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[Nightmare Files] Kapitel 5 - Ein guter Tag zum...


Der Läuterer
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Als Blanche den Raum betritt und sieht, dass Ihr wach seid "Guten Morgen die Herrschaften. Gut erholt? Neuer Tag, neues Glück. Was meinen Sie?"
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"Aber natürlich..." Blanche's Stimme ist heiter. "Reizendes Paar. Ich kann nur sagen; reizendes Paar."

 

"Und nein. Natürlich dürfen Sie noch nicht wieder zurück auf Ihre Zimmer. Sie sind doch noch krank und müssen sich erholen. Morgen..."

 

"Morgen kommen Sie erst einmal von den Infusionen weg. Und dann... sehen wir weiter."

 

Sie kommt zu Paul's Bett. Sagen Sie "Ah!" und steckt Dir ein Thermometer in den Mund.

 

Dann wendet sie sich Matilde zu. "Sie brauchen das nicht. Ihnen geht es schon viel besser als Herrn Anderson, Kleines... obwohl es sie schlimmer erwischt hatte."

 

Dann geht sie in Richtung Tür und sagt mehr zu sich selbst "Tzzz, tzzz, tzzz... Frauen sind um so vieles zäher und leidensfähiger als Männer."

 

Dann dreht sie sich an der Tür noch einmal zu Euch um. "Ach übrigens, Kleines. Sie haben Post bekommen. Von der Kanzlei Hugh&Smith aus London."

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Es dauert etwa 20 Minuten und Blanche kommt mit einem herrlich duftenden Frühstück zurück.

 

Sie klappt zwei Bett-Tabletts auf und serviert.

 

"Ach ja, Kleines, der Brief für Sie liegt bei Dr. Livingstone. Anscheinend bekommen Sie ihn erst, wenn Sie genesen sind. Also... werden Sie schnell wieder gesund, ja?"

 

"Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Irgendeinen Wunsch?"

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"Herold Gallichan war hier im Dorf einer unserer Fischer. Ein sehr engagierter junger Mann in der Gemeinde. Ein guter Christ und regelmässiger Kirchgänger. Dann blieben irgendwann die Netze leer. Seine Frau Jennifer wurde urplötzlich krank. Es war wohl eine Atemwegserkrankung. Sie starb vor einigen Jahren. Danach verliess Herold die Insel und zog nach England. Ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört."
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Ich höre alles zu,auch nachdenklich.

Lege mich aber dann wieder im Bett.

Esse mein Frühstück, still.

"Danke für das Frühstück, Blanche" sage dann höflich.

Noch ein ganzer Tag hier. Nunja, ich werde es nutzen, wieder zu Kräfte zu kommen.

Ich schliesse die Augen.

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Sonntag 29.05.

 

Ein regnerischer Tag des Frühsommers.

Ein Wolken verhangener Tag.

 

Ihr dürft das Bett verlassen und werdet auf eure Zimmer verlegt.

 

Und Ihr bekommt Euer Frühstück aus Zimmer.

 

Die Order des Tages der Doktoren lautet... ausruhen und erholen.

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Ich bleibe dann mit Luni aufs Zimmer, nehme die spezielle Brille, die Hartmut mir gegeben hat, und das Buch.

Ich frage dann Blanche beim Frühstück ob ich den Brief schon haben kann.

Wenn ich es bekomme lese ich ihn natürlich sofort.

Sonst lese ich die Bibel.

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Mit einem guten Buch als Lektüre esse ich mein Frühstück. Ich erwarte, dass Freya mich besuchen kommt und freue mich schon, was sie zu der Muschel sagen wird. Auf meinem Nachttisch liegt sie und wartet darauf, ans Herz gedrückt zu werden. Frische Luft weht durch mein geöffnetes Fenster und liebkost ab und an meine aufgeschlagenen Seiten. Ich pfeife irgendwann ein Lied.

 

Die Stimmen in meinem Kopf sind ruhig.

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Blanche bringt Dir den ersehnten Brief aufs Zimmer.

 

Ein Absender auf dem Umschlag.

Kanzlei Hugh&Smith

36 Earls Court Road

Kensington, London.

 

4 Seiten von Hans; handschriftlich.

 

 

____________________________________

 

 

Hotel Savoy

Strand, London

______________________________ Mai 25

 

Amore mio,

 

meine geliebte Contessa, ich hoffe sehr, dass

dieser Brief Dich frohen Gemüts und bei aller

bester Gesundheit antrifft.

 

London ist eine phantastische Stadt und es

wird UNSERE Stadt sein.

Die Stadt ist wie Du, piccola gatta selvatico.

So verführerisch, so wild und so lebendig.

Aber auch so verwirrend und so blutrünstig.

 

Ich habe mich etwas in der Stadt umgesehen

und war im Crystal Palace. Du musst ihn Dir

selbst ansehen. Wahrhaftig ein Kunstwerk.

Ständig finden dort Tanzveranstaltungen und

Ausstellungen statt. Für Dich, amore mio,

würde ich sogar noch das Tanzen erlernen,

um Dich dort hin ausführen zu dürfen.

Welch ein Gedanke. Welch ein Fest.

Der Gedanke, den Charleston oder den Black

Bottom mit Dir in der Öffentlichkeit zu tanzen

lässt mich leicht frösteln aber auch lächeln.

 

____________________________________

 

 

Jeder Tag, den ich hier von Dir getrennt bin,

ist schmerzhaft für mich. Du hast wirklich

etwas unfassbar Schönes für mich erschaffen

und ich schulde Dir mehr als nur mein Leben.

Du bist meine Errettung gewesen. Du bist

mein Leben. Du warst es schon immer und Du wirst es immer sein. Immer wieder.

 

Ich habe Mittel und Wege gefunden, um mich

hier ablenken zu können.

Der Londoner Zoo ist sehr schön. Ich bin fast

jeden Tag dort. Bei den Löwen und Tigern.

Diese ungezähmten Katzen erinnern mich an

Dich. Sie sind wie Du. Anmutig, schön und

ungebrochen. Oder bist Du wie sie?

Sie kennen weder Angst, noch zeigen sie

Reue. Sie sind wild und natürlich. Sie tuen

was sie tun, weil sie es tun wollen oder weil

sie es tun müssen. So wie Du.

 

Wann immer ich den Zoo besuche, lässt mich

der Geruch der Tiere die Zivilisation mit den

vielen Annehmlichkeiten vergessen und ich

sehne mich zutiefst nach der Ursprünglichkeit

des Lebens überhaupt. So wie es einst war.

Lässt mich nach Dingen suchen, die schon

bald niemand mehr zu finden vermag.

 

____________________________________

 

 

Ich gehöre nicht hierher. Nicht an diesen Ort

und nicht in diese Zeit. Dennoch bin ich hier,

weil Du mich mit Deinem Zauber, durch Zeit und Raum hinweg, an Dich gebunden hast.

 

Ich sehne mich zurück nach Norwegen und dem Schnee. So weiss, so rein, so kalt.

So klar und so unbefleckt. Und immer wenn etwas Schlechtes geschieht, dann deckt der Schnee es wieder zu.

Der Schuss, der Startschuss und Fangschuss

zugleich war. Anfang und Ende. Leben und Tod in einem. So wie Du das Leben schenkst

und den Tod bringst, meine Liebste.

 

Doch ich schweife ab, amore mio.

Ich bin auf der Suche nach der passenden

Bleibe für Dich. Dem Haus. Deinem Haus.

Unserem Nest. Aber es ist schwer Deinem

Wunsch nach einem passenden Quartier zu

erfüllen. Der Blick auf einen Park mit einem

Brunnen? Ich muss verrückt sein, dass ich

es überhaupt versuche. Ich bin guten Mutes.

Die Schwanen-Badewanne ist noch heikler.

Es soll so etwas in Mailand oder Rom geben.

Wir werden sehen.

 

 

____________________________________

 

 

Was Deine Therapie angeht, so kannst Du

Dr. Livingstone vertrauen. Ich kenne ihn und

habe mich erst jüngst noch einmal über ihn

erkundigt. Man kann dem Mann vertrauen,

er hat ein tadelloses Renommée. Er ist ein

wahrer Meister seines Fachs. Ein Mann von

absolut herausragender, wissenschaftlicher

Reputation.

 

Ich hoffe, dass Du fleissig die Heilige Schrift

studierst. Es ist mir wichtig. Lebenswichtig.

Und ich möchte schliesslich nicht mit einer

Unwissenden zusammen leben müssen, wenn

wir uns wieder sehen. Es ist für uns beide

überlebenswichtig, dass Du die Dinge zu

verstehen lernst.

Achte sehr auf das Buch. Es ist von grossem

Wert und es darf nicht in die falschen Hände

gelangen, denn es birgt grosse Sprengkraft.

 

Du fehlst mir. Ein einzelner Mensch der fehlt

und die Welt scheint leer zu sein.

 

 

 

In tief empfundener Liebe,

Hartmut

 

____________________________________

 

Edited by Der Läuterer
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Als ich das fertig gelesen habe, drehe mich zu seite um, damit keine mich sehen kann, und weine leise.

Heisse Tränen.

Ich lese den Brief noch einmal.

Ich muss ihm sofort schreiben.

Habe soviel zu erzählen, und viele Fragen zu stellen.

Ich stecke den Brief weg, in meinem Buch.

Ich werde ihm heute Nacht schreiben.

Ich fange an, das Buch weiter zu lesen.

 

"Ich gehöre nicht in dieser Zeit"

 

Ich weiss es, Hartmut. Aber ich verstehe es nicht. Vielleicht steht im Buch, wieso du immer jung bleibst..sind es die Narben? Und was ist mit mir sieben Tage lange auf dem Gletscher passiert? War ich alleine? Ich wäre tot.

War ich zusammen mit jemandem?

Mit wem?

Nicht mit Hartmut, oder doch?

Was ist mit mir in diesen Tage passiert?

 

Die  Frage lässt mir keine Ruhe.

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