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[At your Door] Kapitel XI: Freiheit


-TIE-
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Vivian Chandler

- Tankstelle -

 

Ich schaue aus dem Fenster der Tankestelle. Es ist wieder so ein Dreckloch.
Es stinkt.
Wir sind wieder zu fünft in einem Zimmer.
Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht alle zum Teufel zu schicken und zu Fuss von hier wegzugehen.
Ich gehe raus, und setze mich allein etwas ausserhalb.
Ich bin echt kurz davor, wahnsinnig zu werden...


So wie die Stadt...

Edited by Nyre
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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Nichts zu Essen oder zu Trinken, keine Waffen, nichts... naja... morgen ist auch noch ein Tag. Ich freue mich schon auf den Sonnenaufgang.

 

Ich stehe auf, mache einige steife Schritte. "Gehe kurz zum Auto und versuche mal, ob das Radio was hergibt, right?!" Dann setze ich mich in den Wagen, suche im Fahrzeug nach Uhr und Datumsanzeige und dem Radio. Mein Plan ist es bis zu einer vollen halben Stunde zu warten und dann den Motor zu starten, um die Batterie nicht zu gefährden, und die Nachrichten zu hören und falls noch notwendig das aktuelle Datum herauszubekommen. Während ich auf die volle halbe Stunde warte, durchsuche ich den Wagen - schaue unter den Sitzen, in den Türfächern und im Handschuhfach sowie beim Reserverad und in den Sitzritzen nach... Kaugummis, Wasser, Pfefferminz, Wagenheber, Drehkreuz., Brieftasche, Geld, egal ... Ausrüstung und Verpflegung, Waffen, Infos...

 

Einerseits kann ich Vivian verstehen, andererseits stellt sie sich an... ein Tag mehr oder weniger... außerdem... unter freiem Himmel... besser als jedes Hotelzimmer. Jeder muss für sich damit klar kommen und du, Cowboy, kommst später damit klar. Noch läuft die Mission. Also Fokus hoch und Zeug besorgen.

 

Dann beginnen die Nachrichten. Ich lutsche ein Zitronenbonbon und kaue dazu ein Zimtkaugummi, genug für uns alle, gleich wird geteilt. In L. A. hat sich nicht so viel geändert. Die Lage hat sich zugespitzt und es gab ein paar Tote, aber die befürchtete Apokalypse ist bisher wohl ausgeblieben. Ich atme tief durch... zimtig-zitronig... lecker... Dann greife ich mir die Werkzeugtasche und suche mir einen schönen Schraubenschlüssel raus mit dem man die Reifenmuttern lösen kann. Als Waffe wohl besser als nichts. Dann kommt das Wetter und ich stocke... doch noch eine wichtige Information, es tönt aus den Lautsprechern.

 

"Und nun das Wetter für Donnerstag, den 27. August 2015..."

 

Wir waren rund zwei Monate weg. Mit was hattest du gerechnet, Cowboy? Es hätten auch Jahre oder Tage sein können. Das würde nichts ändern, oder? ... Aber die Information ist irgendwie doch gut. Beruhigt. Hilft wieder zurück zu kommen.

 

Ich gehe mit meinen neuen Erkenntnissen zurück zu den anderen und teile es ihnen mit, verteile Kaugummis und Bonbons und für den der möchte Werkzeuge und die Kleinigkeiten, die ich sonst noch im Wagen gefunden habe.

 

Wasser. Wenn wir noch Wasser hätten, wären wir erstmal ganz gut aufgestellt.

Edited by 123
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Sarah Collins

- Tankstelle/Unterschlupf -

 

Ich nehme dankbar einen Bonbon und genieße den Zitronengeschmack während ich noch ein wenig meinen Gedanken nachhänge. Die heruntergekommene und verdreckte Umgebung ist mir im Moment vollkommen egal. Wir sind Frei, das ist alles was zählt... wir können überall hin... ÜBERALL... ich kann es noch gar nicht so recht fassen. Zurück ins alte Leben, nach 2 Monaten. Eine Mischung aus Glück und Angst durchfährt mich. Mein altes Leben existiert vermutlich nicht mehr, außerdem ist zu viel geschehen... und doch können wir noch etwas bewegen. Nein, wir müssen etwas bewegen, damit all das nicht umsonst war.

 

Als Michael seinen Bericht über die aktuellen Nachrichten geendet hat greife ich das Gespräch von vorhin wieder auf. "Morgen dann ein Telefon besorgen und Kontakt zu CB... ja, das erscheint mir auch am sinnvollsten. Untergetaucht bleiben. Mir widerstrebt es auch, genau wie Vivian, etwas zu nehmen, das uns nicht gehört, andererseits sehe ich im Moment keine andere Möglichkeit... wenn wir nur das Nötigste nehmen und es zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen? Vielleicht kann uns auch CB mit Ausrüstung oder Geld helfen, wir sollten also vielleicht erst mit ihnen sprechen, bevor wir uns eine vollständige Ausrüctung zusammen stehlen... Danach sind wir auf jeden Fall zurück im Spiel und können uns mit Finley auseinander setzen. Ich bin also auch dafür Jimmys Plan durchzuziehen. Wir haben zusammen schon so viel durchgestanden... dann schaffen wir das doch auch noch!"

Edited by Ele
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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Ich nicke und tippe mir an den nicht vorhandenen Hut. Wir machen es eh so, wie der Boss es will, das ist das beste. Hoffentlich ist Jim schon wieder so weit, dass er die Mission anführen kann... aber er wirkt gut. Das wird.

 

"Passt. Wachen?" Frage ich in die Runde. "Ich kann gerne die erste übernehmen, kann eh noch nicht schlafen und..." Mir fällt etwas ein. Ich werde unruhig, springe auf... "... bin gleich wieder da. Paar Minuten nur." ... und haste zu Jennys Wagen.

 

Wanzen, Peilsender, Satellitenkrams, ... klar... Finley wollte das Weib ständig unter Kontrolle haben. Fuck. Der nächste Fehler. Nein nein nein.

 

Beim Weggehen rufe ich noch in James' Richtung: "Peilsender am Wagen, oder was denkst du?"

 

Dann verschwinde ich in der Nacht, beginne das Fahrzeug akkribisch abzusuchen.

 

Fuck. Wir hätten uns einfach irgendeinen Wagen klauen sollen... und Waffen... und Ausrüstung... kaum wieder draußen und noch genauso gutgläubig wie vor zwei Monaten... wir Narren. Wir sollten das Nachholen. Sofort. Und dann den Unterschlupf wechseln. Gleich  mit Jim drüber sprechen. Die Mädels sind alles Zivilistinnen. Nett... gut in ihrem Fach... aber nicht paranoid genug, um zu überleben. Einmal die Kontrolle behalten, Cowboy... einmal. Fuck!

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Jimmy Pierce

- Tankstellen-Unterschlupf -

 

Ich stehe auf und gehe zu Michael. Lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Denkst Du wirklich Finley hatte Sorge, dass Jenny in den Wagen steigt um ein wenig shoppen zu gehen? Sie passt da nichtmal richtig rein, oder? Er war die ganzen zwei Monate nicht da. Das mit Noélle war kurz vorher. Und falls er da war hat Jenny uns entweder versteckt oder er weiß das wir noch leben." 

 

Ich blicke Michael fest an.

 

"Komm runter. Wir sind frei. Wir haben eine Chance. Es wird so oder so ein ziemliches Himmelfahrtskommando. Vielleicht gibt es neue Jennys? Oder das Ding das sie uns geklaut haben ist mittlerweile gewachsen. Es gab ja laut Tate einige davon. Die Seesterne. Die Asiaten. Die Rocker. Die ganzen Konzerne die da mit drin stecken."

 

Etwas leiser füge ich hinzu, damit es die Mädels nicht hören. "Die Chancen stehen beschissen. Wahrscheinlich gehen wir drauf. Aber hey, als freie Menschen. Zumindest sowas in der Art. Und wir halten die auf. Zumindest das würde mir reichen. Und wir sollten versuchen die Mädels zu schützen. Wenn es richtig dreckig wird liegt es an uns, Cowboy. Last men standing. Ich zähle auf dich."

 

Dann drehe ich mich um ohne das Auto weiter zu überprüfen. Scheiß drauf. Ich glaube nicht, dass es verwanzt ist. Falls doch, egal.

 

"CB. Morgen. Dann sehen wir weiter. Vielleicht gibt es die Chance mit dem FBI, den Cops, vielleicht sogar Jatik und CB ordentlich auf die Kacke zu hauen. Ich glaube es nicht, aber es könnte sein. Ansonsten machen wir das eben. Weck mich wenn du müde wirst."

 

Mit diesen Worten kehre ich in die Tankstelle zurück und suche mir eine Stelle wo ich ein wenig schlafen kann, rolle mich wortlos zusammen und schließe die Augen.

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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Ich nicke Jim zu. "Last Man standing. Check. So machen wir es, Boss." Den Rest sehe ich anders. Natürlich hat Finley Jenny am Ende nicht mehr überwacht, aber am Anfang, als sie noch unter Menschen konnte ... oder mit Satelliten? Vielleicht sehen sie dich jetzt gerade, Cowboy? Ich warte bis Jim weg ist. Ein gutes Gefühl. Er ist auf Spur, sehr gut. Dann zeige ich mit beiden Mittelfingern nach oben in den Himmel. Ihr könnt mich mal.

 

Am Ende ist es ruhig und friedlich und frei... egal ob wir leben oder tot sind... wir gewinnen. Ein Himmelfahrtskommando... vielleicht die Chance ordentlich auf die Kacke zu hauen... ansonsten machen wir das... ohhhhh yeah.

 

Dann setze ich meine Untersuchung des Fahrzeugs fort. Nur unterbrochen, um kurz zu pinkeln... nicht in einen Eimer... nicht gegen irgendeine Wand... raus in die Freiheit... dicker Strahl und let him swing!... dabei hebe ich beide Mittelfinger und richte sie in den Himmel. Zum Glück sehen die dich nur, Cowboy, und können nicht riechen, dass du immer noch hundserbärmlich nach Pisse stinkst.

Edited by 123
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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Nachdem ich mich am Wagen abgekämpf habe, gehe ich zurück zur Tankstelle. Nur weil du nichts gefunden hast, heißt das nicht, dass da nichts ist... also doch Satelliten... oder zu gut versteckt... scheiß drauf... morgen neues Auto und alles gut. Bis dahin wachsam bleiben.

 

Ich bleibe kurz vor der Tankstelle - auf freiem Feld stehen - und beginne meine Tai Chi Chuan Schwertform durchzugehen... als Schwert dient mir der riesige Schraubenzieher. Als ich nach einigen Minuten zufrieden mit meiner Performance bin, recke ich noch einmal den Mittelfinger in die Luft und gehe dann an einen Aussichtspunkt am Zugang zur Tankstelle. Zufahrtswege kontrollieren. Alle paar Minuten patrouliere ich einmal ums 'Gebäude'. Gegen zwei Uhr nachts gehe ich leise zu James ans Bett, stubse ihn vorsichtig an und gehe rasch wieder auf abstand... wer weiß wo der gerade in Gedanken ist. Wenn dich jemand so wecken würde... mit dem Schraubenschlüssel und so... Als er mich erkennt, ich meine Absicht mitgeteilt habe und er die Wachschicht übernommen hat, rolle ich mich auf einer Matratze zusammen, kuschele mich an meinen Schraubenschlüssel, der mir das Schlaflied von Freiheit und Sicherheit ins Ohr säuselt und schlafe mit einem zufriedenen Lächeln ein.

 

Freiheit kann auch eine verwanzte Matratze unter freiem Himmel sein.

 

Als ich am nächsten Morgen geweckt werde, verteile ich Bonbons und Kaugummi... Immerhin ist unser Atem frisch. Dann gehe ich zum Auto und fahre mit der Hand über das von der Nacht kühle Metall. Den Tau, der sich dabei in meiner Hand sammelt werfe ich mir zufrieden in den Mund. Schmeckt scheiße, ist aber Wasser... und wir sind immer noch im Dunstkreis von L. A. im Hochsommer. Man muss nehmen, was und wann man es kriegen kann.

 

Dann blicke ich in die Runde, bereit dem Plan zu folgen. Wenn es nach mir geht, besorgen wir erstmal Ausrüstung und planen aus den Schatten. Aber mal sehen, was wir dann letztlich wirklich machen. Es bleibt spannend... aber ich behalte ein Auge drauf...

 

#Big Cash im Aufpassmodus - wir kriegen euch... alle!

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Es ist wunderschön. Der Morgen beginnt mit einem silbernen Streifen im Osten, Vögel fangen an zu zwitschern und am Himmel verblassen die Sterne im immer helleren Blau. Die Luft ist frisch und so ganz anders als in Jenny´s Höhle. Wind spielt mit den Wipfeln der Bäume und ihr Rauschen mischt sich unter das Singen der Vögel. Oben am Himmel zieht ein einsamer Jet seine Bahnen und der lange Kondensstreifen zeichnet seine Spur in das morgendliche Blau. Die Welt um euch herum hat sich weitergedreht, die Zeit ist nicht stehen geblieben, nur habt ihr einen Teil von ihr verpasst. Eingesperrt unter der Erde.

 

Ein Lastwagen fährt an der Tankstelle vorbei und verschwindet in Richtung Renuncion. Hier draußen herrscht Frieden und Ruhe.

 

Es wird zwar warm werden, auch hier in den Bergen, aber nichts im Vergleich zu dem Brutkasten Los Angeles. Ein neuer Tag für euch und ein weiterer für die Welt.

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Jimmy Pierce

- Tankstellen-Unterschlupf -

 

Ich habe die Nacht damit verbracht Übung durchzuführen. Meine Übungen. Nicht die von Jenny. Dabei die frische Luft, die Freiheit geatmet. Als die Sonne aufgeht fühle ich mich den Umständen entsprechend gut. Und entschlossen. Diese Geschichte braucht ein Ende. Wird hässlich werden. Aber es muss sein.

 

Ich merke wie die anderen sich nach und nach regen und dann nach draußen kommen. Ich spüre ihre Blicke. Sie warten auf meine Entscheidung. Vivian war nicht zufrieden mit dem Vorschlag von gestern Abend. Michael will gleich aufs Ganze gehen. Ich mustere meine Begleiter aufmerksam, während ich die Optionen nochmals abwäge. Wir wissen viel zu wenig. Die Verbündeten sind unsicher. Aber alleine schaffen wir es nicht. Wir brauchen ein wenig Vertrauen. Der Gedanke macht mir Angst. Es fällt mir schwer, jemanden zu vertrauen. Ich war schon immer sehr vorsichtig, aber die letzten Wochen haben mich noch stärker verändert.

 

"Wir brauchen Geld und Ausrüstung. Und müssen telefonieren. Ob uns jemand über den Hintereingang oder sowas an ein Telefon lässt? Und dann sehen ob wir CB erreichen. Die können uns sicher etwas Kohle zukommen lassen. Sollen sie sich dann halt später von unseren Konten holen, oder woher auch immer. Die können das aber unauffällig machen. Dann Infos von ihnen. Abgleich mit Zeitungen und Radio. Auswertung der Infos. Ausrüstung und Planung wie es weitergeht. Alle einverstanden?"

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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf -

 

"Check." Ich spreche schnell und abgehackt. Man spürt, dass ich meinen Drang aufzubrechen nur schwer unterdrücken kann. "Aber lasst uns vielleicht ein paar Meilen von hier aus Richtung L. A. fahren. Irgendwohin wo man uns nicht kennt und dann weitersehen?! Wir könnten sonst noch zu Chuck... aber wer weiß, ob der nicht mit drin hängt oder wir ihn sonst noch mit reinziehen? Also etwa halbe Strecke L. A. - haben wir genug Benzin? Tanken können wir wohl ohne Geld schlecht... vielleicht sollten wir Arlin anrufen, die kann uns auf die eigenen Beine helfen. Geld irgendwo hinterlegen oder eine neue Kreditkarte, meinetwegen auch das Karnickel. In jedem Fall brauchen wir für den Rückweg und die Informationen ein paar Dollares, allein schon um Benzin und Zeitungen zu besorgen. Bestenfalls auch einen Computer, oder? Knarren wären schön, reichen aber auch in L. A. und ein schönes Truckermesser bekomme ich schon bei irgendeiner Tanke oder im Baumarkt."

 

... wir brauchen also Geld. Mal ein einfaches Problem im Vergleich zu dem Mist der letzten Monate... so... gewöhnlich. Cowboy braucht Geld. Das Skript schickt wohl jeder Lektor erstmal zurück, wenn er den Plot bekommt - zu gewöhnlich.

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Vivian Chandler

- Tankstellen-Unterschlupf -

 

Ich schaue ins Nichts, als Jimmy spricht. Die Nacht war nicht gut, gar nicht gut. Aber wir müssen weiter. Dank Michael hatten wir nichtmal diese wenige Stunden als seelische Pause.

Ich bin auf ihn noch sauer. Aber sage nichts.

Als Jimmy sein Vorschlag macht, nicke ich nur anerkennend.

"Vielleicht können wir auch zu den DIner gehen, da können wir telefonieren. Und hoffentlich auch etwas anständiges essen".

Ich stehe dann auf, und gehe zum Auto.

Ich setze mich wortlos hinten hin.

 

Gott, wie gerne ich einfach allein sein würde. Wie konnten die Anderen diese zwei Monate auswaschen als wäre nichts passiert? Ich schaffe es nicht. Aber da hilft knottern auch nicht.

Ich schlucke, und bleibe da. Warte dann die anderen auch bereit sind, weiter zu machen.

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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Es ist mal wieder alles gesagt. Wir werden erstmal losfahren - so oder so. Also folge ich Vivian zum Auto. Etwas verwundert, dass sie die Initiative ergriffen hat. Im Auto steige ich auf den Fahrersitz, stelle den Spiegel ein und sehe Vivians Gesicht... ach so... irgendwas passt also nicht, oder?!?

 

"Was ist los, Viv?" Frage ich unsicher und völlig ohne zu wissen, was los sein könnte. "Möchtest du drüber sprechen?"

 

Ich warte auf eine Antwort und gleichzeitig auf die anderen. Ich will los. Dennoch schaffe ich es mit einem Teil mich auf Vivian zu konzentrieren... allein schon, weil es mir schwer gefallen ist sie hier draußen wieder einfach anzusprechen. Die Situation ist wieder völlig anders als zuletzt. Wir sind wieder andere.

 

Was hat sie?

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Vivian Chandler

- Tankstellen-Unterschlupf -

 

Ich seufze. Wenn ich jetzt ehrlich antworten sollte, würde ich einfach ihn anschreien. Nicht gut.

 

"Ich habe nicht gut geschlafen, weisst du? Ich meine..ich muss noch verarbeiten, dass wir nicht mehr da sind, das ist alles."

 

Und nach eine Pause:

 

"Aber das machen wir alle hier.." dann bleibe ich still noch ein wenig.

 

"Ich mache mir um Sarah Sorgen"

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Michael Sueson

- Tankstelle/Unterschlupf und im Wagen -

 

Ich zögere, sehe unruhig zu den anderen. Dann fokussiere ich Vivian mit einem irritierten Blick.

 

"Schlecht geschlafen? Echt? Wir haben seit zwei Monaten nicht mehr so gut geschlafen, dachte ich. ... und ..."

 

Sollst du das wirklich sagen, Cowboy? Zurückhaltung bringt nichts...

 

"... es ist noch lange nicht die Zeit, um das hier zu verarbeiten. Wenn man das überhaupt kann. Es ist Zeit, die Scheiße zu einem Ende zu bringen, aber sicher nicht, um sie zu verarbeiten, Viv. Ich bin völlig durch und wenn ich auch nur eine Sekunde zu lange an die letzte Zeit - also mit Abstand und emotional etwas geöffnet - denke und irgendetwas davon verarbeiten will, dann will ich mich zusammenrollen und einkoten. Selbst bis ich überhaupt an eine Therapie oder sowas denke könnte, bräuchte ich nach der Nummer hier eine ganze Weile..."

 

... wenn es überhaupt für einen von uns ein nach dieser Nummer hier gibt, Mädchen...

 

"'Scheiß drauf!' wie James sagen würde und im Ernst, du machst dir Sorgen um Sarah?!? Wegen ihrer Wiederkehr oder wegen Jennys Drohung?"

 

So harsch ich den letzten Teil zu Sarah begonnen habe, so mild und nachdenklich wird meine Stimme gegen Ende des Satzes, als mir einfällt, dass für Sarah vielleicht ihre unsterbliche Seele auf dem Spiel steht... andererseits hat Jenny nur gedroht sie wieder zurück zu verwandlen... und das ist nichts anderes als sie wieder zu töten, oder? und... den Tod fürchtet sie nicht mehr, sagt sie. Also warum sich sorgen?

 

Dennoch muss ich nach der anfänglichen Rage meiner Antwort gegen Ende die Augen senken, ich erröte leicht und meine Hände zittern von dem kurzen gedanklichen Ausflug zurück unter die Erde.

 

Das war ganz schön direkt, Cowboy.

Edited by 123
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Jimmy Pierce

- Tankstellen-Unterschlupf -

 

Ich drücke auf die Hupe. "Fahr." Mein Blick ist eisig. "Verarbeitet wird später. Geredet aber auch. Handeln. Halber Weg nach L.A. klingt gut. Möglichst hier erstmal Nebenstraßen, uns muss keiner sehen." Dann blicke ich der Reihe nach alle an. "Und beim nächsten Stop kann jeder aussteigen. Ich würde es verstehen. Ich bin niemandem böse." Eine kurze Pause, um das sacken zu lassen. Vivian blicke ich einen Moment länger an als den Rest. Ich brauche sie für das große Finale. Aber nur wenn sie das will. "Wer sitzen bleibt zieht mit. Bis zum bitterne Ende. Ich will noch ein paar Typen ein Loch in den Schädel pusten. Das ändert nichts an den letzten Wochen. Aber es tut gut." Ich denke an die Gutierrez-Brüder. "Ich weiß das."

 

Dann blicke ich auf die Straße und warte das Michael endlich losfährt. Lange kann ich meine Nerven, Gefühle, Ängsten und Wunden nicht mehr kontrollieren. Im Moment nutze ich sie als Kraftquelle um in ein paar Ärsche zu treten. Aber meine Beherrschung ist instabil.

 

Fahr endlich, verdammt!

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