frei zu bekommen. Erschrocken muss Michael mit ansehen wie der Alte versucht, trotz seines Griffes die Waffe auf eine Angestellte des Real Food Daily zu richten die am Fenster steht.

 

Geschmeidig nimmt Michael den gleichen Weg raus wie er ihn reingegangen ist, halbkreisförmig dreht sich sein Oberköper aus der Hüfte und ein Ellbogen kracht in das Gesicht des Alten, der Kopf fliegt zurück. Blut fließt aus einem Cut unter dem rechten Auge, kurz scheint es als wenn der Alte zu Boden gehen würde, aber er reißt nur wieder an der Waffe die gefährlich weit aus Michaels Griff kommt, da nur noch eine Hand das Handgelenk fixiert. Wieder knallt der Ellbogen in das Gesicht des alten, die spröden, trockenen Lippen platzen auf und ein letztes Mal schlägt Michaels Arm aus, jetzt hat er die Entfernung raus.

 

Er spannt die Muskeln im Oberkörper an, nutzt den Arm des Alten als zusätzlichen Hebel, wendet den Widerstand des Alten gegen sich selbst, die linke Hand zieht den Alten auf ihn zu während der rechte Arm, angewinkelt im perfekten Halbkreis auf das Gesicht des alten Mannes zielt.

 

Ein Z entsteht die Kraft am Handgelenk wird nach vorne, Michael´s Muskeln und der Ellbogen wirken dem entgegen.

 

Der Kopf des Alten fliegt in den Nacken, ein scharfes Knacken ist zu hören als das Nasenbein bricht, Blut schießt in die Nase, Tränen in die Augen, ein Röcheln entweicht seinem Mund. Die Lippen ziehen blutige Fäden, dann erschlafft der Körper und bricht zusammen.

 

Game Over. Michael hat gewonnen.

 

Bis auf das Schreien des Baby´s ist es Still geworden und Michael atmet schwer. Seine linke Hand umklammert noch immer das Handgelenk, selbst jetzt noch während der Alte schon am Boden liegt. Schweiß rinnt ihm in´s Gesicht. Kurz wird im Schwindelig, das Geschehen holt ihn ein. Die Wolke aus Blut und Knochensplittern genauso wie der Adrenalinkick nur mit bloßen Händen einen Bewaffneten angegriffen zu haben. Seine Knie zittern als das Adrenalin nachlässt.

 

Wortlos entwindet er dem alten die Waffe, ein Rucken im Handgelenk und ein vorgeschobener Daumen lassen die Trommel raus schwingen, und die verbleibenden Patronen und leeren Hülsen fallen heraus. Drehen sich einmal um die eigene Achse, blitzen in der Sonne auf und schlagen mit einem hellen Klimpern auf dem Asphalt auf. Es ist vorbei.

 

Am Rande seiner Wahrnehmung stellt Michael erstaunt fest, dass das schreien des Kindes aus dem Auto des Latinos kommt.

 

Ende des Nebenplots

 

Weiter geht es im Hauptplott "Eine Frage...des Geldes"

Edited by -TIE-
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