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[At your Door] Kapitel V: Parallelen


-TIE-
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Los Angeles Dienstag 16. Juni 2015

 

Schwer fallt ihr in die Betten, die einen weinen sich in den Schlaf die anderen trägt der Alkohol über die Schwelle. Eins habt ihr alle gemeinsam, als am nächsten Tag die Sonne aufgeht fühlt ihr euch immer noch erschlagen. Die Anspannung und die Hitze der letzten Tage schlagen auf euer Gemüt. Ihr könnt euch nicht daran erinnern etwas geträumt zu haben aber wirklich erholsam war die Nacht trotzdem nicht.

 

Draußen scheint, wie immer könnte man meinen, die Sonne aus einem blauen wolkenlosen Himmel. Es wird Zeit die Proben abzuholen und endlich Kontakt mit Zymvotek aufzunehmen, vielleicht können die euch ein paar Antworten auf eure Fragen geben. Euer Ziel Tate bleibt weiterhin verschwunden, ein Mysterium. Er könnte überall und nirgends sein. Hat Harold Gall etwas damit zu tun, weiß Jenny vielleicht etwas über sein Verschwinden und was passiert im P7 Labor von Dawn Biozym, die ihren Firmensitz mitten in Los Angeles haben.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- Four Seasons -

 

Ich zwinge mich nach dem Aufstehen erneut meine Übungen zu machen. Danach gehe ich unter die Dusche und nehme mir 5 Minuten Ruhe, sammle mich für den neuen Tag. Dann gehe ich die Notizen durch, welche für Zymvotek relevant sind.

 

Ich klopfe bei Michael. "Morgen, ich geh nach unten."

 

Schließlich gehe ich zu Vivians Tür und klopfe auch hier. "Hey, morgen. Zeit für ein Frühstück." Bei ihrer Tür warte ich allerdings kurz eine Reaktion ab, falls sie wieder von einem dieser Träume heimgesucht worden ist. 

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Vivian Chandler

- Four Season -

 

Ich mache die Tür schnell auf, als ich Jimmys Stimme höre.

"Hi.." sage ich ernst und irgendwie halb im Schlaf.

"ich..ja ich komme kleich nach unten"

Ich schaue mich um, dann füge ich hinzu.

"Nyarlathotep" sage ich in der Hoffnung dass er was sagt.

Er schaut mich fragend an.

"Das war ein Traum gestern..ich wollte etwas über Thornpayt finden, stattdessen bin ich eingeschlafen, und im Traum ungewollt eine komische Assoziation gemacht. Angeblich ist Neal Thornpayt ein falscher Name.."

Ich verstumme.

"Ich komme, gehen wir frühstücken" sage knapp.

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Jimmy Pierce

- Four Seasons -

 

Ich gehe schweigend neben Vivian zum Aufzug: Während wir warten hören wir Schritte hinter uns. Michael. Wir wechseln einen kurzen Gruß und fahren weiter schweigend nach unten. Kurz bevor sich die Türen öffnen greife ich das Thema nochmal auf. "Neal Thornpayt .... Nyarlathotep. Würde passen. Aber der Name ist .. seltsam. Hast du dazu was gefunden?"

 

Vivian schüttelt den Kopf. "Mein Laptop ist kaputt."

 

Die Tür fährt mit einem leisen Summen auf, der Lärm des Hotels dringt zu uns und die Hitze des Tages umschwirrt uns ebenfalls sofort.

 

"Jetzt lasst uns erstmal was frühstücken. Und ich brauche Kaffee. Wird ein langer Tag, mit unserer kleinen Verabredung heute Abend. Alles weitere können wir im Taxi besprechen und auch nach diesem Nyarlathotep googlen."

 

Wir nehmen unser Frühstück weitesgehend schweigend ein, hängen unseren Gedanken nach. Ich werfe einen kurzen Blick auf den Fernseher und in die Zeitung. Schließlich verlassen wir das Hotel und rufen ein Taxi mit dem wir zu Full Wilderness fahren um Wagen und Proben zu holen.

Edited by Dark_Pharaoh
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Vivian Chandler

- im Taxi -

 

Als wir noch nach dem Frühstück aud das Taxi warten, erzähle ich die Ergebnisse über Corazini.

"Über Gall gar nichts" betone ich danach,

"Und was Thornpayt angeht.." Ich atme tief ein, und erzähle von dem Traum, von diesem Gefühl der Angst, Angst von etwas, was in uns liegst, oder lauscht.."

Ich schaue die beide nicht an.

"Ich weiss, wie verrückt das klingt...aber es stimmt. Den Name, meine ich. Es ist ein Anagramm. Blöd ist ja nur, ich habe keine Ahnung was ein Nyarlathotep sein sollte."

Das Auto kommt an, und Jimmy winkt kurz.

wir steigen wortlos in das Taxi.

"Ich verstehe das alles nicht" sage ich am Ende.

Dann fährt das Auto los.

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Michael Sueson

- im Leihwagen, kurz vor Zymvotek -

 

"Du alter Hund." Das Lob geht bei mir runter wie Öl. Zwar hatte ich im Suffkopp schon immer die besten Ideen, aber diese war wirklich gut. Mit dem Taxi sind wir zu FW gefahren, Vivians Geschichte hat uns erneut die Besonderheit und vor allem die Seltsamkeit unseres Auftrags vor Augen geführt, Nyarlathotep. Nie gehört, klingt irgendwie wieder indianisch?!?

 

Bei FW haben wir nur schnell die gereinigte Metallkiste samt Proben und Ausrüstung in ein FW-Auto geladen und sind ohne weitere Unterhaltung oder Zeitverzug losgefahren, ich habe mich mit breitem Grinsen hinters Steuer gesetzt und den Piloten gemiemt: "Meine Dame und Herr, nächster Stopp, sie wissen schon." Ein geheimnisvolles Lächeln, dann mit Vollgas aus der Tiefgarage raus in die heißen und überfüllten Straßen. Einige Häuserblocks später sind wir erneut in eine öffentliche Tiefgarage gefahren, auf Vivians und Jimmys erstaunten und leicht nervösen Blick hin, bin ich neben einen weißen Transporter von einem Leihwagenanbieter gefahren und habe freudig verkündet: "Den hat Arlin, unsere neue Sekretärin im Büro, heute morgen für uns hier abgestellt." Darauf habe ich kurz gesucht und dann den Schlüssel auf dem Vorderreifen gefunden. Anschließend wurde die Kiste mit den Proben umgeladen, die Cash-CD in den Player geschoben und Big Cash hatte den großen Morgencoup, der ohne weiteres aus einem Hollywood-Agenten-Film stammen könnte, beendet.

 

Breit grinsend haben wir, auf kleinen Umwegen den weiteren Weg zu Zymvotek hinter uns gebracht. Arlin war sogar so nett und hat uns eine Kanne Kaffee, vegane Kekse, einige Pappbecher und eine Kühlbox mit Limonade in den Wagen gestellt.

 

Ich bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, als wir uns ohne Zwischenfälle dem Gebäude samt Parkplatz von Zymvotek nähern. Bei Limo, Kaffee und Keksen ist sogar Vivians Traum etwas untergegangen und wir fiebern den Antworten von Zymvotek entgegen. Ich setze den Blinker und wir fahren auf den Parkplatz des relativ unauffälligen Firmengebäudes samt Labortrakt, den Vivian und James schon vor einigen Tagen das erste Mal besuchen wollten.

Edited by 123
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Gerade als Sarah und Dr. Leem das Foyer der Firma erreichen fährt ein weißer Transporter auf den Hof. "Da, das müssten sie sein" sagt Dr. Leem, und klopft dir sanft auf die Schulter. "Sie schaffen das schon, da habe ich gar keine Zweifel!" Er wendet sich nochmal zu Ms. Fabila am Empfang. "Sylvia, wären sie so lieb im kleinen Konferenzraum Kaffe und Gebäck für die Besucher aufzutischen, Dr. Collins hier wird viel mit den Leuten dort zu besprechen haben und ach bevor ich es vergesse meiner Frau haben ihre Tamales vorzüglich geschmeckt, falls sie mal wieder welche übrig haben, sie wissen ja wo sie die loswerden!" Er zwinkert Sylvia noch mal zu bevor er durch die Glastür in´s freie Tritt und Sarah allein im Foyer stehen lässt, während Ms. Fabila den kleinen Konferenzraum vorbereitet.

 

Draußen auf dem Parkplatz kann das Dreiergespann einen untersetzten Mann mit ergrautem Vollbart, buschigen Augenbrauen und Zerknittertem Anzug aus dem Eingang kommen sehen. Er trägt eine alte lederne Aktentasche und eine vollkommen absurd wirkende knallbunte Krawatte aus den Siebzigern die überhaupt nicht zum Anzug passt. Irgendwie hat er etwas von diesen trotteligen High-School Lehrern aus Teenykomödien. Mit einem "Guten Morgen, Dr. Collins wartet drinnen auf sie!" Hastet er an euch vorbei, steigt in einen dunkelblauen Cadillac XTS und fährt zügig vom Parkplatz ohne sich noch einmal umzudrehen oder auf jemanden zu hören.

 

Drinnen, hinter der getönten Scheibe, könnt ihr eine kleine Gestallt mit langen blonden Haaren sehen die euch zu erwarten scheint.

 

Das muss Dr. Collins sein.

Edited by -TIE-
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Vivian Chandler

- Zymvotek -

 

Ich schaue Jimmy und Michael kurz an, nicke aufmunternd.

"Kommt, gehen wir. Vielleicht finden wir ein paar Antworten heute, hier"

Ich laufe zum Foyer und lächele der Frau freundlich.

"Guten Morgen. Dr. Collins? Ich bin Vivian Chandler"

Ich reiche ihr die Hand.

"wir haben die Proben" sage professionell.

"Und..vielleicht auch ein paar Fragen an Sie" füge ich leicht zögerisch hinzu.

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Sarah Collins

- Zymvotek -

 

Sobald Dr. Leem aus der Tür getreten ist versuche ich schnell die nach wie vor wild in meinem Kopf umherrasenden Informationen zu sortieren, dabei zupfe ich gedankenverloren meinen Pony, die Brille und den Kragen meines Labormantels zurecht. Der erste Eindruck zählt und ich möchte meine Aufgabe vorbildlich erledigen. Um mich bei Dr. Leem erkenntlich zu zeigen, um ihm zu bestätigen, dass er die richtige Wahl gtroffen hat und natürlich auch aus persönlichem Interesse. Am liebsten würde ich einfach sofort die Proben entgegen nehmen, im Labor verschwinden und mit den Untersuchungen beginnen. Abgesehen davon könnte ich immer noch die ganze Welt umarmen, doch solch ein Auftreten wäre wohl wenig Hilfreich und vor allem höchst unprofessionell. Zum Glück genügen mir die paar Minuten im Foyer um meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.

 

Ich lächle die drei Besucher ebenfalls freundlich an während ich ihnen nacheinander die Hand reiche, mit einem festen, aber nicht übertriebenen Händedruck. "Guten morgen! Richtig, ich bin Sarah Collins. Es freut mich sie kennen zu lernen. Dr. Leem hat mir bereits ein wenig über ihre Proben erzählt, ich muss zugeben, ich bin bereits sehr neugierig darauf." Wie es in Wirklichkeit um meine überbordende Neugier bestellt ist lasse ich mir nicht anmerken. Ich habe lange genug auf die Bestätigung meiner Thesen gewartet, ein paar weitere Minuten sind auch schon egal. Zumindest versuche ich auf diese Weise mein Verlangen sofort ins Labor zu stürzen zu unterdrücken. Im Moment ist dieser Versuch auch von Erfolg gekrönt. "Der Konferenzraum wird gerade noch vorbereitet, steht aber in wenigen Minuten zur verfügung. Sind sie in der Zwischenzeit vielleicht an einer kleinen Führung durch unsere Laboratorien interessiert?"

Edited by Ele
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Jimmy Pierce

- Zymvotek -

 

"Pierce. James Pierce. Guten Morgen, Dr. Collins." Ich zögere einen Moment.

 

Einen Eindruck verschaffen, was treiben die hier? Ist die Probe hier gut aufgehoben. Dafür braucht man keine Ahnung von diesem Chemie Zeugs, das spürt man ob wir hier richtig sind.

 

"Gerne. Soviel Zeit haben wir." 

 

Der letzte Abend und die ruhige Nacht haben mir gut getan. Mein Pokerface zeigt keine Regung, aufmerksam folge ich Dr. Collins durch die Anlage. Ich beobachte das Personal, die Körpersprache, Gesichtsausdrücke und versuche ein Gefühl für den Laden zu bekommen. Ich habe keine Lust auf Überraschungen.

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael Sueson

- Zymvotek -

 

Ist die klein... und zierlich... niedlich. Ein verschmitzt-verträumtes Lächeln tritt auf mein Gesicht, als ich Dr. Collins vorsichtig die Hand reiche. Der Größenunterschied von fast zwei Köpfen lässt die Szene zwischen schüchternem Cowboy und blondem Brillenknirps unwirklich scheinen, dann durchschneidet eine Bond-Floskel die Schleier meiner dumpfen Wahrnehmung "Pierce. James Pierce." Aus dem verträumten Lächeln wird ein verschmitztes Grinsen. Kennt James die Bond-Filme wohl? Mit Sicherheit! Ich kann es mir genau vorstellen, wie er mich mit erhobenem Zeigefinger aufklärt. Es gibt nur einen echten Bond, Michael, und das ist Sean Connery, nicht diese unzähligen Epigonen, die bei weitem nicht an das Original heranreichen ... Viel lustiger, ob wohl jemals jemand Bond mit Vornamen Jimmy genannt hat? Mein Name ist Bond. Jimmy Bond. Witzig. ...

 

Mein Kater lässt die Umgebung nur gedämpf an mich heran, als ich mich wieder etwas mehr auf meine Umgebung konzentriere, bemerke ich, dass die kleine Gruppe mich hat stehen lassen und zu einer Laborbesichtigung aufgebrochen ist, Vivian sieht auffordernd in meine Richtung und verdreht ein wenig die Augen, als wolle sie sagen: Los, komm jetzt. Dr. Collins versucht mich professionell zu ignorieren, dennoch liegt etwas Verwunderung in ihrem Blick, als sie die Führung beginnt. Mit zwei schnellen Schritten schließe ich wieder auf, ziehe den Kopf leicht zwischen die Schultern.

 

Klein machen, nicht auffallen, Mund halten, lächeln und nicken, damit fährt man bei solchen Führungen immer gut. Und versuch' nichts Dummes zu machen oder zu sagen, Cowboy, ihr seid Profis.

 

Ein erneutes Lächeln.

 

Die cineastischen Bilder eines Filmliebhabers fluten meinen verkaterten Kopf. Michael der Profi, die Sonnenbrille in dem Film ist richtig cool, so eine solltest du dir auch mal besorgen. ... Dr. Collins dürfte ungefähr die Größe von Mathilda haben ...

 

Ich tauche wieder ab in meine eigene Traumfabrik aus lächelnder Fassade, langweiligem Wissenschaftsvortrag und Schüchternheit vor zwei hübschen Frauen. Die Olive in diesem Drink der morgendlichen Unkonzentriertheit ist Jimmys Blick mit leicht hochgezogenen Augenbrauen, der mich ermahnt richtig zu arbeiten, aufmerksam zu sein, ... eben ... professionell.

 

Grinsen. Kopfschütteln. Aufgesetzt professionelle Miene, wie die FBI-Agenten aus Filmen. Wir sind Profis, Profis die singende Blumen gesehen haben, aber Profis ... oder zumindest wollen wir, dass man uns dafür hält.

Edited by 123
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Sarah Collins

- Zymvotek -

 

Sobald ich mit der Führung beginne, kehrt meine Professionalität vollständig zurück. Ich bin in meinem Element, dies ist meine Welt in der ich mich wohl fühle. Durch den Eingangsbereich mit seinen bodentiefen getönten Fenstern geht es weiter durch eine schwere Feuerschutztür. Darauf prangt ein Warnschild: "Zutritt für Unbefugte verboten".

 

"Hier beginnt der Labortrakt, im vorderen Bereich ist die Verwaltung ansässig. Bitte sehr" Ich halte die Türe auf, sobald alle durchgetreten sind fällt sie mit einem leisen krachen wieder zu. Vor uns liegt ein Gang, fensterlos, mit einem grau gefliesten Boden, weißen Wänden mit einem roten Streifen, der direkt dem Firmenlogo entsprungen sein könnte. Ein paar Bilder von Pflanzen. Der Versuch alles nicht gar so steril erscheinen zu lassen. Im Kontrast dazu stehen an den Seiten angebrachte Feuerlöscher und Notduschen, einfache Duschköpfe aus der Wand um mit Chemikalien kontaminierte Personen retten zu können. Hier herrscht der typische Laborgeruch, nicht aufgrindlich oder gar störend, einfach ein Resultat der vielen verwendeten Substanzen. Man hört das verhältnismäßig laute Rauschen der Lüftungsanlage, die nicht nur für eine angenehme Kühle und eine Schadstoffarme, gefilterte Atemluft sorgt, sondern auch für einen beständigen, wenn auch nur schwachen Unterdruck, der ein austreten und verbreiten von giftigen Substanzen im Notfall verhindern soll. Mir selbst ist diese Umgebung inzwischen so vertraut, dass mir diese permanente Geräuschkulisse schon längst nicht mehr auffällt.

 

Die erste Türe führt in ein recht großes, vollkommen fensterloses Labor. Sieben Peronen arbeiten gerade konzentriert darin, sie blicken nur kurz auf um uns zu grüßen, es huschen noch ein paar Blicke zu den drei Besuchern, dann kehren alle sorgfältig an ihre jeweiligen Arbeiten zurück. Das Labor hat seinen eigenen Rhythmus. Es herrscht Betriebsamkeit, aber niemals Hektik. Ab und zu hört man kurze Gespräche, aber nichts ablenkendes. Konzentration ist wichtig und wird hier ernst genommen, es dürfen keine Fehler passieren. Die Stimmung ist dennoch entspannt und ruhig. Alle tragen lange Kleidung und Kittel, manche dazu noch Handschuhe und Schutzbrillen. Ich denke kurz darüber nach, dass diese Räume, die ganze Atmosphäre auf jemand Aussenstehendes etwas befremdlich wirken müssen, konzentriere mich aber dann sofort wieder auf die Führung.

 

"Dies ist unser Analyselabor. Wir untersuchen hier Proben für die Industrie auf ihre Inhaltsstoffe, vor allem hinsichtlich der Einhaltung von Grenzwerten. Hier sind unsere Abzüge für die Arbeit mit schädlichen Substanzen, die Luft darin wird separat abgezogen und aufbereitet bevor sie der Umwelt wieder zugeführt wird. Wir nutzen sie vor allem um unsere Proben für die Untersuchungen vorzubereiten." Ich deute dabei auf eine Reihe von Boxen mit beweglichen Glasfronten, in denen sich kleine Röhrchen mit zum Teil bunten Flüßigkeiten, Petrischalen mit Bakterienkulturen, Chemikalienflaschen, Reagenzgläser und ein paar kleinere Geräte befinden.

 

Ich laufe zügig, hetze aber nicht, bleibe immer mal wieder stehen um etwas zu erklären. Ich bin im Vortragsmodus. Nicht zu schnell und nicht zu langsam sprechen, ausreichend laut und die Gäste vor allem nicht langweilen. Ich gebe mir daher Mühe meine Erklärungen möglichst verständlich und kurz zu halten. Stellenweise fällt mir das vielleicht etwas schwer, ich kenne all dies schon zu lange, habe mir die Arbeit so verinnerlicht.

 

Mein Finger deutet zu mehreren Arbeitstischen auf denen sich ein Sammelsurium an Rechnern und verschiedenen daran gekoppelten Geräten befindet. Mehrere Lichtmikroskope sowie graue und weiße, nicht allzu große Kästen, mit blinkenden Lichtern und kleineren Displays und zum Teil vielen Knöpfen. "Hiermit können wir unsere Proben zB mittels der Zentrifuge oder Chromatographie in ihre einzelnen Bestandteile auftrennen und sofort analysieren, weitere Untersuchungen werden dann hiermit vogenommen." Ich deute auf die Mikroskope, unser Massenspektrometer und einen Elementaranalysator, verliere noch ein paar wenige erklärende Worte dazu, dann geht es auch schon weiter ins nächste Labor. Weitere Geräte, Autoklaven, Rüttelbretter, Genkanonen, mit denen man fremdes Erbgut auf Knopfdruck einplanzen kann, viele Warnschilder, keine Fenster. "Wir sind natürlich auch in der Forschung tätig. Wir entwickeln neue Produkte, vor allem auf Basis von Bakterien. Sie könnten der Industrie bei ein paar Prozessen helfen und sogar die ein oder andere Umweltkatastrophe abwenden." Ich lächle. "Unser Gebiet ist sehr abwechslungsreich."

 

So geht es weiter durch die restlichen Räume, die allesamt sehr aufgeräumt und recht modern ausgestattet wirken. Keine riesigen Anlagen, aber dennoch ist alles wichtige vorhanden. Vereinzelt treffen wir weitere Kitteltragende Mitarbeiter, insgesamt sind es 15 Stück. Jeder kennt jeden, das Arbeitsklima ist entspannt, alle wirken motiviert.

 

Zymvotek ist von den Ausmaßen her überschaubar und so erreichen wir nach vielleicht zwanzig Minuten den Konferenzraum mit seinen Bodentiefen getönten Fenstern, der mit dem Labortrakt nur sehr wenig gemeinsam hat. Ms. Fabila hat inzwischen alles vorbereitet und auf dem Tisch wartet frisch aufgebrühter Kaffee, sowie etwas schön angerichtetes Gebäck. Ich deute auf die leeren Stühle. "Setzen sie sich doch bitte. ich hoffe sie konnten sich einen Einblick in unsere Arbeit verschaffen! Ich beantworte ihnen auch gerne noch Fragen, sollte dies der Fall sein."

 

Sobald ich die Türe hinter mir geschlossen habe kehrt die Aufregung zurück. Die Proben... bald wird es spannend...

Edited by Ele
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Jimmy Pierce

- Zymvotek -

 

"Vielen Dank, Dr. Collins." Ich schenke mir einen Becher Kaffee ein und reiche die Kanne dann an meine beiden Begleiter weiter.

 

"Die Proben sind speziell. Ich verstehe nichts von ihrer Arbeit hier, aber ich kenne den Fundort. Passen sie auf. Ich weiß, sie sind die Expertin, aber das Zeug ..."

 

Der Satz steht in der Luft, ich blicke Collins durchdringend an.

 

"Was wir da haben, ich weiß es nicht. Ich habe nur gesehen, was dieses Zeug anrichten kann. Und was daraus ... wachsen ... oder sagen wir ... mutieren kann." Ich blicke zu Vivian und Michael. "Wir brauchen Ergebnisse. Schnell. Und vermutlich immer wieder Informationen bei unseren weiteren Recherchen, die früher oder später zu einer Firma namens Dawn Dawn Biozym führen werden."

 

Mein Blick bleibt wieder an Dr. Collings hängen.

 

"Was hat ihnen ihr Boss denn bisher gesagt? Oder gezeigt?"

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Sarah Collins

- Zymvotek -

 

"Dawn Biozym..." murmel ich mehr zu mir selbst. Dann blicke ich Herrn Pierce direkt an.

 

"Dr. Leem hielt sich sehr bedeckt was die Informationen anbelangt, aber ich kenne diese Firma. Dawn Biozym. Ich absolvierte dort ein Praktikum, noch während dem Studium und bekam wohl eine Probe zu Gesicht die nicht für meine Augen bestimmt war. Die erste Analyse ergab, dass sie organischen Ursprungs ist, aber keine Kohlenwasserstoffe enthält. Das ist für alle uns bekannten Lebensformen undenkbar!"

 

Ich halte kurz inne um meine Gefühle schnell wieder wegzupacken und um einen Schluck Kaffee zu trinken, mein Mund ist von dem vielen Sprechen schon ganz trocken. "Eine zweite Analyse war nicht möglich, denn man tauschte die Proben heimlich aus und ließ meine Messergebnisse verschwinden. Und einer neuen Praktikantin glaubte natürlich niemand. Am nächsten Tag wurde mein Praktikum ohne weitere Erklärung vorzeitig beendet, trotzdem mit einem Spitzenzeugnis. Das Ganze hat mir unglaublich viel verbaut..."

 

Ich wirke für einen kleinen Moment gedankenverloren bevor ich mit meinem Bericht fortfahre. "Und nun erzählt mir Dr. Leem, dass sich dieser Vorfall wiederholt hat. Ich kenne keine Details, ich weiß nur, dass die Person wohl verschwunden ist. Sein Auto wurde gefunden, aber keine Leiche. Und dass er..." ich blicke in die Runde "... sogar eine Kreatur stahl, die in unser stillgelegtes Labor gebracht werden sollte. Nun ja... den Tumult haben wir am Freitag alle mitbekommen..."

 

ich schüttle kurz meinen Kopf, vermutlich hatte ich bei meiner Entdeckung Glück so glimpflich davon gekommen zu sein, dann fixiere ich wieder Herrn Pierce. "Mit Informationen werde ich ihnen dienen können. Ich wurde von meiner Arbeit hier für diesen Auftrag freigestellt, da mich das Ganze auch irgendwo selbst betrifft, somit kann ich mich dem voll widmen. Aber was hat es mit dieser Probe auf sich? Und wissen sie irgendetwas über diese Kreatur?"

 

Ich habe nur gesehen, was dieses Zeug anrichten kann - was er damit nur meint?

Edited by Ele
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Vivian Chandler

- Zymvotek -

 

Ich höre alles sehr interessiert zu.

Das erinnert mich ein wenig an was, was mir passierte, als ich den stinkreichen Manager erwischt hatte.

Diskreditierung, Kündigung, Spott.

Ich nicke leicht.

"Das was Sie uns sagen, ist auch etwas was wir irgendwo gelesen haben. Das Leben, ohne Kohlenstoffverbindungen...Sowas wie, Verzeihung, organisches Leben, ohne organische Verbindung, richtig?"

Ich seufze.

"Die Proben kommen aus einer Farm. Die Pflanzen die da wuchsen waren absolut...unnatürlich, sozusagen"

Sie singten!

"Wir haben gehofft, diese Proben würden uns helfen, besser zu verstehen, was wir gesehen haben"

Edited by Nyre
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