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Prolog und Anpassungen zum "Bestien"-Präludium


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Liebe Mitermittlerinnen und Mitermittler, 

 

Im Rahmen meiner bald beginnenden "Bestien"-Spielrunde, haben sich bei mir einige Fragen ergeben, bei deren Beantwortung ihr mir hoffentlich helfen könnt.

 

1) Vor Kurzem habe ich mir die drei Bände der Kampagne "Die Bestie" gekauft und wollte in nicht allzu ferner Zeit starten. Einige meiner Spieler möchten jedoch ein, zwei Szenarien im Bannkreis des Ersten Weltkrieges spielen, bevor es - außer in abgefahrenen Retrospektiven - mit Blick auf das Startjahr der Bestie vermutlich nicht mehr zu ähnlichen "Spielerfahrungen" kommen wird. 

 

Um diesen Wünschen gerechtwerden zu können, habe ich mich bereits ein wenig umgehört und bin zu dem Entschluss gekommen, die Szenarien "Schwarzer Sand" (Cthulhu Deutschland - Niemandsland), "Ein Sommenachtsalptraum" (ebd.) und ggf. "Dunkler Sommer" (Cthulhus Ruf Nr. 6) vorzuschalten. Nun habe ich beim ersten - sehr beeindruckten - Schmökern im Präludium gesehen, dass die Ermittler im zehnten Kapitel exakt den Ort erkundschaften, den sie im "Schwarzen Sand" "besuchen". 

 

Hat jemand von euch mit beiden Publikationen Erfahrungen gemacht oder gar beide schon einmal miteinander vernetzt? Für Hinweise, Tipps oder der Warnung vor logischen Stolperfallen wäre ich sehr dankbar. 

 

2) Ferner würde ich gerne - da es ja auch im 6. Cthulhus Ruf angemerkt wurde - die "Szene: Kolonialausstellung" gerne narrativ logisch in eines der Bestie-Szenarien einfließen lassen. Fiele jemandem schon ein angemessenes Szenario dafür ein?

 

3) Eine letzte Frage noch, dann bin ich auch schon wunschlos glücklich. Wenn die Ermittler wegen des "Startschusses" in Form des Szenarios "Schwarzer Sand" deutscher Nationalität sind, erscheint es ja auch sinnvoll, den narrativen Kern des Szenarios aus den Staaten in die Weimarer Republik zu verlegen. Auch hier: Hat jemand Erfahrungen mit möglichen Stolpersteinen?

 

Ganz herzlichen Dank schon einmal im Voraus!   

 

Nachträgliche Gedankengänge ( prinzipielle Klärung von Posten #1 und #3 :-) )

 

Gestern Abend kamen mir noch die ein oder anderen Gedanken, wie man die vorliegenden Probleme sinnvoll lösen, bzw. den überwiegenden Ansprüchen der Spielgruppe gerechtwerden könnte. Da ich gelesen habe, dass einige in diesem Forum ähnliche Probleme, bzw. Bedenken bzgl. des Spielens von mehreren Ermittlern haben, möchte ich hier kurz meinen Lösungsansatz präsentieren. 

Für Anmerkungen und Impulse bin ich natürlich erneut sehr dankbar! :)

 

Meine Spielgruppe wird ihre "Kern-Ermittler" vor dem Beginn des 1. Szenarios (Schwarzer Sand) entwerfen. Da die Spieler zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass sie wegen der Kampagnenstruktur mehrere Ermittler entwerfen werden müssen, ist davon auszugehen, dass die hier konstruierten Charakterkonzepte zugleich die "Lieblingscharaktere" der Spieler darstellen. Aus diesem Grunde werde ich bemüht sein, diesen Ermittlern eine zentralere Rolle als "Storyaufreißer" zukommen zu lassen. Hier wird ein mögliches Problem bereits gelöst. Die deutschen Ermittler zwischen WK-Prolog und Start des Präludiums zur Ausreise nach Amerika genötigt. Genaueres in den folgenden Zeilen dazu. 

 

Szenario #1: Schwarzer Sand (Cthulhu Deutschland - Niemandsland)

Die deutschen ( in diesem Falle ostwestfälisch-lippische Ermittler - damit ist klar, woher wir kommen :-) ) nehmen an der Hochzeit des Kolonialoffiziers Sax als Gäste teil. Ich bin mir nicht sicher, ob die Namensähnlichkeit zum dt. Hochmeister der Janus-Gesellschaft von den Autoren gewollt war, doch spielt er mir hier sehr positiv in die Karten. Das Szenario läuft strukturell identisch ab. Einzig einige NPCs werden in den ersten Szenen hinzugefügt, deren Tragweite die Ermittler jedoch noch nicht ahnen können. Bei der Hochzeit haben sich einige zentrale Würdenträger der Gesellschaft versammelt, die hier einen "ersten Blick" auf die Ermittler werfen können. Ferner führen einige dieser Charaktere später zu dankenswerten "Aha-Effekten", wenn sie von den Spielern als "rote Fäden" erkannt werden. 

Mit Blick auf die Redundanz des afrikanischen Settings der Stadt G'harne, habe ich mich dazu entschlossen, die Ermittler bereits hier auf Überreste einer mittelalterlichen Expedition stoßen zu lassen. Inspiriert wurde ich hier von der groben Story des Films "Das Jesus-Video". Denkbar wäre, dass die Ermittler Relikte finden, die sich auf etwa die Familiennamen ebendieser zurückführen lassen bzw. sehr starke linguistische Ähnlichkeiten aufweisen. 

Problematisch ist nunmehr noch die "Rückreise" aus den umkämpften Schutzgebieten. Hier werde ich auf einen Lösungsvorschlag der Autoren zurückgreifen - den Blockadebrecher. Die Offizier und Besatzung sind keine anderen als Mitglieder des Ordo Teutonicus, die selbst in und um G'harne forschten, nun jedoch aus Patriotismus und neuer Order ihres Hochmeisters nach Frankreich beordert wurden. 

Zurück in Detmold im Fürstentum Lippe werden die Ermittler prompt zum Kriegsdienst eingezogen und dienen im fürstlichen Regiment 55 als Offiziere - dank der einen oder anderen janobitischen Einflüsse auf die oberste Heeresleitung. 

 

Szenario #2: Ein Sommenachtsalptraum (Cthulhu Deutschland - Niemandsland)

Das Szenario läuft wie geplant ab. Hier erhalten die Spieler die gewünschte Möglichkeit, auch einmal im direkten Weltkriegssetting spielen zu können. Für das Nachfolgeszenario ist es nur wichtig, hier einen weiteren NPC einzufügen, der weder mit dem Ordo Teutonicus wissentlich kooperiert, noch eine allzu tragende Rolle hat. Nach kurzer regionalhistorischer Recherche fiel hier meine Wahl auf Adolf Schaumburg zur Lippe, der im lippischen Thronstreit Fürst Leopold unterlag. Frustriert und gedemütigt kämpft er nun in Frankreich an der Somme im Regiment 55 (nicht ganz historisch korrekt), wo er zeitlich passend (allerdings vom Ort nicht ganz korrekt) auch 1916 sterben wird. 

 

Szenario #3: Dunkler Sommer (Cthulhus Ruf #6)

Das Szenario läuft wie geplant ab. Die Ermittler stoßen hier allerdings nicht auf den vorgefertigten Soldat, sondern auf den verstorbenen Adolf Schaumburg zur Lippe. 

Die Ermittler machen sich in das noch beständig feindselige Frankreich auf und werden später in dem szenarienschließenden Keller von der französischen Militärpolizei aufgegriffen, die in Wirklichkeit eine Abteilung der Janus-Gesellschaft ist und die vorangegangenen Aktivitäten des Ordo Teutonicus untersucht. Hier treffen die Ermittler erstmals auf einige Gäste der Hochzeitsgesellschaft in Form von Helen Joncour und ihrer Leibwache Karim (Vgl. Band Janus-Gesellschaft). Durch einen anonymen Helfer (Fürst Leopold zur Lippe, Janus-Mitglied) werden die Ermittler jedoch freigelassen und erhalten freies Geleit zurück nach Deutschland. 

 

Szenario #4: Kaisergeburtstag (Cthulhu - Die Janus-Gesellschaft)

Der anonyme Helfer und späterer Wegbereiter für die Aufnahme in die Janus-Gesellschaft, Fürst Leopold zur Lippe, bittet die Ermittler, das Mysterium dieses Szenarios aufzudecken. Hier in Lippe gibt es einige "alte" Sanatorien, die sich perfekt in die Handlung einbetten ließen, weswegen auch hier der Handlungsort von München nach Lemgo / Detmold verlagert wird. 

Zum Szenarienende eskaliert die revolutionäre Stimmung in Lippe immer weiter. Die "merkwürdigen" Machenschaften der Ermittler ziehen weite Kreise in der Bevölkerung, was sich die extremen Splittergruppen zunutze machen und gegen das - abgesetzte - Fürstenhaus weiter revoltieren. Leopold setzt seine janobitischen Verbindungen ein, um den Ermittlern die Ausreise aus der maroden Weimarer Republik zu ermöglichen. Somit kann das amerikanische Setting der "Bestien-Kampagne" gewahrt werden.

Hier werden die Ermittler je zwei neue Ermittler entwerfen dürfen, die sie mit der Einführung in die Gesellschaft kennenlernen. Bei dem einen Ermittler handelt es sich um einen Mentor, dessen Nationalität frei gewählt werden kann. Bei dem anderen handelt es sich um einen "Schleuserhelfer", der entweder Engländer oder Amerikaner (mit Blick auf das Indien-Szenario der Beste) ist. 

 

So haben die Spieler spielerisch und narrativ nachvollziehbar zwei weitere Ermittler erstellt, die zugleich untereinander und stark mit den vorangegangenen Ermittlern vernetzt sind. 
Edited by SvenOdinsson
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Hat jemand von euch mit beiden Publikationen Erfahrungen gemacht oder gar beide schon einmal miteinander vernetzt?

Habe nur die Niemandslande (als SL) gespielt.

Es handelte sich um eine militärische Kampagne, die mit dem Abenteuer "New Eden" begann und an welches die drei Abenteuer aus Niemandslande anknüpften.

Ein Charakter von vier hat überlebt.

 

Vier (militaristische) Abenteuer als "Intro" für die Bestie zu nehmen halte ich daher schon für Stolperstein genug - bleibt doch die Vermutung im Raum, das es eh schon schwer genug wird die Bestie zu überleben, geschweige denn mit weiteren zum Teil schnell tödlich (oder im Wahnsinn) endenden Abenteuern als "Vorspiel". ;)

 

Aber wenn deine Gruppe das so will: Viel Glück. ;)

Edited by Raven2050
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Du hast Recht :)

Wäre es eine Alternative die beiden mittleren Szenarien zu streichen und quasi die Überfahrt zu dem "Behördenkonflikt", der dann im Kaisergeburtstag aufgegriffen wird, zu machen? Mit Blick auf die Gruppenbildung für die Bestie ist gerade der Kaisergeburtstag mit seiner Janus-Einführung für meine Planung sehr wichtig. 

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Wenn ich mal abwäge, wie viel du ändern musst, wenn du die bestie nach deutschland verlegst und wie es umgekehrt wäre, würde ich dir empfehlen, einfach den prolg entsprechend umzuändern, damit das mit Amerikanern / Briten gespielt wird. Und kaisergeburtstag könntest du wohl auch nach Boston verlgen (dort gibt es die JG doch ebenfalls).

 

Nur als Idee.

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"Ein Sommenachtsalptraum" ist vermutlich das "beste" Abenteuer in Bezug auf den ersten Weltkrieg, da hier der Schrecken der Grabenkriege sich extrem anschaulich manifestiert.

Schwarzer Sand spielt ja eher an einem "Nebenschauplatz", so das die SC relativ wenig vom WK mitbekommen.

Zu "Dunkler Sommer" kann ich nichts sagen, weil nicht gespielt.

 

Wenn du also die volle Dröhnung Westfront haben möchtest, solltest du Sommenachtsalptraum spielen.

Schwarzer Sand ist da ja eher ein "Nebenschauplatz", der kolonialistisches Flair und weniger den Weltkrieg als "aktives Erlebnis" aufgreift.

Vom gesamten Spiel / Atmosphäre fand meine Gruppe übrigens den Sommenachtsalptraum deutlich besser.

 

PS: Wenn du Heikos Beitrag folgst, sollte man das Abenteuer natürlich mit alliierten Soldasten spielen und entsprechend anpassen. ;)

Edited by Raven2050
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