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Cthulhu 7 & Länder des "richtigen Rollenspiels TM"


Judge Gill
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Wenn ein Spieler seinen Char verbal so gut darstellt und glaubhaft rüberbringt, dass er einschmeichelnd, bedrohlich oder überzeugend wirkt, dann lasse ich doch nicht noch auf die Fertigkeit würfeln.

 

Auf der einen Seite verständlich, denn ein schönes Rollenspiel sollte belohnt werden. Auf der anderen Seite: warum spielt ihr denn nach einem Regelsystem mit Werten?

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Heißt das, dass wenn ein Spieler weiß, der Stil der Kirche gothischer Natur ist, der Charakter aber in dieser Beziehung strunzdumm ist, dann würdest du das Wissen des Spielers durchaus für den Charakter anerkennen?

 

Wie der Läuterer auch schon andeutet: ein halbwegs am Rollenspiel interessierter Spieler sollte das automatisch nicht tun. Aber im Gegensatz zum Läuterer würde ich das auf keinen Fall zulassen und dem Spieler dazu auch nochmal was sagen.

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Regeln anwenden und Regeln optimalst nutzen ist aber schon was grundlegend anderes. Ich nutze die Regeln ja auch! Aber erst überlege ich, welchen Charakter ich spielen möchte, wie er sich (in seiner Jugend) entwickelt haben könnte und warum und DANN versuche ich das passend anhand der Regeln zu erstellen.

 

Das funktioniert beim Min-Maxing aber nicht. Da muss ich ja von der ursprünglichen Idee abweichen, wenn dem eine (maximal ausgenutzte) Regel im Weg steht.

 

Das Beste Beispiel für mich für ein solches (Min-Maxing) System ist D&D - wenn ich Leute darüber philosophieren höre (im Stile "da musste ich noch die Klasse XY durch Skill AB und CD pimpen, damit ich überhaupt ne Chance habe die Nebenklasse WX zu nehmen") kriege ich das kalte Grausen.

 

Versteht mich nicht falsch: ich kann Min-Maxing auch, aber das mache ich eigentlich ausschließlich bei Brettspielen (kurze bis mittlere, abgegrenzte Spielzeit und nicht wie im RSP auf Dauer ausgelegt).

 

[EDIT] bezog sich noch auf Post #21

Edited by WarFred
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[EDIT] bezog sich noch auf Post #21

 

Ich war irgendwie nicht in der Lage 3 Zitate von 2 verschiedenen Seiten in 1 Post zu bekommen und habe deswegen schnell 3x hintereinander geschrieben. Falls es einen Mod stört: einfach 1 Post draus machen.

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Auf der einen Seite verständlich, denn ein schönes Rollenspiel sollte belohnt werden. Auf der anderen Seite: warum spielt ihr denn nach einem Regelsystem mit Werten?

Das ist ein berechtigter Einwand. Ich habe vor vielen, vielen Jahren bereits reines Storytelling-Spiel über einen geraumen Zeitraum praktiziert. So ein System funktioniert erfahrungsgemäss so lange, wie die Aktionen der Spieler klappen. Wenn man als SL aber ab und an, aufgrund eigener abweichender Vorstellungen über die Situation, die Aktion scheitern lässt, jedoch ohne, dass es dabei zu fatalen Folgen gekommen wäre, ertönte generell das unangenehme und unschöne Wort von der 'Spielleiterwillkür'. Das Ganze wollte ich meinen Spielern nicht mehr zumuten und auch mir nicht mehr antun...

D.h., bei uns werden (zumeist, aber auch nicht immer - je nach dem wie der Spieler das Geschehen beschreibt, bzw. wie sich der Char vorbereitet hat) Wissens-, Körper-, Manipulations- und Kampffertigkeiten einer Würfelprobe unterworfen. Kommunikative Fertigkeiten gibt es auf unserem Charakterblatt schon seit jeher überhaupt nicht mehr.

 

[ Edit zu Post #25 ] Ich habs zu spät gelesen, bin aber mit meinen Erläuterungen jetzt durch.

Edited by Der Läuterer
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Hier geht es für mich (noch Messe-Traumatiert)  zu sehr durcheinander.

Darum nur stichwortartig.

 

In meiner Runde befinden sich Doktoren der Chemie - sobald die (obwohl die Charaktere darauf 0% haben) in dieser Richtung argumentieren/spekulieren, frage ich "weißt DU (= Investigator) das WIRKLICH?" - und es ist stimm hinsichtlich der unpassenden Beiträge. 

Bei passenden beiträgen lasse ich dann würdgeln, wenn es Sinn macht. das ist nicht immer, aber es kommt häufiger vor, als das darauf verzichten.

Das Würfeln ist für mich ein wichtiger bestandteil des Spiels.

 

Um für alle Leute eine lanze zu brechen, die von natur aus weniger gut argumentieren und quasseln können doer wollen - wenn der investigator das besser kann als der Spieler, würde ich letzteren bestrafen, wenn ich nicht würfeln lassen würde. Das vermeide ich.

 

Edit: wer alles ohnehin ganz anders macht, kann das natürlich gern machen. Aber das ist dann eine reine hausversion von CTHULHU.

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Es ist ja auch unfair den Leuten gegenüber, die punkte in eine Fertigkrit gesteckt haben. Wieso sollte mein Char, der bspw. dreißig punkte in Chemie gesteckt hat, darin schlechter sein als der meines Mitspielers, der keine Punkte hinein gesteckt hat, aber eben von einem Chemker gespielt wird? Damit würden meine dreißig Punkte doch extrem entwertet.

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Es ist sicher recht schwierig, zw. Allgemeinwissen und Expertenwissen zu unterscheiden. Manche Menschen sind interessierter und gebildeter als andere. Und ich muss kein Chemiker oder Architekt sein, um mich mit dem Periodensystem oder der Statik auszukennen. Wo mache ich den Schnitt und ziehe die Grenzen?

 

Vielleicht sollte man auch mal daran denken, dass man seinen Charakter zwar dümmer spielen kann, als man es selbst ist, aber keinesfalls intelligenter...

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Wenn ich Sherlock Holmes spielen würde, dann wäre ich immer noch an meine geistigen Ressourcen gebunden.

 

Mir würden der Scharfsinn und die Genialität dieses Detektivs einfach fehlen.

Wenn sich der SL ein Rätsel ausdenkt, soll ich dann den Char auf seine extrem hohe INT würfeln lassen, um das Rätsel zu lösen, das ich (als Spieler), wenn überhaupt, erst nach einigen Anläufen würde lösen können?

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Ist das nicht auch die Diskussion um "Meta-Wissen" ... oder Spielerwissen, dass der Charakter nicht hat?

Das ist doch nichts anderes.

 

Beispiel Zeitreise:

Man gelangt zum Attentatsort von John F. Kennedy... und die Charaktere sollen verhindern, dass Kennedy ermordert wird.

Die Charaktere stammen aber aus der Vergangenheit, wissen also noch nicht mal was von Kennedy, die Spieler wissen aber, wo der angebliche Schütze gesessen haben soll und machen sich mit den Charakteren gleich auf den Weg dahin.

Realistisch? Gutes Rollenspiel? Vom Spielleiter so gewollt?

 

Wenn ich die Diskussion hier richtig verstehe, gibt es Leute die sagen: "Wenn der Spieler die Lösung weiß, sollte er auch die Lösung anstreben." (vgl. Dr. der Chemie als Spieler, kennt sich aus, der Charakter hat davon aber keine Ahnung, trotzdem macht er es genau richtig (intuition?! ;) ))

 

Wohingegen andere Spieler sagen: "Ich weiß das zwar, aber mein Charakter nicht. Keine Ahnung, was hier abgeht... ich schau mir das mal in Ruhe an." [ggf. mit der Konsequenz, dass er erst weiß was los ist, wenn es schon zu spät ist] (vgl. der Spieler, der einen Wert von 0 % in Chemie ausspielt, auch wenn er selbst es besser weiß)

 

 

Kann man das so übertragen?

Wenn ja, dann würde ich sagen: Der Spieler, der ausspielt, dass er nicht weiß, was hier abgeht, spielt "besser" (in meinem Sinne... ;) )

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Bei deinem Fazit bin ich definitiv deiner Meinung. Es gibt doch ganz viel OFF-World Wissen, dass der Charakter unmöglich haben kann, für den Spieler aber fast selbstverständlich ist.

 

Das ist dann halt eine ganz klare Trennung von Spieler- und Charakterwissen! Und da bevorzuge ICH auch eher den Umstand so zu spielen, dass der Charakter das Spielerwissen nicht hat.

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Bei deinem Fazit bin ich definitiv deiner Meinung. Es gibt doch ganz viel OFF-World Wissen, dass der Charakter unmöglich haben kann, für den Spieler aber fast selbstverständlich ist.

 

Das ist dann halt eine ganz klare Trennung von Spieler- und Charakterwissen! Und da bevorzuge ICH auch eher den Umstand so zu spielen, dass der Charakter das Spielerwissen nicht hat.

 

Da bin ich ganz bei dir.

 

Ich finde es oft schade, wenn Rätsel und Abenteuer nur mit Spieler-Wissen zu lösen sind und nicht mit Charakter Wissen (vgl mein Beispiel weiter oben). Aber für andere mag gerade das gutes spielen und Spielleitern sein, wenn die Spieler ihr Wissen einbringen können und sollen.

 

Aber ich bevorzuge die Trennung von Spieler-Wissen und Charakter-Wissen.

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Wenn ich die Diskussion hier richtig verstehe, gibt es Leute die sagen: "Wenn der Spieler die Lösung weiß, sollte er auch die Lösung anstreben." (vgl. Dr. der Chemie als Spieler, kennt sich aus, der Charakter hat davon aber keine Ahnung, trotzdem macht er es genau richtig (intuition?! ;) ))

Ich hätte das Kommentar vom Judge anders verstanden. Als Dr. der Chemie (oder in meinem Fall als Bachelor der Chemie^^) ist man in manchen Fällen im Vorteil gegenüber seinem Charakter. Aber man ist vielleicht durchaus auch in der Lage das Wissen einzusortieren - oder bildet es soch zumindest ein.

Wenn ich jetzt als B.Sc. sage, dass kann man doch so oder so machen, dann kommt vom Meister die Frage:"Weist du oder dein Charakter das".

Dann habe icb etwas Handlungsspielraum. Ich kann sagen "Hm! Dann eben nicht. Mein Charakter kann das nicht wissen". Oder man kann einschätzen oder es gar wissen: "Ja. Denn es ist zwar eine chemische Fragestellung und das warum (Theorie) weis er nicht. Aber es wurde damals häufig bei Tätigkeit X eingesetzt, die mein Charakter beherscht"

So kann dann wieder Charakter und Spielerwissen verschmelzen.

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