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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 1: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 00:27 Uhr


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Mit einem letzten Klacken schloss sich der geräumige Kofferraum. Wenige Momente später sprang der Motor des Fahrzeuges an und knirschend verließ das Taxi die Einfahrt. Trotz der Uhrzeit brannte noch ein kleines Licht im Eingangsbereich des Hotels. Die Türe war geschlossen, doch ließ ein Klingelzug vermuten dass man jederzeit mit Hilfe rechnen konnte. Die Luft war noch warm genug damit es einem nicht fröstelte, doch nach den Offenbarungen und Spannungen im Zug merkten die Anwesenden doch langsam wie Körper und Geist sich nach Ruhe sehnten. Die letzte Stunde waren doch sehr aufwühlend für die Helden von Plauen. So war man dann schlussendlich froh, als der Zug im Bahnhof ankam und man mit einem Taxi zum Hotel "Bayerischer Hof" fuhr. Es kam den Männern und der jungen Frau vor als hätte man die Buchung in diesem Hotel in einem anderen Leben getätigt. Damals als man sich in Berlin kennen gelernt hatte, schien die Welt eine andere zu sein.

 

 

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Es dauert nicht lange, dann kann man durch den gläsernen Eingangsbereich einen jungen Mann kommen sehen. Ein modisch geschnittener Anzug und ein gutes Aussehen sowie der gemessene Gang zeugten von guten Geschmack und Stil. Er öffnete die Türe, lächelte der jungen Dame charmant zu und fragte in die Runde: "Herr Tierzek wenn ich mich nicht irre, oder?" Das Lächeln des Mannes wirkte offen und zuvorkommend (und das zu dieser unheiligen Uhrzeit).

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"Dies ist korrekt - und meine Begleiter. Ich hoffe, das die späte Stunde Ihnen nicht zu viele Umstände macht. Leider sind lange Reisen meist auch mit einer späten Ankunftszeit verbunden. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn wir auch noch bei Ihnen Speisen könnten und Ihren Fernsprecher gebrauchen dürften."

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Der junge Mann verbeugt sich. "Gewiss, kommen Sie herein und nehmen Sie im Salon Platz. Wir werden die Koffer auf die Zimmer bringen lassen. Eine Fernsprecherzelle finden sie im Foyer auf der linken Seite hinter dem Vorhang. Wenn Sie mir folgen würden....?"

 

Damit würde er euch in den Salon führen, während der Rudolf zum Fernsprecher bringt. Im Salon stehen Getränke bereit, eine Mahlzeit soll nicht lange auf sich warten lassen....

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Ich folge den anderen in den Salon, suche einen gemütlich aussehenden Tisch und ziehe Katharina einen Stuhl heraus, lächle sie an und füge ein verschmitztes "Mademoiselle" hinzu.  Nachdem sie Platz genommen hat gehe ich zu den Getränken. "Was darf ich servieren, die Herrschaften?" Ich schenke jedem ein Glas mit dem gewünschten Getränk ein und setze mich dann mit einem Glas Wasser zu meinen Freunden. Dann werde ich wieder ernst.

 

"Vor einer Ewigkeit sind wir aufgebrochen - jetzt endlich sind wir hier. Ich bin sehr gespannt was es mit diesem Artefakt auf sich hat." Ich fasse die Informationen nochmals kurz für alle zusammen, um unsere Gedanken weg von Plauen und der Gefahr durch Erichs alte Spießgesellen zu lenken. 

 

Sobald Rudolf wieder zu uns gestoßen ist wende ich mich an ihn. "Wie sieht es aus, wie geht es morgen weiter?"

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Das Telefon klingelte nur wenige Male, dann ertönte die müde Stimme des Barons. Es hatte den Anschein als hätte er neben seinem Telefon geschlafen. Auf Rudolfs Frage lächelte er am Hörer. "Mein alter Freund, die Ereignisse haben dich wohl etwas paranoid werden lassen. Sofern du noch nicht über die Gabe der Telepathie verfügst, bleibt uns ein Gespräch über diesen Apparat nicht erspart. Erzähl, wie ist die Lage bei euch?"

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"Angespannt ... aber bei Dir ist ja wohl auch einiges los. So schnell bist Du nur am Telefon, wenn es Ärger Du Ärger erwartest."
Zünde mir eine Zigarette an:
"Es kann sein das wir es bald sehr handfest mir irdischen Mächten zu tun bekommen. Es gibt eine kriminelle Vereinigung, die uns das Relikt abnehmen will. Sie soll nicht zimperlich sein, was die Wahl der Methoden angeht. Das Gute ist das wir nun davon wissen. Erich Schmidt gehörte zu dieser "Bande". Aber durch die Ereignisse in Plauen konnte er das nicht mehr. Er hat sich uns anvertraut. Viel weiß er allerdings nicht über die Hintermänner."

Sauge an meiner Zigarette.

"Das hätte er nicht tun müssen. Für sein Leben wäre es viel gesünder gewesen bei dem alten Plan zu bleiben. Aber er hat sich für uns entschieden. Daher will ich drei Dinge erreichen:

a) Das wir alle heil aus der Sache heraus kommen.

B) Das wir das Relikt behalten und auswerten können

c) Das die Hintermänner unschädlich gemacht werden. Wenn ich die richtig einschätze können diese es sich vom Ruf nicht erlauben einen Plan aufzugeben. Solche Idioten sind gefährlich, das Sie glauben jedes Mittel wäre recht, da sie sonst an Macht und Ansehen einbüßen würde. In meinen Augen eine gefährliche Mischung. Leider lässt uns das in der Konsequenz nur zwei Wege offen.

 

I) Das Relikt abgeben, wahrscheinlich "kostenlos"

II) Die Hintermänner "kalt" stellen.

 

Was sollen wir tun?"

 

Ich wiederhole noch mal alles was Erich zu uns im Abteil gesagt hat.

 

"Wie weit sollen wir gehen? Was ist bei Dir los, können wir von hieraus helfen?"

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Nachdenkliches Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann das typische Geräusch einer Person, die gierig an einer Zigarette zieht. "Mein lieber Freund, ohne dich jetzt überrumpeln zu wollen, aber.....", Rauch wird ausgestoßen, "...wäre es nicht das Beste, wenn man die Polizei informieren würde? Um Herrn Schmidt würde es mir nur wenig Leid tun, Wesensänderung hin oder her, denn er hat euch in Lebensgefahr gebracht! Ich mache mir Sorgen um dich. Solche kriminellen Organisationen sind sehr gefährlich. Die gehen über Leichen, aber was erzähle ich dir. Die Welt wäre ein besserer Ort ohne dergleiche Elemente!"

 

Pause

 

"Nicht nur um dich, um euch alle mache ich mir Sorgen. Du sprichst so als ob ihr viele Möglichkeiten hättet." Ein Stirnrunzeln. "Was meinst du mit "kalt stellen? Das hört sich für mich an als würdet ihr einen sehr gefährlichen Pfad begehen? Wie kann ich dir dann sagen, wie weit ihr gehen sollt?"

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"Was soll den die Polizei bringen? Die werden uns kein Wort glauben, die wollen Beweise und wenn es dafür keine Dienstvorschrift gibt passiert nichts. ok es gibt Ausnahmen, aber die ... " ein Schluchzen bricht sich aus meiner Kehle bahn ... "sind selten."

Ein heftiger Heul-Krampf schüttelt mich.

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"Rudolf? RUDOLF? Was ist denn los bei dir?" versucht der Baron zwischen den Schluchzattacken herauszufinden. "Bei Gott, ihr könnt doch nicht einfach genau so kriminell handeln wie diese Halunken! Dann findet Beweise, um Himmels Willen!" flucht der Mann am anderen Ende der Leitung. Der Baron konnte noch nie gut mit Menschen umgehen die hemmungslos vor ihm weinten. "Aber jetzt beruhige dich erst einmal. Zünd dir ne Zigarette an, trink noch einen Cognac und leg dich danach ins Bett. Du brauchst Ruhe, mein Freund." Der Baron klingt schon wieder versöhnlich. "Vergiss nicht, wofür diese Reise diente, ja? Wir haben das groß in der Presse verkündigt, dass du und dein Team in meinem Namen und Auftrag handelt. Es soll jetzt nicht allzu egozentrisch wirken, aber ich will nicht, dass irgendwelche krumme Taten mit mir in Verbindung gebracht werden. Nicht jetzt, nicht zu diesem Zeitpunkt. Die Fusion erweist sich als härterer Brocken als gedacht, meine Geschäftspartner......"    Ausatmen     "....handel einfach in unser aller Interesse. Passt auf euch auf!"

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Hole tief Luft ... "Ja Du hast natürlich recht. Ich musste nur an Kommissar Hoffmann denken ... bitte entschuldige, es kam einfach über mich."

Man hört das klicken des Feuerzeuges.
"Ich will nur nicht noch jemanden verlieren. Das Problem das ich sehen ist, das uns das so leicht keiner glauben wird. Es ist ja nun so das wir nicht wissen, wer der Feind ist und selbst wenn wir einen Handlanger ... oh das bringt mich auf eine mögliche Idee ... Kennst Du einen vertrauenswürdigen hohen Beamten hier unten?"

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"Einen hohen Beamten?" fragt der Baron erstaunt. "Nein, in Bayern sind meine Kontakte längst nicht so gut......aber vielleicht lässt sich ja was arrangieren. Aber zuerst sagst du mir warum du fragst. Nicht, dass ich dir nicht vertrauen würde, aber du scheinst mir derzeit etwas angespannt zu sein. Also, erzähl von deiner Idee!"

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"Ich kenne einen extrem talentierten Restaurator, respektive Künstler hier in der Nähe ... in Freising kennen."

Tippe mir etwas auf die Unterlippe, dann ziehe ich an der Zigarette ...

"Ich dachte wir lassen einen Kopie stehlen und lassen die Diebe verfolgen ... wenn die Polizei das schafft wäre das sehr erstrebenswert.

Gleichzeitig ließe uns das Zeit das Relikt nach Berlin zu bringen. Wir wären aus der Schusslinie, das Relikt ist in Sicherheit und mit etwas Glück landen die Verbrecher hinter Gittern."
Ziehe an der Zigarette

"Dabei fällt mir nur folgende Worte von Helmuth von Moltke ein: "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt."

Ich hoffe das der Plan dennoch aufgeht. Man fängt nach dem ... allem ... nur zu leicht an zynisch zu werde. Bitte entschuldige meinen Ausbruch, ich habe mich gehen lassen. Es tut mir Leid, das Du das miterleben musstest ... aber vor den anderen kann ich doch keine Schw .... Du weiß schon ich muss doch für die anderen da sein. Ich bin körperlich kein Vorbild, so muss ich das doch irgendwie ausgleichen. Das ist aber nicht immer aufrecht zu erhalten. Ich mag mir gar nicht Deine Position vorstellen. Normalerweise halte ich Adel für überbewertet, eine Laune der Geburt, nichts weiter ... bei Dir ist das anders, Deine Haltung und Deinen Taten adeln Dich."

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