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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 2: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 09:44Uhr


grannus
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Ich ziehe die Hand aus der Tasche - noch ist keine Zeit für eine dumme Aktion. Erich hat recht, ruhig bleiben. Dann beeile ich mir Erich zu folgen. Uns haben diese Männer immerhin noch nicht gesehen.

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Die beiden Männer schauen euch hinterher, scheinen aber auch den dritten zu warten. Dieser hat das Fahrzeug erreicht und kramt auf dem Rücksitz herum, kommt dann (für Katharina und Erich) wieder in Sicht. In seinen Händen hält er eine schwarze Aktentasche. Damit eilt er zu den anderen Arabern zurück, welche sich schon auf den Weg zum Park machen. Der Mann mit der Aktentasche flucht und legt einen Zahn zu. 

 

Der Park ist recht klein, ist aber unübersichtlich da überall kleine Haine und Buschwerk wachsen. Rudolf und Kohorten haben den halben Weg schon hinter sich gebracht. Auf der anderen Seite der Grünanlage geht das Straßenleben weiter. Menschen, Autos, Straßenbahnen, Sicherheit. Das Rennen geht weiter. Nur noch etwa 20 Meter, dann haben die Kameraden den Park hinter sich. Die Araber haben derweil den Park betreten. Alle drei. Katharina und Erich verlieren sie aus den Augen....

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Ich betrete den Park ebenfalls. Wunderbar diese ganzen Büsche und Haine, perfekt um sich dahinter zu verbergen. Immerhin habe ich so schon der ein oder anderen Geschichte hinterher gejagt. Ich bleibe die ersten Schritte noch auf dem Weg, so dass es nicht allzu auffällig aussieht, dann verschwinde ich mit flinken Schritten hinter einer Gruppe Büsche und versuche mich von dort aus näher zu schleichen, so dass ich die Araber wieder sehen kann.

 

Lieber vorsichtig bleiben, Aktentaschen können eine Menge verbergen. Ich hoffe die anderen beeilen sich wegzukommen! Und wenn sie es nicht schaffen, dann gibt es noch Erich und mich. Ach ja, Erich, ich schaue mich nach ihm um, ob er mir auch folgt.

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Erich folgt der jungen Reporterin durch den Park. Die drei Araber sieht man hin und wieder durch das Buschwerk. Bisher hat es den Anschein als würden sie sich vollständig auf Rudolf und Co konzentrieren. Der Park ist gut besucht, Familien mit Kleinkindern spazieren gemeinsam mit älteren Herrschaften. Die hölzernen Parkbänke sind mit zeitungslesenden Besuchern besetzt. Ja, sogar ein dicklicher Balonverkäufer reicht fröhlichen gegen ein kleines Entgelt Kindern seine farbigen Präsente. Bis zum Ausgang des Parks sind es nur noch etwa ein Dutzend Meter, wobei die Berliner einen guten Vorsprung haben.

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Ich  habe ja schon Geld für das Taxi in der Hand. Ich drücke auf dem Weg dem Balonverkäufer welche in die Hand, so das er großzügig für die Ballons entschädigt wird.
Rufe ihm zu: "Ich nehme alle!" und renne mit den Geldschein auf ihn zu. Drücke ihm dem in die Hand und renne mit den Ballons weiter.

Hoffentlich sind die anderen Kinder nicht zu sehr enttäuscht ... aber wir brauchen die nicht zum spielen ...

Die Hecken sind ja immer so hoch das man die Personen nicht mehr sieht, aber die Ballons stehen ja über den Hecken.
Wenn wir hinter einigen Biegungen Kinder sehen würde, drücke ich den Kräftigsten Buben die in die Hand und sage, wenn er schnell damit an die andere Ecke des Parkes rennt (immer noch weg von den Arabern), dann kann er sie behalten.
Wir würden denn schräg weg von dem Buben zu einem andern Ausgang rennen ....

Mit etwas Glück rennen die einfach aufgrund der schlechten Sicht dem Jungen hinterher.
Da er nicht mit uns verwechselt werden kann, ist er wohl auch nicht in Gefahr.

 

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Art:

Ich schaue mich im Park um. Achte auf Kleinigkeiten. Irgendwo müssen die Typen ja hin sein. Ich versuche dabei immer hinter den Hecken zu laufen und bloss keine Aufmerksamkeit erregen. Keine schnellen Bewegungen - Das ist nur ein Spaziergang im Park. Sobald ich die Kerle wieder sehe versuche ich ihnen weiter zu folgen.

Ich will wissen, wer das ist und vorallem was die wollen! Dabei behalte ich Rudolf und die Anderen sogut es geht im Auge. Sobald die Typen diese einholen und irgendetwas passiert, sollte man auch eingreifen können.

Wobei was soll pasieren? Die haben immerhin Eddie dabei...

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Für alle Anwesenden war es gut sichtbar, dass der kleine Kurator die bunten Ballons kaufte. Rudolfs Plan geht insofern auf, dass die Araber nun dem Roten Hering folgen und in eine völlig andere Richtung laufen. Das Buschwerk und die Bäume verdecken die Sicht auf den Buben, welcher nun so schnell wie möglich rennt- immerhin will er die bunten Luftballons behalten! Nur noch wenige Schritte, dann sind die Flüchtenden aus dem Park draußen. Wie erwartet stehen inmitten der Großstadt Taxen an der Straße, jederzeit bereit Fahrgäste gegen ein gutes Entgelt irgendwo hinzubringen. 

 

Während dessen verfolgen Erich und Katharina weiterhin die Araber. Die beiden verlieren die Männer gerade aus ihrer Sicht, hören dann aber wenige Herzschläge später raue Stimmen laut reden. "Wohin ist er gegangen? Sprich, Junge." Sie sprechen deutsch, zwar mit einem starken Akzent, doch es wirkt nicht unbeholfen. Die Araber haben den Buben mit den Luftballons erwischt, stehen nun vor ihm. Der älteste der Männer hat sich hingekniet  und blickt den Jungen durchdringend an. Dieser zittert wie Espenlaub.

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Wir nehmen, das erste Taxi.
Ich springe hinten hinein und lasse für die anderen die Tür auf.
Eduard setzt sich neben den Fahrer, die Tür noch offen und guckt zum Eingang des Parks.
Wenn die andern hinten bei Rudolf sind, geht es los.

 

"Guter Mann! Wir verpassen unseren Zug, bitte retten Sie uns und fahren uns sehr schnell zum Bahnhof. Eine Quittung brauchen wir nicht, sind 80 Mark ok?" und halte die Scheine in sein Sichtfeld.
[der Preis 80 Mark sind so gewählt,das das ca. 175% des regulären Preises wären.]
 

Nicke Euard zu, das er den Fahrer beschäftigen soll. Der berlienert den Fahrer zu und fordert Ihn auf schneller zu fahren, weil es so dringend ist und belobhudelt jedes gute Fahrmanöver.
"Na dat kannste! Da sollten sich die Chauffeure in Berlin mal ´ne Stulle abschneiden, wa?"

 

 

Rudolf flüstert zu seinem hinteren Beisitzer: "Beobachte, ob die uns verfolgen."

Wenn wir losgefahren sind öffne ich meine Mappe hole Zettel und einen Umschlag hervor und schreibe ich einen Brief:
"Hallo Rudolf,

ja auch ich verstehe Humor! Das siehst Du an Folgenden:
Hier ist der Floh, der mich die letzten Tage gepiesackt hat! Pass auf, das er Dir nicht entwischt und Dich auch nächtelang wach hält! Das Biest ist schnell!

So hiermit habe ich mich wohl ausreichend revanchiert.

 

Mit brüderlichen Grüßen
Dein Harald S."

Der Brief wird an mich ins Hotel adressiert.

 

Kurz vor dem Bahnhof: "Oh verdammt ich habe vergessen den Brief abzugeben, könnten Sie den bitte im nächsten Postamt für uns aufgeben? Hier sind noch einmal 10 Mark. Bitte als Eilzustellung, der Rest ist für Ihre Mühen."

- - - -

Dann sieht der Plan vor einmal durch den Bahnhof durch zu gehen und auf der andern Seite die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen, welche uns mehr in Richtung unseres Hotels bringen sollen.
Dann suchen wir uns dort ein Kaffee / Restaurant in das wir uns setzten.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln schreibe ich einen kurzen Report über das was passiert ist an den Baron, nehme genüsslich die Briefmarken heraus, lecke diese an und klebe diese auf den Umschlag,

der Brief kommt in den nächsten Briefkasten. "Tja als Schriftmensch hat man immer Briefmarken dabei."

 

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Ich starre durch die Büsche hindurch auf das Bild vor mir. Warum steht da ein Kind? Wo sind die anderen? Warum zittert das Kind so? Aber die Antwort will ich eigentlich auch wissen... wo sind meine Freunde hingelaufen?

 

Aus den Augenwinkeln sehe ich mich in meiner näheren Umgebung um. Da sind durchaus Parkbesucher. Sollte ich wohl das Glück haben, dass sich gerade ein Polizist oder sonstiges Sicherheitspersonal, eventuell auch ein Soldat oder ähnliches, der da mit Freundin flaniert, darunter befinden?

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alias Art:

 

Wir sind einem Kind gefolgt... Nicht schlecht für einen Kurator, der den ganzen Tag in einem Privatmuseum Moos ansetzt. Die Finte hab nichtmal ich durchschaut. Rudolf und die Anderen müssten in Sicherheit sein. Durch die Hecke beobachte ich zusammen mit Katharina die Araber. Das Kind zittert. Ist den Tränen nahe.

 

Es gibt immer Opfer. Die werden dem Kind wohl kaum sagen, was sie wollten. Verschwinden wir!

 

Ich weiß noch wie es war, dass erste Mal erwischst zu werden. Ich war kaum älter als der Bursche dadrüben. Ich erwartete die Polizei, Prügel und ein Heim... Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte Glück, dass es nur Paul Müller war, der mich erwischte und der mich dann aufnahm statt der Polizei auszuliefern.

Ich schau mich im Park um. Hier ist niemand, die Araber haben den Jungen an einer recht ruhigen Ecke gestellt. Helfen wird ihm hier sicher niemand. Selbst wenn hier jemand lang käme, würd ihm niemand helfen. Was die wohl mit ihm machen werden? Wenn er Glück hat fängt er sich nur Eine... aber was wenn er Pech hat?

Ich beiße auf meiner Unterlippe herum.

 

Ich weiß woran du denkst... lass den Blödsinn. Wir sollten gehen. Noch hat uns niemand gesehen.

Ich schaue zu Katharina herüber, die mit Blicken den Park absucht. Ich schaue wieder zu dem Jungen... Mir hat in der Situation jemand geholfen. Wieso sollte der Junge Ärger bekommen, wenn es eigentlich um uns geht?

"Das... geht so nicht." murmele ich und stehe aus der Hocke auf. Genug versteckt. Das geht zu weit.

"Entschuldigen Sie! Was hat ihnen der Junge denn getan?! Sehen Sie nicht, dass er Angst hat!" Ich gehe auf die Gruppe zu.

Du bist ein verdammter Idiot...

 

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Ich denke noch - Erich, du verdammter Idiot, jetzt haben sie uns! - da ist er auch schon weg. Ich fass es nicht, er hätte doch wenigstens ein paar Augenblicke warten können. Ich hatte einen Plan - nun ja, theoretisch.

 

Ich schaue mich noch einmal um ob da irgendwer ist. Im Notfall nehme ich auch so einen von diesen Faschisten, die sich in neuster Zeit überall rumtreiben. Da weiß ich sehr genau wie die aussehen. Immer tauchen sie auf, wenn man sie nicht brauchen kann. Jetzt wären sie nicht schlecht, vielleicht ist ausnahmsweise mal einer da, wenn man ihn braucht... Geht denn von denen gar niemand mal spazieren?

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Die drei Männer schauen auf als Erich zwischen dem Grün hervorkommt und sich der Szene nähert. Der Junge scheint erleichtert aufzuatmen, hat doch der Neuankömmling die volle Aufmerksamkeit der Araber. Dennoch zittert er vor Unbehagen, weiß anscheinend nicht ob er einfach davon rennen soll oder nicht. Katharina beobachtet von ihrer Position aus die nähere Umgebung, betrachtet die Spaziergänger im Park, sucht fieberhaft nach einem temporären Verbündeten.

 

Erich ist den Männern nun näher gekommen und kann die Orientalen besser in Augenschein nehmen. Es scheint ihm, als würde zwischen dem ältesten und jüngsten der Ausländer eine Blutsbande bestehen- vielleicht Vater und Sohn oder Neffe und Onkel. Der "Vater" war es, der nun aus seiner hockenden Position aufsteht und sich Erich zuwendet. Zwischen seinen Augen bildet sich eine tiefe Falte, in welcher die buschigen Augenbrauen fast verschwinden. Seine Augen liegen ungewöhnlich tief in den Höhlen, was ihm das Aussehen des typisch bösen Großwesiren aus den Aladin-Geschichten verlieh. Seine beiden Kameraden stellten sich hinter ihm auf.

 

"Verzeihen Sie mein Herr, aber ich hatte nichts Böses im Sinn als den Burschen ansprach. Es muss wohl den äußeren Umständen geschuldet sein, dass er so verängstigt ist." Damit wendet er sich dem Kind zu. "Bitte entschuldige mein Auftreten, Amir. Es steht dir frei zu gehen." Zuerst blickt der Junge verwirrt ob dieser Redeweise, doch dann nimmt er seine Beine in die Hand und rennt mit seinen Luftballons davon.

 

"Nun wo das wohl erledigt zu sein scheint, können wir uns ja ungezwungen unterhalten. Herr Schmidt? Doch lassen Sie mich zuerst vorstellen, die Höflichkeit gebietet es. Dies ist Hazem Shawky und dieser junge Mann ist mein Sohn Marwan..." Damit führt er die rechte Hand zur Stirn "...und mich nennt man Rashad Osama El Deeb."

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Ich hatte eigentlich gerade vor die drei Braunhemden, die dort spazieren gehen als Hilfe herbeizuholen, doch das kann ich mir jetzt wohl gerade sparen. Der Junge ist weg, das ist schon mal gut. Weniger gut wäre mich in die gleiche Situation zu begeben wie Erich. Die anderen sind nämlich auch weg, macht nur noch mich und ihn. Besser ich bleibe im Hintergrund und beobachte weiter, vielleicht kann ich später etwas hilfreiches tun. Jetzt bleibe ich erst einmal in meinem Versteck im Gebüsch.

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Derweil werden die anderen am Hauptbahnhof abgesetzt. Für das Geld hat sich der Fahrer sehr beeilt, auch wenn er die Fahrt über sehr still war. Eduard war das ganz recht, roch der Mann doch ordentlich nach Schweiß. Den Brief von Rudolf nahm er nur zögerlich in die Finger. Das Taxi rollt weiter, die Gruppe steht nun vor der großen Halle des Bahnhofes. Es ist nur schwer zu beschreiben, doch irgendetwas am Blick des Mann scheint euch zu stören. Man kann es nicht wirklich fassen, aber irgendwie.....

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