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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 3: Antiquariat Schubert – Bayern, 04. Juni 1924, München, 14:21


grannus
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"Kirmes Eddie?", fragt Franz-Rüdiger zögerlich und man sieht, dass es hinter seiner Stirn rattert. Vater kennt viele seltsame Leute, darunter auch so manchen Schausteller. An einen Eddie aber kann er sich nicht mit Gewissheit erinnern und wirklich einschätzen kann er den Schrank auch nach wie vor nicht. "Konn sei, dass Voda den Nama scho moi erwähnt hod. Warn Sie scho moi bei uns auf am Hof? Vuileicht war i ja aa no a Kind?"

 

Rudolfs Blick zu den Fenstern entgeht ihm nicht und er beschließt, die Plaudereien auf einen anderen Zeitpunkt zu vertragen. "Wos meina Sie denn, wos mid am Herrn Schubert is? Soitn mia vuileicht de Polizei ruffa? Möglicherweise is er aa gstürzt oda so ..."

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"Lasst uns mal an der Hintertür gucken, wenn er da ist, kann es sein, dass die auch auf ist ... sind ja die Hunde da ..."

Gucke mit einem Schulterzucken zu den Hunden.
"Aber falls nicht kann man immer noch mal unter den Blumentöpfen und der Fußmatte nachsehen. So langsam mache ich mir Sorgen."

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"Jemand der Kampfunde im Garten hat legt seinen Ersatzschlüssel unter die Matte oder den Blumentopf?" Ich muss amüsiert Grinsen. Diese Bayern sind doch einfach merkwürdig... Ich verkneife mir das Grinsen dann wieder als ich Rudolfs ernsthaft besorgten Ausdruck bemerke. Wir sind ja ohnehin im Garten bei der Hintertür und die Hunde sind ausgeschaltet. Ich gehe einfach mal hin und versuche, ob es nicht eventuell sogar offen ist.

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"Nein das habe ich nicht gesagt, aber das letzte mal war die Tür einfach offen. Da haben wir aber auch später im Garten Fleisch auf dem Rost gebraten ... da war die Tür einfach immer offen."

Mache einen hinterher winkende Bewegung. "Na kommt, sehen wir mal nach."
Gehe zur Rückseite zum Keller Eingang.

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Frauen sind halt doch neugieriger als Männer.
Ich glaube das im Paradies die Schlange u Eva gar nichts sagen musste, sonder nur betonen "Ich frage mich, wie der wohl schmeckt ..."

 

Bin nun auch am Hintereingang.

Eduard folgt und macht Franzl mit einer einladenden freundlich aber unmissverständlich klar, wo man jetzt hinzugehen hat.

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Durch den Garten gelangt man an die besagte Tür. Rudolf kann sich noch sehr gut an die schönen Grillabende früher erinnern. Die Hunde schliefen noch friedlich vor dem Zaun. Während dessen ist Katharina schon an der Türe und greift nach der Türklinke. Langsam lässt sich das Metall nach unten drücken. Es ist nicht abgeschlossen.
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"Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es gut ist recht zu haben ... "

Hoffentlich ist ihm nichts passiert ...

nun höre aber mal auf, die ganze Welt hat sich doch nicht gegen Dich verschworen ...

 

 

 

Eduard legt warm, aber freundlich seine riesige Pranke auf Katharinas Hand.

"Lassen wa mal den Eddie vorgehen wa? ... bitte ..."
Das Bitte hört sich nicht mach einer echten Bitte an, aber es schwingt der Wunsch mit Katharina zu beschützen

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Die Tür führt in den Rudolf so bekannten Abstellraum. Dort lagert Hubertus einige Gartengeräte aber auch Utensilien für die Wäsche. Einige Regale beinhalten Waschmittel, Dünger, Dosen mit Lösungsmitteln, Lack und allem was dazu gehört. Zwei Türen führen von hier weiter. Die rechte Tür ist aktuell geschlossen, führt aber über eine Treppe in den ersten Stock und in die eigentliche Wohnung, während die Tür vor Eduard und den anderen in den Ladenraum geht. Die metallbeschlagene Tür steht ein Stück offen. Zu hören ist nichts.

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Franz-Rüdiger ist der Letzte im Bunde, sofern ihn niemand daran hindert. Zum einen sträubt sich alles in ihm gegen den Gedanken, einfach ungefragt in fremder Leute Stuben herein zu spazieren, zum anderen aber ist da das vage Bild eines gestürzten Antiquars mit gebrochenem Genick am Fuße einer Treppe. Ein Fund, bei dem er weiß Gott nicht in der ersten Reihe stehen möchte.

 

Aufgrund seiner Unsicherheit sieht er sich umso akribischer in jedem Raum und Flur um, den man durchquert. Bilder an den Wänden, Mobiliar, Post, Zeitungen, sowie herum liegende Bücher und Alltagsgegenstände; dreckiges Geschirr, vergammeltes Essen, stinkende Mülleimer - alldem wird mit der Frage begegnet, wer hier wohl lebt und was die Absenz des Hausherren möglicherweise erklären könnte?

 

Vielleicht ist dieser ja doch bloß unterwegs, um triviale Erledigungen zu machen? Eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf lacht ihn gehässsig aus, als er versucht, sich derart zu beruhigen, denn sein Magen sagt ihm etwas ganz anderes.

Edited by MazeBall
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