Jump to content

[Nightmare Revelations] Der Tempel Salomos


Der Läuterer
 Share

Recommended Posts

Krampfhaft starre ich an Matilde vorbei ins Dunkel.

 

Wenn sich meine Augen doch nur schneller an diese Finsternis gewöhnen könnten.

 

Ich bemühe mich nicht zu blinzeln, damit ich das Licht der Blitze nutzen kann um in diesem Höllenschlund mehr zu erkennen. Doch bei jedem Blitz fahre ich kurz zusammen, ich blinzel und erkenne nichts oder kaum mehr als vorher.

 

Matilde ruft, ich erschrecke mich noch mehr, als ich es beim ohrenbetäubenden Donner tue, der jedem Blitz auf dem Fuße folgt.

 

Die Dunkelheit in dem Raum und die Stille um uns herum, vom Donnern abgesehen, scheinen absolut zu sein.

 

Ich höre meine eigenen Schritte nicht mehr... kein Geräusch außer dem Donner und meinem Puls, der mir in den Ohren rauscht. Eine ohrenbetäubende Stille, zerrissen vom Donnern.

Edited by Puklat
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Als Ihr langsam Eure aufkeimenden Ängste überwindet und vorsichtig, Schritt für Schritt, in die Kühle des Raumes hineintretet...

... flackern nach zwei, drei Schritten rechts und links von Euch überraschend Feuer auf.

 

Flammen, die in steinernen Becken mit einem Zischen und Brausen auflodern.

Die Becken stehen etwa in der Breite des Eingangs auseinander.

 

Dann lodern zwei weitere Becken vor Euch im Raum auf. Dann wieder und wieder und wieder. Bis ein Weg zu erkennen ist. Sechs Feuerbecken zu jeder Seite. In einem Abstand von etwa drei Schritten.

 

Ein eisiger Schauer läuft Euch den Rücken herab und an den Armen und im Nacken richten sich alle kleinen Härchen Eurer Körper auf. Euch fröstelt.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

"Ok, was ist denn hier?" sage ich wirklich sehr nervös, und hole meine Pistole raus. Ich überlege einen Moment, dann stecke ich sie wieder rein, lasse sie aber die Hand in der Tasche.

Eine Bewegung, und sie wäre wieder raus.

Ich atme ein.

"Vorsichtig, wir gehen weiter"

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Mir ist diese Sache nicht geheuer... es stand niemand hinter der Tür, der sie hätte öffnen können, ich habe keinen Mechanismus sehen können, der die Tür geöffnet hat und nun diese ferngezündeten Feuerschalen... entweder ein sehr aufwändiger Trick, oder etwas sehr sonderbares. Was bitte geht hier vor?!

 

"Das ist doch nicht normal!", flüstere ich Matilde zu.

 

"Aber offensichtlich will man uns leiten... und hat uns... oder zumindest JEMANDEN erwartet."

 

Ich fühle mich dämlich zu flüstern, obwohl niemand zu sehen oder zu hören ist außer uns... ich fühle mich dennoch beobachtet...

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Der Schein der zwölf Feuer erhellt das Innere der Kirche ein wenig.

 

Karge, steinerne Wände schieben sich zaghaft Euch im Licht entgegen. Mehr verhüllend als offenbarend. Tanzende Schatten zeigend. Die groben Steine zeigen ihre poröse, kränkliche Haut. Unverputzt. Schmucklos. Ohne Zierde. Hässlich. Teilweise vom Russ geschwärzt. Nekröse Steine. Alt. Verwittert.

 

Keine Bänke sind zu sehen.

 

Nur einige deckenhohe Säulen, aus glatt poliertem Sandstein, sind symmetrisch im Raum verteilt. Wie Pilger einer Prozession. Heilige. Einer Wallfahrt gleich. In Reih und Glied. Richtung Altar.

 

Oder doch nur lange Fangzähne im Rachen einer gefrässigen, alles verschlingenden Bestie?

 

Hier und da klammern sich ein paar Gargoyle mit ihren langen Krallen an den Wänden fest. Unregelmässig verteilt. Mal hier, mal dort strecken sie ihre Zungen heraus, blecken ihre Zähne oder glotzen Euch interessiert an, während Euch ihre Blicke verfolgen.

Versteinerte, grausam-aussehende Kreaturen. Groteske Zeugen einer alten, untergegangenen Zeit. Den Albträumen mittelalterlicher Steinmetze entsprungen, deren Körper gespenstig lange Schatten werfen.

 

Am Ende des Weges durch die Flammen stehen in der Entfernung drei Stühle. Der mittlere grösser als die beiden anderen.

Als Ihr näher kommt, erkennt Ihr, dass in dem grossen, ausladenden Stuhl, eine dunkele Person im Schatten sitzt.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Ich komme mir unsagbar dämlich vor, mich hinter einer Frau zu verstecken. Aber ohne diese Frau wäre ich sowieso nicht hier... und sie hat schon mehrmals durchblicken lassen, dass sie wesentlich entschlossener und besser vorbereitet ist als ich.

 

Hoffentlich ist der Mann hier der Pastor, der uns im Hotel angesprochen hat... lass dort bloß keinen der Juden sitzen oder einer dieser Pfeife-Raucher... dann werde ich mal zeigen, WER hier WEM Angst macht!

 

Hoffentlich lebt der Pastor noch. Er hat laut genug geredet als dass alle möglichen Leuten ihn hätten hören können....

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Die unerklärlichen Ereignisse, die gespenstische Atmosphäre und die düsteren Eindrücke des Raumes zeigen bei Ove Wirkung.

 

Immer wieder blickt er sich zu den Gargoylen um. Nervös. Fahrig. Angsterfüllt. Als erwarte er jeden Augenblick einen Angriff. Einen Hinterhalt. Eine Falle. Das Ende. SEIN Ende. Das Ende der Welt.

 

Bedrohlich reckt sich sein zitternder Arm empor. Seine Hand einen Apfel umkrampfend. Die Knöchel weiss hervortretend. Das letzte bisschen Sicherheit. Saft des Apfels tropft aus der Frucht und rinnt am Arm hinab.

 

Ove's Lippen stammel Worte. Unverständlich. Schwedisch? Eine Litanei. Ein Gebet. Einen Schutzzauber. Nutzlos.

 

Immer noch glotzen die Gargoyle. Böse Blicke werfend. Bereit zum Angriff.

 

Das Gestein der Gargoyle knirscht an den Wänden. Oder ist es nur der Sand Eurer Schuhe auf den Trittsteinen zu Euren Füssen?

 

Ove's Körper zittert. Wankt. Und schwankt. Mit schlotternden Knien steht er in der Kirche. Blickt an die Wände. An die Decke. Zu den Gargoylen. In die Feuerbecken. Dreht sich um sich selbst. Schwindelig. Orientierungslos. Angsterfüllt.

Edited by Der Läuterer
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

"was zum teufel.." rufe ich, und knie mich zu ihm.

"OVE! Hörst du mich? Ist alles gut, beruhige dich!"

 

Ich blicke scharf nach der Figure, aber dann konzentriere mich wieder auf ihn.

 

"Ich bin's, Matilde! Ist ales gut!"

 

Fuck, wo sind wir hier geraten?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Diese Biester sind überall! Die Juden sind überhaupt keine Gefahr... alles ist nichtig! DIESE Dinger sind gefährlich... sie wollen mich holen... sie wollen uns alle holen!

 

 

"Bestar...! Försvinner!"  [biester! Verschwindet!]

Ich drehe mich wie ein menschlicher Brummkreisel.... die Hand mit dem zerdrückten Apfel drohend vor mich gerichtet... auf die steinernen Wesen.

 

 

"De finns överallt!" [sie sind überall!]

Die verdammten Biester, sie sehen mich an, sie lachen mich aus... sie wollen uns alle töten... uns fertig machen... uns versklaven!!

 

Ich drehe mich weiter und weiter, und taumel durch den dunklen Raum.

Alles ist egal, ich sehe nur noch Schatten, Biester, Teufelswesen, Lichtreflexe....

 

Meine wild fuchtelnden Arme rauschen knapp an Matildes Gesicht und Körper vorbei... ich höre eine Stimme... ein weibliche Stimme... hallt sie von den Wänden her? Was sagt sie? Ich verstehe sie nicht!

 

Ich hole mit meiner Waffe aus, ich reiße meinen rechten Arm zurück, hole aus und schleudere meine Waffe blitzschnell auf eine der fliegenden Kreaturen, die sich aus den Steinen gelöst hat und auf mich zustürzt.

"Försvinner!" [Verschwindet!], schreie ich.

 

Ich breche zusammen und bleibe auf dem Boden liegen.... eine klebrige Hand vor meine Augen haltend und hektisch ein uns ausatmend.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Ich schaue ihn besorgt an. Er hat einen Art Anfall, Mist.

Genau sowas können wir nicht gebrauchen.

 

"Ove, hörst du mich? Ich bin es, Matilde!" Erst jetzt merke ich, dass ich mein echter Name nicht laut sagen sollte.

 

Aber was ändert das jetzt. Wir sind irgendwie in einer Hölle.

 

Da kannt mich jede.

 

Ich versuche ihn hoch zu helfen.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Irgendetwas ... oder irgendjemand greift nach mir.

Ich will mich wehren, doch ich kann nicht mehr.

 

Es zieht mich in die Höhe... ich bin wie Wachs...

 

... ich werde aus einer tiefen, schweren Flüssigkeit gezogen...

 

... mein Kopf hängt weiter herab, mein Gesicht klebrig von Blut oder etwas anderem....

... ich traue mich nicht aufzusehen... ich will nicht wissen, wer oder was mich gepackt hat...was um mich herum passiert... es ist das beste nicht da zu sein....

 

... mein Körper hängt ebenfalls und es fühlt sich an als wäre alles unterhalb meiner Schultern ein zäher Brei, eine zähflüssige Masse, die einst mein Körper war...

 

... ich spüre keine Muskeln in mir, keine Kraft... ich komme dennoch irgendwie auf die Beine ...

 

 

Ich höre eine Stimme.... sie säuselt mir süße Worte ins Ohr...

 

Famor? [Oma välterlicher-Seits]

 

 

Mor? [Mutter?]

 

 

Mrs. Pearlwood?

 

Nein.Es ist eine andere Stimme. Ich kenne sie....

 

Ich brauche scheinbar eine Ewigkeit die Stimme einer Person zuzuordnen. Es ist die Stimme von Mrs. Kilmister. Doch ich habe nicht verstanden, was sie gesagt hat...

 

Es ist sicher die beste Idee ihr zuzustimmen.

 

"Ja.", sage ich müde, zaghaft, es ist kaum mehr als ein kraftloses Krächzen; als wäre das Wort einfach so aus meinem offenen Mund gefallen... ein Wort mutlos und langsam aus dem Hals getropft.

 

 

Langsam richte ich meinen Blick auf...

 

Mrs. Kilmister,... wo sind sie? Wir müssen hier fort... bringen sie mich fort!

 

Ich nehme all meine Kraft zusammen, doch ich kann nur einzelne Silben ausspucken... es ist anstrengender als einen Marathon zu laufen:

"Weg.... " ich schlucke kräftig ....

 

"wir .... müssen....", ich wische mir über das Gesicht, meine Hand bleibt kleben.... ich kriege sie nicht vom Gesicht.... meine Augen scheinen verklebt ... ich schluchze nur noch:

 

"...weg!"

  • Like 4
Link to comment
Share on other sites

Ein Säuseln. "Ein Fangschuss. Das hast Du schon mal gemacht. Ich kenne Dich!"

 

Ein sanfter Windhauch, der erst Deine Wangen streichelt und dann Dein Ohr liebkost. "Erlöse ihn von seinen Qualen. Er ist schwach. Alle Männer sind schwach und dieser hält nicht einmal den kleinsten Stress aus."

 

Ein Flüstern in Deinem Kopf. "Er ist den Anspannungen nicht gewachsen. Er ist nur Ballast für Dich. Tu es. Es wird Dich befreien. Und er wird IHN befreien."

 

Ein zischendes Wispern. "Schiess ihm in den Kopf. Halte Dich nicht zurück. Gib ihm ein gnadenvolles Ende."

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Ein Blick nach vorne, in Richtung Altar und Du siehst, dass sich die Person, die in dem grossen Stuhl sitzt, die ganze Zeit scheinbar überhaupt nicht bewegt hat. Sie wirkt leblos. Wie tot.
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich drehe mich blitzschnell zu den Mann im Sessel.

 

das letzes Mal dass sowas passiert ist, habe ich kapituliert, und Hans fast erstochen. Was war das nochmal? Wer war es damals?

Ich weiss, wer es war. Aber er ist nicht hier.

 

"Jetzt reicht es" sage ich eiskalt.

 

Ich nähre mich und berühre ihn mit der Hand.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...