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[Prag] Kapitel 1- Die Stadt an der Moldau - Hotel Pariz, 09:44, Montag, 12. Juni 1922.


grannus
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https://www.youtube.com/watch?v=gTKsHwqaIr4

 

http://www.hotelsprague.cz/images/hotels-photos/paris/hist_b.jpg

 

Prag, die goldene Stadt. Erhaben und alt breitet sie sich entlang der Moldau aus, fächert ihre Schönheit vor den Augen des sprachlosen Bewunderers aus. Wie viele Geheimnisse und stille, wunderschöne Geschichten, Menschen und Orte mag diese Stadt beherbergen? Mächtig thront der Hradschin über der Stadt und wacht seit Jahrhunderten über die Menschen dieser Stadt. Die morgendliche Sonne taucht das Bild in ein warmes, goldenes Licht und lädt zu einem Spaziergang an der Moldau ein. Mit den vielen kleinen Restaurants und Cafes an und auch in der Moldau wird es einem Gast hier an nichts mangeln.

 

Nicht unweit des prächtigen Altstädter Rings befindet sich das ehrwürdige Hotel Pariz, einem der renommiertesten Adressen in Prag. Darauf ausgelegt seine gutbetuchten Gäste zu bewirten, ist das Haus auf Prunk, Tradition und Diskretion ausgelegt. Hier befindet man sich inmitten der Innenstadt und kann zu Fuß gemütlich flanieren gehen. Um diese Zeit sitzen die edlen Gäste beim Frühstück und werden vom exquisiten Service bedient. Es riecht nach Kaffee, Tee, Backwaren, vergnügt unterhalten sich die Gäste an den Tischen, das Rascheln der Zeitungen knistert zwischendrin. Aufregende Nachrichten, wie man den geraunten und entrüsteten Unterhaltungen entnehmen kann.....

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Ich setzt sich an einen leeren Tisch und holt einen Skizzen-block heraus.

Wenn ich schon nicht schlafen kann ... dann kann ich auch hier im Zoo sitzen ...

 

Von Außen:

Mit schnellen geübten Strichen fängt  Nathaniel die Stimmung ein, wobei die Menschen mehr Karikaturen gleichen in dem er die vulgärsten Eigenschaften der einzelnen Gäste hervorhebt ....

 

 

Als der Kellner kommt ...

 

"Bitte bringen Sie mir einen Kaffee und die Tageszeitung ... "

als der Kellner gerade im gehen begriffen ist ...

"Warten Sie guter Herr, ich habe es mir anders überlegt für die Nachrichten ist Kaffee gar nicht gut ... "

Gucke ihn in die Augen ... "wie soll man denn die Politik auf nüchternen Magen vertragen? ...

Bringen Sie mir lieber eine Absinth und eine Packung französische Zigaretten.  Verbindlichsten Dank."

 

Zünde mir die letzte Zigarette aus meiner Schachtel an. Blase den Rauch affektiert in nach Oben und sehe mich wieder um.

 

 

Langweilig, langweilig, langweilig ... was mache ich nur hier ... trinken und die Leute ansehen ... ich hoffe die Grüne Fee kommt gleich vorbei ...

es ist so gewöhnlich, dass ich schreien könnte ...

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Theresa betritt den Frühstücksraum und bekommt sofort einen freien Tisch direkt am Fenster zugewiesen.  Sie sieht müde und abgekämpft aus. Die Nacht war lang. Die Erholung kurz.

Verträumt blickt sie auf die Straße. Sie nimmt keine Notiz von den Vorbeieilenden.  Theresa stößt einen langen Seufzer aus.

 

Ein junger Kellner bringt ihr Gebäck und frisches Obst.  Er dreht  sich schon zum Gehen um, da flüstert sie ihm zu: „Heute Abend erwarte ich den gleichen Service. Letzte Nacht war sehr zufriedenstellend.“

 

Der Kellner nickt und lässt Theresa  mit ihren Gedanken allein. Ihr Blick wandert, begleitet von einem Seufzer, wieder auf die Straße.

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Ich betrete den Raum und sehe einen Kellner mit einem Glas Absinth und einer Schachtel Zigaretten an mir vorbeilaufen.

 

So ein Frühstück gönnt sich doch nur einer.

 

Ich folge dem Kellner zum Tisch von Nathaniel Maximilian Price.

 

"Hallo Nathaniel, so früh schon auf dem Flug mit der grünen Fee? Ich wünschte es wäre mir ebenfalls häufiger möglich. Hoffentlich bist du in den Abendstunden wieder fit, ohne dich sind die Abende langweilig."

 

Ich grinse und setze mich hinzu. Zum Kellner gewandt

 

"Bitte bringen sie mir einen starken Kaffee, Brot und Eier. Nach langen Nächten brauche ich ein gutes Frühstück."

 

 

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"Nicht wenn ich es vermeiden kann ... Zum wohl."
Proste Carl zu
"Wenn es wenigstens einen handfesten Skandal geben würde ... Es ist schrecklich, als muss man selber machen." Schiebe Carl die Zeitung rüber...
"Da scheint für die Schafe ... Ich meint anderen etwas aufregendes drin zu stehen. Ich habe nur Angst das es mich langweilt ... Würdest Du daher so Netz sein und das Risiko eingehen einzuschlafen?"

Edited by starwarschef
Dafür gibt es den BearbeitenButton
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Eine kurze Weile später betrete auch ich den Frühstücksraum.

Ich trage noch einen Mantel, den ich einem Kellner in die Hand drücke mit der Bitte ihn doch aufzuhängen, bevor ich mich zu den anderen setze.

 

"Guten Morgen die Dame, meine Herren."

 

Ich winke dem Kellner zu und bitte um eine große Tasse Kaffee: "Schwarz, ohne Zucker."

 

"Hatten sie eine angenehme Nacht?", frage ich in die Runde.

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Ich mustere das Glas.

 

"Eine klare schöne Farbe für so eine...", ich stocke kurz.

 

"...so widerwärtige Flüssigkeit.", ich lächele.

 

"Nein danke Nate, Absinth ist nicht mein Fall.", ich grinse beschwichtigend und freundschaftlich.

 

"Die Menschen machen den Tag besonders, nicht das Getränk mit dem er beginnt."

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Während die beiden Männer an dem Tisch kommen, schaue ich kurz von der Zeitung auf und grüße sie.

 

Bei den Gesprächen über Absinth lege ich die Zeitung beiseite:

 

"Nathaniel, du hast recht. Die Inflation galoppiert, in Bulgarien wird noch munter geputscht und das Osmanische Reich weiß immer noch nicht wo es hin will."

 

"Die Nächte im Hotel Pariz sind immer eine wahre Wonne, die Betten ideal und man bekommt alles geboten was man nur braucht. Würde ich den Morgen mit Absinth beginnen, könnte ich die Leistungen des Hotels mehr in Anspruch nehmen. Wäre aber ein langweiliger Tag dann"

 

Ich schaue mich im Saal um

 

"Sitzt da am Fenster nicht die Gräfin Theresa von Parkentin?"

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Die von Carl beiseite gelegte Zeitung zeigt auf der Titelseite einen großen Artikel mit der Überschrift:

 

 

12. Juni 1922

Brutaler Mord am Altstädter Ring

 

Der Fund eines Toten versetzte den Altstädter Ring in den frühen Morgenstunden in Aufruhr.

Gefunden wurde der männliche Leichnam von einem hiesigen Bauern, der auf dem Weg zum Markt war. Dieser wunderte sich über die reglose Gestalt am Jan-Hus Denkmal. Nach mehrfachem Zuruf reagierte die Person immer noch nicht, weswegen der Bauer, Matyas Sladek, Schlimmes vermutete. Laut Zeugenaussagen und Kommentar der Polizei handelte es sich dabei um einen brutalen Morde. Das Opfer wurde regelrecht niedergeschlachtet und ausgeblutet. Laut Polizeiarzt befand sich zum Zeitpunkt des Todes kein Blut mehr im Leichnam. 

 

Die Indizien sprechen für eine religiös motivierte Tat. Der Prager Weihbischof Georg Glosauer nahm dazu bereits Stellung und sprach von einer "schändlichen Tat eines Gottlosen".

 

Die Identität des Toten ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses nicht bekannt.

Edited by grannus
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"Vampire wären ja mal was Originelles."

Und zeige mit dem Bleistift auf die Zeitung,. Welche mit der Meldung oben liegt.

Gucke dem Bleistift am und halte ihn bedeutungsschwanger hoch ...

"Ob das hier auch als Holz -Flock zahlt?"

Nippe an meinen Glas "oder wird das ein Leistungstest für die Effektivität der Kirche?"

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Ich drehe kurz den Artikel zu mir, danach zurück.

 

"Klingt nach einer Schauergeschichte vom Lagerfeuer, oder nach etwas was jemand nach einer durchzechten Nacht behaupten würde gesehen zu haben, aber wenn es selbst die Medien liefern? Schreckliche Sache."

 

Wie man wohl mit Blut malen könnte?

 

Ich blicke kurz in Gedanken vertieft in die Ferne.

 

"Und dann auch noch an einem Denkmal. Klingt alles sehr bedeutungsschwanger, auch wenn mir nicht bewusst ist was es bedeuten sollte und ich ehrlich gesagt nicht besonders erpicht darauf bin dem Mörder gegenüber zu treten.", murmle ich, als ich am vom Kellner einige Sekunden zuvor gebrachten Saft nippe.

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Einen kurzen Moment inne haltend antworte ich auf die wahrscheinlich rhetorisch gemeinte Frage:

"Was hat denn die Kirche mit Mord zu tun, Herr Price?" dabei schaue ich ihn etwas verständnislos an.

"Schächten ist doch eher Sache der Juden oder Mohammedaner?!"

Edited by starwarschef
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