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[Nightmare Files] Kapitel 7 - Immer a l ein


Der Läuterer
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Übelkeit...

 

Schwäche...

 

Schwindel...

 

Schwärze...

 

... übermannen Dich.

 

Deine Knie werden weich und geben nach.

 

Durch einen nebeligen Schleier hindurch siehst Du ein besorgtes Gesicht. Ein älterer, bärtiger Mann, der zu Dir hinauf schaut, oder hinab... alles dreht sich um Dich...

 

Aus weiter Ferne hörst Du eine männliche Stimme "CONTESSA!" rufen.

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Um Dich herum ist nur Schwärze... undurchdringliche Schwärze.

 

Dein Herz rast.

 

Eine männliche Stimme spricht Dich an.

 

Dann hörst Du drei unterschiedliche Stimmen. Doch Du erkennst die Stimmen nicht. Du kannst sie nicht zuordnen. Wer da überhaupt spricht? Du weisst es nicht. Aber die Stimmen sinnt männlich; das erkennst Du.

Die Männer reden durcheinander, ungeordnet, unverständlich. Und die Stimmen entfernen sich immer mehr... werden immer leiser.

 

"Hallo!"

 

Du versuchst zu sprechen.

 

Vergeblich.

 

Selbst unter Aufbringung Deiner ganzen Willenskraft gelingt es Dir nicht, etwas zu sagen.

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Du gleitest dahin. Hinein in eine Art Dämmerzustand. Eine Art Schlaf. Kälte umgibt Dich. Dich fröstelt.
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Du bewegst Dich.

Langsam.

Wie in Zeitlupe.

Sehr, sehr langsam.

Deine Bewegungen sind so, als wärst Du unter Wasser.

Oder in einer zähen Brühe.

Deine Muskeln gehorchen Dir, doch sie reagieren nur zögernd und widerwillig auf Deine Befehle.

 

Du atmest.

Die Luft ist frisch und kühl.

Du saugst begierig die Luft ein.

Deine Lippen formen Worte.

Doch niemand antwortet Dir.

Du hörst die Stimmen dreier Männer, die hektisch miteinander reden.

Wild diskutierend.

Energisch.

Ohne dass Du auch nur ein Wort davon verstehst...

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Ich schlage meinem Kopf gegen etwas.

Irgendetwas, damit sie merken, dass ich anwesend bin.

 

Ich konzentriere mich, und versuche auf die Seite zu rollen, damit ich aus dem Bett (ist das ein Bett?) falle.

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Du windest Dich wie eine Schlange.

Du wirfst Deinen Kopf hin und her.

Meistens prallen Deine Arme und Beine gegen etwas Weiches.

Doch ab und an auch gegen etwas Hartes.

Ein Gestell oder ein Gitter vielleicht.

 

Laut und hektisch ist es um Dich herum.

Aber die Zusammenhänge verstehst Du nicht.

Ein lautes Krachen und Scheppern ist zu hören und Du wirst hin und her geworfen.

Es fühlt sich an, als würdest Du über einen holperigen Weg fahren.

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Langsam, ganz langsam schaffst Du es Deine Augen ein wenig zu öffnen.

 

Die Umgebung ist dunkel und Du... kreist um einen lichtdurchfluteten Brunnen. Der Lichtstrahl, der aus diesem Brunnen dringt, ist grell und blendet Dich. Das Licht ist unangenehm und schmerzhaft... nicht nur in Deinen Augen, sondern auch auf Deiner Haut.

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Deine Verwirrung nimmt weiter zu, während sich Deine Augen langsam an das grelle Licht gewöhnen.

 

Du siehst weisse Wesen, Menschen gleich, doch ohne Gesicht.

Ohne Mund und ohne Nase.

 

Eines dieser Wesen hat ein glänzendes, metallisch schimmerndes Auge, das Dich fortwährend anstarrt.

 

Die anderen Wesen scheinen zwei Augen zu haben. Glubschaugen, die sich nach aussen stülben wie bei einem Frosch.

 

Alle drei Wesen starren Dich an. Und es sind diese Blicke... ihre starren Blicke, die Dir Angst einflössen.

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Helle Lichtpunkte kommen auf Dich zu.

Zuerst langsam.

Dann schneller und immer schneller.

 

Diese Lichtpunkte fliegen an Dir vorbei während Dich ansonsten tiefschwarze Nacht und eine Totenstille umgibt.

 

Was ist nur los mit Dir?

 

Wo bist Du?

 

Plötzlich tauchen Bilder vor Dir auf.

Nur kurz.

Einen Wimpernschlag lang.

 

Diese Bilder zucken kurz vor Deinen Augen auf, um sofort wieder zu verlöschen.

Viel zu kurz ist der Eindruck, um das Bild genau sehen zu können.

Nur einen Sekundenbruchteil sind sie sichtbar.

Kurz, wie ein zuckender Blitz am Himmel, oder wie aus einem Fotoapparat.

 

Schnell schiesst Du durch die Schwärze.

Du beginnst Dich zu drehen.

Wie in einer Spirale.

Und die Bilder formen einen Strudel, in den Du immer weiter hineingesogen wirst.

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Du bewegst Dich auf einen hellen Fleck zu.

Ein kreisrundes Gebilde.

Viele helle und dunkle Schlieren, Wolkenbänder, die sich um dieses Gebilde winden, das immer näher und näher kommt.

In diesem milchig-trüben Gebilde schwimmt ein grosses, rotes, lidloses Auge, auf das Du Dich rasend schnell zubewegst.

 

Das Auge ist ein riesiger, ständig wütender Wirbelsturm, der die Wolken zu sich zieht und frisst.

Ein kolossaler, ovaler Antizyklon, der zwischen zwei Wolkenbändern liegt.

Du wirst in diesen Sturm hinein gezogen.

Hinein gesaugt.

Du drehst Dich.

Wirbelst herum.

Mit ungeheurer Geschwindigkeit.

Dann tauchst Du in die Wolken ein.

 

Dann siehst Du, durch eine dichte Wolkensuppe hindurch, zwei riesige Kraken, vor Dir emporsteigen, doch Du kannst diese blasphemischen Kreaturen nicht klar erkennen, denn ihre Umrisse sehen verschwommen aus.

Ein roter, feiner Nebel umgibt sie, der aus Öffnungen, die wie Atemblasen zu funktionieren scheinen, diesen Nebel rhythmisch in ihre Umgebung pumpen.

 

Massige, angeschwollene, pulsierende Körper, übersät mit unzähligen Pusteln, Warzen und Ekzemen auf einer sich ständig in Form und Farbe verändernden, runzeligen Haut.

 

Jedes dieser Wesen hockt in einer Art gigantischem Krater. Ihre geblähten Körper schwimmen dabei in einer gelblich schimmernden, öligen Flüssigkeit mit rötlich-braunen Schlieren, die diese Krater bis zum Rand anfüllen.

 

Die Tentakeln der Wesen peitschen die Wolken des Himmels. Hautlappen wabern und flattern zwischen ihren vielzähligen Tentakeln hin und her. Sie wühlen im Firmament und verursachen immer wieder Strudel in den Wolken, die riesige Tornados bilden.

Blitze zucken, gelber Regen fällt herab und die Luft riecht schwefelig.

 

Diese Kreaturen scheinen geflügelt zu sein, doch sie fliegen nicht. Immer wieder schlagen sie mit ihren riesigen Flügelpaaren wild um sich. Sie scheinen zu schwer zu sein, um ihre massigen Körper vom Boden zu lösen.

 

Ihre Gesichter sind Gelee-artig. Drei Augenpaare sind zu sehen, doch sie ändern immer wieder Platz und ihre Anordnung, in dem was Du als einen Kopf bezeichnen würdest. Hasserfüllt blicken Dich diese Augen an. Und sogleich trifft Dich ein Schmerz, der sich über Deine Haut ausbreitet, als würdest Du in eine Säure getaucht werden, aber sehr schnell wieder zu einem blossen Kribbeln verblasst.

 

Immer wieder verändern dieses Wesen die Proportionen ihrer Körper und verlagern ihre Masse mal hierhin und mal dorthin. Flüssigkeit wabert aus den Kratern und ergiesst sich in die Umgebung.

 

Du fliegst auf das Auge zu, dessen Blick Dich gefangen hält und tauchst in es hinein. Tief hinein. Schwärze umgibt Dich.

Edited by Der Läuterer
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