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CW 19: Der tiefe Fall des Doktor Erben - Versuch eines Kammerspiels


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Dies wird kein ordentlicher Spielbericht, eher so etwas wie eine kurze Zusammenfassung. Vor einigen Jahren hat diese Szenario bereits einmal bestens funktioniert, beim 2. Durchlauf in diesem Jahr war's leider nicht so.

 

Es spielten ein in die Jahre gekommener Geschäftsmann (für zwielichtige, aber einträgliche Werte von "Geschäft") und seine von ihm protegierte (eher erfolglose) Schriftstellerin. Der Herr war an einem unheilbaren Hirntumor erkrankt und versuchte als letzten Strohhalm die Therapie in Schierke.

 

Sehr schön haben die Interaktionen mit den Wirtsleuten und dem Sohn des Bürgermeisters funktioniert. Auf Ausflüge zur Unterhaltung bzw. Erholung wurde mit Rücksicht auf die schwere Erkrankung weitgehend verzichtet. Professor Hübinger lernten sie beim Ausflug auf den Brocken kennen, noch bevor der Student verschwand. Der zunehmende Hunger auf rohes Fleisch des Genesenden sorgte für unterhaltsame Szenen. Die Nachforschungen im Ort nach Erika Kampfen waren eher von Vehemenz als von Takt geprägt, sodass ein ziemlich entrüsteter Museusmvorsteher sich lediglich als Vater von Erika zu erkennen gab, bevor er die Charaktere vor die Tür setzte. Im Anschluss an die Versammlung im Dorf hatten die sehr intensiv gespielten Charaktere leider keinen plausiblen Grund, sich in die Suche nach dem verschwundenen Studenten zu stürzen, sodass der Wirt seinen Zusammenbruch vor ihren Augen im eigenen Haus erlitt.

 

Ich hielt es nicht für absehbar, dass die Charaktere auf die vorgesehene Ermittlungsreise gehen würden.

Um sie zum Handeln zu zwingen, gelang der Versuch Dr. Erbens, seine geliebte Frau in den Körper der Erika Kampfen zurückzuholen, bereits vor dem Tot Horst Massows in einer finsteren Nacht. Aber er holte nicht (nur) den Schatten seiner Geliebten zurück...

 

Das Problem war, dass ich den kranken, alten Mann und seine feingeistige Begleiterin nicht genügend motivieren konnte, sich auf die Suche nach dem Grauen zu machen. Als Kammerspiel mit zwei toll gespielten, körperlich schwachen Charakteren war das Szenario zwar nicht erfolgreich, aber für beste Unterhaltung war gesorgt.

Edited by ptokremin
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Das Problem war, dass ich den kranken, alten Mann und seine feingeistige Begleiterin nicht genügend motivieren konnte, sich auf die Suche nach dem Grauen zu machen. 

Meines Erachtens ist dies nicht nur Aufgaber der Spielleitung, sondern auch der Mitspieler selbst. Wer sich ingame am liebsten zuhause verkriecht, braucht im Grunde kein Rollenspielszenario dafür.

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Meines Erachtens ist dies nicht nur Aufgaber der Spielleitung, sondern auch der Mitspieler selbst. Wer sich ingame am liebsten zuhause verkriecht, braucht im Grunde kein Rollenspielszenario dafür.

 

Danke für den Zuspruch.

 

Die Chars waren durchaus gewillt, in der Stadt nachzuforschen, aber nicht, sich in tiefer Winternacht auf die Suche nach irgend einen Studenten zu machen, den sie nicht einmal kannten. Das ist meiner Ansicht nach eine Schwäche des Szenarios.

 

Natürlich folgen viele Spieler den "hier lang zum Abenteuer" Schildern, die ich als SL auf der Metaebene aufstelle. Im vorliegenden Fall haben sie das aber nur bis zu dem Punkt getan, wo sie dem Spiel ihrer Rollen den Vorzug gaben. Was für mich so durchaus passt.

 

Also musste der Berg mal zum Propheten kommen... ;)

Edited by ptokremin
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Ich denke, beides ist richtig: Die Spieler sollten einem "Hier-lang-zum-Abenteuer-Schild" folgen, aber der Spielleiter sollte zugleich immer auch einen Plan B haben oder improvisieren, wenn das mal nicht klappt. Das Problem gibt es bei Cthulhu ja durchaus häufiger ... Aber vielleicht waren in diesem Fall auch einfach die Charaktere nicht ideal, ein bisschen Abenteuerlust ist schließlich meistens vonnöten.

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