Der Läuterer Posted February 16, 2015 Author Report Share Posted February 16, 2015 Als Blanche den Raum betritt und sieht, dass Ihr wach seid "Guten Morgen die Herrschaften. Gut erholt? Neuer Tag, neues Glück. Was meinen Sie?" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted February 16, 2015 Report Share Posted February 16, 2015 Ich antworte erst nicht.Neues Glück."Wenn ich darf, würde ich gerne in mein Zimmer gehen. und bleibe da, bis Therapiezeit ist. Würde das gehen?"Ich schaue sie nicht an.Meine Stimme ist etwas traurig, aber höflich. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Blackdiablo Posted February 16, 2015 Report Share Posted February 16, 2015 Ich denke über das nach, was Matilde gesagt hat, dann sage ich: "Dem Wunsch schließe ich mich an. Aber eine Sache würde ich gerne wissen: Kennen Sie einen Herold Gallichan oder seine Frau Jennifer?" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted February 16, 2015 Author Report Share Posted February 16, 2015 "Aber natürlich..." Blanche's Stimme ist heiter. "Reizendes Paar. Ich kann nur sagen; reizendes Paar." "Und nein. Natürlich dürfen Sie noch nicht wieder zurück auf Ihre Zimmer. Sie sind doch noch krank und müssen sich erholen. Morgen..." "Morgen kommen Sie erst einmal von den Infusionen weg. Und dann... sehen wir weiter." Sie kommt zu Paul's Bett. Sagen Sie "Ah!" und steckt Dir ein Thermometer in den Mund. Dann wendet sie sich Matilde zu. "Sie brauchen das nicht. Ihnen geht es schon viel besser als Herrn Anderson, Kleines... obwohl es sie schlimmer erwischt hatte." Dann geht sie in Richtung Tür und sagt mehr zu sich selbst "Tzzz, tzzz, tzzz... Frauen sind um so vieles zäher und leidensfähiger als Männer." Dann dreht sie sich an der Tür noch einmal zu Euch um. "Ach übrigens, Kleines. Sie haben Post bekommen. Von der Kanzlei Hugh&Smith aus London." 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted February 16, 2015 Report Share Posted February 16, 2015 Ich richte mich auf."Könnte ich den Brief haben? Bitte?" sage aufgeregt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted February 16, 2015 Author Report Share Posted February 16, 2015 Es dauert etwa 20 Minuten und Blanche kommt mit einem herrlich duftenden Frühstück zurück. Sie klappt zwei Bett-Tabletts auf und serviert. "Ach ja, Kleines, der Brief für Sie liegt bei Dr. Livingstone. Anscheinend bekommen Sie ihn erst, wenn Sie genesen sind. Also... werden Sie schnell wieder gesund, ja?" "Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Irgendeinen Wunsch?" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Blackdiablo Posted February 16, 2015 Report Share Posted February 16, 2015 "Wer sind denn nun Gallichans? Woher kennen Sie sie?" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted February 16, 2015 Author Report Share Posted February 16, 2015 "Herold Gallichan war hier im Dorf einer unserer Fischer. Ein sehr engagierter junger Mann in der Gemeinde. Ein guter Christ und regelmässiger Kirchgänger. Dann blieben irgendwann die Netze leer. Seine Frau Jennifer wurde urplötzlich krank. Es war wohl eine Atemwegserkrankung. Sie starb vor einigen Jahren. Danach verliess Herold die Insel und zog nach England. Ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört." 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Blackdiablo Posted February 16, 2015 Report Share Posted February 16, 2015 Ich verziehe das Gesicht nachdenklich. "Nun okay ... Ich habe nämlich seinen Ehering gefunden. Und ich hatte gehofft, ihn zurückbringen zu können." 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted February 17, 2015 Report Share Posted February 17, 2015 Ich höre alles zu,auch nachdenklich.Lege mich aber dann wieder im Bett.Esse mein Frühstück, still."Danke für das Frühstück, Blanche" sage dann höflich.Noch ein ganzer Tag hier. Nunja, ich werde es nutzen, wieder zu Kräfte zu kommen.Ich schliesse die Augen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted February 18, 2015 Author Report Share Posted February 18, 2015 Sonntag 29.05. Ein regnerischer Tag des Frühsommers.Ein Wolken verhangener Tag. Ihr dürft das Bett verlassen und werdet auf eure Zimmer verlegt. Und Ihr bekommt Euer Frühstück aus Zimmer. Die Order des Tages der Doktoren lautet... ausruhen und erholen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted February 18, 2015 Report Share Posted February 18, 2015 Ich bleibe dann mit Luni aufs Zimmer, nehme die spezielle Brille, die Hartmut mir gegeben hat, und das Buch.Ich frage dann Blanche beim Frühstück ob ich den Brief schon haben kann.Wenn ich es bekomme lese ich ihn natürlich sofort.Sonst lese ich die Bibel. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Blackdiablo Posted February 18, 2015 Report Share Posted February 18, 2015 Mit einem guten Buch als Lektüre esse ich mein Frühstück. Ich erwarte, dass Freya mich besuchen kommt und freue mich schon, was sie zu der Muschel sagen wird. Auf meinem Nachttisch liegt sie und wartet darauf, ans Herz gedrückt zu werden. Frische Luft weht durch mein geöffnetes Fenster und liebkost ab und an meine aufgeschlagenen Seiten. Ich pfeife irgendwann ein Lied. Die Stimmen in meinem Kopf sind ruhig. 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted February 23, 2015 Author Report Share Posted February 23, 2015 (edited) Blanche bringt Dir den ersehnten Brief aufs Zimmer. Ein Absender auf dem Umschlag.Kanzlei Hugh&Smith36 Earls Court RoadKensington, London. 4 Seiten von Hans; handschriftlich. ____________________________________ Hotel SavoyStrand, London______________________________ Mai 25 Amore mio, meine geliebte Contessa, ich hoffe sehr, dassdieser Brief Dich frohen Gemüts und bei allerbester Gesundheit antrifft. London ist eine phantastische Stadt und eswird UNSERE Stadt sein.Die Stadt ist wie Du, piccola gatta selvatico.So verführerisch, so wild und so lebendig.Aber auch so verwirrend und so blutrünstig. Ich habe mich etwas in der Stadt umgesehenund war im Crystal Palace. Du musst ihn Dirselbst ansehen. Wahrhaftig ein Kunstwerk.Ständig finden dort Tanzveranstaltungen undAusstellungen statt. Für Dich, amore mio,würde ich sogar noch das Tanzen erlernen,um Dich dort hin ausführen zu dürfen.Welch ein Gedanke. Welch ein Fest.Der Gedanke, den Charleston oder den BlackBottom mit Dir in der Öffentlichkeit zu tanzenlässt mich leicht frösteln aber auch lächeln. ____________________________________ Jeder Tag, den ich hier von Dir getrennt bin,ist schmerzhaft für mich. Du hast wirklichetwas unfassbar Schönes für mich erschaffenund ich schulde Dir mehr als nur mein Leben.Du bist meine Errettung gewesen. Du bistmein Leben. Du warst es schon immer und Du wirst es immer sein. Immer wieder. Ich habe Mittel und Wege gefunden, um michhier ablenken zu können.Der Londoner Zoo ist sehr schön. Ich bin fastjeden Tag dort. Bei den Löwen und Tigern.Diese ungezähmten Katzen erinnern mich anDich. Sie sind wie Du. Anmutig, schön undungebrochen. Oder bist Du wie sie?Sie kennen weder Angst, noch zeigen sieReue. Sie sind wild und natürlich. Sie tuenwas sie tun, weil sie es tun wollen oder weilsie es tun müssen. So wie Du. Wann immer ich den Zoo besuche, lässt michder Geruch der Tiere die Zivilisation mit denvielen Annehmlichkeiten vergessen und ichsehne mich zutiefst nach der Ursprünglichkeitdes Lebens überhaupt. So wie es einst war.Lässt mich nach Dingen suchen, die schonbald niemand mehr zu finden vermag. ____________________________________ Ich gehöre nicht hierher. Nicht an diesen Ortund nicht in diese Zeit. Dennoch bin ich hier,weil Du mich mit Deinem Zauber, durch Zeit und Raum hinweg, an Dich gebunden hast. Ich sehne mich zurück nach Norwegen und dem Schnee. So weiss, so rein, so kalt.So klar und so unbefleckt. Und immer wenn etwas Schlechtes geschieht, dann deckt der Schnee es wieder zu.Der Schuss, der Startschuss und Fangschusszugleich war. Anfang und Ende. Leben und Tod in einem. So wie Du das Leben schenkstund den Tod bringst, meine Liebste. Doch ich schweife ab, amore mio.Ich bin auf der Suche nach der passendenBleibe für Dich. Dem Haus. Deinem Haus.Unserem Nest. Aber es ist schwer DeinemWunsch nach einem passenden Quartier zuerfüllen. Der Blick auf einen Park mit einemBrunnen? Ich muss verrückt sein, dass iches überhaupt versuche. Ich bin guten Mutes.Die Schwanen-Badewanne ist noch heikler.Es soll so etwas in Mailand oder Rom geben.Wir werden sehen. ____________________________________ Was Deine Therapie angeht, so kannst DuDr. Livingstone vertrauen. Ich kenne ihn undhabe mich erst jüngst noch einmal über ihnerkundigt. Man kann dem Mann vertrauen,er hat ein tadelloses Renommée. Er ist einwahrer Meister seines Fachs. Ein Mann vonabsolut herausragender, wissenschaftlicherReputation. Ich hoffe, dass Du fleissig die Heilige Schriftstudierst. Es ist mir wichtig. Lebenswichtig.Und ich möchte schliesslich nicht mit einerUnwissenden zusammen leben müssen, wennwir uns wieder sehen. Es ist für uns beideüberlebenswichtig, dass Du die Dinge zuverstehen lernst.Achte sehr auf das Buch. Es ist von grossemWert und es darf nicht in die falschen Händegelangen, denn es birgt grosse Sprengkraft. Du fehlst mir. Ein einzelner Mensch der fehltund die Welt scheint leer zu sein. In tief empfundener Liebe,Hartmut ____________________________________ Edited February 23, 2015 by Der Läuterer 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted February 23, 2015 Report Share Posted February 23, 2015 Als ich das fertig gelesen habe, drehe mich zu seite um, damit keine mich sehen kann, und weine leise.Heisse Tränen.Ich lese den Brief noch einmal.Ich muss ihm sofort schreiben.Habe soviel zu erzählen, und viele Fragen zu stellen.Ich stecke den Brief weg, in meinem Buch.Ich werde ihm heute Nacht schreiben.Ich fange an, das Buch weiter zu lesen. "Ich gehöre nicht in dieser Zeit" Ich weiss es, Hartmut. Aber ich verstehe es nicht. Vielleicht steht im Buch, wieso du immer jung bleibst..sind es die Narben? Und was ist mit mir sieben Tage lange auf dem Gletscher passiert? War ich alleine? Ich wäre tot.War ich zusammen mit jemandem?Mit wem?Nicht mit Hartmut, oder doch?Was ist mit mir in diesen Tage passiert? Die Frage lässt mir keine Ruhe. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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