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Spielbericht Orakelknochen


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Fazit zuerst, dann muss man sich nicht alles durchlesen ;)

 

Das Aufwachen lassen ohne Trigger fand ich witzig. Wir sind hier etwas länger verblieben, weil keiner der erste sein wollte, der erwacht. Hat meiner Meinung nach sowohl Vor- als auch Nachteile. Zum einen waren die Spieler etwas irritiert, zum anderen ist es eine gute Möglichkeit, dass sich alle mal fokussieren können.

 

Bei der Char-Beschreibung wäre es hilfreicher, den "Auserwählten" nicht zum "Aufseher" zu ernennen sondern eine konkrete Aufgabe zu geben. Der Großteil vertrat die Meinung, dass der "Aufseher" sich eher zurückhalten sollte, damit er nichts übersieht. Hatte bei uns zur Folge, dass nicht wirklich viel untersucht wurde ;) 

 

Mein persönlicher Fehler war, dass ich zwischen den Orakelsprüchen die Spieler nicht genug eingebremst habe. Klar wollte Wu schnell wissen, wie es mit den Orakelsprüchen weiter geht, dadurch konnten sich allerdings die Spannungen zwischen den Spielern nicht genügend aufbauen, dass es wirklich zur Eskalation gekommen ist (wäre auch sehr unterhaltsam geworden).

 

Grundsätzlich sehr unterhaltsame Idee und wie schon zuvor beschrieben: es hängt sehr von der Aktionsbereitschaft der Spieler ab. In Summe hat es uns gefallen, merci!

 

Setting:

Es waren 6 Spieler, 2 Männer und 4 Frauen. Dadurch wurde aus Mike Wu eine Mulan Wu und es kam eine Tänzerin dazu. Falls es Interesse gibt, kann ich die erweiterten Charbögen hier reinstellen

Jeder bekam einen eigenen Ausdruck (dazu alle Beschreibungen selbst nochmals abgetippt, dass es hier Downloads gibt, hab ich erst nachher herausgefunden :P) und eine "Mappe", damit die anderen nicht zufällig drauf sehn können und sich wundern, warum da so neue Werte und "falsche" Namen stehen.

Es wurde direkt mit dem Aufwachen begonnen.

Danach gab es ein gemeinsames Abend/Totenmahl (Chinesisch natürlich)

Unsere verehrten Damen waren im Übrigen zur Gänze in chinesischer Gewandung :)

Musikuntermalung: die empfohlenen Youtube-Links (außer gegen Ende Stücke von den CDs der X-File-Themes) 

Dauer: 19:30-23:30

 

Ablauf:

Die Spieler erwachten (nach längerer Wartezeit) In den Gesprächen zuvor meinte ich noch, dass sie sich vor dem Totenmahl umsehen können. Allerdings wurde nur ein kurzer Blick auf den Plan geworfen, wobei erklärt wurde, was es darstellt und danach wollten alle gleich essen ... Aber gut, man muss die Leute ja nicht zu ihrem Glück zwingen.

Beim Essen begann Wu dann spontan eine Art Lobrede auf den Verblichenen zu halten. Natürlich nicht der Etikette entsprechend, aber die anderen sahen großzügig darüber hinweg.

 

Danach wurden die Texte an den Wänden doch eines Blickes gewürdigt und durchgelesen ...

 

Das war es allerdings auch schon mit der Investigation. Der Musiker begann zu spielen, die Sängerin zu singen und die Tänzerin zu tanzen. Saul begann zu trinken und Daji streunte herum. Wu begann gleich mit dem Orakel. Und weil sie sich nicht umgesehen haben, war sie der Ansicht, das Blut sollte von den Anwesenden kommen. Dementsprechend zapfte sie dazu auch gleich allen etwas Blut ab um die Plastrons damit zu bestreichen. Nach dem ersten Plastron hatte ich dann Erbarmen und ließ Verborgenes erkennen würfeln und siehe da, einer entdeckte die Flüssigkeit im Ding ...

Die Orakelsprüche waren für die meisten uninteressant. Sie glaubten gar nicht daran. Zwei jedoch hingen sich richtig ein und bekamen dementsprechend auch die Auswirkungen voll zu spüren. Bei Wu kam es dazu, dass sie sich wirklich für die Hohepriesterin hielt und der Musiker war der Überzeugung, dass Blut fließen muss.

Während dessen kam es auch zu den Visionen, Auftauchen der Dimensionsschlurfer usw. Allerdings hielten die meisten das Ganze für technische Tricks. In den Pausen beginnen nun die Tänzerin und Daji doch noch, die Grabkammer zu durchsuchen. Sie finden die Jadeplatte mit dem Schutz, können sie jedoch nicht lesen ... erst mit Hilfe der anderen geht es. Bei der Erstellung des Pulvers wurden Weihrauch, Schwefel und Ammoniak schön zusammen gemischt, als es jedoch um die Beimengung der Mumie ging, schritt der Minister ein und verbot die Schändung der Ahnen ...

Auch die Nervenpeitsche wurde gefunden und auch gleich wieder vergessen ...

 

Die Anachronismen wurden im Laufe des Rituals zwar entdeckt, aber darüber hinweg gesehen. Erst beim 5. Plastron war Saul dann schon so bedient, dass er jegliche Vorsicht fallen ließ und offen aus seinem Flachmann trank. Nach dem 6. war es dann soweit, die Dimensionsschlurfer wollten sich Wang durch Dominieren holen, er wurde jedoch vom Minister zurück gehalten. Hier realisierten nun auch wirklich alle, dass es sich um keine technischen Tricks handelt sondern um eine reale Gefahr. Die Tänzerin und Daji gaben verzweifelt Klopfzeichen ... ohne Erfolg. In diesem Moment kam dann Cambridge hinzu ... Ja, das Ritual sollte weiter geführt werden, um jeden Preis. Wu, in der Rolle der Hohenpriesterin, bot sich auch sogleich als Opfer an. Der Rest jedoch wollte dies verhindern und so kam es zu heftiger Gegenwehr, die Tänzerin wurde angeschossen und der Rest glänzte durch Patzer oder nicht geschafften Attacken. Die Folge, er schnitt Wo in den Arm und gemeinsam ließen sie das Blut auf den Altar tropfen. Saul wollte hier dann Cambridge ausschalten, in dem er die Axt nach ihm schwang ... Patzer ... und traf somit die Hohepriesterin, welche dann noch einen Blutschwall auf den Altar niedergehen ließ.

Nun kamen auch die Dimensionsschlurfer wieder und wollten sich die Leute holen. Fu wollte das Pulver einsetzen, doch es war wirkungslos (Danke Saul). Bei Wu und Wang waren die Schlurfer erfolgreich, Song verwendete die Nervenpeitsche und konnte so einen am Boden halten, bis sie wiederum von Cambridge überwältigt wurde. Dieser klammerte sich dann an seinen Dimensionsschlurfer und verschwand mit diesem. Ein weiterer war im Kampf mit Saul, wurde dann jedoch wieder von Song niedergestreckt. Nun schritten auch die Tänzerin und Daji wieder ein und stürzten sich auf den am Boden gehaltenen Dimensionsschlurfer ... Leider forderte nun der stetige Mana-Abbau bei Song seinen Tribut und sie floh kreischend, was der Schlurfer gleich zum Wechseln nutzen wollte. Daji, in blinder Raserei, wollte diesen gerade erwürgen und wurde so mit ihm gezogen.

 

Somit war der Spuk vorbei. Resultat: Cambridge, Wu, Wang und Daji gewechselt und Saul, Song und Fu in der liebevollen Obhut der reinstürmenden Soldaten ...

 

Das wäre es von meiner Seite.

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  • 1 month later...

Hallo Albatros,

Vielen Dank für den detaillierten Bericht! Eine Runde mit verkleideten Spielerinnen, chapeau!

Einen sechsten Charakter hätte ich noch vorrätig gehabt, hatte es aber zu spät gelesen, um dir den anzubieten. Das war bei mir ein Linguist, der dann als Königlicher Schreiber posierte.

 

Die Langsamkeit der Einstiegsszene dient dazu, einen Fokus auf eine "andere" Spielweise zu legen. Danach waren die Spieler bei mir immer recht ernst und irgendwie "archaischer".

 

Ich gebe Dir recht, man sollte den Charakteren vorher deutlicher mitgeben, dass sie da Grabmal auch untersuchen sollen. In meinen Runden wurde das unterschiedlich stark gemacht. Schön ist immer, wenn eine Spannung entsteht, z.B. die Konkubine untersucht den Schutt, aber der Priester drängt dazu, das Ritual durchzuführen. Allerdings haben deine Spieler ja BEIDE mögliche Waffen gegen die Schlurfer gefunden, das gab's bei mir noch nie. Wenn dann aber ein Charakter verhindert, dass die Mumien geschöndet werden... tja...  ;)

Über Anachronismen, also HInweise darauf, dass auch die anderen Charaktere wissen müssen, was hier gespielt wird, sehen die Charaktere anfangs immer gern hinweg.... es baut sich dann langsam eine Atmosphäre zunehmender Unglaubwürdigkeit auf, die zB platzen kann, wenn Saul offensichtlich einen Schluck aus dem Flachmann nimmt. Kam es dann zum Wechsel aller Charaktere in ihre eigentlichen, modernen Rollen? Dieser Übergang ist mit das Spannendste, allerdings auch nicht so einfach, wie ich gemerkt habe.

Sehr gut in deiner Runde, wie Du in den passenden Momenten z.B. das Blut auf den Altar hast spritzen lassen und Prof. Cambridge hast auftauchen lassen - das sind Dinge, die man braucht, um die Handlung auf die Spitze zu treiben.

Schönes Gemenge am Ende... :)

 

Grüße, NT

Edited by Nikola Tesla
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  • 1 month later...

Hallo, eines ist mir noch nicht so recht klar.

 

Habt Ihr den Spielern Namens-Badges o.ä. gegeben, worauf dann der "Ritual-Name " und der "echte Name" des Charakters vermerkt ist? Oder ist dies dann erst nach dem Aufwachen den Spielern dies mitgeteilt worden, das sie unter der "Scharade" bekannte Gesichter erkennen?

 

Oder ist dies einfach voraussgesetzt worden, da die Spieler die Beschreibunb der anderen Teilnemer mit ihrem Charakterbogen vorab erhielten?

 

Gewissermassen sollte dies die Charaktere doch auch überraschen, da sie ja vorher nur "Solo-Briefings" erhalten und dann "jeder für sich" in das Grab geragen werden.

 

Oder ergibt sich dies im Spiel-Verlauf alles automatisch?

Mir kommt dies unklar vor, denn die Spannungen untereinander sind für die Dynamik zum Schluss doch nicht unerheblich oder?

 

 

An dieser Stelle ein großes Lob an den Autoren. Ich habe es zwar noch nicht gespielt (noch drei Wochen), doch dies ist genau der Stoff von dem in letzter Zeit kaum etwas im deutschen Bereich erschien. Abseits der bekannten Klischees. Zusammen mit Filmriss meine persönlichen Spitzenreiter!

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Ich hatte keine Badges. Allerdings kannten sich meine Spieler, darum bekam jeder bei der "Einzelunterweisung" die Namen der anderen "echten" und "Vergangenheitsnamen".

Es gab dann die offizielle Info über die Agierenden Personen (Priester, Musiker, Sänger, usw.) wo jeder vor sich noch mal die Char-Beschreibung des Gefolges fand. Von den Neuzeit-Personen wusste demnach ganz offiziell niemand was ;)

 

Im Spiel kam es dann eben sukzessive auf. (Außer beim Hohepriester, weil der durch die Effekte dann schon fest überzeugt war, wirklich diese Person zu sein :P)

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  • 3 weeks later...

Hallo Ghidrah,

 

vielen Dank, freut mich sehr, dass dir das Szenario gefällt. Drei Wochen könnten nun schon vorbei sein, hast du es schon geleitet? Albatros hat ja schon die wichtigste Antwort gegeben.

Ein Hauptaspekt des Abenteuers ist die Scharade, also dass alle lange Zeit so tun, als seien sie archaische Chinesen. Es ist dann interessant, wie und wann und wie schnell das alles beginnt zu bröckeln und irgendwann auffliegt. In meiner letzten Runde etwa polterte dem Musiker sein Aufnahmegerät runter, das dann von allen sehr bestaunt wurde: "Ein Stein... ein sprechender Stein!" und andere haarsträubende Erklärungen. Da bei diesem Abend die echten Rollen schon früh aufflogen, war es nicht ganz einfach die Motivation zu halten, das Ritual noch durchzuführen, zumal sie den Prof schnell überwältigen konnten. Der aber hat dann auf den "Priester" und den "Minister" eingeredet, wie weit man noch kommen könnte mit der Forschung, und so nahm das Schicksal seinen Lauf...

Viel Spaß damit noch

Hlimar

 

Hallo, eines ist mir noch nicht so recht klar.

 

Habt Ihr den Spielern Namens-Badges o.ä. gegeben, worauf dann der "Ritual-Name " und der "echte Name" des Charakters vermerkt ist? Oder ist dies dann erst nach dem Aufwachen den Spielern dies mitgeteilt worden, das sie unter der "Scharade" bekannte Gesichter erkennen?

 

Oder ist dies einfach voraussgesetzt worden, da die Spieler die Beschreibunb der anderen Teilnemer mit ihrem Charakterbogen vorab erhielten?

 

Gewissermassen sollte dies die Charaktere doch auch überraschen, da sie ja vorher nur "Solo-Briefings" erhalten und dann "jeder für sich" in das Grab geragen werden.

 

Oder ergibt sich dies im Spiel-Verlauf alles automatisch?

Mir kommt dies unklar vor, denn die Spannungen untereinander sind für die Dynamik zum Schluss doch nicht unerheblich oder?

 

 

An dieser Stelle ein großes Lob an den Autoren. Ich habe es zwar noch nicht gespielt (noch drei Wochen), doch dies ist genau der Stoff von dem in letzter Zeit kaum etwas im deutschen Bereich erschien. Abseits der bekannten Klischees. Zusammen mit Filmriss meine persönlichen Spitzenreiter!

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PS: Ich habe die Charaktereinführungen auch noch mal als überarbeitetes Material, das ich gern über PN zur Verfügung stellen kann

Hallo,

gerade aus dem Urlaub zurück.

An dem Tag, wo ich das Szenario leiten wollte war ein Teil der Spieler arg übermüdet und ich hatte keinen einzelnen Raum.

Da es sich hierbei um ein recht anspruchsvolles Szenario handelt (volle Konzentration, am Anfang viele Infos für die Spieler), wo man unter sich sein sollte, habe ich stattdessen "Kahli Gati" (Delta Green) geleitet.

 

Aber: ORAKELKNOCHEN wird geleitet, ich überlege es als ein Spezielles Event im Bekanntenkreis aufzuziehen. Dafür muss ich erst überlegen wer dazu passt und wann. Ihc habe im Vorfeld viel überlegt, damit die Scharade auch funktioniert.

Das Szenario ist eines der besten von dem Material, welches für die 7 Edi auf Deutsch erschien.

 

Ich hatte für den Con die Einleitung individulisiert (Copy & Paste und etwas eingefügt).

Ich würde gerne dein Angebot in Anspruch nehmen und deine Einführung gerne benutzen. :)

 

 

Magst du mir die einmal bitte senden?

 

Viele Grüße!

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  • 2 weeks later...

Eure Durchlaucht, König Ghidrah,

....freut mich, dass ihr dem Szenario weiterhin entgegenfiebert. Gern schicke ich dir noch Material dazu, am besten per email. Daher die Frage nach einer PN (Persönlichen Nachricht). Ich schicke dir gleich einfach eine, dann antworte mir mal und schreib mir deine Email.

 

Wieviel wissen deine Spieler denn schon? Nur dass sie eine Sonderrolle bekommen, oder auch, dass sie eigentlich moderne Menschen sind? Seit dem letzten Mal bin ich nämlich dazu übergegangen, den Spielern zuerst ihre historischen Rollen zukommen zu lassen. Da sie ja vor allem als archaische Chinesen spielen, scheint mir das inzwischen sinnvoller. In einem zweiten Mailing kurz vor Spieltermin habe ich ihnen dann "die Wahrheit" zukommen lassen. Hat gut funktioniert.

Viele Grüße

Nikola Tesla, Avatar des Nyarlathotep

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