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Lausanne: Der Graf


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Ich bin mit meiner Gruppe gerade in Lausanne angekommen. Nachdem sie die Wellingtons und den Grafen getroffen haben, haben sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt.

 

Die erste Gruppe beobachtet das Haus der Wellingtons,

Die zweite Gruppe ging mit dem Grafen auf den Stadtrundgang. Einer aus der Gruppe wartete vor der Kathedrale, zwei andere gingen mit dem Grafen dort hinnein und wollen diesen jetzt in der Krypta einschüchtern(mit Waffengewalt) oder angreifen.

 

An dieser Stelle endeten wir letztes mal.

Jetzt überlege ich

 

1. Wie reagiere ich als Graf auf den Einschüchterungsversuch oder gar einen Angriff?

 

2. Wie lasse ich den Mord an Wellington ablaufen?

 

Zu 1.: Der Graf erklärt sich ja gerade zu dem Rundgang bereit um heraus zu finden, ob die Gruppe eine Gefahr darstellt.

Wenn sie ihn nun alleine mit zur 2 Mann in der Krypta angreifen, wird er denke ich alles daran setzen niemanden entkommen zu lassen und beide zu töten.

Wenn sie ihn aber "nur bedrohen", dass er die Rolle ihnen überlässt. Dann würde er sie, denke ich, auch als Gefahr ansehen und umbringen. Wie seht ihr das? Könnte er sich auch einen Spaß daraus machen, sich schwach stellen und einwilligen?

Im Sinne des Szenarios wäre eher Zweiteres. Zu bedenken ist ja auch, das einer noch vor der Kathedrale wartet und ihm dann definitiv klar sein dürfte was los ist, wenn die anderen beiden nicht wieder kommen.

Eine kleine Frage wäre auch wie der Graf entkommt, ob durch einen andere Ausgang oder ob er sein Gesicht kurzzeitig verändert?

 

2. Hier würde ich vielleicht wie Dingo in seinem Beitrag vorgehen und den Grafen einfach vorfahren lassen, schnell zu Wellington hoch gehen und ihn diesen umbringen lassen. Der Bruder könnte dabei die SC an der Tür noch etwas aufhalten in dem er versucht sich mit ihnen zu verständigen.

 

Was denkt ihr zu diesen Punkten? Habt ihr Ideen?

 

Ich würde mich sehr über kreative Antworten freuen, liebe Grüße

 

Tac

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Zu Punkt 1. kam ich eben mit einem Freund noch auf eine andere Idee:

Der Baron könnte sich einen Spaß erlauben, die beiden bezwingen (auf 0 TP bringen), ihnen natürlich einen Hautlappen und ggf. etwas wie einen Ringfinger oder einen Dicken-Zeh entwenden (dann könnte er in Traum-Lausanne eine makabere Kette mit Ohren, Nasen, Fingern usw. all seiner Opfer tragen), sie aber nicht töten.

 

Dadurch hätten die Spieler den rollenspielerischen Erfolg, dass sie ihn enttarnt haben und gleichzeitig einen Denkzettel dafür bekommen, dass sie sich grundlos mit jemandem (so mächtiges) anlegen.

Zudem würde der 3te Spieler vor der Kathedrale nach einer Zeit (oder durch den Aufschrei eines NSC etc.) mitbekommen was los ist und ggf. würde sich die ganze Gruppe im Krankenhaus treffen um den beiden beizustehen.

 

Fändet ihr das passend oder mit dem Finger/Zeh zu viel?

 

LG

Tac

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Moin,

 

schöne Stelle. Den Grafen fand ich einerseits auch schwer unterzukriegen, andererseits las ich (wie empfohlen https://de.wikipedia.org/wiki/Gegen_den_Strich )und fand den Grafen dadurch ziemlich "cool". Das Buch kann man eh ruhig mal lesen, denke ich; kein Muss, aber "mal was anderes" ;) und nicht so teuer: http://www.zeno.org/Literatur/M/Huysmans,+Joris-Karl/Roman/Gegen+den+Strich . Ich würde also bei seiner Darstellung vor allem auf die Stimmung achten. Vielleicht spielt der Graf eine Zeit lang mit, gibt den Spielern/Investigatoren das Gefühl überlegen zu sein; man kann dann austesten wie weit die Spieler gehen (verbal einschüchtern, verprügeln, ...). Je nachdem bekommen sie dann die Retourkutsche; ich habe da gerade das "Optimalbild" vor Augen, dass der Graf ziemlich übel zusammengeschlagen wird (weshalb der Investigator draußen auch nicht wirklich mißtrauisch wird, wenn es drinnen laut ist) und dann - schon so gut wie bewusslos geglaubt - plötzlich zu lachen beginnt und sich aufrappelt. Auch hier wieder Stimmungsfrage - die Spieler erkennen, dass der Kerl irgendwie seltsam ist und hauen hier schon ab oder werden /zumindest einer, der nochmal nachtreten wollte) von dem blutigen Grafen mit Schraubstockhand festgehalten und eines "kleinen" Körperteils beraubt. Also eine Mischung aus Lösung 1 und 2 mit der Zusatzoption "Kette". Ich finde alle Überlegungen legitim/sinnig und würde anhand der Stimmung/Vorgehen der Spieler (wie man in den Wald hinein ruft etc.) am Spieltag selbst entscheiden. Grundsätzlich gilt es ja eigentlich nur zu vermeiden, dass hier ein Investigator stirbt (außer er bettelt halt wirklich wiederholt und lautstark darum ;)). Wenn deine Gruppe so etwas mitmacht, dann wäre das in meinen Augen die stimmungsvollste Lösung. Meine Gruppe hätte damals mit soetwas ein Stück weit Probleme gehabt, weil sie alle Fantasyspieler waren - für sie galt: Entweder wir können es töten oder wir sterben bei dem Versuch. Die Kampagne war unsere erste große Cthulhusache nach etlichen DSA-Jahren und wir haben einige Charaktere verschlissen bis wir unseren Spielstil gefunden hatten. (Die Baba-Jaga-Hütte wurde von einem gerde neu erschaffenen Ersatz-Investigator (belgischer Gentleman Zuhälter :rolleyes: ) mit einer Handgranate attackiert => Patzer beim Werfenwurf und ... nächster Charakter bitte. #Hach waren das Zeiten damals ;)#. Dazu gab es immer noch passendes Essen zur jeweiligen Reiseregion. Schön war es. #Nostalgiemodus aus#.

 

Ich hoffe, dass das ein wenig hilft oder zumindest nicht zusätzlich verwirrt ;).

Edited by 123
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Ganz lieben Dank 123! Das hilft auf jeden Fall schon mal und bringt neue, gute Ideen. Gerade mit dem Buch ist nochmal ein interessanter Punkt. Allerdings muss ich schauen ob ich das zeitlich noch durch bekomme.

 

Mit dem "Entkommen lassen" von 1-2 SCs habe ich nur die Bedenken, dass sich das Wissen um den Grafen dann schnell in der Gruppe herum spricht und er den Mord auf keinen Fall mehr in Ruhe begehen kann. Wahrscheinlich würden sie direkt versuchen zu Wellington zu gelangen oder ihn beobachten und spätestens das Haus stürmen wenn der Graf es betritt.

 

Aber dein Punkt mit dem "Wie man in den Wald hinnein ruft" ist natürlich sehr gut. Meine Spieler fänden einen Tot wegen eines dummen (unvorhersehbaren) Fehlers ohne Rettungswürfe/möglichkeiten auch doof. Anders wäre es wenn sie mit ihm sehr schlecht umgehen etc.

 

Auf Grund der beiden obigen Gründe wäre ich aktuell immer noch geneigt sie "Ohnmächtig zu schlagen" und in das Krankenhaus einliefern zu lassen.

 

LG

Tac

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Das Buch muss man nicht ganz lesen, um einen Eindruck vom speziellen Charakter Jean Floressas Des Esseintes zu bekommen. Vielleicht wird er Char in der Kathedrale auch (je nach eigener Handlung) einfach ohnmächtig, ohne zu wissen wer ihn niedergeschlagen hat (er verprügelt den Grafen und beim Gehen wird er von hinten niedergestreckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es der Graf war ist da, aber vielleicht auch die Statue ohne Hände oder der unbekannte Gegenspieler, oder .... Könnte das Kopfkino der Spieler anschmeißen, könnte auch in die Hose gehen ;).). Ich habe gerade nur kurz ins Buch geschaut, aber auf den schnellen Blick hatte ich den Eindruck, dass man als SL relativ viel zurecht biegen kann, dadurch dass man mit Traumlausanne (da ist ja die Schriftrolle versteckt) und dem Vergehen von Zeit und Ort gut spielen kann. Vielleicht schlagen die Chars Des Esseintes nieder und eilen zu Wellington, nur um festzustellen, dass Des Esseintes bereits da war und kein bisschen verprügelt aussieht (er ist von der Kathedrale durch Traumlausanne dorthin geeilt und war vor ihnen da, jetzt sehen sie ihn durchs Fenster, als er gerade "in der Ferne" um die Ecke biegt. Die Schriftrollenkopie ist dann noch  nicht fertig, aber eine Grobskizze vermittelt alles, was die Chars wissen müssen. Der Bruder ist dann halt direkt in der Tür erstochen worden. Die Umstände sind etwas verändert, aber grundsätzlich bleibt außer der Abendepisode mit Max alles gleich!?). Dann überspringt man zwar die vorgeschlagene Handlung ein bisschen und biegt etwas zu recht, aber grundsätzlich müsste das passen - meinem Empfinden nach ;).

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Auch sehr gute Tipps, gerade das mit dem - durch die Traumlande ungesehen zu Wellington gelangen gefällt mir. Allerdings sollte man sich überlegen wie er dort dann wieder in die reale Welt gekommen ist. Normalerweise nutzt er in seinem Haus ja die "Portaltür". Vielleicht hat er eine solche dann auch dort eingerichtet und die SCs finden diese dort noch vor oder Überreste einer zerschlagenen Tür oder Ähnliches?
 

Wir haben die Szene jetzt durchgespielt und es lief besser ab als erwartet:

 

Die beiden SC haben, wie von mir erwartet, den Grafen in der Krypta der Kathedrale bequatscht und aufgehalten bis die anderen Zivilisten aus der Krypta raus waren (sie nahmen an einer Führung dort teil). Daraufhin versuchten sie den Grafen einzuschüchtern, dass er ihnen die Schriftrolle gefälligst überlassen soll (dazu muss man sagen die beiden Chars besaßen an sozialen Fähigkeiten nur einschüchtern). Nach einem ersten erfolgreichen verbalen "Einschüchtern" spielte ich den Grafen gereizt aber unbeeindruckt aus (Die Drohung war erfolgreich, den mächtigen Grafen interessiert das aber nicht, eher reizt es ihn/fordert es ihn heraus). Dies sagte ich auch meinen Spielern, dass diese wörtliche Drohung den Grafen wohl nicht zu beeindrucken scheint. Daraufhin versuchte auch der zweite SC den Grafen einzuschüchtern, was fehlschlug. Er forcierte den Versuch, was erneut fehlschlug und wodurch er es übertrieb und in Rage seine Waffe zog (so etwas war als Konsequenz für den Fehlschlag angedeutet worden). Daraufhin versuchte der Erste Char die Wogen mit einem erneuten Einschüchtern Versuch "Ihr kommt jetzt mal beide runter sonst verpasse ich euch beiden eine!" zu glätten, etwas anderes hatte er ja nicht als sozialen Skill.

An dieser Stelle entschied ich, dass der Graf die beiden als Bedrohung (auf Grund der Pistole und der wiederholten Bedrohungen) ansieht, ihm die Situation (sie haben ihn alleine an einen dunklen, etwas abgelegenen Ort gebracht) zusagt und er mehr als genug Motivation hat (sie haben ihm gegenüber erwähnt, dass sie ein Teil des Simulakrums besitzen. Zuvor haben sie das immer allen NSCs gegenüber verschwiegen :blink: ) sie zur Strecke zu bringen. Immerhin war sein Ziel der Stadttour, laut Buch, ja einzuschätzen ob die SC eine Bedrohung für ihn darstellen.

Deshalb ließ ich den Grafen seinen Stock Degen ziehen und auf den ersten SC einstechen, der auch sofort ohnmächtig umkippte. Der Zweite feuerte einmal seine Pistole für minimalen Schaden ab(an dieser Stelle hätte er anstatt einem drei Schüsse abgeben können, wollte den potentiell wichtigen NSC aber nicht töten), ging ab da aber leider in den Nahkampf über. Er hielt recht lange aus, richtete allerdings keinen weiteren Schaden an. Dadurch konnte der Graf ihn in Ruhe mit dem Zauber "Verschrumpeln" zu Boden bringen. (Er hätte ihn wahrscheinlich auch sehr einfach mit dem Degen niederstrecken können, ich wollte jedoch dass die Spieler ein wenig seiner wahren Macht zu sehen bekommen).

Anschließend sah der zweite Spieler vom Boden aus mit an wie der Graf seinem Begleiter einen Zeh, ihm den Ringfinger und beiden einen Hautlappen von Brust/Bauch abschnitt bevor er dieser SC ohnmächtig wurde.

 

Das Resultat stellte sich im doppelten Sinne für mich als positiv heraus, zum Einen rannte der dritte SC, der vor der Kathedrale wartete, als er Schüsse hörte los und holte die anderen SC zur Hilfe. Und alle waren einige Zeit lang damit beschäftigt die schwer Verletzten in ein Krankenhaus zu bringen und an ihren Betten auszuharren. Dadurch beobachtete keiner mehr das Haus der Wellingtons.

Zum Anderen waren die beiden Spieler der verletzten SC auch recht zufrieden mit dem Ausgang. Immerhin hatten sie den Bösewicht entlarvt und sogar seine wahre Gestalt (bei dem Kampf zerriss sein Gewand) und seine Macht beobachten können.

[sie können sich nun sogar für einen eventuellen späteren Kampf mit ihm zusammen reimen was seine Schwachstelle sein könnte; Auch wenn sie sich an diesem Punkt noch nicht ganz sicher sind, was mir gut passt. Aber sie haben eine Idee, der Kopf als potentielle Schwachstelle fiel schon einmal als Vorschlag.]

 

Nun sind die SC natürlich umso erpichter darauf den Grafen, Wellington und die Schriftrolle ausfindig zu machen. Hierdurch war auch mehr als genug Motivation vorhanden, damit sie die Traumdroge zu sich nahmen. Zwei SC sind sogar zum Haus des Grafen unterwegs (und werden dann von dort, denke ich, Traum Lausanne betreten). Allerdings sind sie so sehr nach Rache aus, dass sie sich aktuell sehr sicher wähnen und nicht einmal daran denken aus Lausanne vor der Polizei zu fliehen. die Hälfte der SC liegt daher ohnmächtig in ihrem Hotelzimmer herum. Zum Glück konnten sie die Polizei aber vom Tatort ablenken und die Tür des Wellington Hauses schließen, wodurch ich die Polizei erst nach ihrer Abreise auf die Morde stoßen lassen werde.

 

 

Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage ob der Graf die SC früher (schon während des Prozesses in Traum Lausanne oder früher als geplant im Zug) angreifen wird, da er nun weiß dass sie im Besitz eines Teils des Simulakrums sind und da er bereits gegen ein paar von ihnen gewonnen hat. Schreibt mir gerne mal eure Gedanken zu diesem Punkt.

Edited by Tac
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Ach: Ich finde die Auseinandersetzung bzw. den Kampf insgesamt dramaturgisch und vom Spannungsbogen her in der Episode sehr passend. Ich denke er wertet den Lausanne teil insgesamt auf, macht ihn etwas interessanter/spannender.

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