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[Nightmare Bites] DER TAG ALS DER REGEN KAM


Der Läuterer
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DAS BÜRO

37 Tottenham Court Road

Mittwoch, 08.01.1930

 

Am Morgen des Mittwoch zieht unerwartet eine Warmfront über Südengland hinweg.

Der Schneefall wird zu Regen.

Ein Schwall von Tränen.

Eine Flut des Trübsinns und der Trauer. Der puren Verzweiflung.

Eine Flut, die alle Zuversicht hinweg schwemmt und die Gerechten ertränkt...

 

Diese Flut trifft auf die Bühne aus Eis.

Und der gefrorene Boden weist den Regen brüsk zurück.

Der Boden, der sonst zusammen mit dem Regen die zarten Pflänzchen nährt und wachsen lässt, weist das lebensspendende Nass zurück und beider Liebe gefriert.

Gefriert zu einer Eisfläche, die sich auf alles legt...

 

Und die Strassen und Wege in spiegelglatte Eisflächen verwandelt, die alles und jeden aus dem Gleichgewicht bringen.

Jeder Weg ein tückisches Wagnis. Ein halsbrecherisches Abenteuer.

 

Die Stadt versinkt im Chaos.

Verspätungen...

Ausfälle...

Unfälle...

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Als Du am Büro ankommst, hast Du einen langen beschwerlichen Weg hinter Dir. Die Strassen sind verstopft. Der Boden ist tückisch glatt. Nur die Untergrundbahn ist bei diesem Wetter zuverlässig... und zum Bersten überfüllt. Die Herfahrt war die reinste Hölle. Selbst Sardinen haben mehr Platz in einer Konserverdose.

 

Du klappst den Regenschirm mehrfach auf und zu, um ihn abzutropfen und gehst die steinernen Stufen zum Büro hoch in die zweite Etage. Die Tür zur Detektei steht einen Spalt offen.

 

Du hörst Schritte und das Klappern einer Schreibmaschine.

Der Duft von frischem Kaffee dringt Dir in die Nase.

 

Neugierde überkommt Dich. Die Neugier ist der Katze Tod. heisst es nicht so...

 

Hans sitzt hinter dem Schreibtisch, mit dem Gesicht zur Tür. Aber er schaut nicht hoch. Sein Blick ist star auf das Papier gerichtet. Seine Finger hacken auf die Tasten ein. Ein monotones Klack - Klackklack - Klack.

 

Kilmister steht vor dem offenen Wandtresor. Er hat einen Stapel Papiere in der Hand.

Lose Blätter... Aktien? Wertpapiere? Handschriftliches?

Briefe... Dicke. Und dünne. Gefüllt mit Geld? Mit Anweisungen?

Ein altes Buch. Vielleicht ein Tagebuch? Ein Buch des geheimen Wissens? Vielleicht.

 

"Seit wann trinkst Du wieder heimlich, Hartmut?" Der Tresor schliesst sich mit einem schweren, metallischem 'Klong'.

"Ich habe noch nie heimlich getrunken. Ich hatte es zwischenzeitlich nur unterlassen unheimlich zu trinken."

"Aber was geht es mich an, wie Du Dich schliesslich zu Grunde richtest. Du lässt Dir ja nichts sagen. Deine Frau zu verlassen ist auch so ein schwerer Fehler, wenn Du mich fragst, Hartmut. Aber Du fragst mich ja nicht." Ein monotones Klack - Klackklack - Klack ist die einzige Antwort.

 

"Du bist sicher, dass Du das tatsächlich tun willst, Hartmut?" Kilmisters Worte drücken Besorgnis aus. "Sie liebt Dich. Aufrichtig und von ganzem Herzen. Du hast das Feuer nicht geschürt, Du hast es erstickt. Und jetzt lässt Du sie im Stich? Hat sie das verdient? Sie hat alles für Dich geopfert. Sie will doch nur verstehen."

 

Der Blonde hinter der Schreibmaschine tippt ungerührt weiter. Klack - Klackklack - Klack - Klack - Klackklack - Klack.

Dann, während des Schreibens. "Ich hoffe, dass Du klar kommst, Walter. Du weisst Bescheid. Du hast alles, was Du brauchst? Wir kennen uns schon lange genug. Du weisst, wie es zu laufen hat. Im Notfall vernichtest Du alles. Aber so weit wird es sicher nicht kommen. Alles, verstanden? Und wie Du Kontakt zu mir aufnimmst?"

Kilmister brummt ein monotones "Hmmm."

 

"Mach nicht so eine grosse Sache daraus, Walter. Es wird schon gut gehen. Ich bin bisher immer auf die Füsse gefallen."

"Aber diesmal ist es etwas anderes, Hauptmann. Sie sind zu nahe dran. Viel zu nahe dran. Ich hoffe nur, dass das auch gut gehen wird."

"Freier Wille, Walter. Es ist immer nur der freie Wille nötig, das weisst Du doch. Die eigene Entscheidung. Das ist das Essenzielle. Und, dass das Kind überlebt. Matilde ist die perfekte Frau. Sie hat dem Kind alles gegeben, was es braucht. Wir werden wie die Reiter der Apokalypse auf sie nieder fahren und unsere Rache an ihnen nehmen."

 

"Und was ist mit der Maske, Hartmut?"

"Was soll mit ihr sein?"

"Ich... ich weiss nicht. Ist sie echt?"

"Echt? Sie ist... alt, Walter. Sie war schon alt, als die Sterne noch jung waren. Sie ruft nach den Wissenden. Den Sehenden. Aber nicht nur die Jünger des Nephren-Ka werden ihrem Ruf folgen. Und nur die Narren glauben, sie ungestraft nutzen zu können. Sie werden brennen. Lass also besser die Finger von dem Ding, Walter. Das ist nur ein guter Rat unter alten Freunden. Lass es. Aber mach, was Du willst."

 

"Und wo wirst Du hingehen, Hartmut, wenn ich das fragen darf?"

"Du darfst mich alles fragen, Walter. Das weisst Du. Aber erwarte nicht immer auch Antworten von mir. Aber... Irland soll zu dieser Zeit sehr schön sein."

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Mein Körper fühlt sich noch immer zerschunden an. Aber es ist kein Vergleich mehr zum gestrigen Tag.

 

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Buße.

Mein Körper tat Buße für die Untaten, die ich beging.

Die Prellung vom morgendlichen Sturz hatte sich nicht gebessert... ganz im Gegenteil. Mein ganzer Oberschenkel schmerzte, ich konnte nicht sitzen und jeder Schritt wart mir zur Qual.

Und dann die Verspannungen im Rücken und der Muskelkater in beiden Armen. Das Bündel, das ich mit mir schleppte war zwar nicht sonderlich schwer, doch die Dauer und das viele Laufen, machten es doch anstrengend es zu tragen. Meine Muskeln rebellierten gestern den ganzen Tag gegen diese sinnlose Aktion.

 

Ich habe ein langes, heißes Bad gebraucht, um mir die größten Schmerzen zu vertreiben. Aber selbst danach fühlte ich mich als wäre ich zumindest zur Hälfte durch die Mangel gedreht worden.

Die Erinnerungen an den Tag im Auktionshaus sind zu wirren, Episoden eines Fiebertraums verkommen. Kein klares Bild, keine klare Erinnerungen.

 

Immer wieder huschten mir Bilder von den Leichen, dem Blick der Maske, der fremdländischen Frau und dem schier endlosen Rennen durch die verschneiten Gassen vor den Augen entlang.

 

Es machte mich fertig... oder ich war es bereits.

 

Als Kristine am Abend überraschend vorbei schaute, hellte sich meine Stimmung zunächst etwas auf. Ich freute mich über die Ablenkung und ein Gespräch, das sich mal nicht über die Auktion und ihre mystischen Artefakte drehte. Doch meine fröhliche Hoffnung wurde schnell zerstört.

 

Kristine begrüßte mich überschwänglich, was meinen Knochen nicht so gefiel wie sonst, und ich konnte ihre Begrüßung leider nur mit einem schmerzvollen Aufstöhnen quittieren.

Sie sah mich überrascht an und trat einige Schritte zurück.

Sie fragte mich, was passiert sei.

Ich antwortete ihr nicht, ich fand keine Worte für das was geschehen war. Habe ich doch bisher noch mit niemandem darüber reden können. Matilde scheint wie vom Erdboden verschluckt. Ein Anruf in der Detektei half mir zumindest nicht weiter. Diese Baxter kenne ich kaum... so blieb es bei mir die Geschehnisse zu verarbeiten.

Kristine schien nicht erstaunt, dass ich schwieg und sie kam mir wieder näher.

Es tat mir leid, dass ich ihr nicht antworten konnte... aber auch das konnte ich ihr nicht sagen. Kamen doch keine Worte über meine Lippen.

 

Ich wollte ihr alles sagen, mit ihr darüber reden. Aber es war als hätten sich all die Worte in meinem Mund verknotet. Zu einem großem Knäul an Worten, das unmöglich aus einem menschlichen Mund heraus kommen kann.

 

Ich wollte gerade erneut ansetzen und etwas zu ihr sagen und krächzte ein zaghaftes: "Hal ... l .... o..." heraus, da fuhr sie schon fort.

Sie erzählte mir, dass sie in der Zeitung gelesen hätte, dass im Auktionshaus ein Raub geschehen sein. Ob ich das auch gehört hätte. Die halbe Stadt rede davon. Es sei noch unklar, was alles entwendet wurde, aber es seien zwei Menschen ums Leben gekommen.

 

Erneut zuckten die Bilder der Leichen, der Ausstellungstücke und der Geschehnisse vor meinen Augen entlang. Sie redete schnell und viel und ich konnte ihren Worten nicht mehr folgen. Ich nickte, ich brummte ein "Hmmmm" oder ein zustimmendes "hm hmmmm", wann immer ich es für angebracht hielt. Aber ich hörte ihr nicht zu... und vor allem sprach ich selbst kein Wort.

 

Ich kann mir bis jetzt nicht erklären, wieso ihr das nicht auffiel oder sie dazu nichts sagte.

 

Ich kam erst wieder zu mir, als sie mich wohl zum wiederholten Male fragte, was ich gestern ... also nun vorgestern... getan hätte.

 

Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich antworten konnte.

"Ich war... arbeiten!" war meine knappe Antwort.

Diese Antwort schien ihr weitgehend auszureichen. Darf ich doch selten etwas über die Arbeit verraten.

 

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und sie kuschelte sich an mich, was meinem körperlichen und seelischen Leid Linderung brachte. Und so vergaß ich sogar die Einladung zu Penhew.

Zu ein Mist aber auch... doch war mir nach all der Aufregung nicht nach einem Gespräch mit einem Raritätensammler und möglichen Auftraggeber für das, was im Auktionshaus passiert.

 

 

Heute morgen stellte ich fest, dass die Fenster meiner Wohnung von außen vereist sind. Ich bekam sie nicht auf. Sie waren zugefroren.

 

Ich überlegte lange, was ich tun sollte. Ich entschloss mich zunächst dafür meine Pistole zu laden und an mich zu nehmen. Noch mal sollte mir mein anerzogener Pazifismus nicht zur Gefahr werden. Peinlich genau achtete ich auf die Sicherung der Waffe. Dann setzte ich mich hin, mein Gesäß und mein Oberschenkel schmerzten noch immer etwas, und ich ging meine "Beute" durch.

Was war nur in mich gefahren, dass ich diese Dinge mitgenommen hatte?

Ich wusste es nicht.

 

Ich schrieb die Beschreibungen der Gegenstände in mein Notizbuch. Und verpackte meine Beute vorsichtig und mit viel Polstermaterial in meinen Kamerakoffer. Den Werewolf-Jäger Koffer verstaute ich in einem größeren Reisekoffer und ich war erstaunt, dass das Gewicht dieses Koffers im Koffer gar nicht so groß war, wie ich zunächst befürchtete. Alles ließ sich gut tragen.

 

Die Dinge mussten verschwinden. Sie mussten fort von hier.

Ich konnte in ihrer Anwesenheit nicht gut schlafen. Immer wieder die Bilder von getrockneten Händen, vernähten Augenliedern, verschrumpelter Haut und dann der Anblick einer alten Steinschlosspistole, die wie in einem Duell auf mich gerichtet und abgefeuert wurde. Immer wieder passiert das in meinen Träumen und jedes Mal erwachte ich vom Schrecken noch immer ganz verstört.

Die silberne Kugel trauf mich jedes Mal. Und jedes Mal traf sie mich genau in die Stirn, zwischen die Augen und ich konnte spüren, wie sie sich fest setzte... nicht wieder austrat.

Sie füllte auf eine schockierende Art und Weise die Lücke aus, die der Anblick dieser furchtbaren Totenmaske in meinem Geist hinterlassen hat.

 

Erst als die Kugel den vermeintlichen Hohlraum komplett füllte, merke ich den Schmerz und erwachte.

 

So etwas hatte ich noch nie geträumt oder gespürt.

Ich war sehr froh, dass Kristine bei mir übernachtete. Sie schien ruhig weiter schlafen zu können und so kuschelte ich mich immer wieder an ihren warmen, wohl riechenden Körper und versuchte erneut zu schlafen. Bis die nächste Wiederholung dieser Bilder und des Treffers mich erneut hochschrecken ließen. Wieder und Wieder und Wieder!

 

 

Ich bin heute entsprechend unausgeschlafen, unruhig und vielleicht sogar ein wenig hysterisch.

 

Ich will die "Beute" loswerden.

 

Kristine musste früh weg... ein Seminar-Termin, so sagte sie.

Mir war es recht. Ich brauchte Zeit, um meine "Funde" zu verpacken... für eine Reise.

 

Als ich endlich vor die Tür trat, den Kamerakoffer, ohne Kamera aber dafür mit Händen und Kopf, hatte ich umgehängt und den Reisekoffer trug ich in der Rechten, sah ich schnell, warum ich die Fenster nicht öffnen konnte. Es regnete und der Regen gefror an allem.

An den Laternen hingen Eiszapfen und das Licht der Laternen wurde durch den dicken Eispanzer stark gedämpft. Und der Regen gefror an Hauswänden und Dächern zu dicken schweren Panzern.

 

Es war fast unmöglich voranzukommen ohne wegzurutschen.

 

Ich drehte auf der Stelle um und ging wieder hoch. Ich holte einen Stock, den ich während meiner Reisen durch das Land einst aus einem Haselstrauch geschnitten hatte. Er wurde zu meinem Wanderstock und Reisebegleiter.

Ich wechselte den Koffer in die Linke, nahm den Stock in die Rechte und stampfte vorsichtig los.

Die Menschen vor mir schlingerten und rutschten umher. Nicht wenige stürzten. Doch ich kümmerte mich nicht um sie. Ich habe etwas vor, das keinen Aufschub duldet.

 

Auf den Straßen war noch weniger an Vorankommen zu denken als auf dem Gehsteig. Autos standen quer oder ineinander verkeilt. Es war ein heilloses Chaos, dem ich auch nur beiläufig einen Blick würdigte, es sonst aber ignorierte.

Die Fahrt in der U-Bahn war mir nie sehr willkommen, doch heute war es ein Graus. Ich musste zwei Bahnen passieren lassen, da ich mit meinem Gepäck keinen Platz mehr gefunden hätte.

Endlich kam ich jedoch hier an.

In der Detektei. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich vielleicht besser hätte anrufen sollen, ob überhaupt jemand hier ist. Es ist noch recht früh am Morgen, und bei diesen Wegen und Straßen, ist nicht damit zu rechnen, dass Mr. Stratton und Mr. Kilmister pünktlich auf der Arbeit sind. Von Matilde und Alexander ganz zu schweigen.

 

Doch ich scheine Glück zu haben. Die Tür steht einen Spalt offen. Etwas, das sonst eigentlich nie der Fall ist. Die Tür ist immer sorgfältig geschlossen. Mr. Kilmister legt dort besonderen Wert drauf. Ich trete näher und schaue, was hinter der Tür los sein mag. Dann sehe und höre ich Mr. Hugh Stratton reden. Er spricht mit Mr. Kilmister.

 

Er nennt ihn Walter... doch spricht er es sehr deutsch aus... nicht das weiche "Wolter", wie es hier in England üblich ist. Sondern das harte "Walter" der Deutschen.

Doch es überrascht mich um so mehr, dass Mr. Stratton als "Hartmut" angesprochen wird. Ist sein Name nicht Hugh?! Ich glaube mich verhört zu haben, aber erneut fällt sein Name.

Ich bin so in das vertieft, was ich sehe und höre, dass ich gar nicht mitbekomme, dass ich nicht allein bin, hier auf dem Flur, im Treppenraum.

 

Vergessen ist auch, dass ich meine "Beute" doch eigentlich hier sicher verstecken wollte. Und mit Matilde und Mr. Kilmister besprechen wollte, was wir damit nun machen sollten. War ich doch nun ein Dieb und meine einzige Hilfe hinter dieser Tür.

 

Was ich höre wühlt mich auf... ich brauche eine ganze Weile um zu verstehen.... so lange stehe ich dümmlich drein blickend an der Tür und rühre mich nicht.

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Was ist überhaupt aus Baxter geworden?

 

Wir haben ihn gestern nicht mehr finden können. Kurz bevor wir die Schemen erreicht hatten, verschwanden sie wieder im Getümmel auf den Straßen und ich... aber wohl auch Matilde waren zu erschöpft um weiter sinnlos durch die Straßen zu irren.

 

Ich sollte Baxter heute aufsuchen... aber erstmal muss ich das Bündel loswerden.

 

Mir laufen kalte Schauer den Rücken hinab, wenn ich daran denke, wie die Leute gestern auf mich schauten, als ich völlig außer Atem mit meinem Bündel über der Schulter aus der Gasse gelaufen kam. Wir waren fast so auffällig wie ein bunter Hund.

Wir achteten immer auf Verfolger, bis Matilde und ich uns trennten und jeder seiner Wege ging.

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Geräusche... Du wirst aus Deinen Gedanken gerissen.

Eine Tür fällt ins Schloss. Das Schnappen eines Riegels, als ein Schloss abgeschlossen wird. Schritte. Schritte auf hartem Stein. Du bist definitiv nicht allein im Treppenhaus.

 

Im Büro verstummt das Gespräch. Die Schreibmaschine klackt und schweigt dann.

 

Dann hallt der Klang einer freundlichen Frauenstimme durch das Treppenhaus. "Herr Eklund! Wie schön Sie zu sehen." Die Frau eilt die Treppe herunter. Es ist Ellie Plump, die Sekretärin des Advokaten Lewis MacNamarra, eine Etage über dem Büro.

 

"Schreckliches Wetter heute, nicht wahr, Herr Eklund." Sie kommt näher. Sie versucht immer wieder, Dich in ein Gespräch einzuwickeln. "Da muss man ja aufpassen, dass man sich nicht das Genick bricht, oder? Na, ich muss leider zur Post. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag, Herr Eklund. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen."

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Kilmister räuspert sich.

Von Stratton ist ein leises "Ja." zu hören.

Dann "HERR EKLUND? Treten Sie doch bitte näher. Wir haben mit Ihnen zu reden."

 

Die Stimme des Blonden ist wieder leiser. "Und das hier, Herr Kilmister, bitte noch in den Stahlschrank."

Mit einem 'Rrrratsch' wird das Blatt aus der Schreibmaschine gezogen. Dann ist das Kratzen eines Füllfederhalters zu hören.

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Ein Schreck fährt mir durch alle Glieder, als mir Mrs. Plump entgegen kommt und aus dem Dunkel tritt.

Ich wusste es, dass ich nicht allein bin, aber mit IHR hatte ich nicht gerechnet. Eigentlich hätte ich niemanden erwartet... außer vielleicht Baxter. Ein eigentümliches Gefühl hatte mich beschlichen und aus einem mir unbekannten Grund, hatte ich damit gerechnet, Baxter, den schlacksigen Sonderling, aus den Schatten treten zu sein.

Als es dann doch "nur" Ellie Plump ist, bin ich zunächst erleichtert, doch ihre fröhliche, leichte und in diesem Fall mal wieder viel zu laute Art, erschreckt mich zu tiefst. Ich muss toten blass dastehen, als sie an mir vorbei geht, mein Gesicht zur Grimasse eines freundlichen Lächels verzogen.

 

Ich reiße mich zusammen und sage: "Oh, hallo Mrs. Plump. Ja, seien sie vorsichtig, es ist ein ganz mieses Wetter. Überall herrscht Chaos... also mehr als noch schon."

 

"Ich komme grad von draußen, und sie glauben nicht, WIE schlimm es inzwischen geworden ist."

Die Worte strömen mal wieder aus meinem Mund. Wie es so oft der Fall ist, wenn ich mich ertappt fühle. Oft hat so ein Redeschwall es vermocht meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, selten ... zum Glück nur sehr selten, hat es mich nur noch tiefer in die Tinte getrieben.

 

Die Leute scheinen von meinen Worten oft geblendet.

 

Diesmal scheine ich mich selbst geblendet zu haben. Ellie Plump ist bereits ein gutes Stück die reppe hinunter und an mir vorbei, als ich aufhöre zu faseln.

 

Die Stimme Stratton reißt mich aus meinem reflexartigen Redeschwall.

 

'ERTAPPT!', denke ich.

 

Doch tatsächlich kann das nicht stimmen. Woher sollten sie wissen, wie lange ich hier schon stehe.

 

Ich gehe die letzten Schritte bis zur Tür, dann klopfe ich der Form-halber doch noch mal an die Tür und schiebe sie dann auf.

 

"Guten Morgen, die Mr. Stratton. Mr. Kilmister!", ich nicke beiden zu.

 

"Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Draußen ist es gefährlich glatt. Ein heilloses Durcheinander auf den Straßen. Und ich wollte meine wertvolle Fracht nicht beschädigen."

 

War das schon zu viel Information? Habe ich mich verraten?

Unmöglich!

 

Schnell hebe ich meinen Kamerakoffer etwas in die Höhe und verweise mit einem Nicken auf den Koffer - die Geste eines gesprochenen 'Sie wissen schon... die Kamera... hier dirn.'
 

 

 

Dann stelle ich mein Gepäck erstmal ab und mache meinen Mantel auf.

 

"Was gibt es denn zu besprechen?", frage ich, nachdem ich es mir etwas gemütlicher gemacht habe.

 

Noch immer stehe ich mit Hut und Mantel im Büro, die Koffer neben mir auf dem Fußboden.

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"Treten Sie doch bitte näher, Herr Eklund und legen Sie ab."

 

Hans steht auf und begrüssr Dich. "Setzen Sie sich bitte. Ich habe mit Ihnen zu reden."

 

"Sie fühlen sich wohl in der Detektei? Sind Sie zufrieden?"

 

"Es geht um Ihre Zukunft hier im Büro. Ich werde London für unbestimmte Zeit verlassen. Mein Partner hier, Herr Kilmister, übernimmt die alleinige Leitung des Büros."

 

"Nun zu gestern. Wie war es im AuktionsHaus?"

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"...ich würde sagen, es war recht aufregend."

 

Eigentlich bin ich nicht der Typ Mensch für dramatische Auftritte, aber die Leute hier waren anscheinend so in ihre Begrüßungen vertieft, dass es fast unmöglich war, sich nicht anzuschleichen. Ich stehe im Türrahmen, überlege für einen Moment, mich anzulehnen, entscheide mich dann aber doch gegen dieses zu legere Auftreten. Langsam streife ich meine gefütterten dunkelbraunen Handschuhe ab und nicke in die Runde.

 

"Meine Herren, ich wollte Sie nicht stören. Bitte fahren Sie fort. Aber ich denke, es gibt einiges zu besprechen. Das war wohl kaum ein simpler Besuch in einem Auktionshaus, nicht wahr Mr. Eklund?"

 

Ich blicke in die Runde und merke, dass ich nicht willkommen bin. Vielleicht ist das zu hart ausgedrückt. Vielleicht müssen sich diese Leute auch erst an meine Gegenwart "gewöhnen". Ist es das, was Enola meinte, als sie sagte, ich sie wie ein bunter Zierfisch, den man in ein fremdes Aquarium gesetzt hatte? Ich hatte abgewunken, als sie diesen doch recht kühnen Vergleich angestellt hat. Wenn ich recht darüber nachdenke, hat Enola in letzter Zeit einige Vergleiche und Metaphern benutzt - und alle in Bezug auf mich.

Ihren Mann.

 

Seltsam, dass ich gerade jetzt diese Erkenntnisse in meiner Beziehung sammle - gerade in dem Moment, wo ich die Leute, die ich erst seit kurzem kenne und mit denen ich als Zeugen eines übernatürlichen und wahrhaft erhabenen Ereignisses verbunden bin, wieder sehe. Ich räuspere mich und hoffe, dass mir jemand anbietet, abzulegen.

Edited by Seraph
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Diese Überraschung erwischt mich weniger stark, als die Begegnung mit Mrs. Plump. Dennoch schaue ich mich irritiert um.

 

Es ist Baxter. Wo auch immer der nun schon wieder her kommt.

"Guten Morgen!", sage ich knapp an Baxter gerichtet.

 

Während er noch in der Tür steht und mir unklar ist, ob er sich in seinem Auftritt sonnt oder ob er tatsächlich plötzlich von seinem Auftreten selbst überrascht ist, ziehe ich meinen Mantel aus und lege ihn auf den Lehne des Stuhls in meiner Nähe. Dann setze ich mich und nehme meinen Hut ab.

 

Ich empfinde es als rüde ein Gespräch der Art zu unterbrechen und tue als wären wir nicht unterbrochen worden.

 

"Mr. Stratton, ich bin durchaus zufrieden mit meiner Anstellung hier. Und ich hoffe auch weiterhin Teil des Teams bleiben zu können."

 

"Ich ich recht in der Annahme, dass sich die Ausrichtung der Detektei auch in Zukunft nicht ändern wird?"

Ich weiß nicht wie viel Baxter mitbekommen hat. Ich habe aber nach Möglichkeit nicht vor, ihm viel zu verraten, was er nicht weiß.

 

"Und was den Besuch im Auktionshaus angeht, hat Mr. Baxter ja schon eine Andeutung gemacht."

 

Ich schaue mich noch mal um und sehe, dass Baxter noch immer in der offenen Tür steht.

 

"Aber vielleicht sollten wir das besprechen, wenn Mr. Baxter eingetreten ist und die Tür geschlossen ist. Ich denke, dass unser gestriger Besuch diskret besprochen werden sollte."

 

"Wird Frau Matilde auch noch erscheinen?"

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Nachdem die Tür zum Flur ins Schloss gefallen ist, nimmt sich auch Baxter einen Stuhl und rückt an den Schreibtisch heran.

 

Hans schaut abwechselnd Ove und Baxter an. "Vermutlich wird sich für Sie nicht sonderlich viel ändern, meine Herren. Ich hoffe, dass Sie auch mit Herrn Kilmister allein gut klarkommen werden. Die Zusammenarbeit war bisher ja recht fruchtbar. Ich sehe keinen Grund, warum sich das ändern sollte."

 

Der Blonde erhebt sich und geht um den Schreibtisch herum. "Was Matilde nach meinem Weggang machen wird, ist allein ihre Angelegenheit." Als er hinter Euch steht, spürt ihr seine Hand auf Eurer Schulter. Er lehnt sich vor, so dass er zwischen Euch ist. "Aber wie sie sich auch entscheiden mag, ich denke doch, dass Sie, meine Herren, Matilde nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen werden, nicht wahr?" Er klopft Euch kurz auf die Schultern. "Ich weiss, dass ich mich auf Sie verlassen kann."

 

"Die Sache mit dem Auktionshaus entwickelt sich zu einer sehr interessanten Geschichte." Hans holt eine Tageszeitung und legt diese auf den Schreibtisch. "Dies hier richtet sich gegen mich." Er tippt mit dem Zeigefinger auf einen Artkel im Daily Mirror. "Jemand versucht mich zu diskreditieren und in das Interesse der Polizei zu rücken."

 

"Ich war nicht dort. Und doch passt diese Beschreibung auf mich."

 

"Es gibt logischerweise nur drei Möglichkeiten... Entweder sieht die gesuchte Person ähnlich aus wie ich. Oder jemand versucht mich anzuschwärzen. Oder... aber diese Möglichkeit können wir ausschliessen, denn diese Möglichkeit würde bedeuten, dass ich es tatsächlich gewesen bin."

 

"Meine Herren. Die Lage ist durchaus als ernst zu bezeichnen. Ich möchte, dass Sie den Vorkommnissen im Auktionshaus weiter nach gehen. Es gibt dabei mehrere Aspekte. Die Maske. Die Hand. Meine Person."

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Es ist weder Bitte noch Vorschlag, was Mr. Stratton... was Hugh... was Hartmut sagt. Wir haben Matilde zu schützen und zu unterstützen. Und wenn wir versagen sollten, ist das beste was uns passieren kann, dass uns Gottes Zorn trifft und nicht der von Mr. Stratton.

Ich denke an den Ausspruch eines Witzbolds, den ich letztens in einem Pub aufgeschnappt habe und formuliere ihn in Gedanken um: "Gott kennt Gnade, Hartmut nicht."

 

Hartmut... das ist kein Kosename, keine Spitzname, den man einem Freund gibt. Wenn Mr. Stratton wirklich Hugh heißt, dann nennt man ihn doch auch nicht zum Spaß "Hartmut", oder etwa doch?

Der Name klingt hart... er klingt deutsch.

 

Vielleicht hat "Hugh" mit seinem guten Freund Walther, also Mr. Kilmister, einst etwas besonderes gemacht. Vielleicht war er besonders preußisch ordentlich, oder gar militärisch zackig. Oder vielleicht auch einfach nur ein sehr kluger Kopf in ihrer Gruppe, ihrer Clique... hat also vielleicht eine Entdeckung gemacht, die man ihm nicht zugemutet hätte und so bekam er einen deutschen Spitznamen. Die Deutschen gelten doch gemeinhin als Wissenschaftler, kluge Köpfe und Militär-verliebt. Bismark, Zeiss, der Kaiser ... noch immer verehren viele den Kaiser, habe ich gehört. Aber auch Frauenhofer, Planck und wie sie alle heißen. Ich kenne nur die Nachnamen, vielleicht heißt ja einer von ihnen  auch Hartmut und stand so Pate für diesen Spitznamen.

 

Irgendwas in mir sträubt sich gewaltig gegen diese Annahme.

 

Hartmut ist kein Spitzname ... niemand nennt sich freiwillig derartig deutsch. Dann doch lieber Hans, oder Fritz oder Wilhelm. Aber doch nicht Hartmut.

 

Der Klang!

Der Klang von Mr. Kilmisters Stimme... er sagte den Namen auch nicht auf eine vertrauensvolle Weise oder gar eine neckende Weise... es war lediglich wie die Verwendung eines "echten" Namens.

 

Warum lässt mich das nicht los? Warum kann ich es nicht einfach ignorieren, was ich gehört habe?

Was genau habe ich überhaupt gehört?! Ich kann es doch gar nicht einordnen... nicht verstehen. Und ich habe doch auch noch diesen Ballast bei mir... meine "Beute.

 

"Natürlich, Mr. Stratton," höre ich mich sagen. "Natürlich können Sie sich auf mich verlassen."

Was für ein hohles Versprechen... konnte ich mich doch nicht mal selbst vor dem Blick der Maske schützen... wie soll ich jemand anderen beschützen können?!

 

Mein Blick wandert auf die Zeitung. Ich schaue mir die Überschrift an. Dann lehne ich mich etwas vor und schaue, wohin der Finger von HARTMUT wies.

Am Ende des Artikels steht eine Beschreibung: "Großer blonder Mann, Ende Zwanzig."

 

Himmel Herr Gott... das bin doch auch ich!

Wieso meint Mr. Stratton das nur er das sein soll.

Ende Zwanzig... nun ja... er sieht zwar recht jugendlich aus, aber ich habe ich schon immer in die 30er geschätzt... aber ich(!) werde noch heute für deutlich jünger geschätzt als ich es mit meinen 35 Jahren wirklich bin.

Aber warum steht da nur etwas von einer Person, die beobachtet wurde. Die Zeugen hätten auch Matilde oder gar Baxter sehen müssen.

 

 

"Entschuldigen Sie Mr. Stratton."

 

Ich schaue vom Artikel auf.

 

"Ich habe den Artikel nur überflogen... aber die Beschreibung deutet ... ebenso auf mich hin, wie auf Sie." Ich muss mir ein "mindestens ebenso auf mich" verkneifen. Sein Egoismus stört mich.

"Und ich war tatsächlich zugegeben... Sie nicht. Dafür haben Sie doch sicherlich auch ein Alibi."

 

"Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber diese Beschreibung trifft auf recht viel Leute in London zu. Warum sollte es Ihnen gelten und nicht mir oder jemand anderem?" 

Mir läuft jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn ich mich selbst wieder ins Fadenkreuz rücke.

 

"Ich möchte damit auch nicht sagen, dass ich Angst davor habe diesen Fall näher zu untersuchen.... " ... doch... eigentlich möchte ich genau das damit ausdrücken. Aber ich darf keine Schwäche zeigen. "... allerdings... nun... da die Beschreibung sehr wohl auch auf mich zutreffen kann, sollte ich wohl besonders vorsichtig bei den Untersuchungen sein."

 

 

"Und wo wir gerade bei diesem Fall sind und sie die Hand ansprechen:", ich mache eine kurze Pause, sammel mich. "Sollen wir die Hand, wenn wir sie haben, an unseren Auftraggeber übergeben, oder was ist Ihr Vorschlag?"

 

Ich denke an die beiden Hände, die ich in meinem Koffer bei mir trage und es fühlt sich an, als würden meine Nackenhaare sich aufrichten.

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Hans schaut Dich kurz an "Sie haben völlig Recht, Herr Eklund, ..." und ein verschlagenes Lächeln huscht kurz über sein Gesicht und ist sogleich wieder verschwunden "...auf Sie trifft die Beschreibung des Gesuchten ebenfalls genau zu, ..." wobei er Dich aufmunternd anschaut und kurz beide Augenbrauen anhebt "...meinen Glückwunsch, Sie Genie."

 

"Die Hand. Ja. Wir sollten diese Hand weitergeben und den Fortgang der Dinge genauestens beobachten. Wohlmöglich sollten wir uns einmal mit unserem Auftraggeber treffen. Was meinen Sie, Herr Kilmister?"

 

Kilmister nickt.

 

"Wenn Sie den Doktor sehen..." Hans ballt seine aufgestützten Hände zu Fäusten. "Ich habe unter den von ihm gest... sichergestellten Dingen aus der Schneiderei eine Visitenkarte gefunden... der Name darauf sollte ihn interessieren... Er lautet R. Casement und wurde mit unsichtbarer Tinte auf die Rückseite der Karte geschrieben."

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Ich verdammter Narr. Hättest du nicht einfach dein Maul halten können?!

 

"Mr. Stratton, ihnen ist es doch sicher ein leichtes mit ihren Beziehungen die Fährte auf jemand außerhalb der Detektei zu lenken. Wie gesagt. Blond, groß... Das sind viele Leute."

 

Ich muss mir die Haare färben. Hoffentlich kennt Kristine sich damit aus.

 

"Welchen Doktor meinen sie?", ich schaue zu Baxter.

Edited by Puklat
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"Nein. Nicht unser ehrenwerter Freund Wentworth." Hans' Stirn legt sich in Falten... "Ich wäre in der Tat fähig, eine Visitenkarte über den Tisch zu reichen." ...und hellt sich dann schnell wieder auf. "Entschuldigen Sie, ich meinte meinen intimus animos. Den reizenden Doktor. Doktor Savage. Clive Montgomery Savage, der uns die Ehre gibt, London zu besuchen. Wieder und wieder." Erneut ballt Hans die Fäuste. "Und augenblicklich ist er mit Matilde zusammen und macht ihr den Hof, dieser Schweinehund."

 

"Der Name des Mannes auf der Karte ist der Name eines Toten. Zumindest ist das die amtliche Version. Ob und was das auf sich hat, überlasse ich dem guten Doktor zu ergründen..." Er schaut Baxter an. "Savage. Doc Savage."

Edited by Der Läuterer
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