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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 2: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 09:44Uhr


grannus
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Ein neuer Tag, die Sonne scheint bei angenehmen Temperaturen. Doch können die Helden von Plauen die drohenden Gewitterwolken in ihrem Innern verdrängen? Im Salon wartet ein exquisites Frühstück und herrlich duftender Kaffee. Während die restlichen Gäste mal mehr oder weniger fröhlich ihre Gespräche führen, gehen Kellner umher um die Wünsche eines jeden Einzelnen zu erfüllen. Frisch frisiert gelangen die Dame und die Herren in den Salon und werden an ihren Tisch gebracht. Die Nacht schien kurz gewesen zu sein, dem ein oder anderen stehen die Sorgenfalten zu Gesicht....

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Ich setze mich an den Tisch, nicke in die Runde und reiche verdeckt Eduard einen Zettel und gebe ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, das er den Zettel dann weiterreichen soll.

Zettel:
Mir sind in der Nacht aus meinem Portemonnaie Münzen geklaut worden. Wir sollten vorsichtig sein.
Hat einer von Euch was bemerkt?

Wir / Ich treffe mich mit Karl in ca. 2 Stunden im Cafe Ruby, dass soll man gegenüber vom Hotelgarten aus sehen können.
Brauchen wir einen Ablenkung? Jemand sollte beobachten, ob Jaques und ich verfolgt werden.
Rudolf

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"Ich denke, ich werde mich nach dem Frühstück erst einmal etwas in diesem wunderschönen Hotelgarten entspannen. Rudolf, ich glaube du und Jacques habt noch etwas zu tun. Wahrscheinlich habt ihr nichts dagegen, wenn ich dann später wieder zu euch stoße."

 

Wenn man das Café vom Garten aus sieht ist das die perfekte Position. Eine Zeitschrift, ein Kaffee, eine Dame, die es sich gemütlich macht. Das wird niemandem weiter auffallen. Ich hoffe nur Rudolf versteht diesen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl. Aber natürlich wird er das, er ist ja ein äußerst kluger Mann.

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Ich nehme den Zettel, lese ihn, und schiebe ihn dann zu Erich.

 

"Ruh dich ruhig ein wenig aus, die Anreise war anstrengend." antworte ich Katharina.

 

Als die Worte gesprochen sind wird mir die bittere Doppeldeutigkeit erst richtig bewusst. Aber dank der Bandagen bleibt meine Miene unergründlich. 

 

Dann widme ich mich wieder dem Essen.

 

Meine Geldbörse habe ich nicht überprüft, auch sonst nichts. Aber das hat Zeit bis nach dem Essen. Aus den Augenwinkeln beobachte ich aber das Personal ob jemand ein zu starkes Interesse an uns hat. Oder vielleicht einer der Hotelgäste.

Edited by Dark_Pharaoh
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Katharina wirft Jacques einen zuerst verwirrten und dann überraschten Blick zu, als dieser von der Anreise spricht. Wenn es nicht so tragisch wäre würde ich jetzt beinahe Lachen...

 

Dafür nutzt die Reporterin die Gelegenheit um ihre Handtasche zu öffnen, einen kurzen Blick in den Handspiegel zu werfen, ob die Frisur noch sitzt und bei der Gelegenheit in ihre Geldbörse zu schauen, ob auch bei ihr etwas fehlt.

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Nachdem das Frühstück beendet ist verabschiede ich mich kurz, überprüfe mein Zimmer und mein Geld. Auch die Angestellten des Hotels waren normal.

 

Nichts fehlt. Seltsam. Wer entwendet nur ein paar Münzen? Und warum? Oder hat sich Rudolf einfach getäuscht? Die Belastung war für den kleinen Kurator mit Sicherheit auch zu viel, möglicherweise sieht er gerade einfach Gespenster und hat ein Trinkgeld oder so etwas vergessen.

 

Ich kehre nach unten zurück und werfe einen Blick auf die Uhr. "11 Uhr, dann wollen wir mal Rudolf."

Edited by Dark_Pharaoh
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Ich gehe etwas später als Jacques auch hoch zu meinem Zimmer. Überprüfe meine Wertsachen. Da fehlt gar nichts.

 

Ich atme aus. Ich werde paranoid. Diebe in Hotels gibt es immer. Da wird ein Zimmermädchen lange Finger machen. Die klaut sicher nicht überall, sonst fällt es auf - deshalb auch nur die Münzen und nicht gleich die ganze Börse. Gar nicht schlecht...  Vielleicht bildet sich Rudolf das nur ein. Vielleicht habe ich ihn mit meiner Beichte so beunruhigt, dass er jetzt in jedem Schatten vermeintliche Diebe und Mörder sieht.

 

Ich lächele kurz. Wird ein diebisches Hausmädchen sein. Ich stelle mich noch einmal vor den Spiegel und streiche die Kleidung glatt.

 

Vielleicht hat niemand bemerkt, dass wir in München sind. Vielleicht beobachtet mich niemand mehr. Vielleicht haben sie mich ziehen lassen...

 

Glaubst du das wirklich? Ohne Entschädigung oder Kampf lässt man sein bestes Pferd nicht ziehen... Du wirst schon sehn...

 

Fahrig fahre ich mit der Hand über die Stirn. Schweiß. Die Sache macht auch mich unruhiger als ich zugeben würde. Mit der Zunge fahre ich über meine Lippen... ich würde morden für eine Zigarette. Fast aufs Stichwort beginnt die Lunge zu Schmerzen. Ich huste und wende mich dann der Tür zu.

 

Wird alles gut gehen.

 

Mach dir lieber Gedanken, wie es weiter geht, wenn das hier vorbei ist. Ich mach es nämlich nicht für dich. Du brauchst mich ja nicht mehr...

 

Ich verdrehe die Augen bevor ich das Zimmer verlasse. Wird das jetzt immer so weiter gehen? Vielleicht brauch ich doch mal einen Seelenklempner... aber könnte der mir helfen?

 

Auf dem Flur kommt mir ein Zimmermädchen entgegen. Junges Ding. Grüßt freundlich - professionell. Ich grüße zurück und lächele. Am Treppenabsatz drehe ich mich noch einmal kurz um. Das Zimmermädchen summt eine Melodie und verschwindet in einem Zimmer. Alles normal.

 

Ich gehe zurück zu den Anderen in den Speisesaal und setze mich wieder. Als mich die anderen ansehen, schüttele ich nur den Kopf.

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Die kleine Taschenuhr zeigt "12" und alsbald erklingen die Turmglocken des Viertels. Das Cafe ist um diese Zeit nur zu einem Drittel gefüllt, ist aber sehr gemütlich. Draußen kann man auf kleinen Bänkchen sitzen, während drinnen hauptsächlich Stickereien das Ambiente dominieren. Katharina kann von ihrem Balkon über den Hotelgarten blicken und hat so einen guten Blick auf die Front des Cafes. Passanten schwadronieren auf den Gehwegen, wenige Autos fahren in Schrittgeschwindigkeit durch die Straße, ganz normaler Alltag. Katharina kann beobachten, wie ihre Gefährten das Cafe betreten....

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