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[Nightmare Revelations] Reise nach Jerusalem


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Mr. Stratton also... nun kenne ich die gesamte Führungsriege dieser Kanzlei. Das ist gut. Nur was soll diese theatralische Begrüssung? Zelebriert er diesen Auftritt oder ist es einfach seine großspurige Art? Seine verkrampfte, fast schon marionettenhafte Art und das aufgemeißelte oder geschnitzte Lächeln kommt von irgendwoher, aber nicht aus seinem Herzen.

Mr. Stratton scheint eher ein Schauspieler oder gar eine Marionette zu sein. Seine Freundlichkeit ist aber nur aufgesetzt.

Alles in mir löst Anspannung aus... jetzt nur nicht zeigen, dass ich verkrampft bin. Ich erwidere seinen Händedruck. Fest, kurz, bestimmt.

 

Sein fest auf das Gesicht geschnitzte Lächeln scheint nur bedingt zu seinem penibel abgestimmten Aussehen und auftreten zu passen. Wie das Lächeln eines Feldwebels, der weiß, dass er jetzt lächeln muss, damit der gescholtene Rekrut jetzt nicht sofort in Tränen ausbricht und er sich vor dem Vorgesetzten wieder rechtfertigen muss.

Nein, alles an Mr. Stratton strotz vor Professionalität und dem klaren wissen was er tut... aber es zeigt auch, dass er genau weiß wie er sich verhalten muss. Dies ist seine Pflicht... nicht die Kür, die er aus freien Stücken genau so macht.

 

Er spielt ein Spiel... eine Rolle... ich muss mitspielen oder den Job verlieren.

 

"Ja, ich bin Ove Eklund. Ihr Kollege Mr. Kilmister hat mich am Freitag eingestellt."

 

Ich merke wie ich bei seinen Komplimenten über mein Können leicht erröte.

"Ich hoffe ebenfalls, dass ich mich hier gut einfügen... einfinden werde."

 

 

Was die Engländer bei dieser Hitze an ihren Tees finden, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.

"Ich hätte gerne ein Tonic Water. Danke sehr.", sage ich mit verbindlichem Ton, nach dem mir aber gar nicht ist. Die Art dieses Mannes macht mich nervös. Ich muss mich beherrschen ihm nicht in einem unterwürfigen Tonfall zu antworten, auch wenn mir eher nach einem gekrächzten "Tonic Water... kein Tee bitte" gewesen wäre. Ich bemühe mich um feste, klare Worte.

 

 

"Sie haben recht, ich stamme aus Schweden. Aus der Gegend um Göteborg. Waren Sie bereits in Schweden, Mr. Stratton? Die Gegend dort ist etwas schroffer als hier. Viel Natur, Wasser und weit weniger Menschen."

 

Habe ich das gerade richtig gesehen?! Hat er der Ex-Frau von Mr. Kilmister zugezwinkert? Was soll das bedeuten? War das der Versuch einer Anmache oder ein Zeichen dafür, dass ich ihm sympathisch oder gerade zu unsympathisch bin?

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Ich bin immer noch sehr verärgert, und reagiere auf seine Augenzwink gar nicht.

"Mr Eklund, schön, Sie zu sehen. Das ist mein Partner bei der Detektei, das ist jetzt natürlich schon klar. Er hat eine Schwäche fürs Theater. Bitte lassen Sie sich nicht verwirren"

Ich lchele ihn an, und gebe ihm ebenfalls die Hand.

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Diese Frau, Matilde, sie fasziniert mich. Sie ist resolut, sie weiß was sie kann und wer sie ist. Und sie lässt sich nichts vormachen.

 

Das Theater, das ihr Partner "spielt" ist offensichtlich auch für sie nicht zu übersehen. Warum übertreibt er es dann so? Ist es einfach seine Art? Spielt er hier wirklich nur ein Spiel? Ich kann es mir nicht beantworten.

 

 

Ich wende mich Matilde zu; Ein Ausdruck wahrer Wiedersehensfreude bildet sich auf meiner Mine ab. Ich schaue sie mit einem warmen, freundlichen Blick an. Meine Haltung wird während ich ihre Worte höre weicher, weniger angespannt und weniger militärisch. Ich bleibe dennoch aufrecht, sacke nicht in mich zusammen. Einzig die harte Verkrampfung in meinen Gliedern und meiner Magengegend legt sich etwas - doch ich spüre, dass diese Entspannung jederzeit vorbei sein kann, wenn dieser Mr. Stratton wieder seinen schneidenen Ton anschlägt.

 

"Mrs. Kilmister, es freut mich sie wiederzusehen."

Ich ergreife ihre Hand zum Gruß.

 

Ich fahre ohne Pause fort: "Haben Sie bereits alles für die Abreise vorbereitet? Ich habe all mein Gepäck bei mir. Ich hoffe, dass es nicht zu viel Platz einnimmt. Die Hälfte meines Gepäcks ist die Fotoausrüstung. Leider sehr unhandliches Gepäck."

Ich lächel sie aufmunternd an.

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Der Blonde erhebt sich. "Entschuldigen Sie mich."

 

Dann verlässt er, ohne ein weiteres Wort zu sagen, das Büro. Und die Tür fällt hinter ihm fast lautlos in Schloss.

 

Nach kurzer Zeit sind von der Strasse quietschende Reifen zu hören, gefolgt von einem lauten Hupkonzert.

 

http://io9.gizmodo.com/5924011/these-cthulhu-lego-sets-will-drive-you-insane-with-little-plastic-bricks

Edited by Der Läuterer
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Ich schaue Mr. Stratton nach, wie er sich wortlos erhebt und den Raum verlässt.

Während er die Treppen hinab geht, schaue ich mit etwas ratlosem Blick zu Mrs. Kilmister.

Habe ich vielleicht etwas falsches gesagt, oder gehört das zu seinem Theaterspiel?

 

Ich sage nichts, sondern warte darauf, dass Matilde das Schweigen bricht. Doch sie tut es nicht. Wir scheinen beide von der Situation überrascht zu sein. Oder vielleicht ist sie solche Situationen auch bereits gewohnt.

Als draußen quietschende Reifen zu hören sind und ein Hupkonzert einsetzt, hebe ich fragend eine Augenbraue.

 

Warum hat er es denn so eilig? Er scheint mit irgendetwas hier nicht klar gekommen zu sein... glaube ich.

 

 

Ein erster Ausdruck von Schuldbewusstsein schleicht sich unmerklich auf mein Gesicht, während ich darauf hoffe, dass Mrs. Kilmister diesen Abgang vielleicht erklären kann.

 

 

War ich unhöflich, oder war Mr. Stratton es alleine? Erst fordert er mich auf von meiner Heimat zu berichten und dann macht er einen wortlosen Abgang, nur weil die Ex-Frau seines Partners sagt er würde Theater spielen...? Aber sie hat doch recht! Ein ungehobelter Typ!

Wie kann ein Mensch so ungehobelt und unkontrolliert sein, aber dennoch so viel Wert auf sein Äußeres und seine Erscheinung legen?!

Edited by Puklat
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Meine Gesichtszüge entspannen sich ein wenig.

 

"In Ordnung."

 

"Mr. Stratton wirkt auch wie jemand, der genau weiß, dass er der Beste in seinem Job ist", denke ich.

 

Mit einem vorsichtigen Grinsen sage ich: "Ich hoffe, dass die Geräusche nicht von dem Automobil stammen, mit dem wir eigentlich nun nach Cornwall reisen wollten."

 

"Hat ihre Detektei einen eigenen Fuhrpark, oder werden wir uns eine Vehikel mieten?"

 

Ich muss gestehen, dass ich zu tiefst beeindruckt wäre, wenn die Detektei ihre eigenen Fahrzeuge hätte. Aber wenn die Herren Kilmister und Stratton wirklich so beeindruckend gut sind, wie es den Anschein hat, dann könnten sie sich wohl auch zahlreiche Fahrzeuge leisten. Ganz zu schweigen von einem Leih-Automobil.

Hoffentlich muss ich mein Gepäck nun aber nicht zum Bahnhof schleppen. Das wäre mir bei den Temperaturen zu anstrengend.

 

 

Ich schaue mich um. Mir ist nicht aufgefallen, dass Matilde und Mr. Stratton mit viel Gepäck erschienen sind. Doch offensichtlich scheine ich das übersehen zu haben. Zu schnell hatte mich der militärische Ton in Mr. Strattons Stimme überrumpelt und meine Aufmerksamkeit verschoben. Ich sehe einen kleinen Koffer bei Matilde, neben dem Tisch stehen.

 

Immer hin hat Mr. Stratton nicht noch ihr Gepäck mitgenommen, bei seinem dramatischen Abgang.

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"Na dann würde ich sagen, wir gehen, oder?"

Ich nehme meinen Koffer.

"Dann reden wir weiter im Auto, wenn es Ihnen recht ist" Ich lächele ihn an.

"Auf geht es!"

Ich laufe schon langsam aber sicher nach unten.

 

Hans scheint nicht in der Lage zu sein, eine normale Bezieheung führen zu können, denke ich kurz.

 

Na, ich auch nicht.

 

Ich schüttele den Kopf leicht, und steige in das Auto.

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Ich nicke zur Bestätigung, dass ich Matilde verstanden habe und raffe meine Sachen zusammen. Als "Gentleman", müsste ich ihr anbieten ihren Koffer zu tragen, nur habe ich gar keine Hände mehr frei und auch körperlich, würde es mich bei diesem Wetter überanstrengen. Da kann ich froh sein, dass diese Frau nicht darauf besteht, dass ich ihr helfe. Sie scheint sehr selbständig zu sein.

 

Ich folge ihr aus dem Büro heraus. Sie zieht die Tür ins Schloss und ich wanke vorsichtig mit meinem Gepäck beladen die Stufen hinab, der heißen Straße entgegen. Doch für die Hitze draußen habe ich keine Gedanken übrig. Zu sehr muss ich mich konzentrieren nicht ins Straucheln zu geraten.

Tatsächlich komme ich unbeschadet, wenn auch einige Augenblicke nach Matilde, am Fuße der Treppe an. Ich schwitze schon wieder stark, wische es aber nicht weg. Ich warte ab.

 

Matilde öffnet das Tor zu den Vorhöllen, als sie die Haustür öffnet. Heiße, schwüle, stinkende Luft schlegt mir entgegen, als würde man eine Schmiede betreten. Dazu die Geräusche der geschäftigen, überfüllten Straße.

 

Wir stürzen uns ebenfalls in dieses Getümmel und sie führt mich zu einem nicht weit entfernt geparkten Automobil. Sie scheint in Gedanken zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob sie den Kopf geschüttelt hat... aber es ist mir viel zu heiß um darüber nachzudenken.

 

Die steigt ohne ein Wort in den Wagen.

Also doch... ein wenig "Lady" ist sie dann doch. Wortlos ins Auto, lass den Mann die Sachen einladen.

 

Ich schmunzel in mich hinein.

 

Aber wirklich, sie kann mir beim Verladen nicht viel helfen und ihren Koffer hat sie bereits hinter den Fahrersitz gestellt.

 

Ich verlade meine Ausrüstung, kontrolliere, dass mein Notizbuch noch bei mir ist.

 

"Haben Sie eine Karte, oder kennen Sie den Weg? Ich könnte navigieren, während Sie fahren. Mit Karten kenne ich mich für gewöhnlich gut aus. Außerdem bin ich kein guter Autofahrer und in dieser überfüllten Stadt möchte ich lieber nicht steuern."

 

"Was Sie vielleicht auch noch wissen sollten ist, dass ich noch keine Waffenerlaubniskarte habe und somit auch noch keine Waffe bei mir trage. Wenn es also notwendig werden sollte eine Waffe einzusetzen, bin ich Ihnen zur Zeit keine Hilfe, fürchte ich."

 

Ich setze mich auf den Beifahrersitz und stelle meine Aktentasche zu meinen Füßen.

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Das Automobil, ein Clyno von 1926, ist ein sehr preiswerter Wagen für nur £300. Seine Farbe ist Mausgrau. Er besitzt einen 1368-cm³-Coventry-Climax-SV-Vierzylinder-Motor, hat einen elektrischen Starter und 4-Rad-Bremsen. Er hat 11.9 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 110 km/h.

 

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Clyno#/media/File:Clyno_Two_Seater_Motor_Car_Wolverhampton_1928.jpg

 

Im Handschuhfach befindet sich eine detaillierte Strassenkarte von England und Wales.

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Ich bin erleichterter, dass das Fahrzeug einen elektrischen Starter hat. Bei dieser Hitze kurbeln zu müssen, wäre sehr sehr unschön.

 

Ich nehme die Karte aus dem Handschuhfach, werfe einen längeren Blick darauf und sage:

 

"Wenn Sie uns in Richtung Süd-Westen oder Westen aus der Stadt bringen, dann übernehme ich die Navigation. Ab dort haben wir einige Möglichkeiten zügig weiterzukommen."

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Der Fahrtwind bringt eine leichte Abkühlung, die ich sehr genieße. Aber erst außerhalb der engen Straßen der Stadt wird es wirklich frischer.

Wobei frisch auch hier nicht das eigentlich richtige Wort ist.

 

Ich finde mich auf der Karte schnell zurecht und weise den Weg.

 

Als ich erkennen kann, das für einige Zeit keine Abzweigung kommen wird schaue ich von der Karte hoch.

 

"Mrs Kilmister, ich berichtete am Freitag doch von einem Mr Blackwood, den ich vor der Detektei traf. Sie erinnern sich bestimmt.

 

Nun, ich habe kein gutes Gefühl bei diesem Typen. Die Nummer die er mir gab, die gehört zum städtischen Waisenhaus. Und seine Geschichte, die er mit berichtete stimmt nicht. Entweder führt er mich an der Nase herum oder er führt anderes im Schilde.

Ich will nicht paranoid wirken, aber vielleicht sollten wir aufpassen ob er oder jemand anders uns folgt."

 

 

Erst jetzt merke ich wie hysterisch das ganze klingt. Ich habe Blackwood nur ein mal gesehen, er hat mich nicht verfolgt, vermutlich hat er mit nur einen Streich spielen wollen. Aber woher wusste er dass ein Fotograf gesucht wird? Ein paar Zweifel bleiben, aber hier draußen, im Auto, auf dem Land, raus aus der Stadt, wirkt das alles auf einmal so unwichtig.

 

Die Stadt und diese verpestete Luft müssen mich irre gemacht haben...

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"Interessant dass Sie es sagen" sage ich ernst, während ich im Rückenspiegel schaue.

"Die schwarze Rolls ist auch zufällig hinterher, seit wir fahren..."

 

Ich nehme meine Pistole, und lasse sie gesichert auf meinem Schoss.

 

"Sie müssen wissen, in unserem Job hat man auch gewisse Feinden"

 

Dann gebe ich ein wenig gas.

 

"Halten Sie sich fest. Und bereit"

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"Kleine Kontrolle.

Wenn das Auto auch beschleunigt, dann heisst es, sie vervolgen uns. Und es kann sein, dass sie uns mal..irgendwie begrüssen wollen. Mal abschauen."

Ich bleibe kontrolliert, lässig und sehr konzentriert.

"Vielleicht ist es aber auch nichts"

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