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Hallo zusammen,

 

ich überlege momentan, welche Regeln man am besten für Cthulhu benutzen kann, da ich bei den offiziellen Regeln das Gefühl habe, dass die irgendwie ungerecht sind. Ich will gar nicht näher drauf eingehen, weshalb ich das denke, heir nur ein Beispiel: Wenn man einen relativ niedrigen Wert in einer Fähigkeit hat (vielleicht um die 35 %), ist man bestimmt kein kompletter Anfänger auf dem Gebiet, wird aber dennoch relativ häufig bei Aufgaben versagen, die nicht erleichtert sind. Deshalb schaue ich mich momentan nach Alternativen um und bin bei den Savage Worlds Regeln stecken geblieben.

Wie findet ihr diese? Habt ihr schon einmal mit denen gespielt und könnt sie empfehlen? Ich habe das Gefühl, dass sie etwas an Charaktertiefe vermissen lassen und das Stabilitätssystem nicht so gut ist, wie das eigentlich bei Cthulhu. Was meint ihr dazu?

 

Falls das Thema hier falsch ist, verschiebt es doch bitte.

 

Liebe Grüße

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Da sprichst du von Realms of Cthulhu. Spielmaterial dazu - wie auch eine deutsche Kurzübersetzung - findest du hier:

https://www.chaotisch-neutral.de/spielmaterial/realms-of-cthulhu/

 

In Kürze: Savage Worlds ist einfach und schnell, bietet aber nicht den kleinen Horror bzw. den kleinen Schrecken. Wenn du damit leben kannst, dass die Chars nicht diese feine Abwärtsspirale durchlaufen, sondern im Wesentlichen gesund oder gleich wahnsinnig sind, dann mag das passen.

 

RoC ist offiziell nur auf Englisch erhältlich. Hinzu kommt dann natürlich noch der ganze Aufwand für die Konvertierung der Abenteuer.

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BRP gibt für mich maximale Stimmung mit Fokus auf der Geschichte.

 

Savage Worlds mag ich sehr gerne, wollte es aber immer lieber als System spielen; sprich die ganzen Möglichkeiten nutzen, die man da hat (Proben, spezielle Proben, Action, Kämpfe, ...). Daher sind meine Versuche Cthulhu-Abenteuer mit SW zu spielen immer irgendwie gescheitert bzw. waren sehr durchwachsen (Kreuzzüge"kampagne" und Gaslicht-Abenteuer).

 

Bei den Problemen, die du bei BRP nennst, würde ich eher "lediglich" an den Systemstellschrauben drehen, also: Start-Fertigkeitspunkte erhöhen oder Proben häufiger erleichtern oder Proben nur noch für Zusatzinfos/-boni o. ä. verlangen aber grundsätzlich schon ab einem gewissen Wert bestehen lassen ...

 

Sonst vielleicht noch TP erhöhen oder einfach mit Schicksalspunkten/Bennies/wie man die Dinger auch immer nennen will spielen, dann kann man auch mal eine Probe wiederholen und so die Chance erhöhen.

 

Im Endeffekt kommt es stark darauf an, was du von einem System erwartest bzw. welchen Spielstil du suchst (Pulpig=SW, Puristisch=BRP, beides nur mein Empfinden). Wenn du das weißt, kannst du dir das passende aussuchen (hier liegt natürlich ein Vorteil von SW, dass man relativ viel vom System aus anpassen kann - hat aber bei mir - wie gesagt - dennoch nichts daran geändert, dass die Stimmung nicht wie gewünscht aufkam ;)).

Edited by 123
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Bei den Problemen, die du bei BRP nennst, würde ich eher "lediglich" an den Systemstellschrauben drehen, also: Start-Fertigkeitspunkte erhöhen oder Proben häufiger erleichtern oder Proben nur noch für Zusatzinfos/-boni o. ä. verlangen aber grundsätzlich schon ab einem gewissen Wert bestehen lassen ...

Läuft bei uns genauso. Wir würfeln nur unter Druck (Zeit, Stabi-Verluste usw.) oder wenn es wirklich eine ungewohnte Umgebung ist oder sowas. Ansonsten spielen wir sehr würfelarm, der Charakter muss nur den Wert vorweisen können, damit das fair und ausgeglichen bleibt. Aber die Geschichte / Stimmung lassen wir uns nie durch irgendwelche Würfe "kaputt" machen. Zudem, Dinge die gefunden / bestanden werden müssen scheitern ja nicht an einem Wurf. "Oh, Verborgenes Erkennen nicht geschafft? Schade, dann sind wir fertig, ihr findet den Hinweis nicht".

 

Wir verteilen z.B. 100 Punkte auf die Attribute, ganz nach belieben der Spieler, berechnen die 100%-Punkte für Hobby und Berufsfertigkeiten. Diese dürfen dann beliebig verteilt werden, als Summe. So bekommt jeder genau den Charakter, den er haben will. Falls die Punkte bei einem körperlich starken Char dann nicht reichen (für entsprechend passende Skills), dann ist es allen egal, wenn der noch 50% mehr verteilt. Klappt natürlich nur in einer Gruppe wo alle fair Charaktere bauen. So kommt es z.B. auch vor, dass Chars mit hohen BI und IN Werten dann %-Punkte verfallen lassen, sobald der Charakter sich "stimmig" anfühlt. So sparen wir uns weitere Systeme und Regeln zu testen, können die Vorzüge des BRP nutzen und die Tödlichkeit und die Chance zu Scheitern wird da nur bedingt beeinflusst. Die Würfel machen bei den wichtigen Würfen doch eh meist was sie wollen ;)

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Die Erfolgswahrscheinlichkeiten bei RoC/SW für einen Wildcard mit einer Fertigkeit W4 eine Probe zu schaffen, liegen bei 63%. D.h. das System startet schon einmal mit Charakteren, die bei normalen Proben immer 2/3 Chance und mehr haben werden. Dies führt aber auch dazu, dass die Spieler ihre Charaktere plötzlich nicht mehr so differenziert empfinden. Das Ausfüllen einer Nische ist bei RoC extrem schwierig, weil es zum einen nicht so viele Fertigkeiten gibt und diese dann quasi immer bei 2/3 Chance starten.

 

Dies hat in unserer Runde nach einigen Spielen zu deutlicher Kritik am System geführt.

 

Es gibt noch einige andere Schwierigkeiten am RoC-System (Stichwort Interessen, die im Wesentlichen Wissenwürfe obsolet machen).

 

Das Sanity-System ist eigentlich sehr stimmig. Es funktioniert wie das Wunden-Systemen. Jedoch kann man mit RoC nicht den Grusel abbilden, der bei CoC einem Verlust von 0/1 oder 1/1W4 STA-Punkten entsprechen würde.Bei RoC passiert bis zum Punkt, an dem der Mentale Schaden die Stabilität überschreitet, nichts. Kein Zucken, kein Aufschrei. Dann kann der Spieler den Wahnsinn noch Abschütteln. Erst wenn das nicht gelingt und der Charakter wirklich einen oder mehr Punkte Wahnsinn erhält, passiert etwas. Alternativ muss man über die Angst-Regeln gehen.

 

Alles in allem gut für pulpige Action mit Horroreinschlag, aber nicht gut für den feinen Wahnsinn. :-)

 


Beispiel: Wenn man einen relativ niedrigen Wert in einer Fähigkeit hat (vielleicht um die 35 %), ist man bestimmt kein kompletter Anfänger auf dem Gebiet, wird aber dennoch relativ häufig bei Aufgaben versagen, die nicht erleichtert sind. Deshalb schaue ich mich momentan nach Alternativen um und bin bei den Savage Worlds Regeln stecken geblieben.

Wie findet ihr diese? Habt ihr schon einmal mit denen gespielt und könnt sie empfehlen? Ich habe das Gefühl, dass sie etwas an Charaktertiefe vermissen lassen und das Stabilitätssystem nicht so gut ist, wie das eigentlich bei Cthulhu.

 

 

Edited by Case_Undefined
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P.S.: Der erste Kampf mit einem Wildcard als Gegner war für die Spieler derart frustrierend, dass die Situation fast ins Lächerliche abdriftete. Im Abenteuer Suite 608 kam es zu einem Schusswechsel mit einer Person. Den drei Spieler/innen wurde vorher übel zugesetzt. D.h. sie waren so richtig in Stimmung, sich um diesen Kerl zu kümmern. Nach etlichen Minuten (gefühlt bestimmt 30-40 Minuten Realzeit), in der die betreffende Person immer wieder durch das Hotel flüchten konnte, traf einer der Spieler signifikant mit seiner Pistole. Im Ergebnis konnte die Wunde jedoch abgeschüttelt werden und die Verfolgung ging weiter. Das Ende vom Lied war, dass man dem armen und zu diesem Zeitpunkt unbewaffneten Kerl später unehrenhaft in den Rücken schoss.

 

Will sagen, was cool bei Indiana Jones ist, muss nicht cool für jeden sein.

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Nun ich mag dann einmal meinen Hut für Trail of Cthulhu in den Ring werfen. Das System betont mehr den Investigativen Teil.

 

Was genaues kann ich dazu aber leider nicht sagen. Das Buch habe ich mir vor einem Jahr auf der RPC gekauft und kam noch nicht dazu damit zu spielleiten.

Du könntest dich aber sehr gut mal an purpletentacle wenden. Der Leitet gerade eine Berge des Wahnsinns Kampagne mit Trail of Cthulhu.

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Du könntest dich aber sehr gut mal an purpletentacle wenden. Der Leitet gerade eine Berge des Wahnsinns Kampagne mit Trail of Cthulhu.

 

Klar gerne. Bei Fragen, einfach fragen  :D Leider hat das System nicht so viele Freunde hier, da mach ich gerne etwas Werbung  B)

Edited by purpletentacle
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