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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 2: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 09:44Uhr


grannus
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Ich folge Rudolf in das Cafe, als er nach diesem Karl Ausschau hält mustere ich den Raum flüchtig, atme den Geruch von frisch gemahlenem Kaffee ein, schließe dabei die Augen. Nach ein paar Augenblicken öffne ich sie wieder und betrachte die Kuchentecke.

 

Ich denke an Paris. Das Ufer der Seine. Ein kleines Bistro. Etwas Weißbrot. Käse. Und ein erlesener Wein. Ein Plätzchen am Ufer, die warmen Strahlen der Sonne auf der Haut. Heimat. Ich verliere mich in den tröstenden Gedanken, sehne mich zu diesem Ort. Alles so friedlich und vertraut, trotz der vielen Menschen dort, dem pulsierenden Leben. Ein Ort um die Seele zu reinigen, Kraft zu tanken, Frieden zu finden.

 

Doch schließlich schüttle ich diese Gedanken ab, konzentriere mich wieder auf das hier und jetzt. Diese Zeit wird kommen. Erst noch diesen Auftrag abschließen. Und dann werde ich Katharina einladen, diese Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Doch jetzt brauchen mich erst noch meine Freunde.

 

Ich mustere den kleinen Kurator. Er hat sich stark verändert. Er braucht auch dringend Ruhe. Einen Ort der Zuflucht. Der Sicherheit. Sein Museum. Sein Arbeitszimmer. Den Kaffee seiner Sekretärin. Seinen Freund, den Baron. Ich schmunzle. Dort kann ich ihn mir besser vorstellen, als bei unserem Weg hierher, als wir wie in einem Spionage-Roman durch ein Kaufhaus gelaufen sind. Der kleine Kurator ist in der Menge untergegangen, sein Begleiter, die wandelnde Mumie, hat stets die Blicke auf sich gezogen. Wenn uns wirklich jemand gefolgt ist dürfte er meiner Spur recht gut folgen können.

 

Doch die verblassenden Gedanken an Paris, der Duft von Kaffee und Kuchen und das Wissen, dass unsere Freunde in der Nähe sind, lassen für den Moment alle Sorgen und Verfolgungsängste von mir abfallen.

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flüstere zu Jaques: "die Typen da hinten haben uns gemustert, die Zigarren, die die rauchen sind teuer und exotisch."

Ich ignoriere den unübersichtlichen Platz, den uns der Kellner angeboten habe und nehme an einem Tisch Platz, der mit besser von der Sicht her passt.

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Die drei Herren mit dem dunklerein Teint widmen sich wieder ihrem Spiel, trinken ihren Café und rauchen ihre exquisiten Zigarren. Der Kellner scheint etwas verwirrt zu sein als ihr seine Platzwahl nicht annehmt und Rudolf einen anderen Tisch ansteuert. "Was darf ich den Herren anbieten?" fragt er mit einem leichten Akzent (vermutlich Osteuropäisch). Die Stühle sind bequem und durch die geöffneten Fenstern weht eine angenehme Brise. Eduard wirkt auf dem feinen Holz etwas deplatziert, übertüncht dies aber mit seiner stoischen Art.

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Der Kellner wendet sich ab und marschiert Richtung Theke um der Bestellung nachzugehen. In diesem Moment tritt eine vertraute Gestalt in das Café. Es ist Karl, der Restaurator und alter Bekannter von Rudolf. Er blickt kurz etwas kurzsichtig in der Gegend herum, rückt dann geistesabwesend seine Brille zurecht und entdeckt Rudolf am Tisch sitzend. Mit einem freudigen Grinsen kommt er auf die kleine Gruppe Männer zu und drückt Rudolf an seine schmächtige Brust.

 

"Es tut gut dich zu sehen, du kleiner faltiger Mann!" Er lacht. Es ist ein Lachen welches anzustecken weiß.

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Katharina hat es sich derweil mit der Tageszeitung auf dem Balkon gemütlich gemacht. Sie beobachtet das Café und die Umgebung desselben. Hinter der Zeitung hat sie sich Notizblock und Stift bereit gelegt um im Notfall auffällige Autokennzeichen und andere Beobachtungen zu notieren.

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Karl begrüßt freundlich die anderen Männer am Tisch und setzt sich. Nachdem der Kellner die bestellten Köstlichkeiten nebst einer Kanne Kaffee auf dem Tisch abgestellt hat und sich wieder zurück zur Theke bewegte, beugt sich Karl mit dem Oberkörper vor und flüstert im verschwörerischen Tonfall: "Und, in welchem Keller liegt die Leiche?" Ein boshaftes, schelmisches Glitzern blitzt in seinen Augen auf.

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Ich will gerade einen Schluck Kaffee trinken, als mich dieser Scherz leicht zusammen zucken lässt. Ich werfe Karl einen erschrockenen, wütenden und verunsicherten Blick zu. Ich stelle die Tasse ab und schiebe mir statt dessen ein großes Stück Eclair in den Mund, um eine unüberlegte Antwort zu verhindern. Woher soll der Mann auch wissen, dass wir über Leichen gerade nicht lachen können.

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"Na, im Moment habe ich sogar etwas Luft. Du musst mir nur sagen was ich da machen soll, damit es eben ... gut wird." Er blickt interessiert und auffordernd. "Und natürlich für welchen Zweck und wie schnell ich das herstellen soll. Du weißt ja, Berufsehre und so."

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"Es geht um ein ägyptisches Artefakt, das uns gehört, aber uns entwendet werden soll. Wenn die Kopie erkannt wird ... "
Ich gucke meinem Freund mit einem versuchten Lächeln in die Augen ...
"Nun - ich habe in gewissen Sinne auf Deine Fähigkeiten unser Leben gesetzt. Um das Langweilige kurz zu machen:
Wir haben ca. 3 Tage Zeit, das Original,  sowie beträchtliche Mittel und Experten würden Dir zur Verfügung stehen."

Grinse ihn frech an: "Langweilig genug für Dich , Du Theoretiker?"

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