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[At your Door] Kapitel XV: Der Drache und der Junge


-TIE-
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Los Angeles Freitag 04. September 2015

 

Treffen, heute 12:00am 128W 154th Street  Gardena CA 90248

Seien sie meine wohlgenährten Gäste.

 

Bei dem Text wandern eure Blicke wieder zu dem Buffet und zurück zu dem Zettel. Keine geschliffenen Worte, keine Versprechungen von Geld und Reichtum, einfach eine Ort, eine Zeit mehr nicht. Fast erwartet ihr auf der Rückseite der Karte ein Galgenmännchen zu sehen, aber da ist nichts außer feinem, weißen Papier. Teuer, schwer, fast schon Karton.

 

Was wird euch dort erwarten? Ungewissheit, Fragen und keine Antworten.

 

Ein paar Stunden noch, dann ist das Treffen. Auf die unausgesprochene Frage wie ihr da hinkommen sollt könnt ihr sehen das vor dem Hotel ein weitere Jeep geparkt wurde, von der Art wie sie gestern die Aegis Söldner benutzt haben.

 

Ob der Schlüssel steckt!?

 

 

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Vivian Chandler

- vor dem Auto -

 

"Also, dann wollen wir?" sage ich etwas unsicher.

Ich weiss nicht was da uns erwrten wird. Wahschreinlich ist Jatik ein grossenwahnsinniger geworden, und glaubt, alles was er macht ist eher richtig?

Oder hat er gemerkt, was jetzt passiert ist? Vielleicht bereut er das?

Ich hab keine Ahnung.

Getötet hätte er uns heute Nacht, wenn er es so gewollt hätte.

Genau, die Nacht.

Ich denke mal kurz daran.

Es war schön endlich mal allein mit Jimmy zu sein. Selbst wenn es nicht wirklich so..romantisch war. Aber wir waren endlich zusammen.

Aber er ist ja nicht wirklich so ein Typ.

Ich lächle kurz, und dann schaue die anderen.

Edited by Nyre
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Michael Sueson

- Beim Jeep, Dragon Gate Inn -

 

Ich blicke in den Wagen und prüfe, ob ein Schlüssel steckt oder Rückschlüsse auf den Fahrer des Wagens gezogen werden können - Müllfetzen im Wageninneren, speziell im Fußraum, Abdrücke von Schuhen auf der Fussmatte, Größe, Profil, ... - solche Sachen. Dann nicke ich Vivian zu, taste nach meinem Messer und den Papieren, die es uns erlauben uns frei zu bewegen, zuletzt nach meinem neuen Handy. Außerdem habe ich einen Pappkarton aus der Küche mit ein wenig Verpflegung bepackt... nicht viel, aber ein wenig Proviant... Wasser, etwas zu essen, eine Flasche Alkohol. Ich spähe nach einem Fahrer oder jemandem der uns beobachtet. Dann suche ich den Wagen-Innenraum mit den Augen nach einem Verbandskasten ab.

 

"Ready when you are." Ich warte auf die übrigen... bereit zu fahren oder mich auf dem Rücksitz in einer Ecke zusammenzurollen. Der Trommelwirbel war jetzt lang genug. Wir wollten Jatik, also gehen wir es an... aber was ist mit Tate? Kommt der mit? Bleibt der hier? Ist der tot? Wo steckt der Kerl?

 

Ich spähe zu seinem Zimmer. Überlege, ob ich ihn holen soll, oder ob er ohnehin gleich kommt, weil er unsere Aktivität bemerkt hat.

 

"Was ist mit Tate?" Frage ich in die Runde und blicke mich um, ob der Mann vielleicht zu unserem kleinen Reisegrüppchen stoßen möchte.

 

Wenn das alles nicht der Fall ist, werde ich mal bei ihm anklopfen gehen.

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Sarah Collins

- Beim Jeep, Dragon Gate Inn -

 

Mir gefällt die ganze Sache so gar nicht, aber was solls? Uns wird nichts anderes übrig bleiben als zu der Adresse zu fahren. Wie Vieh zur Schlachtbank? Aber anders kommen wir nicht weiter. Also haben wir eine Wahl? Ich versuche meine Bedenken an den Rand meines Geistes zu drängen. Die Suche nach Antworten wird uns wohl dorthin führen, egal ob mir wohl dabei ist oder nicht. Und man sieht ja wo mich meine eigene Suche nach Antworten bisher geführt hat... über DBZ, zu Jatik, zu Jenny, in den Tod, zurück, hierher...

 

Ich atme einmal tief durch. Konzentrier dich verdammt! Selbstmitleid bringt nichts.

 

Ein weiterer tiefer Atemzug.

 

"Gut, dann lasst uns nach Tate sehen und dann rechtzeitig losfahren? der Weg wird entsprechend lange dauern..." Ich blicke mich kurz um ob wir gerade ungehört sind, dann flüstere ich "Nennt mich paranoid, aber im Auto sollten wir aufpassen was wir sagen... mir gefällt das alles nicht um ehrlich zu sein, aber uns wird nichts anderes übrig bleiben. Gibt es noch etwas das wir unbedingt mitnehmen sollten? Irgendetwas zu besprechen? Ich glaube kaum, dass wir viel planen können. Hinfahren, anhören was er will und dann spontan reagieren, nicht wahr?"

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Jimmy Pierce

- Beim Jeep, Dragon Gate Inn -

 

Ich nicke zustimmend. "Kleiner Zeitpuffer schadet nicht. Vielleicht findet man ja was unterwegs. Dinge, die man hier nicht bekommt. Zur Sicherheit."

 

Kurz spüre ich den Blick von Vivian. Es war schwierig. In dieser Situation, all diesen Dingen die wir erlebt haben, in einer zerschlagenen Stadt. Nach der langen Zeit alleine. Doch es war auch genau der richtige Zeitpunkt. Es hat Kraft gegeben für den letzten Akt. Für den heutigen Tag. Zeitweise war es mir in den letzten Tagen egal, ob ich lebe oder sterbe. Ich wusste nicht wie ich weiter machen soll. Jetzt weiß ich es. Besonders wofür. Ob mich diese Geschichte mit etwas Abstand verändern wird? Werde ich das Leben anders sehen, intensiver leben? Gefühlen und dem Moment mehr Aufmerksamkeit schenken.

 

Schwachkopf. Kümmer dich um die Aufgabe. Überlebe den Tag. Pass auf die anderen auf. Für Träumereien und alberne Fantasien ist wirklich keine Zeit. Reiß du zusammen, närrischer alter Mann.

 

Mein Blick wird hart, meine Miene ausdruckslos. Meine Gedanken zielstrebig. Jetzt ist die Zeit des Pitbulls.

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael klopft an Tates Zimmer und wenige Augenblicke steht ein nervös grinsender, aber rasiert und geduschter Simon Tate im Türrahmen. "Ich komme mit..." sagt er vorsichtig "...wir wollen doch zu Jatik...oder!?"

 

"Also wenn wir zu Jatik wollen...ach scheiße...ich habe Angst. Nach allem was passiert ist weiß ich nicht mehr wem ich vertrauen kann, also euch...ja, aber ihm, ich weiß nicht!"

 

Tate tritt auf den Gang und zieht die Tür zu seinem Zimmer hinter sich zu.

 

"Aber ich bin bereit mit ihm zu sprechen, das schulde ich euch...irgendwie!" Dann sieht er das Buffet und bekommt große Augen. "Whow...was ist das denn!" Bevor noch irgendjemand was sagen kann stopft er sich ein paar Würstchen in den Mund und schaufelt Rührei auf ein Brötchen, ein paar Orangen klemmt er sich unter den Arm.

 

"Fü´ späher!" Nuschelt er mit vollem Mund und breitem Grinsen.

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Michael Sueson

- Bei Tate, Dragon Gate Inn -

 

Ich sehe an wie er isst. Warte bis sein Mund leer ist. Dann sehe ich ihn direkt an und spreche mit leiser Stimme... bestimmt werden wir belauscht. "Sie schulden uns nen Scheiß Tate. Und trauen, sollten sie niemandem... uns vielleicht am allerwenigsten, weil wir einfach zu viele Infos haben, von denen wir nicht den Hauch einer Ahnung haben, was sie bedeuten oder ob sie richtig oder falsch sind. Wenn sie nen Vertrauensstrohalm brauchen: Gut! Vertrauen sie uns. Wir wollen ihnen nichts Schlechtes. Aber eine Garantie können wir ihnen auch nicht geben. Für garnichts. Vielleicht ist es die dämlichste aller Ideen zu dieser Adresse zu fahren. Vielleicht wartet da nicht einmal wirklich Mr. J. auf uns, sondern jemand ganz anders..." Zum Beispiel Ms. Novescu, Cowboy. Oder der Kerl mit den Visitenkarten. Oder... Yang Chengfu persönlich, Cowboy. Ihr werdet sehen. Vielleicht ist das Frühstück heute nur so üppig, weil es unsere Henkersmahlzeit ist.

 

Ich greife mir eine der frischen Früchte und beiße hinein.

 

Kaue und schlucke. Sinniere derweil über die überstrapazierte Floskel des Saftes, der das Kinn runterläuft nach. Denke darüber nach, ob das häufiger bei Bratensaft in Ritterbüchern oder saftigen Früchten in Piratenschmökern genutzt wird. Dann fahre ich fort: "Sie können gerne in unserer Bande mitmachen. Aber trauen sie niemandem." Ich sehe ihn mit ernstem Ausdruck an. Muss an Jimmy denken, der in der Regel so blickt, wie ich es jetzt versuche. Dann muss ich leicht lächeln. Spare mir den Nachsatz 'Wir trauen ihnen auch nicht wirklich.', das gäbe nur böses Blut. "Naja... wenn sie noch wollen, lassen sie uns fahren!?"

 

Dann schicke ich  mich an gemütlich in Richtung Jeep und zu den anderen zu juckeln. Lasse noch einmal meine Erkenntnisse in Bezug auf Schlüssel, Fussabdrücke und weitere Beobachtungen Revue passieren. Lasse den Griff meines Messers los, den ich unbewusst umklammert hatte, während ich mit Tate gesprochen habe.

 

If I, if I have been unkind,
I hope that you can just let it go by.
If I, if I have been untrue
I hope you know it was never to you.

Edited by 123
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Tate zögert etwas bevor er sich die nächste Portion Essen in den Mund stopft und schaut Michael zweifelnd an. Zuckt dann aber nur mit den Schulter und murmelt ein leises "Das wird schon!" und geht dann zum Wagen rüber um mit euch einzusteigen. Der Schlüssel, wer hätte es gedacht, steckt und so fahrt ihr los um Jatiks wohlgenährte Gäste zu sein.

 

Irgendwie tut es gut wieder auf der Straße zu sein, Mobil zu sein, tun und lassen zu können was man will. Nur ein paar Blocks weiter haltet ihr an einem alten Gartenbaucenter und versorgt euch mit all den netten kleinen Alltagswaffen die hier frei zu erwerben sind. Vieles wurde schon geplündert, aber es bleibt noch genug für euch übrig.

 

Hin und wieder kommt ihr an Bautrupps vorbei die an Fassaden arbeiten oder Schutthalden durchwühlen, nach einer koordinierten Suche und Rettungsmission sehen diese schwachen Bemühungen aber alle nicht aus.

 

                                    Bürgermeister Verschwunden

 

                                                                                                                                  Los Angeles soll aufgegeben werden

 

                                                                    Full Wilderness kauft Los Angeles

 

Jimmy´s Worte nach dem Gespräch mit Ashlyn gehen euch durch den Kopf, so wirken die paar Bautrupps eher wie böse Omen denn wie die lang ersehnte Rettung.

 

Ihr verlasst die Stadtteile um Downtown und kommt am östlichen Ende von Compton an. Hier hat die Zerstörung noch mal eine ganz andere Qualität wie in den Häuserschluchten von Downtown. Viele der Häuser hier bestanden nur aus Holz und jetzt sind nur noch rauchende Brandschneisen von ihnen übrig. Verkohlte Autofracks stehen in den Straßen dazwischen und trotz der Santa Ana Winde stehen dünne Rauchschwaden zwischen Ruinen. Alles riecht nach Feuer, verbranntem Gummi, verkohlten Holz und dem beißenden Gestank verbrannter Körper unter den Ruinen. Die Hitze muss hier so groß gewesen sein das bei den Autos die nicht sofort Feuer gefangen haben der Lack blasen geschlagen hat, das Gummi der Reifen und die Türdichtungen geschmolzen sind. Stumm fahrt ihr Slalom durch zerstörte und niedergebrannte Straßenzüge, ganz selten mal das man einen Menschen sieht, der Müde und erschöpft, Hustend mit tränenden Augen in den Ruinen wühlt. Selbst hier drinnen in dem Auto könnt ihr die Hitze noch spüren die von den glosenden Ruinen ausgeht, vereinzelt züngeln aus Brandnestern noch kleine Flammen und die Glut ist noch lange nicht erloschen. Der Wind facht immer wieder Brände an und treibt einen heißen Funkenregen vor sich her.

 

Erst als ihr euer Ziel fast erreicht habt wird es ein wenig Besser, hier in einem Industriegebiet wechselt das Baumaterial von Holz zurück auf Beton und Stahl. Hauptsächliche flache Hallen und niedrige Werksgelände prägen das Bild. Auch hier gibt es Zerstörungen, aber die Gebäude haben dem meisten Angriffen der Naturgewalten standgehalten. Mal ist eine Wand eingestürzt oder ein Flachdach eingeknickt und in die Halle gefallen, aber hier ist nur wenig Schutt auf der Straße.

 

Hinter euch bleibt die Feuerhölle, die einst Compton war als rauchende und Funkensprühender Gürtel zurück. Durch den aufwallenden Rauch kann man die Zerstörten Wolkenkratzer von Downtown fast nicht mehr erkennen.

 

Dann taucht vor euch die 128W 154th Street  Gardena CA 90248 auf. Eine Lager- und Werkshalle wie viele hier in der Gegend, zwei Stockwerke hoch, Flachdach, nur wenige Fenster. Vielleicht kleine Büros oder Aufenthaltsräume. Ein fast intakter Maschendrahtzaun umgibt das Gelände, aber die Tore dazu stehen offen. Die Halle teilt sich in zwei Bereiche auf die jeweils über ein Rolltor verfügen. Vor einem hat sich eine Menschenmenge versammelt, vielleicht dreißig bis vierzig Personen. Dort in der ehemaligen Werkstatt haben Helfer eine improvisierte Küche aufgebaut und geben Essen an bedürftige aus. Die Menschen die dort Schlange stehen machen alle einen sehr schlechten Eindruck. Es waren diejenigen welche schon vor dem Beben benachteiligt waren, ausgestoßene der Gesellschaft. Obdachlose, Junkies, Herumtreiber. Ihre Kleidung ist schmutzig, abgetragen und weist keinen einheitlichen Stil auf. Zusammengesammeltes Improvisorium mit Flicken als Garnierung. Der Geruch nach Schweiß, Unrat und nasser Kleidung weht zu euch herüber. Blicke aus dunklen Augen folgen euch, Bärte, ungewaschene Gesichter, gelbe Zähne. Michael und Jimmy erinnert der Anblick ein wenig an Galls Monster auf den Operationstischen, Augen, Mäuler, Krallen, Zähne, ein Haufen davon.

 

Aber so sind es nur weitere gestrandete Seelen in der Stadt der Engel.

 

Das andere Rolltor ist geschlossen, an der Hausnummer daneben könnt ihr erkennen das dort die Adresse 128W 154th Street ist, neben dem Rolltor ist eine Klingel in der Wand eingelassen.

 

Umgeben von rauchenden Ruinen wirkt dieses kleine Gebiet irgendwie abgeschnitten vom Rest der Stadt. Aber ihr habt den Feuergürtel durchschritten und seid zu eurem Ziel gekommen.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- 128W 154th Street -

 

Bevor wir einsteigen rufe ich Ashlyn an, gebe die Adresse durch und sichere ihr zu, mich danach wieder zu melden.

 

Auf der Fahrt bin ich stumm, mustere die Umgebung und weiß, dass diese Stadt verloren ist.

 

Vielleicht ein Denkzettel? Lernen die Menschen daraus? Ich denke an die Geschichte. Vietnam. Irak. 9/11. Afghanistan, Nein. Die Menschen bleinen wie sie sind. Mir fällt wieder dieser Spruch ein. Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Jatik ist ein Alphawolf. Der Pitbull aber ein harter Knochen. Ein Überlebenskünstler.

 

Ein grimmiges Lächeln huscht über mein Gesicht.

 

Ich prüfe das kleine Messer in meinem Stiefel. Ein zweites Messer befindet sich in einer Innentasche der Jacke. An der Hüfte hängt ein Beil, offen sichtbar. harte Zeiten, da muss man auf seinen Arsch aufpassen. Eine Pistole wäre mir lieber. Aber man nimmt was man bekommen kann. 

 

Vielleicht brauchen wir ja keine Waffen.

 

Klar. Kaffee und Kuchen, ein dicker Scheck, ein paar Umarmungen und dann reiten wir in den Sonnenuntergang. Überleg Dir lieber, wie du an eine Waffe kommst.

 

Ich halte den Wagen, steige aus bei laufendem Motor und betätige die Klingel. Keine fragenden Blicke, wir haben uns entschieden. Ich warte nicht ab sondern steige in den Wagen. Den will ich in der Nähe haben. Und weg von den Typen nebenan. Zudem erwartet uns Jatik.

 

Showdown.

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Michael Sueson

- 128W 154th Street, am Rolltor mit Klingel -

 

Keine Soldaten?! Mal sehen, wer hier auf uns wartet. Irgendwie glaube ich nicht, dass es wirklich Jatik ist.

 

Ich spüre mein inzwischen altbekanntes Messer... dann die Machete in der Scheide, die ich - ganz im Geist der MacLeods - innen an meinem Halbmantel angebracht habe.. Meine linke Hand steckt in einem Handschuh, das rechte Pendant habe ich in der Tasche meines Halbmantels. Dazu eine Anglerweste mit Taschen, desweiteren Kabelbinder, Panzertape, ein Sturmfeuerzeug, ein Multitool, eine kleine Taschenlampe, etwas zu schreiben und - sicher verstaut im Wagen - ein 50 m langes Seil.

 

Kann alles nützlich werden. Hier oder später... wenn es ein später gibt, Cowboy.

 

Ich habe ein ähnliches Gefühl wie zuletzt bei der Telefonzelle, kurz bevor ich mit der Hölle telefoniert habe... mein Blick in die Matrix... dann schaue ich meine Freunde an.

Kein Grund mehr zu zögern. Kein Grund noch mit den Pennern zu sprechen, ob sie uns Informationen geben können, wer hier wohnt. Kein Grund mehr das Gebäude auszukundschaften. Wir sind auf Autopilot... seit die Finleys tot sind und L. A. untergegangen ist. Wir wuseln nicht mehr drum herum. Wir kommen hier her, steigen aus dem Wagen und drücken die Klingel. Dann sehen wir, was passiert. Dennoch warte ich auf ein Zeichen der anderen, ob ich die Klingel betätigen soll... ob sie es auch so empfinden. Dann behalte ich - zumindest im Augenwinkel - Tate im Blick... ich kenne ihn nicht. Traue ihm nicht wirklich. Benutzt er uns, um an Jatik ranzukommen? Sind die Penner hier seine heiligen Brüder?

 

Scheiß drauf. Wird sich alles zeigen. Ich bin bereit zu reagieren. Eine Hand am Messergriff. Ihr steckt zu tief drin. Habt viel gesehen. Habt euch verändert. Aber wir sind immer noch hier... leben immer noch... oder wieder...

 

Ich sehe, dass Jimmy nicht zögert. Er drückt sofort die Klingel. Ich sichere. Passt.

Edited by 123
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"Passt auf euch auf..." ist das letzte was Ashlyn von sich gibt bevor Jimmy auflegt.

 

Auf sich aufpassen, leichter gesagt als getan. Aber immerhin ihr seid bewaffnet, Jatik´s Zeitreise hat begonnen. Eure Waffen, Hightechwerkzeuge des Todes habt ihr gegen Werkzeug getauscht und wenn ihr nicht irgendwann Treibstoff für den Jeep bekommt werdet ihr zufuß gehen müssen. Die Zivilisation als Auslaufmodell, es scheint der irre Traum des weißhaarigen Stammesführers von Full Wilderness ist näher als jemals zuvor.

 

Jimmy´s Finger drückt die Klingel und eine gefühlte Ewigkeit passiert nichts, ihr fühlt euch beobachtet, aus den Ruinen, von den Bedürftigen denen nebenan Essen ausgegeben wird, ja seit ihr mit Border Trust zusammengearbeitet habt wisst ihr das selbst der Himmel über euch nicht sicher ist. Was ist wenn dort oben, irgendwo in den Weiten, eine Drohne oder ein Satellit euch beobachtet, jeden eurer Schritte überwacht, prüft, nachvollzieht.

 

Dann werdet ihr aus euren Gedanken gerissen als ein scharfes Summen ertönt, eine Tür in dem Tor wird klickend entriegelt und ihr könnt in die Halle eintreten. Nachdem ihr in die Halle eingetreten seit müssen sich eure Augen kurz an das Zwielicht hier drinnen gewöhnen. Durch staubtrübe Oberlichter fällt ein braunes Licht in die Halle, auch wenn im Hintergrund irgendwo ein Generator rattert ist die Halle ansonsten nur spärlich beleuchtet. Irgendjemand hat ihr aufgeräumt, früher war dies hier wohl eine Kfz-Werkstatt. Nackt stehen Hebebühnen in der leeren Halle, lediglich ein paar Regale am Rande in denen noch alte Ersatzteile liegen zeugen davon wofür die Halle ursprünglich mal genutzt wurde. Der Boden ist fleckig, alte Ölflecke, Gummiabrieb von Reifen und Staub. Hier drinnen riecht es schwach nach einer Melange aus Metall, Staub, Öl, Schweiß und Gummi.

 

"Da sind sie...unsere Helden!"

 

Die Stimme hallt durch die Leere der Werkstatt und etwas verdutzt blickt ihr zum Ursprung der Stimme. Das alte Meisterbüro ist hell erleuchtet, ein paar Scheinwerfer spenden darin Licht vor dem Eingang steht ein kräftiger, fülliger Mann. Erst ist er nur ein dunkler Schatten vor dem Büro, ein Schatten mit glühenden Augen, dann tritt er nach vorne und ihr könnt einen unglaublich fetten Mann erkennen, kahler Schädel, in feinem Nadelstreifen Anzug. Was erst wie glühende Augen aussah war das Licht das durch die Fenster im Dach hereinfällt und sich in einer runden Brille gespiegelt hat deren Gläser so dick wie die Böden von Coca-Cola Flaschen sind.

 

Sarah erkennt die Gestalt sofort. Roger D. Reinhard, er muss es sein. So hat Stacy ihn immer beschrieben. Fleischige Wangen, fleischige Lippen, hervorstehende Augen die sich förmlich von Innen gegen die Brillengläser zu drücken scheinen, unglaubliche Leibesfülle und wurstige Finger, kahler Schädel.

 

Bei dem Wort "...Helden!" verzieht sich der Mund des Mannes zu einem breiten perlweißen Grinsen. Die Zähne sind so weiß und makellos, das sie niemals echt sein können, da hat jemand ein Vermögen für die Zahnsanierung ausgegeben. Auch wenn ein Grinsen sonst so etwas wie Freude, Freundlichkeit, Achtung, Humor oder Zustimmung ausdrückt fehlt hier etwas. Ihr könnt nicht sagen was es ist, aber etwas fehlt...vielleicht die Emotion, das was der Gesichtsausdruck vermitteln will passt nicht zu den toten Augen und der fehlenden Mimik.

 

"Kommen sie rein! Ich hoffe sie sind nicht zu sehr enttäuscht mich hier zu treffen, ich kann ihnen versichern ich handeln im Namen unseres Verbündeten und ihr Deal hat weiterhin bestand, nur wir haben eine neue Aufgabe für sie, wenn sie wollen. Ich habe Antworten für sie, ich kann mir vorstellen sie brennen darauf zu erfahren was hier passiert ist, oder!?"

 

Mit einer ausholenden Geste seiner riesigen Prankenhänden, welche die Nähte seines Anzugs fast zum Platzen bringt lädt Roger D. Reinhard euch ein näher zu kommen.

 

Bis auf den fetten Typen ist die Halle leer. Keine Wachen, keine Söldner, kein Slakes, kein Jatik, keine Novescu, er ist ganz allein. Das Tate mit euch durch die Tür gekommen ist scheint er noch gar nicht bemerkt zu haben, oder Jatik hat das Kapitel schon abgehakt und "RR" darüber nicht mehr unterrichtet.

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- 128W 154th Street -

 

Ich bleibe stehen und mustere den Mann finster. Mein Blick gleitet durch die Halle. Ich suche nach Spuren weiterer Personen, die sich hier verbergen könnten.

 

Was soll das nun wieder.

 

"Wo ist Jatik? Wir haben einen Deal mit ihm und er wollte sich hier mit uns treffen. Ich mag keine Überraschungen." Ich bewege mich keinen Schritt und warte auf eine Antwort. 

 

Keine Spiele mehr. Klare Ansagen oder es ist hier und jetzt vorbei.

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Glucksend fängt der fette an zu lachen. Aber wieder hört sich das Lachen seltsam emotionslos an.

 

"Mr. Jatik ist beschäftigt, ich habe sein vollkommenes Vertrauen und alle Vollmachten die notwendig sind um die Geschäfte mit ihnen abzuschließen oder fortzuführen!"

 

Das lachen klingt aus.

 

"Interesse..?"

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Sarah Collins


- 128W 154th Street -


 


Ich kann einfach nicht anders als RR für einige Sekunden völlig entgeistert anzustarren. Sofort habe ich wieder Stacey vor meinem inneren Auge, wie sie angewidert von den geschäften mit ihm erzählt, wie wir gemeinsam darüber lachen.... Steckt Stacey über ihn in der ganzen Sache vielleicht sogar mit drin? Konnte ich sie vielleicht gar nicht schützen? Hätte ich ihr gegenüber vielleicht viel früher mit offenen Karten spielen sollen? 


 


Hätte, wenn, wäre... Soll ich ihn nach Stacey fragen? So unwahrscheinlich das auch sein mag, vielleicht weiß er ja etwas?


 


Ich bekämpfe meine Neugier und mustere stattdessen den Raum, dann RR, dann die Reaktionen der Anderen, dann wieder den Raum. Versuche meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen. Sein unerwartetes Auftauchen hat mich völlig auf dem falschen Fuß erwischt. 


 


Mit verschränkten Armen meine ich: "Dann erläutern sie uns mal um was es genau geht. "

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Michael Sueson

- 128W 154th Street -

 

Ich bleibe im Hintergrund und blicke mich um. Versuche Kameras oder ähnliches zu entdecken.

 

Ein Kerl wie RR, der ohne Schutz auftritt, ist entweder dämlich, selbst sehr gefährlich oder hat ein Ass in der Hinterhand. Ihn angreifen ist gerade unnötig... und dazu insofern unsinnig, dass wir nicht wissen, was ihm das Selbstvertrauen gibt hier alleine aufzuschlagen.

 

Ich beäuge seine fette Gestalt. Versuche Besonderheiten zu finden... vielleicht ist er wie Jenny. Vielleicht passt irgendetwas an dem fetten Körper nicht zu seinen Bewegungen. Unrunde Koordination, seltsame Motorik,.... Vielleicht ist das nur ein Kampfanzug, den er da trägt... oder er ist ein mächtiger Zauberer und fürchtet uns nicht... SATAN! Wir können niemandem trauen. Ich stelle mich etwas zwischen RR und Tate. Versuche dennoch niemanden ganz ungesehen in meinen Rücken zu lassen. Wenn einer zuckt, will ich schnell genug eingreifen können. Eine Hand am Messergriff.

 

Bei Sarahs Worten nicke ich mit unruhigem Blick. Ja, bitte, erläutern sie. Ob wir ihn nach unseren verschollenen Bekannten und Freunden fragen, können wir immer noch später entscheiden.

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