Jump to content

Recommended Posts

Liebe Leute!

 

Ich habe im letzten Dreivierteljahr die ersten Paar Szenarios der PRag-Kampagne durchgespielt. Da ich plane meine Spielberichte für meine Spieler zu sammeln (vielleicht mach ich ja mal einen Sammelband :P), sind die Berichte doch etwas länger geraten als gedacht, deshalb wird das ganze vielleicht etwas unübersichtlich...

Da ich nicht das ganze Forum mit meinen Berichten zuspammen will, geb ich trotzdem alles in ein Thema. Ich werde die einzelnen Inhalte in einzelne Antworten gliedern und hoffen, dass man trotzdem noch etwas rauslesen kann :D

 

(Ehrlich gesagt hatte ich nach den 40 Seiten Word-Text keine Muße mehr zum Korrekturlesen. Bitte stilistische und rechtschreibtechnische Schwächen zu entschuldigen ^^°)

 

So, also legen wir los:

Edited by Ryuuku
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Prag – Teil 1

Gespielt am 3.6.-5.6.2017

Was bisher geschah

Eine (spieltechnisch nicht ganz so kleine) Gruppe von bunt zusammengewürfelten Personen hatte beim Durchleben verschiedenster Abenteuer bereits einiges an Erfahrung gesammelt, konnte eine kleine Sammlung an okkulter Literatur anhäufen und machte sich einige Freunde und ebenso Feinde. So kam es, dass sie schließlich auch die Aufmerksamkeit der Janusgesellschaft auf sich lenkten, die sie – nach einem kleinen Freundschaftsdienst versteht sich – in ihre Reihen aufnahm.

Es dauerte nicht lange, bis sie merkten, dass auch in der Janusgesellschaft nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen schien. Ihr von Janus zugeteilter Mentor sprach davon, eine kleine Untergruppe – eine Geheimgesellschaft innerhalb der Geheimgesellschaft – zu gründen, um Leute zu haben, von denen er wisse, dass sie vertrauenswürdig seien. Die Gruppe Kerberus war geboren.

Kaum gegründet wurden die Mitglieder der gruppe auch sogleich von Janus ins abgelegene Dorft Wackenbrunn geschickt, wo sie sich einem grauenhaften Übershoggothen stellen mussten. Das Dorf konnte nicht gerettet werden, aber zumindest das Monster konnte mithilfe einer übernatürlichen (?) und vor allem übermächtigen Waffe wieder gebannt werden. [http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/27986-das-schreiende-haus/]

So erlangten die Mitglieder der Gruppe bereits einen gewissen Ruf und konnten ihren Auftraggeber, Dr. Witteburg, der Custos der Janusfakultät Humanitas, von ihren fähigkeiten überzeugen.

Die Waffe (in Form eines seltsamen Hauses) wurde zur Begutachtung weiteren Experten der Janusgesellschaft überlassen. Der rotznäsige Dorfjunge Paul wurde als offizieller "Wächter" ebenfalls dort positioniert.

Nun hatten die Investigatoren, deren geistige Gesundheit doch schon etwas mitgenommen war, ein wenig Zeit sich zu erholen, bevor sie sich wieder in das Abenteuer stützten.

 

Die Charaktere

 

Dr. Dr. med. Wilhelm von Klausen - Zahnarzt und beginnender Magier mit einem Hang zur Selbstjustiz

Der gebildete Zahnarzt hat inzwischen schon einige Begegnungen mit übernatürlichen Wesen hinter sich, seien es Ghoule und Untote, mutierte Krebsmonster oder geisterhafte Mythos-Magier. Auf der Jagd nach dem diabolischen Dr. Erben ["Der tiefe Fall des Dr. Erben"] konnte er aus dessen "medizinischen" Aufzeichnungen sogar selbst einen Zauber erlernen, mit dessen Hilfe er sich erhofft, durch die Beschwörung obskurer Geister auch schwere Wunden auf übernatürlichem Wege heilen zu können.

Der Anblick des Übershoggothen fügte seiner Psyche einigen Schaden zu. Dennoch ist er noch weit entfernt davon, sich von seinen Abenteuern zurückzuziehen und immer noch fest entschlossen sein Wissen zu mehren, sollte sich ihm dazu die Gelegenheit bieten.

 

Von Klausen entwickelte in letzter Zeit eine gewisse Zuneigung zum rotznäsigen Dorfjungen Paul. Mithilfe der Janusgesellschaft konnte er ihn nun offiziell adoptieren. Er ließ alles in die Wege leiten, ihn auf ein Internat zu schicken, um ihn eine gute Ausbildung zugute kommen zu lassen. Der Hintergedanke sei es wohl, einen Nachfolger auszubilden, der Verschlagen genug sei, in der grausamen Welt sein Werk weiter zu führen – wobei sich von Klausen noch nicht ganz sicher ist, was er in seinem tun überhaupt anstrebt. Wie dem auch sei, das Wissen dem Jungen – ungeachtet der eigentlichen Motivation – etwas Gutes getan zu haben, ließ ihn etwas an geistiger Gesundheit zurückgewinnen.

Von Klausen konnte zu dem in den Besitz eines mysteriösen Amuletts kommen, von dem er nur vermutet, es trage einen mächtigen Zauber in sich. Allerdings konnte er noch nicht herausfinden ob dies den Tatsachen entsprich oder was das für ein Zauber sein könnte. Dieses Unwissen treibt ihn zu Weißglut. Zuletzt hat er den Anhänger Experten von Janus übergeben, um sie diesbezüglich Nachforschungen anstellen zu lassen.

 

Susi Strolch - Sexy Hundetrainerin mit knallhartem Durchsetzungsvermögen

Die attraktive Tiertrainerin bildet Hunde für den Polizeieinsatz aus. Sie lässt gerne ihren Charme spielen, um zu bekommen, was sie will. Reicht dies einmal nicht aus, ist sie durchaus bereit, zu härteren Methoden zu greifen.

In gefährlichen Situationen neigt sie auch schon mal dazu im Hintergrund verborgen zu bleiben und den richtigen Moment abzupassen, um einzugreifen.

Seit ihrem letzten Zusammenstoß mit dem Mythos hat sie eine krankhafte Angst vor Kälte, weshalb sie ihre Kleidung zwar immer noch provokativ wählt, jedoch davon Abstand nimmt viel Haut zu zeigen.

Die Tiertrainerin verbrachte die letzte Zeit vor allem damit, ihren Umgang mit Faustfeuerwaffen zu trainieren.

 

Dr. Gustav Himmelreich - Der Mathematiker am Rande des Wahnsinns

Dr. Himmelreich ist ein Experte auf den Gebieten der Mathematik und der Kryptographie.  Er leistete seinen Dienst im ersten Weltkrieg  und musste schon dort mit einigen (nicht übernatürlichen) traumatischen Ereignissen fertig werden. Auch die Erfahrungen, die er unlängst mit dem Übernatürlichen sammelte  forderten ihren Tribut. So entwickelte Dr. Himmelreich sich zu einem tendenziellen Einzelgänger mit pessimistischer Weltsicht, der seine letzte Hoffnung in die Wissenschaft und seinen eigenen Intellekt setzt.

 Mithilfe professioneller Betreuung konnte Dr. Himmelreich seine Monophobie  überwinden. Sein Geist wird jedoch immer noch von der Angst vor dichtem Nebel und allem, was sich dahinter verbergen mag getrübt. Um sich von dieser Unruhe abzulenken trat der Mathematiker zeitweise in eine Schlagende Studentenverbindung ein, um seinen innere Unruhe im Messerkampf abzubauen, wodurch er sich zwar eine Narbe im Gesicht zugezogen hat, sich nun jedoch deutlich besser zur Wehr zu setzen weiß.

 

 

Egidius Holzspan – Skeptischer Eisenbahner

Diplomingenieur Egidius Holzspan hat bereits des Öfteren Kontakt mit dem Übernatürlichen gehabt. Er wurde sogar selbst zum Versuchsobjekt des  wahnsinnigen Dr. Erben, der ihn zwar von einer für gewöhnlich unheilbaren Krankheit heilte und ihn so den Fängen des Todes entriss, ihn dabei aber teilweise in einen Ghoul verwandelte. Allem Anschein nach hinterließ dieser düstere abschnitt seines Lebens keine physischen Schäden, bestärkte ihn jedoch in seinem Skeptizismus gegenüber allem Übernatürlichen. So ist er zwar immer Tatkräftig dabei, wenn es darum geht einem wahnsinnigen Magier oder einem schrecklichen Monster Einhalt zu gebieten, weigert sich jedoch strikt selbst zu übernatürlichen Mitteln zu greifen, sollte es sich vermeiden lassen.

So viel Verstörendes Egidius auch schon erlebt hat, so konnte dies seiner sehr ausgeprägten Libido bisher noch keinen Abbruch tun – im Gegenteil. Sein drang sich "körperlich zu betätigen" ist wohl der einzige Charakterzug, der seinem Skeptizismus dem Übernatürlichen gegenüber gleich kommt. So brauchte es nicht einmal sonderlich große Überwindung sich mit der Mythosmagierin Ida (Kaisergeburtstag) ein paar schöne Stunden zu machen. Als Ergebnis konnte diese ihm sogar dabei helfen ein paar seiner Narben aus dem Zusammenstoß mit einem kriechenden Wesen zu regenerieren – und warf ob der charmanten Art seiner zweifelhaften Bekanntschaft kurzzeitig alle Zweifel dem Übernatürlichen gegenüber über Bord.

 

In letzter Zeit verbringt er seine Zeit des Öfteren bei der Fasanenjagd. Seine ständige Begleiterin ist seine geliebte Schrotflinte, die er sich im Zuge eines anderen Abenteuers hat (von einer alten, verrückten Frau) erkämpft hatte. Inzwischen trägt er sie immer in einer Art Architektenrolle bei sich, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen.

 

 

Frieda von Hammersmark                                                                                                                                                    

Die junge Journalistin hatte ebenfalls schon einige Kontakte mit dem Übernatürlichen, seit Egidius sie seinen Mitstreitern vorgestellt hat. Obwohl diese Begegnungen nicht immer besonders gut ausgegangen sind, ist sie wissbegierig wie eh und je. Sie fühlt sich in Archiven und Bibliotheken wie zuhause, wo sie ihren Wissensdurst, aber ebenfalls ihrer Pedanterie freien Lauf lassen kann.

Egidius und Frieda sind gute Bekannte, jedoch zurzeit wohl auch nicht mehr, oder zumindest nicht viel mehr. Ob dies eine willentliche Entscheidung ist, oder der Egidius Charme bei ihr einfach noch nicht gezündet hat, sei dahingestellt.

 

Fakt ist, seit sie mit Egidius und seinen Bekannten unterwegs ist, ist ihr Leben um einiges dramatischer geworden, was wohl auch die vielen Stunden am Schießstand in letzter Zeit erklärt.

 

 

 

Die Instrumente des Spielleiters und die Alchemie

Da die Prager Kampagne viele zusätzliche Elemente, wie das Wirken von Alchemie beinhaltet, habe ich als Spielleiter mir auch darüber Gedanken gemacht, wie man dies am Spieltisch gut umsetzen könnte.

 

Literatur

Zuerst kommt im ersten Abenteuer relativ viel okkulte Literatur vor. Wie bereits in anderen Abenteuern hab ich deshalb zuerst wieder Miniaturbücher angefertigt, damit die Spieler etwas in der Hand haben, wenn sie ein solches Werk finden. In den Seiten der Bücher lässt sich gut vermerken, was das Studium des Buches bringt und wer es bereits gelesen hat. Da das Buch Simon Magus eine zentrale Rolle spielt in dieser Kampagne spielt, habe ich dieses etwas aufwändiger gestaltet und das vergilbte Papier noch mit einem Leineneinband versehen.

Ich hatte auch die Idee zumindest einen Spieler Notizen – also Tagebuch – führen zu lassen, das meine Gruppe sich nicht sehr regelmäßig trifft und sie bis zum nächsten mal nicht alles wieder vergessen haben sollten. Deshalb habe ich ein paar A6-Hefte mitgebracht. Da einer der Spieler dies wirklich äußerst liebevoll und detailliert gemacht hat, habe ich auch sein "Reisejournal" mit leinen eingebunden.

simonmagus_komp.jpg

reisejournal_komkp.jpg

 

Präparate

Da die Spieler im Verlauf der Kampagne wahrscheinlich selbst das eine oder andere alchemistische Präparat herstellen werden, habe ich mir vor allem um diese Gedanken gemacht, speziell um Props die eben in irgendeiner Form essbar oder trinkbar sind.

Brausepulver eignet sich für pulvrige Substanzen super. Für Tränke habe ich mir auf Amazon ein paar kleine Fläschchen bestellt (10€ für 20 Fläschchen sind ok denke ich). Wenn man diese mit färbigen Getränken füllt, sieht das echt was gleich.

 

potion_komp.jpg

 

Da ich auch eine "ungewöhnlichere" Form des konsumierbaren Präparats wollte, habe ich mir essbare Steine aus Zucker geholt. Nicht teuer schauen aber gut aus. Wenn die Charaktere dann beginnen Steine essen zu müssen wird das ganze sicher lustig.

 

steine_komp.jpg

 

Die Alchemieleiste

Das Alchemieniveau der Stadt legt fest, wie gut die Charaktere (und alle anderen) mit der Alchemie umgehen können. Später wird es auch als Art dramatischer Countdown dienen. Um das Ganze anschaulicher zu gestalten habe ich für meine Spieler eine etwa 50 cm große Alchemieleiste gemacht, auf der das Alchemieniveau durch einen Schiebregler markiert wird. Als ganz besonderes daramturgisches Mittel habe ich die Leiste bei 50% unterbrochen und sie dann auf der Rückseite weitergeführt. Auf der Vorderseite sieht alles noch ganz nett aus (mit Laborequipment etc.). Wenn das Niveau dann plötzlich sprunghaft ansteigt, drehe ich die Leiste um, wo sich dann die Gestaltung etwas feindseliger ist und den Charakteren hoffentlich klar wird, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

 

alchemieleiste_komp.jpg

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Szenario 1 – Die Wunderkammer

 

Ein neuer Auftrag – eine neue Reise

Wie schon das letzte Mal begann unser Abenteuer im Büro von Dr. Witteburg, dem Kustos der Janus-Fakultät Humanitas, der die kleine Gruppe von Abenteurern zu sich rufen ließ. Er meinte er habe etwas, was die "Experten" Interessieren könnte und überreichte ihnen einen Zeitungsartikel.

In diesem Zeitungsartikel war von einem kuriosen Fund die Rede. Bei Bauarbeiten in einem alten Haus in Prag wurde eine Sammlung alter Bücher gefunden, von denen man vermutete, sie könnten Teil einer geheimen Sammlung Kaiser Rudolf des II, einem Förderer der Wissenschaften und der Alchemie, sein. Zurzeit werde die Sammlung von einem Prof Westermann von der Karl-Ferdinands-Universität begutachtet.

Von Witteburg erklärte, dass ein solcher Fund ungeahnte Schätze zutage bringen könnte – natürlich nicht zwangsläufig auf Materielle Güter bezogen – die auch für Janus von Wert sein könnten. Darum würde er die Investigatoren bitten sich bei Prof. Westermann, der gerade Mitarbeiter suche, zu melden und mit ihm den Buchbestand der kürzlich entdeckten Buchsammlung zu katalogisieren.

Dabei sollten sie auf wertvolles Wissen achten und Janus am laufenden halten. Für die nötigen Empfehlungen würde sich von Witteburg kümmern.

Um Missverständnissen vorzubeugen, stellte von Witteburg noch einmal klar, dass diese Mission kein Raubzug sein sollte. Wissen, das man sich aneignen kann sollte man sich überblicksmäßig aneignen, Wertgegenstände und originale Schriften etc. könnten später hoffentlich auch käuflich durch Janus erstanden werden.

 

Teil mit gemischten Gefühlen brach die Gruppe mit dem Zug Richtung Prag auf, um dort Prof. Westermann zu treffen. Während von Klausen sichtlich interessiert an neuem okkulten Wissen war, zeigte sich Egidius wie gewöhnlich sehr skeptisch. Der Rest der Abenteurer schien sich einfach auf einen Tapetenwechsel zu freuen.

 

Während der Reise trugen die Investigatoren zuerst ein wenig ihres Wissens zusammen, das sie über die Hauptstadt der tschechoslowakischen Republik hatten. Ein großer Teil der Bevölkerung bestand aus Deutschen. Zudem war Prag ein Brennpunkt des Tourismus. Aus diesen Gründen sollten sich die Charaktere auch ohne besondere Fremdsprachenkenntnisse gut dort Verständigen können. Susi wusste gut um die polizeiliche Situation bescheid. Aufgrund des zusätzlichen Grenzschutzes war man gezwungen bei dem Personal zur Aufstockung der Polizei nicht gerade wählerisch zu sein. Zwar war man in Prag sehr auf seine Touristen bedacht, weshalb sich üblicherweise immer irgendwo hilfsbereite Straßenpolizisten finden sollten, jedoch sollte man sich darauf einstellen eventuell bei Komplikationen auf Polzisten zu treffen, die nicht gerade zimperlich bei der Durchsetzung ihrer Autorität waren. Zudem war in Prag das Gesetz zum Schutz der Republik ausgerufen worden, das der Polizei und dem Staat zusätzliche Rechte zu Beschlagnahmungen und Zensur verlieh. Die Prager Bevölkerung war teils nicht sehr angetan von diesen Zuständen.

Zudem war Prag für seine Kaffeehauskultur. Gemütlicher Plausch und angeregte Diskussionen unter Intellektuellen bei einer Tasse Kaffee standen hier an der Tagesordnung.

 

In Prag angekommen machten sich die Abenteurer zuerst in eine Wechselstube, um sich für die nächsten Tage Bares in der Landeswährung zu verschaffen. Egidius konnte (mithilfe von Werte Schätzen) einen guten Kurs aushandeln, wodurch die Gruppe in den nächsten Tagen keine finanziellen Einbußen erdulden mussten.

 

Als nächstes traf die Gruppe sich mit Prof. Westermann, der sie freudig empfing. Offensichtlich hatte von Witteburg gute Arbeit geleistet. Der Professor stellte die fachliche Qualifikation seiner neuen Mitarbeitet zu keiner Zeit in Frage. Der Professor zeigte den Abenteurern ihre Unterkunft für die nächsten Wochen. Es handelte sich um ein leer stehendes Haus in der Nähe der Universität. Es war nicht luxuriös, dafür konnten die Abenteurer hier kostenlos unterkommen. Die Gruppe sollte von Westermann am nächsten Tag im Goldmachergässchen, wo man die Büchersammlung gefunden hatte treffen.

 

 Zunächst mussten die Touristen jedoch ihren Pflichten nachkommen und sich im Fremdenamt der Polizei melden. Außerdem ließen sie ihre Reisedokumente in einem sicheren Bankschließfach aufbewahren –man weiß ja nie.

 

Wieder in der Unterkunft angekommen wurde die Raumaufteilung vorgenommen. Das Gebäude war wie gesagt nicht luxuriös, aber doch geräumig. Egidius versuchte natürlich lässig die beiden Damen davon zu überzeugen sich ein Zimmer mit ihm zu teilen. Er setzte zu einem Schwall charmanter Schmeicheleien an, unterbrach sich selbst jedoch sofort jäh mit einem wenig charmanten Rülpsen (ein Patzer auf Charme), weshalb jeder der anwesenden nun ein eigenes Zimmer sein eigen nennen konnte.

 

Um den Abend zum Abschluss zu bringen brach die Gruppe zur "Schwarzen Katze", einer kleinen Spelunke in der Nähe auf.

 

Frustriert über seine wenig erfolgreichen Versuche seinen Charme spielen zu lassen, vertraute Egidius auf der Suche nach einer hübschen Bedienung auf sein Glück, war jedoch wenig erfolgreich und bestellte sich nicht weniger frustriert ein Mineralwasser. Bei einem dennoch netten Abendessen konnten die Abenteurer Gerüchte von seltsamen Lichtern auf den nächtlichen Friedhöfen Prags aufschnappen, was  alle dank ihren bisherigen Erfahrungen unruhig stimmte.

 

In inzwischen gewohnt Paranoider Manier legten sich alle Schlafen – ein zwischen Tür und großer Zehe, ein Stuhl der beim öffnen der Tür umfallen sollte und die gute alte Pistole unter von Klausens Kopfkissen.

 

Bücherwürmer und Gossenratten

Am frühen Morgen brachen die neuen Spezialisten für Recherche auf, um ihren Dienst anzutreten. Das Goldmachergässchen war eine Ansammlung kleiner, bunter und vor allem alter Häuser. Prof. Westermann erwartete sie bereits vor der Nummer 23, einem  etwas verfallenen Häuschen mit gelber Fassade und einer massiven Eichentür, die mit Teufeln und Engeln verziert war – eine Tatsache, die den erfahrenen Ermittlern schon einmal nicht gefiel. Sein Wissen in Okkultismus konnte von Klausen jedoch nichts spezielles offenbaren.

Prof. Westermann bat seine neuen Mitarbeiter sofort herein, um ihnen ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Das Erdgeschoß bestand aus nur einem Hauptraum der bis auf einen Tisch und Stühle für die Arbeiten der Investigatoren bereit stand völlig leer geräumt war. Die versteckte Bibliothek war, wie er sagte über den Keller aus zu betreten. Zu seiner Verwunderung waren die (bereits wohl etwas übervorsichtigen) Investigatoren allerdings eher daran interessiert, das angeblich Obergeschoß genau unter die Lupe zu nehmen. Während Westermann nur verwirrt die Stirn runzeln konnte, suchten die Ermittler das ganze Obergeschoß – das nur aus einem leeren und zwar wirklich leeren Schlafzimmer bestand – akribisch nach allem ab, was irgendwie verdächtig sein könnte. Von Klausen meinte dazu er habe ein besonderes Interesse an der Architektur des Hauses, was Westermann zwar hinnahm aber natürlich keinen Deut verstehen konnte.

Nach dieser etwas seltsamen Zwischensequenz konnte Westermann sie nun in den Kellerraum führen, der wie bereits das Obergeschoß bis auf einen Arbeitstisch leer war. In der Wand des Kellerraums war ein klaffendes Loch in den vor kurzem entdeckten Raum zu sehen. Dieser Raum war teilweise bis unter die Decke vollgestopft mit Büchern, die offensichtlich sehr alt, aber unglaublich gut erhalten waren – viel Arbeit wartete auf die Gruppe.

Westermann erklärte ihnen, dass sie hier die nächsten Wochen verbringen sollten, um die Bücher zu katalogisieren. Er selbst werde die bereits katalogisierten Bücher in der Universität studieren und im Archiv verstauen. Und so begannen die Investigatoren ihre Aufgabe.

 

Während die anderen unter Anleitung von Frieda, die ja beruflich sehr viel Erfahrung mit dem Durchwälzen von Archiven und Literatur hatte, begannen Bücher zu sortieren, machte sich Egidius – wohl nicht ganz ohne Hintergedanken – auf, um Verpflegung einzukaufen. Als er die junge Fleischerin erblickte, ließ er natürlich wieder seinen Charme spielen, konnte aber nur mit einem großen Haufen belegter Brote und der zweifelhaft-zweideutigen Aufforderung hoffentlich noch viel hier einzukaufen zurückkehren.

 

Im Laufe des Tages konnte die Gruppe einen ersten Stapel Bücher als abgearbeitet betrachten. Die genaue Recherchearbeit brachte sogar ein recht interessantes Buch zum Vorschein (kritischer Erfolg auf Bibliotheksnutzung). Mithilfe von "Die Alchemie" konnte sich von Klausen und Gustav einen Überblick über die Herstellung verschiedener alchemistischer Heilmittel verschaffen. (Ein Bonuswürfel, wenn die Spieler im späteren versuchen Heilmittel herzustellen.)

 

Als es nun bereits dunkel war, zog ein Gewitter mit heftigem Regenguss auf. Durch ein paar Risse in Decke und Wänden des Hauses drang etwas Feuchtigkeit ein. Der Raum mit der Büchersammlung war davon jedoch zum Glück nicht betroffen. Jedoch trieb der Regenguss ungebetene Besucher zu unseren Abenteurern. Gerade völlig in ihre Arbeit vertieft schreckten sie auf, als sie plötzlich trippelnde und nagende Geräusche zwischen den Bücherstapeln hören konnten. Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen vermuteten sie nichts Gutes und zogen ihre Waffen.

Zwischen den Büchern trafen sie auf ein Rudel aufgedunsener Ratten, die gerade dabei waren die wertvolle Sammlung anzunagen. Sofort machte Egidius von seiner Schrotflinte Gebrauch. Mit etwas Glück konnte er seinen Schuss so platzieren, dass sämtliche Schrotkugeln die wertvollen Bücher verfehlten. Leider galt das nicht für einen kleinen Schwall von Blut und Ratteninnereien, die diesen folgten. Der Rest der Ratten ergriff bei dem ohrenbetäubend lauten Knall der Flinte schlagartig die Flucht durch ein paar Risse in der Wand des Hauptraums.

Für heute hatte die gruppe genug erlebt und machte sich zu einer wohlverdienten Nachtruhe in ihre Unterkunft auf. Zur verbarrikadierten sie den Zugang zum Bücherraum noch mit einem quergelegten Tisch vor weiteren Rattenangriffen.

 

Am nächsten Tag wurde zunächst weiter katalogisiert. Egidius brach auf um eine große Menge Rattengift zu besorgen, um die Bücher vor zukünftigem Rattenfraß zu schützen. Danach machte er sich erneut zur Fleischerei auf, wo er etwas erfolgreicher seinen Charme spielen ließ und kehrte vergnügt pfeifend zu seinen Kollegen zurück.

 

Etwas später stattete Westermann seinen Mitarbeitern einen Besuch ab. Um ihre Fortschritte zu prüfen. Zunächst war er zufrieden. Allerdings wurde er kreidebleich, als er in eine Ecke des Raumes einen anscheinend blutbefleckten (und oberflächlich gereinigten) Stapel Bücher fand. Und waren das etwa EINSCHUSSLÖCHER in der Wand?

Mit viel Verhandlungsgeschick und vernünftigen Argumenten konnten sie Westermann davon überzeugen, dass ihre Maßnahmen notwendig waren, um die Büchersammlung vor den nächtlichen Besuchern zu schützen. Zudem hätten sie mit dem Verteilen von Rattengift zukünftigen vergleichbaren Situationen vorgebeugt.

Noch immer Kreidebleich verließ Westermann die Gruppe und hoffte das Beste.

 

 

 

Simon Magus und die Liebe

Bei ihren weiteren arbeiten stießen die Investigatoren nun auf ein Buch bei dem man sofort merkte, dass es etwas besonderes war – das Buch Simon Magus.

Bereits die Worte auf der ersten Seite luden zu einem weiteren Studium ein: "Ich bin Simon Magus, die große Kraft Gottes. Ich berufe mich auf die Mutter des Alls in all meinem Wirken. Ich hinterlasse euch mein Werk, wenn ich dereinst gegangen bin."

Es enthielt offensichtlich die Grundlagen der Alchemie, was die Anwesenden sofort brennend interessierte – mit Ausnahme von Egidius, der erneut seinen Skeptizismus zur Schau stellte und sich weigerte dieses Buch genauer zu studieren.

Alle anderen erlangten durch dieses Buch die Fertigkeit Alchemie mit einem Startwert von 10%. (Hier wurde das erste Mal die Alchemieleiste ausgepackt.)

Durch diese Fertigkeit war es der Gruppe nun (theoretisch) möglich, alchemistische Präparate herzustellen, deren Wirkung sie selbst festlegen konnten – zumindest konnten sie es versuchen.

Von Klausen wollte seine neuen Fähigkeiten austesten und machte sich an die Herstellung eines Präparats, das die Libido seines Kollegen Egidius etwas zügeln sollte. Als Zutaten nutzte er unter Anderem Alkohol, Laudanum, Blutverdünner, etwas Kokain und eine Priese Magie –eine gewagte Mischung.

Von Klausen wollte Egidius einreden, dass dieser Trank ihn für das weibliche Geschlecht unwiderstehlich mache. Dieser glaubte von Klausen natürlich kein Wort. So blieb der gruppe nichts anderes übrig, als das Gebräu an jemand anderem zu testen.

 

Nachts machte sich die Gruppe also auf, um in der zwielichtigen Bar "Zum tobenden Seemann" eine annehmbare Testperson zu finden. Von Klausen sprach sogleich ein leichtes Mädchen aus dem Gewerbe an und meinte, er wollte einen Trank austesten, der sie für das männliche Geschlecht unwiderstehlich mache. Er würde sie angemessen entlohnen, wenn sie es an ihrem nächsten Kunden austesten würde. Da das Mädchen ob der Entlohnung durch von Klausen ohnehin nichts zu verlieren hatte und sich auch weit weniger Gedanken darüber machte, was der unbekannte Trank dieser seltsamen Person wohl mit dem nächsten Betrunkenen Barbesucher anstellen würde, willigte sie ein.

Sie setzte sich an die Bar und köderte den nächsten Kunden und ein befreundeter Kellner schüttete unbemerkt von Klausens Gebräu in dessen Getränk. Mit Spannung warteten nun alle, was wohl passieren würde.

Nach kurzer Zeit schien der Barbesucher plötzlich komplett das Interesse an der jungen Dame zu verlieren, stand auf und ließ diese etwas baff zurück. Ein offensichtlicher Erfolg in den Augen der Abenteurer – zunächst.

Doch der schon etwas angeheitere Barbesucher kam nun direkt auf die Gruppe zu. Genauer gesagt steuerte er Egidius an, dem er zur Perplexität aller Anwesenden lallend eine unvergessliche Nacht versprach, wenn er mit ihm komme. Das Präparat schien eine Wirkung zu haben, aber es war ohne Zweifel nicht die gewünschte!

Egidius wies die immer aggressiveren Avancen des Betrunkenen angewidert und wiederholt zurück (während die anderen am Tisch das Geschehen ebenfalls angewidert aber mit einem gewissen Maß an Belustigung verfolgten). Die Situation eskalierte schließlich, als der Betrunkene, der die Zurückweisung nicht ertragen konnte, zu seiner Waffe griff und begann die Gruppe schreiend zu bedrohen. Allerdings hatte er sich hier mit den falschen Leuten angelegt. Die Abenteurer zückten ihrerseits ebenfalls schlagartig ihre Waffen und plötzlich waren auf den nun nicht mehr so lauten Aggressor vier Pistolen und eine Schrotflinte gerichtet.

Der vor Verwunderung komplett gelähmte Barbesucher wurde von hinten von zwei bulligen Barangestellten niedergerungen, während die Gruppe von einem laut tobenden Barbesitzer an die Luft gesetzt wurde.

(Da der Besitzer der Bar eine recht gute Beschreibung der fünf deutschen Kravalltouristen geben konnte steigt für die Gruppe die Chance von der Polizei erkannt und demenstprechend behandelt zu werden. Polizei-Level wird auf 1 gesetzt.)

Alles in allem ein interessanter Abend. Darüber, was passiert wäre, hätte Egidius den Trank zu sich genommen, wollte allerdings niemand so genau nachdenken.

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

Am nächsten Tag wurden die Arbeiten der Gruppe unterbrochen, als Westermann mit einem kleinen Reporterteam vor der Tür der Goldmachergasse stand. Er meint auch die Universität sei auf ihren Ruf angewiesen und würde positive Medienpräsenz sehr befürworten. Deshalb würde er die Gruppe bitten ein Interview durchzuführen und von ihren bisherigen Erfolgen zu berichten.

Zunächst sollten die beiden Damen interviewt werden. Da diese sich allerdings nicht sehr gesprächig zeigten riss von Klausen das Mikrophon an sich und begann eloquent einen Monolog, der sich über einige Minuten erstreckte und so ziemlich überhaupt keine Informationen enthielt. (Hier erhielt der Charakter die zusätzliche Fertigkeit Selbstdarstellung).

 

 

Die Kammer

Als die Katalogisierung über die nächsten Tage voranschritt, machten die Abenteurer eine Entdeckung. An mehreren Stellen waren mit roter Farbe verschiedene okkulte Symbole angebracht worden. Ihr Fachwissen ließ die Anwesenden vermuten, dass es sich um alchemistische Schutzsymbole handelte. Genaueres war aber nicht auszumachen. Dieser Fund hinterließ bereits eine Atmosphäre der Beunruhigung. Dies war jedoch erst der Beginn einer Reihe seltsamer Erlebnisse.

Als sie am nächsten Tag ihre Arbeiten fortsetzten entdeckten die Abenteurer plötzlich eine rote Tür in der Wand des Kellers. Diese war zuvor nicht da gewesen. Sie war einfach wie aus dem Nichts aufgetaucht. Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen nahmen die anwesenden dies nicht auf die leichte Schulter. Höchst beunruhigt näherten sie sich der Tür. Zunächst war man am diskutieren, ob man sie überhaupt öffnen sollte. Vergleichbar seltsame Phänomene hatten bisher selten

Gutes gebracht.

Schließlich war die Neugierde doch zu groß und man konnte sich dazu durchringen die Tür doch zu öffnen. Mit allen verfügbaren Waffen im Anschlag wurde die Tür vorsichtig einen winzigen Spalt geöffnet. Ein warmes oranges Leuchten drang heraus. Als keine weitere reaktion erfolgte, wurde die Tür – immer noch äußerst vorsichtig – zur Gänze geöffnet und gab den Blick auf den dahinterliegenden Raum und seinen etwas verstörenden Inhalt frei.

Es handelte sich um eine n großen Raum mit gekalkten Wänden ohne Zierde und einem Boden aus massiven Holzdielen. Zum ersten war am Ende des Raumes der reglose Körper eines Menschen in altertümlicher Kleidung zu erkennen. Was jedoch noch kurioser auf die Abenteurer wirkte war die Quelle des Lichts. An der Wand am Ende des Raumes war ein Fenster mit geschlossenen hölzernen Fensterflügeln zu erkennen, durch dessen kleine Spalten das seltsame wohlige Licht in den Raum strömte. Was hatte ein Fenster in einem Kellerraum verloren?

Als der reglose Körper nicht auf Zurufe reagierte, wurde diskutiert, ob man den Raum betreten sollte. Von Klausen meinte nur, dass sie ja wohl nicht wirklich glaubten, dass er auch nur einen Fuß in diese seltsame Kammer setzen werde. Lediglich Susi und Gustav konnten sich dazu durchringen den Raum zu durchqueren und den Körper zu untersuchen. Egidius blieb dabei – natürlich weiterhin mit gezückter Waffe – in der Tür stehen. Man hatte ja so seine Erfahrungen mit Türen, die plötzlich von selbst zufielen und nicht mehr zu öffnen waren.
Als nun Susi und Gustav an den Körper herantraten, stellten sie fest, dass es sich, wie bereits vermutet, um die Leiche eines älteren Mannes handelte. Seine Kleidung schien wie gesagt sehr altertümlich zu sein, konnte aber mangels des nötigen Fachwissens nicht genauer zugeordnet werden.

Als Susi und Egidius gerade dabei waren die Leiche noch genauer zu inspizieren, passierte wieder etwas Ungewöhnliches. Die Tür, durch die die beiden gekommen waren begann seltsam und immer schneller zu flackern, so als ob sie sich im Nichts auflösen würde. Egidius, der nicht wissen wollte was passiert, sollte die Tür verschwinden, während er genau in ihr stand sprang erschrocken in den Bücherraum zurück. Sekundenbruchteile später war die Tür tatsächlich einfach vor den Augen der Investigatoren verschwunden. Wo zuvor noch der Ausgang aus dieser seltsamen Kammer gewesen war,  war jetzt nur noch eine weiß gekalkte Wand zu sehen. Susi und Gustav waren gefangen. Verwirrt und etwas verängstigt klopften sie die Wand ab, konnten aber keinen versteckten Mechanismus oder ähnliches finden. Bevor sie die Gelegenheit hatten einen anderen Ausweg suchen konnten, wurden sie bereits – vorerst - aus ihrer misslichen Lage befreit. Ohne zu wissen wie ihnen geschah wurden sie plötzlich durch eine kräftigen Stoß durch die Luft katapultiert und zwar anscheinend aus der Wand in der diese seltsame Tür aufgetaucht war. Die Landung inmitten ihrer verblüfften Kameraden war hart, aber ungefährlich. Verdutzt fragten die Anwesenden Susi und Gustav was passiert war. Sie waren in dem Moment in der die Tür verschwunden war einfach aus der Wand auf sie zugeschleudert worden. Während Susi und Gustav einige Minuten in diesem Raum gefangen waren, war außerhalb des Raumes anscheinend keine Zeit vergangen.

Die Investigatoren waren bereits erfahren genug, um zu wissen, dass hier höchste Vorsicht und vor allem schnelles und gezieltes Handeln gefragt waren.

 

 

 

Erste Nachforschungen

Zunächst fragten sich die Abenteurer, was die unheimlichen Vorkommnisse ausgelöst haben könnte. Immerhin waren sie ja schon ein paar Tage hier, ohne auf die Tür zu treffen.

Von Klausen beschloss sich Hilfe von Janus zu holen. Er fertigte Kopien der Symbole an der Wand an, machte sich mit Gustav zur Post auf und schickte sie per Eilbrief an die Fakultät Humanitas. Er verständigte Dr. Witteburg telephonisch von ihrer Situation, welcher leider auch nicht wirklich wusste, wie er ihnen weiterhelfen sollte. Er werde aber Leute an die Untersuchung der Symbole ansetzen.

Währenddessen machten sich Susi und Frieda auf, um in der Stadtbibliothek Nachforschungen anzustellen. Man vermutete ja einen Zusammenhang mit Rudolf II. Allerdings war die Nachforschung nicht besonders erfolgreich. Frieda passierte ein Missgeschick, dass dazu führte, dass sie unter einem Stapel Bücher begraben  wurde (Patzer auf Bibliotheksnutzung). Der anwesende Bibliothekar war nicht erfreut und bat die beiden Damen das Gebäude zu verlassen.

Egidius blieb zurück um zu sehen, ob noch weitere seltsame Ereignisse auf sich warten ließen. Jedoch passierte vorerst nichts ungewöhnliches mehr.

 

Beunruhigt und erfolglos begaben sich die Investigatoren schließlich ins ihre Betten um sich zu erholen, was vorerst durchaus gelang. Jedoch ließ der Schrecken nicht lange auf sich warten. Nachdem Susi und Gustav sich wie die anderen in ihre Betten gelegt und etwas geschlafen hatten, fanden sie sich plötzlich erneut in dieser unheimlichen Kammer wieder. Der Raum wirkte wieder wie zuvor. Das Fenster gab denselben Lichtschein von sich und die rote Tür war auch wieder an ihrem Platz (und geschlossen). Die Leiche, die sie zuvor untersucht hatten war verschwunden. Dafür stand nun ein kleines etwa zehnjähriges Mädchen mit langen roten Haaren in einer Ecke des Raums, das sie überrascht ansah.

Auf die Frage hin, wer sie sei Antwortete sie nur verängstigt und den Tränen nahe, dass sie nicht mit Fremden reden dürfe. Nachdem die beiden mit überzeugenden Argumenten nicht weit kamen, ließ Susi ihren Charme spielen, umarmte das kleine Mädchen und versicherte ihr, dass ihr nichts geschehen würde – eine Geste, die eigentlich für ihre Hunde reserviert war, ihre Wirkung aber dennoch nicht verfehlte.

Das Mädchen meinte, es sei schön endlich einen Ort zu haben, wo der Mann mit dem langen Messer nicht hinkomme.

Bevor die beiden jedoch weitere Fragen stellen konnten, fanden sie sich plötzlich in ihren Betten wieder. Verwirrt weckten sie die anderen.

Sie berieten, was nun zu tun sei und kamen zu dem Schluss, dass etwas im Goldmachergässchen vor sich ging. Sogleich brachen sie auf, um noch einmal alles genau unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht würden sie ja auf einen Mann mit einem langen Messer treffen?

Als sie im nächtlichen Goldmachergässchen ankamen, mussten sie feststellen, dass anscheinend jemand am Schloss der Eingangstür zu schaffen gemacht hatte. Waghalsig trat von Klausen die Tür ein (die zum Glück auch nicht versperrt war). Zu ihrer Ernüchterung konnten die Abenteurer niemanden in dem kleinen Häuschen ausfindig machen. Offensichtlich war aber der Arbeitsplatz der Gruppe durchsucht worden. Man hatte zwar versucht das unauffällig zu machen, jedoch standen ein Paar Gegenstände eindeutig anders, als sie die Investigatoren zurückgelassen hatten.

Da sie hier nichts mehr ausrichten konnten beschlossen die Investigatoren die letzten paar Stunden bis zum Morgen in ihren Betten zu verbringen und soweit möglich noch etwas zu schlafen.

 

Am nächsten Tag standen weitere Nachforschungen an. Das Mädchen hatte den Investigatoren zu denken gegeben. War sie entführt worden? Dann sollte man doch sicher etwas bei der Polizei in Erfahrung bringen können.

Gustav und von Klausen brachen zur nächsten Polizeistelle auf, um die aktuellen Vermisstenanzeigen nach dem Mädchen zu durchsuchen. Leider blieben sie erfolglos.

Währenddessen versuchten Frieda und Susi ihr Glück noch einmal in der Bibliothek. Einer der Bibliothekare näherte sich den beiden mit misstrauischer Miene – er hatte das gestrige Missgeschick der beiden ebenfalls mitbekommen – jedoch wurde er von Susi innerhalb kürzester Zeit so sehr um den Finger gewickelt, dass ihm gar nicht wusste, wie ihm geschah [kritischer Erfolg auf Charme]. Er war ihr so sehr verfallen, dass er ihnen sämtliche nur erdenkliche Hilfe in allen Belangen beinahe aufdrängte. Offensichtlich mussten sich unsere Damen wohl in der nächsten Zeit nicht mehr mit Recherchearbeit abgeben. Sie hatten jetzt ihren eigenen Untergebenen, der ihnen die Arbeit mit Begeisterung abnahm.

Zunächst brachte ihnen Franz, ihr neuer Bediensteter, Informationen zu Rudolf II. Er sei ein großer Liebhaber der Wissenschaften und der Alchemie gewesen und habe zahlreiche Alchemisten, darunter den bekannten John Dee, beschäftigt. Rudolf II habe eine große Sammlung von teilweise okkulten, teilweise wissenschaftlichen Kuriositäten gehabt, die er gerne in seiner Wunderkammer präsentierte.

Als nächstes fragten die beiden Damen Franz, ob er so nett wäre in den Vermisstenanzeigen der Zeitungsarchive nach einem etwa zehnjährigen, rothaarigen Mädchen zu suchen. Sie wüssten leider nicht in welchem Zeitraum diese Anzeige zu finden wäre. Fest entschlossen und voller Leidenschaft stürmte Franz los um sich auf sämtliche Archive zu stürzen, die ihm zur Verfügung standen. Er werde etwas finden, egal wie lange es dauerte!

Indes machte sich Egidius auf, um Mehl einzukaufen. Die Idee der Investigatoren war es, dass der Mann mit dem langen Messer vielleicht von Zeit zu Zeit aus der roten Tür zu dieser seltsamen Kammer auftauchte und sein Unwesen trieb. Sollte dies der Fall sein, wollten sie den Fußboden mit Mehl bedecken um eventuelle Fußspuren sichtbar zu machen.

 

Zum Mittagessen traf sich die Gruppe mit Prof. Westermann, um ihn zu fragen ob er etwas über seltsame Kammern wisse, die Raum und Zeit überschritten.

 

Während sie jedoch noch beim Essen waren, fanden sich Susi und Gustav plötzlich wieder in besagter Kammer. (Beide hatten noch ihr Essbesteck in der Hand.)

Die Kammer war diesmal in ein grünliches Leuchten getaucht. Das Mädchen war wieder da und starrte zum geschlossenen Fenster. Als die beiden das Mädchen nach ihrem Namen fragten, antwortete sie, sie sei Margarete Lewki. Einer Eingebung folgend fragten sie sie auch danach, welches Jahr sie ihrer Ansicht nach hatten. Laut der kleinen Margarete war gerade das Jahr 1842.

"Wann kann ich wieder nach Hause? Der Mann mit dem Messer macht mir schreckliche Angst."

Weinend fiel die Kleine auf die Knie und ihre Haare begannen von einem Moment auf den anderen auszufallen. Verstörenderweise begann sie die ausgefallenen Haare zu essen und war auch nicht mehr davon abzubringen.

Susi und Gustav mussten feststellen, dass sie diesmal offensichtlich länger in der Kammer gefangen waren. Sie nutzten die Zeit um zu versuchen die Fensterläden oder die Tür zu öffnen, bleiben jedoch erfolglos. Gustav nutzte die Chance für ein Experiment und verpasste sich mit seiner Gabel einen kleinen Kratzer am Handgelenk. Wenn er Besteck aus der realen Welt in die Kammer mitnehmen konnte, würde die Verletzung auch mit ihm zurückkehren?

Und dann war der Aufenthalt vorbei. Beide fanden sich mit ihren Kollegen und Professor Westermann am Mittagstisch wieder. Niemand hatte bemerkt, dass sie weg waren. Offensichtlich war für die anderen keine Zeit vergangen. Sehr zu Gustavs Beunruhigung befand sich an seinem Handgelenk nun ein kleiner Kratzer. Die Ereignisse in der Kammer hatten also auch physische Auswirkungen auf die reale Welt!

 

Westermann war gerade dabei zu überlegen, ob der den Investigatoren etwas über seltsame Kammern zu berichten habe. Und er konnte tatsächlich etwas vorbringen. Er zeigte seinen Mitarbeitern einen Auszug eines Alten Buchs, in dem darüber berichtet wurde, wie der mächtige Alchemist John Dee die Wunderkammer des Kaisers verschwinden ließ, sie zu einem verlorenen Raum machte. Es wurde berichtet, dass die, die diese Wunderkammer betraten, seltsame Dinge berichteten und schließlich von einem Moment zum nächsten dahinschieden. Angeblich sollte die Tür zur Kammer manchmal von Zeit zu Zeit wieder auftauchen. Ein Betreten der Kammer wäre gefährlich. Kaiser Rudolf II hatte selbst strikte Anweisungen von John Dee erhalten ständig einen von ihm angefertigten sogenannten Bezoar, ein aus verdauten Haaren eines Tieres oder eines Menschen hergestellten Talisman, bei sich zu tragen um der Kammer zu entrinnen.

Alles in allem keine sehr beruhigenden Nachrichten.

 

Von Klausen wusste von Hörensagen her zumindest von diesen Bezoaren, und dass ähnliche Gebilde in Fleischereien oft aus den Mägen von Schlachtvieh entfernt wurde. So besorgten sich die Investigatoren aus der nächsten Fleischerei fünf solcher Talismane in der Hoffnung, dass sie einen schützenden Effekt hätten.

 

Bücherwürmer und Gossenratten – Teil II

Als nun ein ereignisreicher Tag zu Ende war, beschlossen die Investigatoren die Nacht dazu zu nutzen, um ihre unbekannten nächtlichen Besucher zu stellen. Und auch wenn diese wahrscheinlich in keiner Weise übernatürlich waren – man hatte ja das Schloss auf sehr gewöhnliche weise geknackt, konnte es ja sogar auch passieren, dass die Tür wieder im Keller erschien und etwas – der Mann mit dem langen Messer vielleicht – aus eben dieser hervortrat. Eine hitzige Diskussion entbrannte, was man gegen letzteres Unternehmen sollte. Sollte man Mehl am Boden verstreuen um die Spuren eines solchen Besuchers aus der Tür sichtbar zu machen? Oder sollte man lieber einen gekippten Tisch an die Stelle, an der zuvor die Tür erschienen war, zu positionieren. Würde sich die Tür erneut materialisieren, würde ihr Türknauf dabei vielleicht den Tisch umwerfen, und die Gruppe warnen.

Nach etwa einer halben Stunde Diskussion, welche der beiden Maßnahmen sinnvoller wäre, kam man auf die grandiose Idee, dass man ja auch einfach beides machen könnte.

Für die irdischen Besucher war die Planung weniger kompliziert. Diese wollten ja wahrscheinlich in den Keller hinabsteigen um zu den wertvollen Büchern zu gelangen. Die Investigatoren wollten sich einfach in der Dunkelheit im Obergeschoß des Hauses verstecken und denjenigen überraschen, der sich Zugang verschaffte. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, spannten sie Susis Hundeleine als Stolperdraht über die letzte Treppe des Kellerabgangs.

 

So warteten sie nun alle fünf im Dunkeln des Hauses und lauerten am Treppenabgang zum Erdgeschoß. Tatsächlich war nach einiger Zeit ein knackendes, metallisches Geräusch von der Haustür zu hören. Jemand war dabei das Türschloss erneut zu knacken. Leise öffnete sich die Tür. Im fahlen Licht, das von der Straße hereinfiel waren nur die Umrisse zweier bulliger Personen wahrzunehmen. Hatte einer von ihnen ein langes Messer? Handelte es sich überhaupt um Menschen? Die Spannung unter den Investigatoren stieg.

Langsam bewegten sich die Gestalten Richtung Kellerabgang. Nach ein paar Sekunden war ein lautes Krachen und lautes, unverständliches (aber keineswegs übernatürliches) Fluchen zu hören. Die Stolperleine hatte ihren Zweck offenbar erfüllt. Das Licht wurde eingeschalten und die ganze Gruppe mit gezogenen Waffen die Treppe hinunter. Verdutzt blickten zwei typische Straßenschläger sie an, einer davon war über die Leine gestolpert und noch am Boden, der andere war gerade dabei ihm aufzuhelfen. Als er erkannte, was hier los war, stürmte letzterer mit gezücktem Messer auf die gruppe zu, um sein Glück zu versuchen. Allerdings war das Glück nicht auf seiner Seite. Als er die Treppe hinausstürmen wollte, stolperte er über eine Stufe und fiel der Länge nach hin. Dabei prallte er mit der auf die Kante einer Stufe und war vorerst zu benommen um sich zu wehren.

Mit Susis Handschellen waren beide schnell gefesselt und zum Verhör bereit.

 

Doch zunächst statteten Susi und Gustav der Kammer erneut einen Besuch ab. Die Bezoare aus der Fleischerei würden sie also nicht schützen können. Diesmal befand sich dort wieder die Leiche, die sie auch bei ihrem ersten Besuch gesehen hatten. Als sie sie berührten, begann der Körper in Sekundenschnelle zu verwesen und zu Staub zu zerfallen. In den Überresten der Kleidung konnten sie ein kleines Notizbuch finden, in dem Über die Kammer berichtet wurde. Das Interessanteste, das ihnen in die Augen stach war folgende Notiz: "ein Tor in einem Tor und die Kammer schließt sich für immer."

Zudem fanden sie einen weitere Notiz: "Seiten des Buches Eibon überprüfen. Grüner Einband."

Nachdem sie ihre Zeit abgesessen hatte – wieder länger als zuvor – wurden die beiden wieder in den Keller des Hauses im Goldmachergässchen verfrachtet.

 

Die Investigatoren konnten von ihren Gefangenen in Erfahrung bringen, dass sie von einem alten, vermutlich vermögenden, Mann den Auftrag erhalten hatten, sich hier umzusehen und, sollten ein Buch namens Simon Magus finden, es ihm zu bringen. Der Mann hieß Torczki und sie konnten seine Adresse nennen.

Mit einer gelungenen Kombination aus Drohungen und einer annehmbaren Menge aus Schmiergeld konnten die beiden davon überzeugen, dass es für sie besser wäre ein paar Tage die Stadt zu verlassen und Torczki nicht zu warnen. Als die beiden die Straße entlang in die Dunkelheit flüchteten, rief von Klausen ihnen noch nach: "Und denkt daran, Leute, wenn ihr wieder kommt, töten wir euch!"

Nicht sehr dezent, dafür aber wirkungsvoll.

 

 

Halsabschneider und Himmelsdeuter

Am nächsten Morgen verstauten die Investigatoren das wertvolle buch Simon Magus in ihrem Bankschließfach – man wusste ja nie – und machte sich auf den Weg zu Torczki. Die Adresse gehörte zu einem großen, eher luxuriösen Anwesen, das allerdings nicht mehr im besten Zustand war.

 

Die Tür wurde von einem alten Mann geöffnet, der die gruppe misstrauisch musterte. Unter dem Vorwand ihm ein gutes Angebot unterbreiten zu wollen, verschafften sie sich Zutritt. Schnell kam man aber auf den Kern der Sache. Mit Drohungen zu Strafanzeigen – und Schlimmeren -  konnte man Torczki schnell davon überzeugen auszupacken. Er meinte, er habe wertvolle Bücher gesucht, vor allem das Buch Simon Magus. Er sei Mitglied in einem Verein von Alchemisten, dem Verein der Himmelsdeuter, und wollte sich in diesen Reihen profilieren.

Nach dem Austausch weiterer "Freundlichkeiten", war er bereit den Abenteurern zu helfen, wenn sie ihn nur in Ruhe ließen. Er werde im Gegenzug auch nichts mehr gegen sie unternehmen. Als zusätzlichen Anreiz übergab er ihnen wertvolle Zutaten zur Herstellung von alchemistischen Präparaten [2 Ressourcenpunkte].

Die Charaktere fragten ihn, ob er Informationen zur verschwundenen Wunderkammer von Rudolf II hätte. Tatsächlich übergab er ihnen ein Schriftstück, das in seiner Kompliziertheit jedoch eher Fragen aufwarf, als welche zu beantworten.

Zuguterletzt konnten die Investigatoren Torczki die Adresse des Vereins der Himmelsdeuter entlocken und verließen dann sein Anwesen.

 

 

Erneut mussten sich nun Gustav und Susi in der Kammer wieder finden. Diesmal waren die Wände mit einer Art Strichliste beschmiert, die anscheinend die Stunden und Tage zählte, die ein anderer hier verbracht hatte. Mit Blut war "Eibons Rat" an eine Wand geschmiert worden.

Nach einiger Zeit begann das orange Licht hinter dem Fenster zu pulsieren und blendete Beide mit einem gleißenden Lichtblitz.

 

Schließlich wurden beide wieder in die Welt außerhalb der Kammer befördert. Gustav sah nun, dass seine Uhr jetzt insgesamt 124 Minuten vorausging. Mit dem, was er bereits aus eigner Erfahrung wusste, extrapolierte er eine Formel, mit der man die immer längeren Aufenthaltsdauer in der Kammer berechnen konnte [Erfolg auf Mathematik]:

 

 

 

Auf die fragenden Blicke seiner Kollegen hin erklärte er, dass ihr erster Aufenthalt etwa vier Minuten gedauert hatte. Seit dem habe sich die Zeit bei jedem Aufenthalt verdoppelt. Würden sie nicht bald eine Lösung finden, hätten sie bald ernsthafte Probleme, da sie in der Kammer wahrscheinlich einfach verdursten und verhungern würden.

 

 

Nachforschungen und neue Bekannte

Durch dieses Wissen angespornt wollte die Gruppe natürlich möglichst schnell eine Lösung für ihr Problem finden und teilten sich auf. Während Susi, Frieda und Egidius die Stadtbibliothek aufsuchten um eventuell Informationen zur kleinen Margarete zu finden, begaben sich Gustav und von Klausen zum ominösen Verein der Himmelsdeuter.

 

In der Bibliothek angekommen, wurde Susi sofort stürmisch von ihrem Verehrer begrüßt, der zunächst nur Augen für sie hatte. Als sein Blick auf Egidius fiel, setzte er eine misstrauische (und eifersüchtige) Miene auf und fragte wen er denn hier vor sich habe. Susi versicherte ihm augenklimpernd, dass das gerade nicht so wichtig sei. Viel wichtiger wäre ihr, ob er schon etwas zu ihren anfragen gefunden habe. Bevor sie den Satz so richtig beenden konnte, führte er sie zu einem riesigen Haufen von Papieren. Er meinte er habe ein paar Vermisstenanzeigen zu verschiedensten Personen recherchiert, aber um sicher zu gehen, habe er seine Suche nicht nur auf aktuelle, sondern auch recht weit in die Vergangenheit erstreckt. Offensichtlich hatte es ihm die junge Hundetrainerin wirklich angetan. Franz dürfte die letzte Zeit wohl nichts anderes getan haben als auf Verdacht alle Archive nach irgendwelchen Vermisstenmeldungen zu durchforsten, was auch seine Augenringe erklärte.

Susi meinte, sie wisse jetzt, dass es sich bei der Vermissten um eine gewisse Margarete Lewki handle. Sofort stürzte sich Franz in den Papierhaufen und wühlte sich wie ein Besessener hindurch. Tatsächlich konnte er nach nicht einmal einer Minute mit hilfreichen Informationen dienen.

Laut alten Zeitungsartikeln wurde ein kleines Mädchen namens Margarete Lewki 1842 von einem Verrückten entführt und in einem Haus im Goldmachergässchen festgehalten. Die Polizei erhielt nach längerer Zeit einen anonymen Hinweis, wo sie sich befinde. Als die Polizei dort ankam fand sie die Leiche, des Entführers, der einen unschönen Tod durch einen unbekannten Angreifer gestorben war. Kurioserweise war er offensichtlich mithilfe eines Schwertes getötet worden. Die kleine Margarete wurde im Keller eingesperrt gefunden und wieder nach Hause gebracht.

Aber das war noch nicht alles, was er übermotivierte Bibliothekar vorweisen konnte. Aus dem Einwohnerverzeichnis der Stadt konnte er erfahren, dass Margarete heute zwar sehr alt, aber noch immer am Leben war! Er hatte sogar die Adresse der kleinen für seine Angebetete parat.

 

Susi danke ihm, meinte (zweideutig), sie werde sicher einmal wieder vorbeischauen und machte sich mit ihren Begleitern so schnell wie möglich auf den Weg, um ein wenig Abstand von ihrem Verehrer zu bekommen.

 

 

Indes hatten Gustav und von Klausen die Adresse erreicht, die sie von Torczki erhalten hatten. Es handelte sich um ein großes, recht luxuriöses Anwesen. Am Tor zum gepflegten Garten des Anwesens war eine Plakette angebracht, auf der "Verein der Himmelsdeuter" zu lesen war.

Die beiden gingen die Einfahrt entlang in Richtung der Eingangstür des Gebäudes. Bevor sie diese erreichten trafen sie auf eine hübsche, junge Frau, die sie freundlich grüßte.

Sie stellte sich als Marie Korczak vor. Sie selbst sei kein Mitglied, sondern warte nur auf ihren Großvater. Dieser sein langjähriges Mitglied im Verein der Himmelsdeuter. Dabei handle es sich um einen Club für Hobbyastronomen. In letzter Zeit, erzählte sie, wäre sie aber am Zweifeln, was genau die Mitglieder hier so trieben. Ihr Großvater bleibe oft bis spät in die Nacht und wirke dann ausgezehrt und abgeschlafft.

Schließlich ließen sie Marie im Garten zurück und klopften an der Eingangstür. Diese wurde von einer stämmigen, etwas burschikosen frau geöffnet, offensichtlich die Haushälterin des Clubs, die fragte, was die beiden wollten. Die beiden erzählten ihr, dass sie die Hausherren sprechen wollten, um ihnen ein paar wertvolle astronomische Bücher zu zeigen, an die sie unlängst gekommen waren. Die Haushälterin, die sich nun als Klara vorstellte, meinte dass sie damit hier wohl an der richtigen Adresse wären und bat die beiden herein.

Das Innere des Anwesens erinnerte an einen britischen Herrenclub. Die Zimmer waren mit vornehmen Ledersesseln, offenen Kaminen und Schränken voller Spirituosen ausgestattet. Nach einer kurzen Wartezeit im Salon des Anwesens wurden von Klausen und Gustav von zwei Herren empfangen. Der erste, ein Mann nahe 60 mit deutschem Akzent, stellte sich als Jean-Marc Allmond vor, der Vorsitzende des Clubs, der zweite, ein schmächtiger Mann in seinen frühen Siebzigern mit einem braunen zerknitterten Anzug, wuscheligen Haaren und einem markanten S-Fehler, als Mikesch Hnup, der Lektor des Vereins.

Sie fragten zum Teil höflich, zum Teil etwas misstrauisch, was sie für die beiden Herren tun könnten und vor allem, wie sie an sie geraten waren.

Zunächst erzählten die beiden Investigatoren, dass sie die Adresse von Troczki hatten, was Hnup und Allmond sofort die Minen verzeihen ließ. Offensichtlich waren sie nicht begeistert von Torczki zu hören. Er habe versucht Bücher aus der Bibliothek des Vereins zu stehlen, weshalb sie nicht gut auf ihn zu sprechen seien. Wenigstens konnten sie sich die Maskerade sparen, da die beiden Gäste ja wohl schon wussten, dass es sich beim Verein der Himmelsdeuter eigentlich um einen Club für Interessierte der Alchemie handelte.

Als von Klausen erzählte, sie wären an eine Ausgabe des Buch Simon Magus gekommen, war Hnup außer sich vor Aufregung.

 

"Ja bischt du denn desch Wahnschinns knuschprigschte Beute!"

 

Sofort fragte Hnup, wie sie an ein solche seltenes Stück gekommen waren und ob er es bei Gelegenheit einmal studieren dürfe. Von Klausen war sofort davon überzeugt, dass Hnup bereits jetzt hinterhältige Komplotte plante, um das Buch an sich zu bringen [Misserfolg bei Psychologie].

Die beiden Investigatoren schilderten Hnup und Allmond schließlich die Situation in der sie sich befanden und berichteten von ihrem Vorhaben, die Kammer irgendwie zu zerstören. Die beiden gaben sich äußert beunruhigt und boten ihre Hilfe an, wenn sie auch nicht wirklich wussten, wie sie ihnen helfen sollten. Zunächst erzählte Hnup ein paar fantastische Geschichten über eine mechanische Engelsfigur, die vom Teufel besessen sein sollte und angeblich in der Wunderkammer von Rudolf II verborgen sein sollte.

Zudem konnten sie den beiden Informationen zu diesem ominösen Eibon geben. Es handelte sich um einen mächtigen Zauberer. Seine Lebensgeschichte und einige okkulte Geheimnisse wären im ebenfalls sehr seltenen Buch Eibon zu finden. Leider verfügte der Verein über kein Exemplar dieses Buchs. Angeblich soll aber ein Alchemist, der im Goldmachergässchen gewohnt hatte eine Ausgabe besessen haben. War vielleicht eine Ausgabe in eben der Bibliothek zu finden, die die Investigatoren gerade zu katalogisieren hatten?

Bezüglich des Bezoars meinten sie, dass die potentesten Stücke aus den Mägen von kleinen Kindern geborgen werden könnten. Zusätzlich könne man sie mithilfe eines Rituals veredeln und ihre Macht so vervielfachen. Es gab nur zwei Probleme. Zum Ersten besitze momentan keiner der beiden Himmeldeuter einen Bezoar – zumindest keinen, der aus dem Magen eines Kindes käme. Zum Zweiten wäre das Ritual zwar durchführbar, jedoch würde es eine extreme Belastung für die geistigen Kräfte eines Beteiligten darstellen.

Mit einem selbstsicheren Lachen trat nun eine weitere Person in den Raum ein. Es handelte sich um einen alten Mann Ende siebzig, der sich als Julius Korczak vorstellte. [Eine Notlösung, um Korczak mit den Charakteren in Kontakt zu bringen und ihnen gleichzeitig einen Bezoar zu verschaffen; ursprünglich sollte Egidius mithilfe seines Charmes Kontakt zu Marie knüpfen, jedoch kam er leider nicht zum Vereinshaus mit. Allerdings meine ich, dass dies sogar eine bessere Einführung ist. Zudem kommen die Charaktere an einen Bezoar ohne, dass sie die lebende Margarete treffen müssen, was mir als Spielleiter die folgenden dramatischen Ereignisse im Hause von Margarete erst ermöglichte, um so weitere Paranoia für die Zukunft zu streuen.]

Korczak meinte, dass die Investigatoren da ja ein ganz gewaltiges Vorhaben ins Auge gefasst hatten. Er verfüge glücklicherweise über einen geeigneten Bezoar und wäre bereit, ihn den Abenteurern zur Verfügung zu stellen. Woher er einen Bezoar aus dem Magen eines Kindes besäße? Darüber wollte er lieber nicht reden. Solche Geschichten seien nie schön.

Leider könne er ihnen bei der Veredelung des Bezoars und bei ihrem Kampf gegen die Kammer nicht weiter helfen, da er selbst eine Schlacht zu schlagen habe. Er würde ihnen den Bezoar am nächsten vorbeibringen, wenn sie ihm sagten, wo sie zu finden seien. Von Klausen machte den Vorschlag, ob er ihn nicht lieber zum Verein bringen könnte. Korczak begriff sofort, dass von Klausen ihm nicht traute, nickte ihm zu und deutete ihm an, dass er verstehe, dass sie nicht jedem vertrauen wollten.

Hnup und Allmond standen währenddessen nur im Hintergrund und wunderten sich über die Wendung, die das Gespräch genommen hatte. Korczak willigte ein, den Bazoar im Laufe des morgigen Tages beim Verein zu hinterlegen und machte sich seinerseits auf den Weg.

Von Klausen und Gustav fragten die beiden anderen Himmelsdeuter, was sie von Korczak halten sollten. Diese meinten, dass Korczak zwar aufrichtig, aber auf jeden Fall ein komischer Kauz wäre – und zwar sogar für ihre Verhältnisse.

Die beiden willigten ein. mit den Investigatoren das Ritual zur Veredelung des Bezoars durchzuführen, sollte Korczak diesen vorbeibringen. Sie meinten aber auch, dass sie nicht gewillt waren ihre geistigen Kräfte zu opfern. Die Abenteurer müssten bereit sein ihre eigene Geisteskraft zu investieren.

 

Nachdem sich die gruppe kurz in ihrer Unterkunft getroffen hatte, um Informationen auszutauschen, wollten sie die Zeit bis zum nächsten Tag noch möglichst gewinnbringen nutzen. Frieda und Gustav sollten in der verborgenen Bibliothek nach dem Buch Simon Magus suchen. Sie wussten ja, dass es einen grünen Einband haben sollte und hofften es bis am Abend gefunden zu haben.

Währenddessen brach der Rest der Gruppe auf, um Margarete einen Besuch abzustatten. Vielleicht hatte sie ja noch nützliche Informationen.

 

 

Margarete und der Kommissar

Als Gustav und Frieda in der verborgenen Bibliothek ankamen, stellten sie fest, dass diese in ihrer Abwesenheit betreten worden war. Im Mehr am Boden waren Spuren mehrerer Personen auszumachen. Zwar war versucht worden diese unkenntlich zu machen, jedoch waren die Eindringlinge nicht sehr erfolgreich dabei gewesen. War etwa noch jemand im Haus? Unter großer Anspannung versuchten Frieda und Gustav sich unbemerkt Richtung Obergeschoß zu bewegen, versagten dabei jedoch kläglich als Gustav an einer Stufe hängen blieb und nicht nur selbst hinfiel, sondern Frieda gleich mit sich riss. Zum Glück war tatsächlich niemand im Obergeschoß, an den sie sich hätten anschleichen können.

So blieb ihnen nichts als sich an die Arbeit zu machen und das Buch Eibon zu suchen.

 

Währenddessen erreichten die anderen die Adresse, die Bibliothekar Franz ihnen gegeben hatte. Zu ihrer Überraschung fanden sie bei dem kleinen Haus am Stadtrand ein Polizeiaufgebot vor. Mehrere Polizeiwagen waren vor dem Haus geparkt. Eine ganze Gruppe von Polizisten – teils gewöhnliche uniformierte, teils höher gestellte in Zivil, waren gerade dabei alles auf den Kopf zu stellen. Als sie eintraten wurden, wurden sie sofort von einem grimmigen Polizisten, der sich ihnen als Kommissar Dvorak auswies, zur Rede gestellt, was sie hier zu suchen hatten.

Geistesgegenwärtig meinte Egidius, er sei Schriftsteller und Recherchiere über verschiedene Entführungsfälle in der Vergangenheit. Darum wollte er eine gewisse Margarete Lewki interviewen, die ja in ihrer Kindheit ein Entführungsopfer war. Auf die Frage hin, was hier passiert sei, gab er sich nicht besonders gesprächig.

Allerdings hatte der grimmige Kommissar nicht mit Susis Charme-Offensive gerechnet. Beinahe von einem Moment auf den anderen war auch der Kommissar ihr mit Haut und Haaren verfallen [kritischer Erfolg auf Charme].

Sofort erzählte er seiner deutschen Kollegin (und damit auch dem Rest der Gruppe) alles, was er wusste. Heute Morgen wurde die Polizei von Margaretes panischer Haushälterin verständigt, dass ihre Arbeitgeberin ermordet worden war. Kurioserweise war diese anscheinend von einem unbekannten Angreifer mit einer Art Schwertangegriffen und durchbohrt worden. Es gab keine Zeugen und auch noch keine Verdächtigen. (Die umstehenden Polizisten wunderten sich zwar wie offen Dvorak über den ermittlungsstand sprach, jedoch war dies dem gar nicht mehr so grimmigen Kommissar, der gerade nur Augen für die attraktive Hundetrainerin hatte, ziemlich egal.)

Natürlich dürfte sie sich den Tatort ansehen, wenn es sein musste sogar mit ihren Begleitern.

 

Im Inneren des Hauses fanden die Abenteurer den blutbefleckten Sessel vor, in dem Margarete ihre letzten Momente verbracht hatte. Anscheinend war sie regelrecht durchbohrt worden. Im Sessel war nämlich noch eine tiefe Einstichstelle zu sehen. In einer Ecke wurde die völlig aufgelöste Haushälterin gerade von einem Polizisten verhört. Dieser wirkte allerdings recht verzweifelt, da diese in einer solch schlechten Verfassung war, dass sie beinahe keinen vollständigen Satz, geschweige denn eine sinnvolle Aussage herausbrachte.

Ein reizvolles Augenklimpern der jungen Hundetrainerin verschaffte den Abenteurern auch die Gelegenheit den Leichnam zu untersuchen. Tatsächlich konnte von Klausen bestätigen, dass Margarete wohl von so etwas wie einem Schwert durchbohrt wurde.

Von Klausen stellte sofort die wildesten Theorien auf – war jedoch natürlich darauf bedacht, sie der Polizei nicht mitzuteilen. War etwas aus ihrem Magen entfernt worden? War jemand hinter einem Bezoar her, der seit ihrer Kindheit in ihr herangereift war?

 

Und plötzlich verschwand der Tatort vor Susis Augen. Dafür fand sie sich erneut mit Gustav in der seltsamen Kammer wieder. Diesmal fanden sie ein Ölgemälde vor, das Rudolf II mit John Dee in Rudolfs Wunderkammer zeigte. Leider konnten sie auf dem Bild nichts Nützliches entdecken.

Nachdem sie eine Zeit lang in der ansonsten leeren Kammer zugebracht hatten, bemerkten sie, dass das orange Licht hinter dem Fenster zu pulsieren begann. Plötzlich wurden die beiden durch gleißendes Licht geblendet. Beide sahen plötzlich ein grauenhaftest durcheinander an verschiedenen Dimensionen und Zeiten vor sich, die der menschliche Verstand nicht zu beschreiben in der Lage war. Als Reaktion brachen bei beiden Symptome ihrer geistigen Instabilität aus. Susi, die eine krankhafte Angst vor Kälte hatte, erstarrte. Sie fühlte, wie ihre Hände begannen steif zu frieren.

Gustav, der seit seinem Zusammenstoß mit dem Spektraljäger Angst vor dichtem Nebel hatte, konnte plötzlich nichts mehr sehen. Er war umgeben von Nebelschwaden, hinter denen sich grauenhafte Wesen verbargen, die von allen Seiten nach ihm griffen. Er begann wie wild um sich zu schlagen.

Und dann war die Zeit in der Kammer wieder vorbei.

 

Susi fand sich im Haus der Ermordeten wieder. Sie fröstelte immer noch, was dem aufmerksamen Kommissar natürlich keine Sekunde entging. Sofort beorderte er zwei junge Polizisten ihr ihre Jacken zu überlassen. Sie würden ja wohl nicht herumstehen wollen und zusehen, wie eine junge Dame fröstelte. Verwirrt legten sie ihre Jacke und die zitternde junge Hundetrainerin und wurden sofort beordert der Dame gefälligst einen heißen Tee zu besorgen.

Dies sorgte für äußerst verdatterte blicke unter allen Anwesenden. Jedoch traute sich auch niemand dem aufgebrachten Kommissar zu wiedersprechen. Schließlich war Susi wieder aufgewärmt. Sie rang dem Kommissar das Versprechen ab, dass er sich bei ihr melde, wenn es Hinweise auf die Identität der Täter gäbe – berufliches Interesse versteht sich – und machte sich mit ihren Begleitern auf den Weg zurück zu Unterkunft. Die beiden Polzeijacken trug sie immer noch bei sich und keiner der Anwesenden traute sich etwas dagegen zu sagen.

So hatten die Abenteurer zusätzlich zu zwei eventuell im späteren Verlauf noch äußerst nützlichen Prager Polizeijacken auch noch einen Hochrangigen Verehrer und potentiellen Informanten gewonnen. [Polizei-Level sinkt wieder auf 0].

 

Während sich Susi fröstelnd wieder in Margaretes Haus gefunden hatte, bemerkte Gustav nicht einmal, dass er die Kammer verlassen hatte. Geplagt von horrorhaften Visionen begann er sehr zur Überraschung Friedas plötzlich in der Bibliothek wie wild um sich zu schlagen. Er regierte nicht auf Zurufe oder ähnliches. So unternahm Frieda das Zweitbeste, das ihr einfiel, griff nach einem schweren Buch und warf es Gustav mit voller Wucht an den Kopf.

Gustav fiel zu Boden und kam langsam benommen wieder zu sich [Kritischer Erfolg auf Werfen; 2 Schadenspunkte].

Als sie überprüften, ob das Buch wohl nicht beschädigt worden war, erkannten sie erst, um welches Werk es sich handelte. Laut lachend hoben sie das Buch Eibon vom Boden auf [Erfolg auf Glück].

 

 

Der Zauber und der Talisman

Wieder versammelt planten die Abenteurer nun ihre nächsten Schritte.

Von Klausen war sofort Feuer und Flamme das Buch Eibon zu studieren. Zum Einen wollte er möglichst schnell das Problem der Gruppe lösen, zum Anderen war er immer froh über eine Gelegenheit, seine Mythoskenntnisse zu verbessern. Sofort stürzte er sich auf den alten Wälzer und kündigte an, ihn über nach zumindest überflogen zu haben.

 Es herrschte allgemeine Unruhe darüber, dass anscheinen irgendjemand Personen beseitigte, die etwas mit der Wunderkammer zu tun hatten. Aus diesem Grund hielt der Rest der Gruppe in Schichten Nachtwache.

Diese blieb recht ereignislos bis auf einen weiteren Besuch in der Wunderkammer. Jedoch war auch diese diesmal komplett leer. Susi und Gustav versuchten die Tür gewaltsam mit einem Schuss aus ihrer Waffe zu öffnen, mussten jedoch feststellen, dass ihr Kugeln im Holz der Tür nicht einmal einen Kratzer hinterließen.

 

Am nächsten Morgen  hatte von Klausen sich einen Überblick über die Inhalte des Buchs verschafft. Es handelte sich großteils um Geschichten, die sich um den Magier Eibon drehten, der die Welt bereiste, um sein Wissen und seine Macht zu mehren. Tatsächlich hatte von Klausen auch etwas gefunden, von dem er glaubte, es könne sich für das Problem der gruppe als nützlich erweisen. Im Buch war ein Zauber beschrieben, mit dessen Hilfe man zwei kleine Kisten so verzaubern konnte, dass ein Portal zwischen ihnen entstand.

Wie hatte es in den ominösen Notizen geheißen? "Ein Portal im Portal und die Kammer schließt sich für immer" oder so ähnlich. Nach einer kurzen Diskussion [und ein paar Ideen] kam man zu dem Schluss, dass das Ritual, um diese magischen Kisten zu erschaffen, in der Kammer gewirkt werden müsse, um diese zu vernichten. Es stellte sich jedoch das Problem, dass man für dieses Ritual zumindest vier Personen brauchte. Zusätzlich würde ein Teil der geistigen Kraft eines der zaubernden permanent in die Kiste fließen [MA-Verlust von 5 Punkten; an dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es sich hier um eine abgeschwächte Version des Tor-Kisten-Zaubers handelt. Es können nur sehr kleine Kisten verzaubert werden, welche zudem eine maximale Reichweite von etwa 150 km haben].

Die Frage, die sich stellte, war, wie bekäme man vier Personen in die Kammer?

 

Doch dies war ein Problem, um das man sich später kümmern wollte. Alleine den Zauber zu lernen würde mindestens eine Woche dauern. Zunächst sollte die Susis und Gustavs überleben gesichert werden. Darum brachen die Investigatoren zuerst zum Verein der Himmelsdeuter auf, um zu sehen, ob Korczak sein Wort gehalten hatte. Um die Mitglieder des Vereins zusätzlich zu motivieren, brachten sie zwei (wahrscheinlich) wertvolle okkulte Bücher aus der versteckten Bibliothek als Geschenk mit. (Zum war waren es die Investigatoren selbst, die den bestand katalogisierten.)

Hnup stürzte sich voller Freude auf das Geschenk der Hilfesuchenden und sicherte die Unterstützung des Vereins zu. Tatsächlich hatte Korczak am Morgen einen Bezoar für hinterlegt. Dieser musste jedoch noch veredelt werden, um seine volle Macht zu entfalten.

Allmond mahnte jedoch, dass auch bei der Veredelung ein Teil der geistigen Stärke eines Beteiligten aufgebraucht würde, was nicht tödlich war, aber doch seine Spuren hinterlassen könnte. Die Mitglieder des Vereins wären auf jeden Fall bereit das Ritual durchzuführen, jedoch müsste sich jemand anderer bereit erklären dieses Opfer zu bringen [permanenter Verlust von 5 MA].

Nachdem natürlich keiner der Anwesenden wirklich begeistert von dieser Aussicht war, kam die Idee auf, Torczki zu bitten diese Rolle zu übernehmen. Dieser wartete ja ohnehin auf eine Gelegenheit, sich im Verein wieder zu beweisen. Da Hnup wirklich verzückt vom Geschenk der Gruppe war, stimme er diesem Vorschlag zu. Allmond war weniger begeistert, zog aber ob der Verzückung seines Kollegen ohne große Widerworte mit.

 

Während Susi, Gustav und von Klausen loszogen, um Torczki von ihrem Vorhaben zu überzeugen, machten sich Frieda und Egidius daran einen Weg zu suchen, die Tür im Goldmachergässchen wieder erscheinen zu lassen. Immerhin mussten sie ja zumindest vier Personen in die Kammer bekommen, um das Ritual durchzuführen.

 

Nachdem alle aufgebrochen waren, statteten Gustav und Susi jedoch der Kammer noch einen weiteren Besuch ab, der inzwischen bereits etwa acht Stunden andauerte. In dieser Zeit fanden sie eine Spieluhr, die seltsame Lieder spielte, bevor sie vor ihren Augen dem Zahn der Zeit anheim fiel, verrostete und zerfiel.

 

Bei Torczki angekommen konnten die drei Investigatoren Torczki schnell davon überzeugen, sich ihrem Vorhaben anzuschließen, um wieder ein (halbwegs) respektiertes Mitglied des Vereins zu werden. Immerhin müsse er ja nur bei einem kleinen Ritual mitmachen.

Er ließ nicht lange auf sich warten und begleitete seine Besucher sofort in das Vereinsgebäude, wo das Ritual auch ohne große Verzögerungen durchgeführt wurde.

Der Bezoar wurde in die Mitte eines Runenkreises aus Sand gelegt, um den sich nun Susi, Gustav und von Klausen gemeinsam mit Allmond, Hnup und Troczki versammelten. Es wurde ein ritueller Gesang angestimmt, woraufhin kleine Kugeln aus Licht aus dem Sang aufsteigen, sich schwebend entlang des Kreises immer schneller bewegten und schließlich in den Bezoar eindrangen. Für kurze Zeit schimmerte der Talisman, bevor der Schein wieder erlosch. Torczki, der sich ja als Opfer bereit gestellt hatte, sank erschöpft zusammen. Er wurde von Allmond und Hnup in ein Nebenzimmer gebracht, um sich dort zu erholen.

Hatte die Gruppe Erfolg gehabt? Auch wenn Allmond und Hnup sich zuversichtlich zeigten, würde wohl nur eine Probe aufs Exempel die Antwort liefern.

 

Währenddessen waren Frieda und Egidius dabei sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man die Tür zur Wunderkammer wieder auftauchen lassen könnte. Dann kam die Zündende Idee. Die roten Symbole an den Wänden des versteckten Kellerraums waren alchemistische Schutzsymbole. Wahrscheinlich sollten diese jedoch nicht die Kammer schützen, sondern Personen aus der Außenwelt davor bewahren von der Kammer verschlungen zu werden. Würde man diese Symbole entfernen, könnte dies den Zugang wieder auftauchen lassen.

Bewaffnet mit Hammer und Meißel machte sich Egidius daran die das erste Symbol vorsichtig aus der Wand zu entfernen. Tatsächlich begann die Tür immer wieder an der Wand aufzuflackern. Freudig machten sich die beiden daran den Rest der Symbole von der Wand zu lösen, wodurch die Tür wieder in der Wand des Kellers erschien. Sie war zwar anscheinend nicht zur Gänze in dieser Welt – sie flimmerte hin und wieder und verschwand immer wieder ein paar Minuten – aber immerhin.

[Hier handelt es sich um eine kleine Notlösung seitens des Spielleiters, die sich allerdings ganz gut bewährt hat.]

Da die anderen noch nicht aufgetaucht waren, nutzte Egidius die Zeit, um mit der Tür ein experiment durchzuführen. Er fing auf der Straße eine Katze ein, setzte sie in der nun leeren Kammer ab und schloss die Tür. Augenblicklich wurde auch die Katze, wie zuvor Susi und Gustav, scheinbar durch die geschlossene Tür aus der Wand katapultiert und ließ wild pfauchend davon. Die Kammer hatte also noch einen neuen Bewohner.

 

 

Letzte Vorbereitungen

Als sich die Gruppe nun wieder in der versteckten Bibliothek traf, warteten sie nicht erst, ob der Bezoar Susi und Gustav vor der Kammer schützte. Sie wollten Ergebnisse und sie wollten sie sofort. Sie schlugen den Bezoar mit Hammer und Meißel in fünf Stücke und jeder nahm sich ein Stück davon.

Mit diesen Bruchstücken betraten sie todesmutig die leere Wunderkammer, um zu sehen, was passierte. Sie schlossen die Tür, die zu ihrer großen Erleichterung nicht verschwand und sich auch wieder öffnen ließ. Anscheinend hatten die Bruchstücke ihre Wirkung behalten und konnten ihre Träger vor der Macht der Kammer schützen.

Susis und Gustavs Leben waren also vorerst gerettet. Jedoch war das Problem noch nicht gelöst. Sollten die beiden ihren Bezoar ablegen, würden sie wieder in die Kammer gezogen werden. Und wer weiß, ob die anderen, die die Kammer ebenfalls betreten hatten nun nicht auch davon betroffen waren. Vielleicht hatte ihnen der Bezoar ebenfalls nur einen temporären Schutz geboten.

Es war allen klar, dass es keinen Weg gab, außer die Kammer endgültig zu vernichten. Dazu mussten die Investigatoren den Tor-Kisten-Zauber in der Kammer durchführen, wofür jedoch einer der Beteiligten wieder einen Teil seiner geistigen Kraft opfern musste.

Die Gruppe beschloss ihr Glück erneut bei Torczki zu versuchen. Er könnte doch auch den Zauber erlernen und ihn für die Gruppe wirken. Man musste nur geeignete Argumente finden, um ihn dazu zu bewegen.

Nachdem sie einen Tag gewartet hatten, um ihm Zeit zur Erholung zu gönnen, statteten die Investigatoren ihm erneut einen Besuch ab und redeten mit verschiedenen Versprechungen den Mund wässrig. Zusätzlich dazu, dass er das einzigartige Werk Eibon studieren konnte, das eine mächtigen zauber enthielt, der auch für ihn nützlich sein konnte, versprachen sie ihm außerdem eine Abschrift des Buchs Simon Magus. Dafür müsse er lediglich den im Buch Eibon beschriebenen Zauber einmal wirken. Torczki, der keine Gelegenheit auslassen wollte, sein Wissen zu mehren – wahrscheinlich um sich bei seinen Kollegen im Verein zu profilieren – war relativ schnell mit der Abmachung einverstanden.

 

Die nächste Woche brachten von Klausen, der natürlich auch darauf aus war seine fertigkeiten im Umgang mit verbotener Magie zu mehren, und Torczki gemeinsam damit zu den Tor-Kisten-Zauber aus dem Buch Eibon zu erlernen. Diese Zeit nutzte der Rest der Gruppe, um den Bücherbestand weiter zu katalogisieren. Immerhin sollte Westermann nicht den Eindruck bekommen, sie würden ihre Aufgabe nicht ernst nehmen. Dabei stießen sie auf ein weiteres Werk der Alchemie, Archidoxis Magicae, die Beschreibung zur Herstellung verschiedener Mittel beinhaltete, die verschiedene Leistungen des Konsumenten steigern sollten. [Gustav und Frieda erhalten Bonuswürfel auf die Herstellung eines Mittels zur temporären Erhöhung einer Fertigkeit; welche das sein wird, wird später ausverhandelt.]

 

 

Das Tor im Tor

Schließlich hatten von Klausen und Torczki es geschafft den Zauber zumindest theoretisch zu erlernen. Wie erfolgreich die praktische Umsetzung werden würde, sollte sich erst zeigen.

Fest entschlossen dem Spuk der Kammer ein Ende zu setzten, betraten die Investigatoren und Torczki, der nun ebenfalls einen Teil des Bezoars bei sich trug, die Kammer – hoffentlich zum letzten Mal.

Sie schlossen die Tür und legten zwei kleine Kisten in die Mitte des Raumes. Egidius meinte, er wolle sich, wenn es sich vermeiden ließe, nicht an der Wirkung eines Zaubers beteiligen, da er dem Ganzen nicht traute. Abgesehen davon würden ohnehin nur vier Personen gebraucht und es waren ja fünf weitere anwesend. Er würde mit seiner Schrotflinte Wache halten, falls sich ihnen unvorhergesehene Gegenwehr bot. Aus Erfahrung wusste der Rest der Gruppe, dass dies wahrscheinlich recht vernünftig war.

 

Schließlich begannen die Investigatoren und Torkzki ihr fünfstündiges Unterfangen. Torczki stimmte den rituellen Gesang an und der Rest der Zaubernden konzentrierte sich auf die Kisten. Schnell war zu bemerken, dass der Zauber offensichtlich eine Wirkung hatte. Die Kammer begann leicht zu erbeben und es bildeten sich kleine Risse in den Wänden, der Decke und dem Boden, durch das helles, oranges Licht hindurch drang.

 

Bald zeichneten sich vor den Augen der Zaubernden seltsame leuchtende Linien ab, die sich durch den Raum zogen, aber gleichzeitig außerhalb des Raumes zu existieren schienen. Gustav wurde beim Betrachten der Linien so übel, dass er plötzlich erbrechen musste und zeitweilig den Kontakt zu den Kisten verlor. Zum Glück waren immer noch vier weitere am zauber beteiligt, sodass, das Ritual nicht unterbrochen wurde.

 

In der dritten Stunde des Gesangs wurden die Auswirkungen deutlich bedrohlicher. Das Zittern der Kammer wurde zu einem regelrechten Beben. Die Spieluhr, die Susi und Gustav schon einmal gesehen hatten, erschien und spielte dutzende verschiedene Lieder irgendwie zur selben Zeit. Die Leiche, die die Investigatoren schon einmal untersucht hatte, erschien vor diesen, und verweste in Sekunden vor ihren Augen, nur um wieder aufzutauchen und erneut zu verwesen, wieder aufzutauchen und weiter zu verwesen. Die Tür drückte sich nach außen und der Fensterladen barst in tauschend stücke und gab den Blick auf ein grelles oranges Leuchten frei. Der Anblick war so grässlich, dass Susi völlig die Fassung verlor, ihre Waffe zückte und wild schreiend begann immer wieder auf das offene Fenster zu schießen. Egidius, der für seinen Geschmack schon genug Aufmerksamkeit von dem Ding hatte, das anscheinend vor dem Fenster auf sie lauerte schritt ein, entwaffnete Susi und brachte sie wieder halbwegs zur Besinnung. Ein Glück – wer weiß auf was oder wen sie als nächstes geschossen hätte.

 

In der vierten Stunde begann die Kammer in Raum und Zeit zu zerfallen. Große Stücke vom Boden, der Decke und den Wänden brachen heraus und fielen in einen Vortex aus wirbelndem orangenem Licht. Zwei altertümlich bekleidete Männer tauchten auf und unterhielten sich, scheinbar ohne vom Geschehen in der Kammer Notiz zu nehmen. Man konnte von ihnen nur Wortfetzen hören. "Juk-Shabb" oder so ähnlich.

Die Kammer war plötzlich in verschiedenen Zeitebenen gleichzeitig zu sehen. Die gesamte Einrichtung tauchte auf. Personen passierten die Kammer. Alles passierte gleichzeitig und unendlich schnell. Die Kammer begann zu schwanken wie ein Schiff auf hoher See.

Die war zu viel für den Verstand von Frieda und von Klausen. Schreiend hielten sie sich die Augen zu und kauerten sich auf den Boden zusammen. Glücklicherweise erkannte Egidius im Voraus was passieren würde, reagierte blitzartig und stürzte zu den Kisten und ergriff diese nun als vierter Zaubernder um das Ritual zu stabilisieren.

 

Als Frieda und von Klausen wieder in der Lage dazu waren übernahmen sie wieder ihre Rolle im Ritual, um Egidius wieder auf seine Wachposten zu schicken. Ein durchaus weiser Schachzug.

Wenig später brachen durch die rissigen Wände zwei riesige, seltsame, goldschimmernde Auswüchse, die an die Angel eines Anglerfisches erinnerten und begannen nach den Eindringlingen in der Kammer zu greifen.

Ohne zu zögern eröffnete Egidius das Feuer auf einen der beiden Auswüchse. Der andere packte Torczki an den Beinen. Verzweifelt schreiend wurde er aus der Kammer in den tosenden Strudel zwischen Raum und Zeit gezerrt und war verschwunden. Der seltsame Auswuchs hatte damit jedoch nicht genug und tauchte sofort wieder auf, um ein neues Opfer zu packen.

Von Klausen reagierte und übernahm sofort die Leitung des Rituals. Zum Glück hatte auch der Den Zauber zuvor gelernt und war der Aufgabe ganz gut gewachsen.

Susi wollte ebenfalls das Feuer auf die Greifarme eröffnen, musst jedoch feststellen, dass sie sich ihre Waffe von Egidius nicht zurückgeholt hatte. Stattdessen versuchte sie nun ihr Messer auf einen der beiden Arme zu werfen, verfehlte aber ihr Ziel. Frieda versuchte ihr Glück mit dem Revolver, verfehlte ihr Ziel aber ebenfalls.

Nun griffen die Arme nach Egidius, der erfolglos versuchte auszuweichen. Bevor er jedoch aus dem Raum gezerrt wurde feuerte er eine Salve Schrotkugeln in den Arm, der seinen Fuß umklammert hielt. Da das Zielen in dieser Situation nicht besonders schwer war, konnte er den Greifarm regelrecht zerfetzen und sich so befreien.

Auch der zweite, bereits verwundete Auswuchs stellte nun kein Problem für die Schrotflinte des Eisenbahntechnikers mehr dar.

Zwar bebte der Raum immer noch, jedoch konnte das Ritual nun ansonsten frei von weiteren Störungen erfolgreich beendet werden und das Portal zwischen den Kisten wurde erfolgreich hergestellt. Sofort begann der Raum sich seltsam zu verbiegen, sich bis uns unendliche zu verzerren. Mit einem lauten Knall war die Verzerrung ebenso wie die Risse und der goldene Schimmer, der durch diese Drang verschwunden. Die Tür zur Kammer brach auf und gab den Weg in die versteckte Bibliothek frei. Die Investigatoren warteten nicht erst ab. Sie hatten genug erlebt. Sie sammelten ihren Besitz auf und verließen die Kammer so schnell wie möglich. Die rote Tür der Kammer fiel wie von selbst hinter ihnen zu.

Kein flimmern war mehr wahrzunehmen. Die Tür wirkte völlig normal auf die Gruppe. Als sie sie erneut öffneten stellten Investigatoren fest, dass sich dahinter keine Kammer mehr befand. Lediglich eine Wand aus Erdreich war dahinter zu finden.

Die Kammer war damit anscheinend vernichtet worden und würde sehr zur Beruhigung der Gruppe keine weiteren Menschen (oder Katzen) mehr verschlingen.

 

Das Wissen ein gefährliches magisches Konstrukt vernichtet zu haben war zunächst der geistigen Gesundheit der Abenteurer zuträglich. Außerdem waren sowohl die Janusgesellschaft [Prestige +3%] als auch der Verein der Himmelsdeuter rechts beeindruckt von den Ergebnissen, die sie erzielen konnten. So wurde ihnen vom Verein eine Mitgliedschaft angeboten, die sie alsdann annahmen. (Das Anfängliche Misstrauen war verflogen.)

Ansonsten gibt es noch zu sagen, dass nun auch Egidius sich endlich zum Vereinsgebäude gewagt hatte, wo er im Garten Bekanntschaft mit der hübschen Marie Korczak schloss. Da ihr Großvater (ohne Details irgendwelcher Art zu nennen) sehr positiv von der Gruppe von Abenteurern gesprochen hatte, hatte er auch von Anfang an ganz gute Karten, ihr positiv aufzufallen.

 

 

Nun war nur noch der buchbestand fertig zu katalogisieren, um den Aufenthalt der Investigatoren zu Ende bringen zu können. Oder etwa doch nicht?

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Die Verlockungen des Doktor Faustus – Kurzszenario

 

Mysteriöse Morde

Auch nachdem die Investigatoren die Wunderkammer Rudolf II bezwungen hatten kehrte keine wirkliche Ruhe ein. Irgendjemand hatte Margarete Lewski getötet. Das kuriose Mordwerkzeug ließ darauf schließen, dass dies etwas mit dem ursprünglichen Mord an Margaretes Entführer zu tun hatte.

Zudem fühlten sich die Abenteurer zeitweise beobachtet. Zuletzt hatten sie ein Auto bemerkt, das beinahe einen ganzen Tag in der Nähe der verborgenen Bibliothek geparkt hatte und dann rasant weggefahren ist, als die Investigatoren sich ihm näherten.

Alles in allem hatten die Abenteurer kein gutes Gefühl, während sie die alte Büchersammlung weiter katalogisierten. Deshalb beschlossen sie weitere Nachforschungen anzustellen. Susi nutzte ihren Charme um Kommissar Dvorak weitere Informationen zu entlocken. (Leider hatte sie momentan keine Zeit für ein Abendessen, aber sie werde sicher darauf zurückkommen.)

Laut diesen Informationen hatte es in der letzten Zeit ähnliche Fälle gegeben, bei denen die Opfer ebenfalls mit einer Art Schwert ermordet worden waren. Bei allen weiteren Opfern handelte es sich um Personen, die sich in ihrer Freizeit für das Gebiet der Alchemie interessierten. (Die Polizei konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen, wie Margarete in dieses Bild passte.)

 

Auch Westermann konnte sich nicht vorstellen, wer Hobbyalchemisten in der Stadt beseitigen sollte. Auf die Schilderung der Mordfälle und der Einbruchspläne von Torczkis Schergen (die Abenteurer nannten natürlich nicht die Torczkis wahre Beweggründe oder auch nur dessen Namen; immerhin konnten sie froh sein nicht mit seinem Verschwinden in Kontakt gebracht zu werden;), willigte Westermann jedoch ein zur Sicherheit einen Wachmann im Goldmachergässchen abstellen zu lassen.

Bei dieser Gelegenheit versuchte Egidius nebenbei sein Glück mit einem Umgarnungsversuch der Sekretärin Westermanns, was kolossal Scheitere, als er bei dem Versuch sich besonders lässig auf ihrem Schreibtisch abzustützen abrutschte, das Tintenfass der Sekretärin umstieß und sie von oben bis unten mit Tinte zu bespritzen [Patzer auf Charme].

Kurze Zeit später polierte er sein Selbstvertrauen bei einem gelungenen Flirt-Versuch mit Korczaks Enkelin Marie wieder auf. Dieser führte zwar nicht so weit wie es ihm lieb gewesen wäre, jedoch konnte er einen äußerst coolen Abgang im Garten des Vereins der Himmelsdeuter hinlegen.

[Hier werden bereits Kontakte für das nächste Szenario vertieft.]

 

Susi konnte zudem den Bibliothekar Franz damit beauftragen, über ähnliche Fälle zu recherchieren.  Dieser – nicht fähig der Hundetrainerin auch nur einen Wunsch abzuschlagen – machte sich sofort an die Arbeit.

 

Von Klausen konnte in der Zwischenzeit von Janus erfahren, dass das Amulett, das er den dortigen Experten übergeben hatte vermutlich etwas mit irgendwelchen Beschwörungsriten zu tun hatte. Allerdings konnte seine Herkunft oder Funktion nicht genau ausgemacht werden. Nach diesem ernüchterndem Ergebnis ließ er es sich per Eilpost zuschicken.

 

 

 

Faustus

Eines Abends saß die gruppe bei einem eher gewöhnungsbedürftigen Abendessen zusammen, einer Pampe aus Hühnerbeinen, Schweinegalle und ranzigen Karotten. (Egidius hatte versucht von Klausen mit einem Patzer auf Überreden davon zu überzeugen für die Gruppe zu kochen, dieser hatte mit einem Patzer auf Psychologie eingewilligt, Egidius aber dazu gebracht ihm zu helfen, ohne dass keiner der beiden eigentlich wusste was er dabei tat.)

Als sie gerade bei ihrem zweifelhaften Mahl saßen, klopfte es an der Tür. Etwas misstrauisch öffneten sie die Tür und fanden einen Boten vor, der ein Schreiben an sie überbringen sollte.

Mit krakeliger Schrift stand in der Nachricht geschrieben: "Kommt um Mitternacht auf den Alten Jüdischen Friedhof. Das Grab mit der roten Rose."

Die Investigatoren erwarteten zwar prinzipiell nichts Gutes dieser Nachricht, hatten aber dennoch vor der Aufforderung Folge zu leisten. Vielleicht kamen sie ja an neue Informationen.

 

Unter tags informierten sie sich zunächst in einem Kaffeehaus neben dem Friedhof über diesen und erhielten eine ungefähre Wegbeschreibung zu einem Grab, das auf die Beschreibung passte.

 

In der Nacht verschaffte Egidius sich und seinen Mitstreitern mithilfe von Schließtechnik Zugang zum Friedhof. Er war groß und etwas unübersichtlich, besonders bei dem dichten Nebel, der langsam aufzog. Mithilfe der Wegbeschreibung, konnten sie aber leicht ihren Weg zu dem gesuchten Grab finden. Da sie davon ausgingen hier sicherlich von irgendetwas angegriffen zu werden – welche seriöse Person sollte sich immerhin um diese Uhrzeit an einem solchen Ort mit ihnen treffen wollen – beschlossen die Investigatoren sich aufzuteilen und auf die Lauer zu legen.

Tatsächlich tauchte nach kurzer Zeit eine vermummte Gestalt mit einer seltsam verkrümmten Haltung aus dem Nebel auf. Egidius konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen, jedoch konnte er sofort wittern (?), dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Menschen handelte. Mit jaulenden Lauten, rief er in die Nacht, dass sich die Abenteurer nicht verstecken müssten, er hätte sie ohnehin bereits gewittert. Egidius konnte diese Art von lauten sofort zuordnen.

Als sie sich der Gestalt näherten konnte er seine Vermutung schnell bestätigen. Die Kapuze konnte nicht über die hündische Schnauze, die langen Ärmel nicht über die klauenartigen Finger hinwegtäuschen. Es handelte sich hier um keinen Menschen, sondern um einen Ghoul, wie er selbst beinahe einer geworden wäre.

 

Die Gestalt begrüßte die gruppe und gab zu verstehen, dass sie vor ihm nichts zu befürchten hatten. Im Gegenteil, erbrauche ihre Hilfe. Jedoch wäre dies nicht der beste Ort um zu diskutieren. Der Friedhof hatte zwar nur einen alten Wächter, der seine Arbeit nicht besonders zuverlässig erfüllte, jedoch wusste man ja nie. Er brachte sie zum Eingang einer Gruft und bat sie ins Innere zu kommen.

Etwas beunruhigt traten die Investigatoren ein.

Die Gestalt stellte sich ihnen als Doktor Johann Georg Faustus vor. Ja er sei der berühmte Doktor Faust, der allseits bekannte Alchemist und Magier, der angeblich einen Pakt mit dem Teufel einging und schlussendlich einen grausamen Tod gestorben war. Tatsächlich, erklärte er, sei er einen Bund mit den Prager Ghoulen eingegangen, die ihm angeboten hatten ihn zu einem von ihnen zu machen. Seinen Tot hatte er nur vorgetäuscht, um sein altes Leben hinter sich zu lassen.

Im Prinzip, meinte er, ein guter Handel, den er bis heute nicht bereute. Jedoch gäbe es ein Problem. Ghoule erklärte er, könnten sich von der Welt der Träumenden, den Traumlanden, Zugang in menschliche Krypten verschaffen, um sich an ihren Leichen zu laben. Kein besonders schönes Unterfangen, wie er zugab, aber es sei auch nicht so, als ob sie den Lebenden damit schaden würden. Um die Gräber der Menschen zu schützen, seinen jedoch die Prager Friedhöfe durch ein kabbalistisches Ritual versiegelt und von den Traumlanden abgeschnitten worden. Nur Faustus alleine sei von den Prager Ghoulen noch übrig. Und das wollte er ändern, da es sich um ein einsames Dasein handelte. Um dies zu bewerkstelligen wollte er die Gruppe mittels einer von ihm entwickelten Traumdroge in die Traumlande schicken, wo Schlüsselmeister Lukijen, der die Siegel aufgebaut hatte, angeblich auch heute noch leben sollte. Die Investigatoren sollten von ihm den Schlüssel holen, um das Siegel zu brechen und die Ghoule wieder nach Prag zurückkehren zu lassen. Er würde sich in Zukunft natürlich sehr erkenntlich zeigen.

 Als sich die Investigatoren zuerst schockiert von diesem Vorschlag gaben, versicherte er ihnen, in der Lage zu sein die Ghoule unter seine Kontrolle zu bringen und den Menschen der Stadt nicht zu schaden. "Ich bin ja kein Barbar", erklärte er jaulend.

Die Investigatoren waren zuerst unschlüssig, was sie davon halten sollten. Auch Psychologie brachte keine schlüssigen Ergebnisse. Lediglich Egidius war davon überzeugt, dass Faust auf jeden Fall vertrauenswürdig sei und konnte seine Kollegen davon überzeugen, den Auftrag anzunehmen.

 

Dankbar schilderte Faustus der Gruppe das weitere Vorgehen. Sie sollten nächste Nacht wieder hier treffen um in die Traumlande über zu wechseln. Dort sollten sie das Kloster der Yuth suchen, in dem Lukijen angeblich leben sollte und ihm den Schlüssel bringen.

 

Um sich vorzubereiten, kaufte Egidius eine ganze Menge Fleisch für die Gruppe ein. Immerhin konnte es ja sein, dass sie auf Ghoule treffen, die es abzulenken galt. Zudem ließ er sich ein kleines Silberkreuz segnen, in der Hoffnung entgegen besserem Wissen etwaige ghoulische Angreifer abwehren zu können.

 

Um Mitternacht fanden sich die Investigatoren wieder in der nächtlichen Gruft ein. Faustus hatte bereits alles vorbereitet. Die sogenannte Traumdroge war ein merkwürdig schmeckender Trank, der Gruppe in Tiefschlaf versetzte. Kurze Zeit später fanden sie sich alle in den Traumlanden an einem Wegstein, der zugleich ihr Ausgang in die wache Welt war, wieder.

Die Landschaft war etwas merkwürdig, aber alles andere als feindselig. Von Klausen nutzte die Gelegenheit, um ein paar Pflanzen einzusammeln, die es in der realen Welt seines Wissens nicht gab.

Vielleicht würden sie sich ja irgendwann als nützlich erweisen.

Der Weg zum Kloster führte die gruppe auf einen Berg hinauf. Das Kloster von Yuth war ein großes Steingebäude auf dessen Gipfel. Sie wurden von den dortigen Mönchen empfangen, schweigsame glatzköpfige Männer mit gelben Schädeln.

Es stellte sich heraus, dass die Zeit selbst in den Traumlanden ihre Spuren an Lukijen hinterlassen hatte. Der alte Mann wusste nicht was die Investigatoren von ihm wollten und wirkte allgemein schon sehr verwirrt. Einer der Mönche erkläre den Besuchern jedoch, dass dieser besagten Schlüssel bereits vor Ewigkeiten dem Kloster überlassen hatte. Sollten sie diesen wollen, müssten sie zuerst eine Aufgabe für die Mönche erfüllen oder einen gleichwertigen magischen Gegenstand anbieten.

Von Klausen bot sofort die Torkisten, die sie gefertigt hatten an. Jedoch wies der Mönch diese unbeeindruckt ab. Der einzige sonstige Gegenstand den sie hätten herzeigen können wäre von Klausens magisches Amulett gewesen. Er weigerte sich jedoch dies in Betracht zu ziehen oder es auch nur aus der Tasche zu nehmen. [Schade. Auch wenn die Mönche es nicht als Zahlung angenommen hätten, hätten sie ihm erklären können wozu es eigentlich genutzt werden konnte.]

 

So blieb den Besuchern nichts anderes übrig, als den Auftrag der Mönche anzunehmen. Da diese Wissen als großes Gut schätzten, sollten die Abenteurer Informationen für sie besorgen. Vor langer Zeit, erzählte der Mönch, hatte es eine große Stadt namens Sarnath gegeben. Diese sei aber schon vor Ewigkeiten verschwunden. Nur Ruinen seien noch übrig. Die Gruppe sollte zu diesen Ruinen reisen und den Grund für den Untergang der Stadt erforschen.

 

Um zu den Ruinen zu kommen wurde den Abenteurern ein Führer zur Verfügung gestellt. Diese seltsame, kleine, graue Kreatur hatte keinen sichtbaren Mund, kommunizierte mit den ebenfalls seltsamen Reittieren, auf dem sich die gruppe durch die Traumlande bewegen sollte aber anscheinend telepathisch.

 

Nach einiger Zeit erreichte die Gruppe die Ruinen, die in einer großen Sumpflandschaft an einem See lagen. Ein paar Mauerreste waren noch zu erkennen, wo vor Ewigkeiten wohl noch gigantische Gebäude gestanden hatten.

Zwischen diesen Mauerresten konnte die Gruppe eine kleine Statue, ein grünes Echsen-Idol finden, das etwas im Boden versunken war.

 

Als sie das Idol berührten zog plötzlich ein dichter Nebel auf. Aus dem Nebel waren seltsame, blubbernde Laute zu hören. Es dauerte nicht lange, bis eine große Menge grotesker Gestalten daraus hervortraten. Ihr Fleisch wirkte grünlich, aufgequollen und weich, fast schleimig. Ihre Gesichter zierten große Glubschaugen und Fleischige Lippen. Mit einem Wort waren sie hässlich.

Ein paar der Kreaturen trugen Holzgerüste bei sich, auf denen die Skelette zweier Menschen hingen – eines trug ein Amulett, eines einen auffälligen Siegelring.

 

"Ehret die alten Götter, ehret Bokrug. Kniet nieder vor Bokrug, Sterbliche!"

Die Investigatoren beschlossen ob der Überzahl dieser Wesen einfach zu tun, was ihnen gesagt wurde und knieten sich ehrfurtchtsvoll nieder.

 

"Höret die Geschichte der Stadt Ib und vom Verderben von Sarnath und deren einfältigen Einwohnern!"

 

Die Investigatoren erlebten nun eine Vision, die die Geschichte der Stadt Sarnath und ihres Untergangs erzählte. Zunächst stand an diesem Platz die Stadt Ib, die von diesen hässlichen Wesen bewohnt wurde. Doch wurden diese von Menschen einer benachbarten Stadt abgeschlachtet und ihre Leichen in den See geworfen.

Die Menschen errichteten an dieser Stelle ihre eigene Stadt, Sarnath, die über die Jahrhunderte wuchs und gedieh. Regelmäßig wurden Feste abgehalten, um die Abschlachtung der grünen Wesen zu feiern. Bei der pompösen Tausendjahrfeier dieses Ereignisses waren dann seltsame Lichter im See zu sehen. Dichter Nebel, wie der der die Investigatoren umgab Hüllte die ganze Stadt ein. Im Palast von Sarnath tauchten überall diese hässlichen grünen Wesen auf, in den Fenstern des Palasts zu sehen waren, wie sie seltsame Tänze aufführten. Grauenhafte schreie waren zu hören und schließlich war von der Stadt nichts mehr Übrig als Ruinen.

 

Als die Vision zu Ende war, überreichte man den Abenteurern das Amulett und den Fingerknochen mit dem Siegelring, der beiden Skelette, die einst zwei ehemalige Hohepriestern der Stadt Sarnath gewesen waren.

 

"Verbreitet die Kunde vom Schicksal von Sarnath! Ehret die alten Götter!"

 

Mit diesen Worten verschwanden die Kreaturen wieder im Nebel uns schließlich verzog sich auch der Nebel selbst. Übrig blieben nur die Verwunderten Investigatoren, die nun um einen Siegelring, ein Amulett und die Statue von Bokurg [ingesamt 4 Ressourcenpunkte] reicher waren.

 

Die Gruppe brach nun auf, erzählte ihre Geschichte im Kloster und erhielt im Gegenzug den gesuchten Schlüssel.

 

Nun konnten sie zu Faustus zurückkehren, der bereits in der wachen Welt auf sie wartete und den Schlüssel freudig entgegen nahm, um anschließend in der Dunkelheit der Nacht zu verschwinden.

 

Als sie selbst sich nun vom Friedhof stehlen wollten, wurden die Investigatoren jedoch von einem Friedhofswärter in höheren Jahren und seinem knurrenden Hund erwischt. Man versuchte den Hund durch das Werfen von Fleischstücken, die eigentlich für gefräßige Ghoule gedacht waren, abzulenken. Der Hund machte zwar zuerst keine Anstalten von der Gruppe zu lassen. Ein kräftiger und unglaublich zielgenauer Wurf [kritischer Erfolg auf Werfen durch von Klausen]eines besonders großen Stücks direkt zwischen die Zähne des Hundes konnten ihm jedoch lange genug das Maul stopfen, um das Entkommen der Gruppe zu sichern.

 

Ein paar Tage später wurde in der Zeitung über mehrere Leichenschändungen auf mehreren Prager Friedhöfen berichtet, was einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterließ. Außerdem berichtete der Friedhofswärter des Alten Jüdischen Friedhofs von mehreren Gestalten, die nachts auf dem friedhof herumgeschlichen und seinen Hund mit fleischstücken beworfen hätten. Seine Beschreibung passte in etwa zu den Investigatoren [Polizeilevel steigt um 1].

 

In einer Nacht kurz darauf hörten die Investigatoren ein unheimliches Kratzen an ihrer Tür. Als sie diese öffneten war niemand zu sehen. Jedoch war ein beißender Geruch nach Friedhofserde und fauligem Fleisch wahrzunehmen. Auf dem Boden vor der Tür war eine Art Pfeife und ein Zettel mit einer Nachricht hinterlegt worden:

 

"Pfeift und ich komme zu euch."

 

Sichtlich erfreut nahm Egidius beides an sich.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Prag – Teil 2

Gespielt am 15.7.2017

Etwas Erholung

Nachdem die Gruppe von Investigatoren ihre ersten horrorhaften Erlebnisse in Prag hinter sich gebracht hatten und auch die Katalogisierung der verborgenen Bibliothek nun fast abgeschlossen war, hatten sie nun auch eine kurze Verschnaufpause verdient. Jeder Charakter erhielt die Gelegenheit, seine geistige Stabilität etwas zu regenerieren.

Die meisten von ihnen machten das berühmten Prager Riegerpark, wo wunderschöne Parkanlagen und ein kleiner Vergnügungspark ihren Nerven etwas Erholung gönnte.

Von Klausen machte dies, indem er diverse Lehrveranstaltungen auf der medizinischen Universität Prag und die Vortragenden mit lästigen Fragen und unangenehmen Bemerkungen nervte.

 

Die Gruppe hatte auch Zeit einige Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bestaunen. Unter anderem besuchten sie die großartige astronomische Uhr am Altstädter Rathaus und die Turmuhren am jüdischen Rathaus. Kurioserweise bewegte sich eine Uhr am jüdischen Rathaus rückwärts. Als sie sich umhörten, wurde ihnen erzählt, dass die astronomische Uhr des Altstädter Rathauses angeblich ein großes Unheil vorantrieb. Darum hatten weise Männer die Uhr am jüdischen Rathaus so gebaut, dass sie rückwärtslief und den Lauf der Astronomischen Uhr sozusagen ausglich. Seltsam … und auch ein wenig beunruhigend.

 

Informationen

Bibliothekar Franz, der Susi immer noch mit Haut und Haaren verfallen war, hatte inzwischen ein Symbol, das mit der Mordserie in Prag in Verbindung gebracht wurde, einem alten Geheimbund zuordnen können. Die sogenannten Rosenkreuzer hatten sich der Jagd nach Alchemisten und Magiern und der Auslöschung der dunklen Künste selbst verschrieben. Allerdings konnte er keinen konkreten (und vor allem aktuellen) Informationen über die Gruppe auftreiben.

 

Verstärkung trifft ein

Schließlich schaffte es nun auch Hans Gruber, seines Zeichens betrunkener Seemann, endlich nach Prag. Er war mit seinem Fischkutter unterwegs und hatte Probleme am Zoll gehabt. Nun legte er jedoch in Prag an.

 

Hans Gruber - Betrunkener Seemann mit explosivem Temperament

Hans Gruber besitzt einen Fischkutter und eine kleine Crew von drei Mann, mit denen er sich seinen Lebensunterhalt mehr oder weniger erfolgreich erwirtschaftet. Glücklicherweise sind seine Ansprüche, was Erholung und Freizeitgestaltung angeht, nicht unbedingt belastend für seinen Geldbeutel. Meist ist er in Hamburger Hafenkneipen zu finden, wo er die nötigen Kontakte hat, sich billigen Fusel noch billiger zu besorgen. Üblicherweise kommt auch das nicht allzu teuer, da er die Tendenz hat, bereits nach kurzer Zeit seinen Fusel stehen zu lassen, um sich körperlich zu betätigen - sprich eine Barschlägerei anzuzetteln. Dabei trägt er seine stärksten Waffen immer bei sich - seine beiden Fäuste.

Die letzte Auseinandersetzung mit dem Mythos brachte ihm abgesehen von einer Nahtoderfahrung auch eine zwanghafte Trunksucht (Dipsomanie) ein, die die KO des Charakters ab jetzt ständig herausfordern wird.

Zurzeit lagert Hans die drei Energiewerfer, die die Gruppe erbeutet hatte. [http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/27986-das-schreiende-haus/?hl=%2Bschreiende+%2Bhaus]

Momentan ist er auch der einzige, der damit umgehen kann.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Sezenario 2 – Klopf Klopf

 

Unerwarteter Besuch

Das Abenteuer begann in der Unterkunft, die die Gruppe von Abenteurern während ihrer Arbeit in der verborgenen Bibliothek von der Universität zur Verfügung gestellt bekommen hatten.

Es war bereits früher Nachmittag, als es hektisch an der Tür klopfte. Marie, die Enkelin ihres (nicht ganz vertrauenswürdigen?) Unterstützers Korczak, stand völlig aufgelöst vor der Tür der Ermittler.

Panisch berichtete sie, dass ihr Großvater sich die letzten Tage seltsam verhalten hatte. Er hatte ja immer seine Geheimnisse – allein, was im sogenannten Verein der Himmelsdeuter vor sich gehen mochte – aber in den letzten Tagen war er noch geheimniskrämerischer und hektischer als gewöhnlich. Heute Morgen hatte er das Haus mit folgenden Worten verlassen:

"Wenn ich erst nach Mitternacht nach Hause komme, lass mich unter keinen Umständen ins Haus. Nie mehr."

Mit dem Hinweis, dass er, sollte er nicht pünktlich wieder erscheinen eine Gefahr für ihr Leben darstellen würde war er aufgebrochen, ohne sich weiter zu erklären.

Marie machte sich große Sorgen um ihren Großvater. Abgesehen von seinem seltsamen Verhalten, wäre er gesundheitlich auch nicht mehr auf der Höhe. Er nähme große Mengen an Laudanum gegen verschiedene schmerzliche Alterserscheinungen. Sie wusste nicht genau, was ihm fehlte, aber sein Hausarzt Dr. Klonovic könne da wohl genauere Auskunft geben.

Marie bat die Abenteurer um ihre Hilfe. Wer wusste schon was ihren armen Großvater alles zustoßen könnte? Sie sollten wenn möglich herausfinden, wohin ihr Großvater verschwunden war. Dazu verwies sie die Ermittler an den Verein der Himmelsdeuter. Sie meinte eventuell könnte auch Dr. Klonovic etwas wissen. Immerhin war er ein langjähriger Freund ihres Großvaters.

Außerdem bat sie die Charaktere, ob sie in der Nacht nicht mit ihr auf ihren Großvater warten könnten. Sie wusste nicht was sie tun sollte, wenn er zu spät erscheinen würde. Und selbst wenn er pünktlich war, könnten sie ihm sicher entlocken, was es mit seinem Verschwinden auf sich hatte.

 

 

Erste Untersuchungen

Während von Klausen, Hans und Susi sich zum Verein der Himmelsdeuter aufmachten, begleiteten Egidius, Frieda und Gustav Marie zum Haus, in dem sie mit ihrem Großvater lebte.

 

Beim Haus angekommen, wollten die drei zunächst die persönlichen Gegenstände von Korczak nach Hinweisen durchsuchen. Natürlich war ihr erster Anlaufpunkt Korczaks Arbeitszimmer. Leider war die Tür verschlossen. Ein kläglich gescheiterter Versuch das Schloss mit Schließtechnik oder mechanischen Reparateuren zu öffnen, zeigte, dass Korczak offensichtlich (nicht ganz weltliche) Vorkehrungen getroffen hatte, um die Unversehrtheit des Schlosses zu garantieren. Egidius war jedoch fest entschlossen, zumindest von außen einen Blick in das Arbeitszimmer zu werfen. Darum versuchte er im Garten mit Klettern das Vordach zu erreichen um durch das Fenster zu blicken. Leider scheiterte er auch hier und brach sich zwar keine Knochen, knackste jedoch seinen stolz etwas an.

Witzigerweise kamen die beiden erst jetzt auf die Idee einmal an der Tür zu klopfen, was jedoch wie zu erwarten auch durch keinen Erfolg belohnt wurde.

Als nächstes untersuchten sie das Wohnzimmer, konnten jedoch keine sinnvollen Hinweise entdecken. Etwas frustriert beschlossen Susi und Gustav Korczaks Hausarzt einen Besuch abzustatten, während Egidius bei Marie bleiben sollte (, was der Lustmolch der Gruppe natürlich gerne auf sich nahm).

 

Die anderen waren inzwischen beim Vereinshaus angekommen und stellten erste Befragungen an. Zunächst trafen sie auf den Vereinslektor Hnup und Großmeister Allmond, die eigentlich nichts Sinnvolles beisteuern konnten. Als Allmond teuren Alkohol und teure Zigarren anbot, nutzte von Klausen die Gelegenheit, um seine eigene Dekadenz zur Schau zu stellen, indem er einen Geldschein am Kamin ansteckte, um seine Zigarre anzuzünden. [Offenbar hatte er das Angebot als eine Aufforderung zu einem Wettbewerb der Dekadenz verstanden. Von Klausen erhielt von mir daraufhin zusätzlich zum Verborgen urinieren eine weitere Fertigkeit Dekadenz 10%.]

Susi hingegen fiel auf wie Plön, ein weiteres Mitglied des Vereins, zunehmend unruhiger wurde und sich davonstehlen wollte. Sie folgte ihm und sah wie er sich recht hektisch aus dem Staub machen wollte. Sie tat ihr Bestes ihn mithilfe ihres betörenden Charmes zur Rede zu stellen, blieb dabei jedoch erfolglos. Gemeinsam mit Seemann Hans nahm sie die Verfolgung auf. Die beiden konnten ihn am Bürgersteig vor dem Verein festsetzen.

Hans packte Plön nun am Kragen und versuchte ihn Einzuschüchtern. Als dies misstlang verstärkte er seine Argumente mit einem Schlag in dessen Gesicht und war endlich erfolgreich.

Bevor Plön aber reden konnte, trat nun von Klausen vor das Eingangstor des Anwesens und brüllte quer über die Straße, dass er Plön umbringen werde, wenn er nicht rede und stürmte zu den anderen vor.

Sehr zum Leidwesen aller wurde – was natürlich allen bis auf von Klausen von vornherein klar war – ein wenig gut gelaunter Polizist auf die Gruppe aufmerksam und stellte sie zur Rede. [Was von Klausen hiermit bezweckt hatte, war keinem so wirklich klar…]

Glücklicherweise gelang es dem sonst nicht so eloquenten Hans mit einem kritischen Erfolg den Polizisten davon zu Überzeugen [wohlgemerkt mit einem Wert von Überzeugen 10% und einem Wurf von 01!], dass er und sein Kollege lediglich Susi vor dem älteren Herren beschützen wollten. Offensichtlich hatten sie etwas falsch verstanden. Natürlich handelte es sich um ein Missverständnis. Plön, der inzwischen mehr Angst vor dem Gefängnis hatte, als vor seinen Verfolgern hatte, bestätigte die Geschichte. Natürlich handelte es sich um ein Missverständnis.

Von Klausen fügte hinzu, sie werden sich jetzt alle gemeinsam in ein Cafe setzen, um ihre Meinungsverschiedenheit bei einer netten Tasse Kaffee zu vergessen. Zweifelnd stimmte der Polizist zu und zog von dannen. [Das Polizeilevel der Gruppe stieg dennoch um 1].

 

Im Cafe angekommen begann Plön auszupacken. Wer wusste schon an welche komischen Verrückten er hier geraten war?

 

Laut Plön habe er ein Gespräch zwischen Korczak und einem anderen Mitglied des Vereins belauscht. (Sie hätten ihn auch erwischt, ihn eingeweiht, aber eigentlich zur Verschwiegenheit verpflichtet.)

Korczak sei schon seit Jahren auf der Jagd  nach Wesen, die wie er vermute, von einem anderen Planeten stammen sollen. Diese Wesen stellen angeblich eine Gefahr für ganz Prag und vielleicht sogar für die gesamte Menschheit darstellen. Korczak habe nun einen Plan entwickelt, um die Wesen aufzuhalten. Details kenne er nicht, aber er wisse, dass Korczak sich auf den Weg in unterirdische Tunnel unter Prag gemacht habe. Er könne den Ermittlern den Weg zum Eingang beschreiben. Mitkommen würde er jedoch nicht. Dafür wäre er zu alt.

Da sie nun bekommen hatten, was sie gesucht hatten, überließ die Gruppe Plön nun seinem Kaffee und brachen selbst wieder auf, um sich mit den anderen in Korczaks Haus zu treffen.

 

 

 

Neue Gegner

Während die anderen alle Hände voll zu tun hatten, waren Gustav und Frieda inzwischen bei Korczaks Hausarzt, Dr. Klonovic angekommen. Dieser empfing sie und war überrascht, als sich die beiden nach Korczak erkundigten. Zunächst wollte der Arzt keine Informationen rausrücken, doch durch eine vernünftige Darlegung der gegebenheiten, konnte er davon überzeugt werden, die in das Bisschen, das er wusste, einzuweihen.

Laut Klonovic litt Korczak schon seit längerem an Herz- und Lungenschäden. Starke Osteoporose verursache einen konstanten Schmerz, weshalb er auch starke Schmerzmittel zu sich nehme. Alles in allem war es um Korczak Gesundheit nicht gut bestellt, was dieser auch wusste. Die Tatsache, dass er wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben hatte, war wohl auch der Grund, weshalb Korczak nun zu einer kritischen Maßnahme in einem Kampf, den er schon lange gefochten haben soll, griff. Er kenne keine Details, aber es dürfte etwas mit Alchemie zu tun haben, die Korczak betreibe.

Klonovic wusste von den seltsamen Talenten seines Freundes, wäre jedoch selbst kein Experte.

Mehr konnte er ihnen jedoch nicht an nützliche Informationen bieten. Jedoch verwies Klonovics die beiden an einen Mann namens Bartosz Mucha. Dieser sei Koch im Hotel Ambassador und ein langjähriger freund Korczaks. Wenn jemand etwas wusste, dann sicher er.

 

Nun klopfte es an der Tür. Zwei recht massige Männer traten ein und fragten ebenfalls nach dem Verbleib Korczaks. Dies kam natürlich allen Anwesenden seltsam vor. Als Klonovic auch nach ein paar Minuten nicht mit Informationen herausrückte, hielten die beiden Männer kurz inne, als hätten sie etwas gehört. Plötzlich meinte einer der beiden:

"Wir benötigen die Information nicht mehr. Wir wissen, wo er ist. Du kannst jetzt sterben."

Beide gestalten zogen Messer unter ihren Mänteln hervor und stürmten auf Klonovic und die beiden Charaktere zu.

 

Klonovic musste nur eine leichte Stichwunde einstecken, Frieda jedoch wurde durch einen Stich in den Bauch schwer verwundet und in eine Ecke geschleudert. [Ein Schaden von 9 Lebenspunkten!]

Gustav versuchte einen Angriff mit seinem Messer, blieb jedoch erfolglos.

Glücklicherweise konnte die röchelnde und Blut spuckende Frieda, die dank ihrer Konstitution,  zwar nicht mehr aufstehen, aber noch halbwegs zielen konnte, mit einem grandiosen Schuss ihrer Pistole den Schädelinhalt eins der beiden Angreifer quer über den Raum verteilen. [Kritischer Treffer!]

Irritiert griff der zweite Angreifer (zur Verwunderung der anderen Anwesenden) mit seiner Hand in den Brei, der vom Schädelansatz seines Kollegen übrig geblieben war – holte er etwa etwas aus ihm herus ?! – bevor er die Flucht ergriff.

Gustavs Versuch den Flüchtenden aufzuhalten schlug leider fehl. Dafür meldete sich jetzt [dank mangelnder Konstitution] sein Magen und gab entleerte seinen Inhalt im Vorraum von Klonivics Ordination.

 

Außerstande ihren Angreifer zu verfolgen, ließen sich Frieda und Gustav zumindest behelfsmäßig vom selbst angeschlagenen (und völlig perplexen) Dr. Klonovic versorgen. Frieda konnte zumindest so weit stabilisiert werden, dass sie nicht in unmittelbarer Lebensgefahr schwebte.

Sie riefen die Polizei und einen Krankenwagen. Klonovic schilderte er Polizei in etwa, was passiert war und konnte zumindest klar stellen, dass nicht seine Gäste die Aggressoren waren und aus Notwehr gehandelt hatten. [Dennoch waren die beiden in einen Kampf verwickelt. Der Polizeilevel steigt auf 2].

So wurden die beiden ins Krankenhaus gebracht, wo Frieda weiter versorgt wurde.

 

Gustav verständigte per Telephon von dort aus Egidius, der die Informationen an von Klausen weiterleitete, der mit den anderen gerade angekommen war. Da klar war, dass Frieda im Krankenhaus wohl länger außer Gefecht gesetzt sein würde, brachen von Klausen, Hans sogleich dorthin auf, um ihr eine "besondere Behandlung" zukommen zu lassen.

Von Klausen machte stellte sich dort als Friedas Arzt vor und verlangte sofort, seine Patientin mithilfe seiner "Assistenten" und unter Ausschluss der ansässigen Ärzte behandeln zu können. Er beherrsche die nötigen Praktiken, wolle diese aber den dortigen Ärzten nicht preisgeben. "Das wäre ja noch schöner."

Da er dies so charmant wie immer machte, waren diese nicht besonders begeistert und knapp davor ihn verhaften zu lassen. Hans konnte ihr Anliegen jedoch in seiner typisch Einschüchternden Art gut durchsetzen.

So waren Gustav, Hans und von Klausen nun ungestört in Friedas Krankenzimmer, wo sie erneut den Ritus der Gesundung an ihr durchführten. Die Geister waren gnädig und verbesserten den Friedas Gesundheitszustand sichtlich – ohne die anwesenden übermäßig in den Wahnsinn zu treiben. [4 Lebenspunkte wurden gemeinsam mit der schweren Verletzung geheilt.]

Der zuständige Arzt war zwar verblüfft über die Erfolge der Behandlung, wollte die vor kurzem ja noch schwer verletzte Patientin jedoch nicht ohne weiteres entlassen. Von Klausen äußerte sich nur abfällig über die stümperhaften Fähigkeiten dieses "so genannten Arztes", blies ihm eine Ladung Zigarettenrauch ins Gesicht – ja er hatte sich im Krankenhaus eine Zigarette angezündet –ließ den verwunderten Mediziner im Gang stehen, und brach gemeinsam mit Hans, Gustav und Frieda wieder zu Korczaks Haus auf.

 

 

Weitere Planung

Während der Rest der Gruppe im Krankenhaus war, wachte Egidius weiter über das Haus und seine Bewohnerin. Da es ihm jedoch keine Ruhe ließ, dass er sich keinen Zugang zum Arbeitszimmer Korczaks verschaffen konnte, grübelte er weiter darüber nach, wie er dies ändern konnte.

Schließlich kam er auf die Idee sich einfach eine Leiter zu besorgen, um das Vordach zu erreichen. Er konnte nicht fassen, dass er nicht früher an diese naheliegende Lösung gedacht hatte.

So verließ er kurzzeitig das Haus, um sich eine solche zu besorgen.

Mit der Leiter war es ihm ein Leichtes, das Vordach zu erreichen. Durch das Fenster konnte er  nun in des Arbeitszimmer oder besser gesagt das Labor des Alchemisten blicken.

Er sah viele Gläser, Fläschchen, Tiegel mit unbekannten Substanzen, einiges an Laborequipment – sowohl altertümliches, als auch modernes – und eine schier unendliche Menge verschiedener Aufzeichnungen und Literatur. Von der Neugier gepackt beschloss er das Fenster einzuschlagen, um sich Zutritt zu verschaffen, was ihm auch ohne Weiteres gelang.

Natürlich konnte Egidius sich nicht durch alle Aufzeichnungen arbeiten, aber er stieß auf die Schnelle auf zumindest auf ein paar Informationen. Zum einen konnte er einen Stadtplan finden, auf dem ein Punkt rot eingekreist war. In der anschließenden Diskussion sollte sich herausstellen, dass es sich wohl um die Position des Tunneleingangs handelte, zu dem Korczak aufgebrochen war. Außerdem fand er eine Beschreibung zur Herstellung einer Art alchemistischer Brandbomben. Allerdings konnte er damit natürlich noch nicht viel anfangen. [Der Alchemie-Wert war ja schließlich erst auf 15% angestiegen.]

Schließlich versuchte er auch die Tür zum Arbeitszimmer zu öffnen, die sich ihm zuvor verwehrt hatte. Von Innen war dies jedoch gar kein Problem. Ja sie schien nicht einmal abgeschlossen zu sein!

 

Nach einiger Zeit traf auch wieder der Rest der gruppe ein und diskutierte, was sie erfahren hatten und wie sie weiter vorgehen würden.

Egidius versuchte indessen Marie mit seinem Charme zu umgarnen, was sichtlich schief ging und jäh sein Ende fand, als er sich so übertrieben cool vor ihr aufbaute, dass er dabei eine Blumenvase vom Tisch stieß. Er konnte sie zwar fangen, blieb jedoch in seinem Vorhaben erfolglos.

Schließlich beschlossen von Klausen, Gustav und Hans Bartosz einen Besuch abzustatten, während der Rest der Gruppe bei Marie bleiben sollte. (Die Investigatoren hatten erkannt, dass die Gefahr einer Auseinandersetzung bestand und wollte nun zur Sicherheit in größeren Gruppen aufwarten.)

 

 

Der Koch und das versalzene Abendessen

Der Koch im Hotel Ambassador war recht schnell gefunden. Er wirkte vom ersten Moment an sehr misstrauisch und hatte Angst verfolgt zu werden. Und wer waren überhaupt diese drei komischen Leute, die vorgaben, Freunde von Korczak zu sein?

Zum Glück konnte Gustav Bartosz (schwierig) Überzeugen, dass sie nur das Beste für Korczak im Sinn hatten. Der Koch erzählte ihnen alles, was er wusste. Das war leider aber nicht besonders viel, außer dass Korczak nach Meinung de Befragten einen übermäßigen Hang zur Selbstaufopferung und zur Hilfsbereitschaft gegenüber anderen hatte.

So kehrten die drei in Erwartung eines leckeren, von Marie zubereiteten Abendessens zurück in Korczaks Haus.

 

Allerdings wurden ihre Erwartungen nur teilweise erfüllt. Der harneckige Egidius hatte erneut versucht, seinen Charme spielen zu lassen, während Marie das Essen für die Gruppe zubereitete. Diese ließ sich dadurch so sehr Ablenken, dass das Essen zum Leid aller Anwesenden unglaublich versalzen war.

 

Da es zwar früher Abend war, aber dennoch noch einige Stunden bis Mitternacht dauerte (und die Charaktere ohnehin das versalzene Abendessen möglichst baldigst beenden wollten), beschloss die Gruppe, dass es als nächstes die Tunnel, in die Korczak verschwunden war, zu erkunden galt.

Zunächst improvisierten sie jedoch noch aus ein paar Fläschchen Lampenöl ein paar primitive Brandbomben.

 

 

Die Tunnel und der Seemann

Mithilfe der Wegbeschreibung Plöns und der Markierungen auf der Karte Korczaks war der Zugang zu den Tunneln, die Korczak angeblich betreten hatte, leicht zu finden. Es handelte sich um eine abgelegene, alte, fast historisch wirkende Stahltür in einem heruntergekommenen Viertel der Stadt. Frieda traute dem Ganzen nicht und versuchte zunächst einmal zu horchen, ob nicht eine böse Überraschung hinter der Tür lauerte. Sie konnte jedoch nichts Verdächtiges ausmachen.

Egidius wollte nun versuchen die Tür zu öffnen, während Hans sie von vorn herein aushängen wollte. Man wusste ja nie. Die Diskussion wie man nun mit der Tür verfahren sollte zog sich etwas (übertrieben lange) in die Länge, bis die Investigatoren schließlich einfach versuchten sie zu öffnen. Entgegen aller Erwartungen war die Tür unverschlossen und gab den Zugang in einen gemauerten Tunnel frei.

Die Investigatoren schritten nun auf einem glitschigen Holzsteg in den immer feuchter, muffiger und älter wirkenden Tunnel. Friedas Orientierung verriet der Gruppe, dass dieser Tunnel wohl bis zum Ufer der Moldau führen würde.

Nach einiger Zeit trafen die Charaktere auf einen niedrigen Haufen von Ziegeln, die offensichtlich aus der Wand entfernt worden waren. Bevor sich jemand Gedanken über die Sinnhaftigkeit machen konnte trat Hans "vorsorglich" gegen diesen Haufen, was ihm erwartungsgemäß nichts einbrachte, als Schmerzen im großen Zeh.

Viel interessanter war, dass dort, wo die Ziegel aus der Wand entfernt worden waren, eine Art Tunnel oder besser gesagt ein Loch in die Tiefe des Erdreiches zu finden war. Neben diesem war eine Strickleiter befestigt worden, die den Abstieg ermöglichen sollte.

Das Loch war stockdunkel, was eine Abschätzung der Tiefe selbst mit den Lichtquellen der Gruppe schwierig machte. Egidius kam auf die Idee, einen Ziegelstein in das Loch fallen zu lassen und zu dessen Fallzeit zu bestimmen. Seine Kenntnisse in Physik [JA, endlich einmal eine sinnvolle Anwendung für Physik J] ermöglichten ihm abzuschätzen, dass das Loch etwa 20 bis 30 Meter tief sein dürfte.

 

Wagemutig kletterten die Investigatoren in die Finsternis hinab und fanden sich erneut in einer Art Tunnel wieder. Dieser unterschied sich jedoch stark von dem, aus dem sie gekommen waren. Er war meistens zwei bis drei Meter breit und schien nicht von Menschenhand gemacht worden zu sein. Es schien vielmehr, als sei er von einer Art Wurm (?) gegraben worden. Der Tunnel führte in zwei Richtungen. Die Gruppe entschied sich dafür in die Richtung zu gehen, von der sie Vermuteten, dass es sie näher ans Ufer der Moldau bringen würde.

Der Tunnel wurde schnell feuchter und übelriechender. Blasen stiegen aus dem Boden auf. Die Erdmassen über der Gruppe wirkten bedrückend. Der muffige Gestank brachte von Klausen auf die Idee feuchte Tücher an alle zu verteilen, um das Atmen zu erleichtern.

 

Schließlich wurde der Tunnel enger, was die Gruppe dazu zwang zu entscheiden, in welcher Reihenfolge sie weiter voranschritten. Nach kurzer Zeit endete der Tunnel in einem kleinen Loch, das anscheinend in die Wand eines Kellergemäuers geschlagen worden war. In der Nähe war so etwas wie ein kleiner Käfig zu sehen. Ein leises, schmatzendes Geräusch war zu hören. Wer sollte nun als erstes den Keller betreten?

 

[um die allgemeine Enge zu verdeutlichen und dem Erforschen und den folgenden Kämpfen etwas Räumlichkeit zu verleihen, habe ich eine Karte von den Kellerräumen angefertigt. Jeder Raum wurde als eigenes Stück ausgeschnitten, sodass der Teil der Karte erst beim Betreten eines Raumes aufgedeckt werden konnte. Die Spieler sollten die Position und Bewegungen ihrer Charaktere mit Spielfiguren ausführen. So konnten auch übersichtlichere Kampfsituationen erzeugt werden. Zudem erzeugte es bei den Spielern eine gehörige Portion Anspannung, das sie schon vermuten konnten, dass hier nichts Gutes auf sie lauern konnte. Das hat das Spiel (meiner Meinung nach) sehr bereichert und wird in Zukunft auch weiterhin so von mir gehandhabt werden, da es sich auf jeden Fall lohnt. :D]

 

map_komp.jpg

 

Wagemutig schritt Seemann Hans voran und fand einen alten, verfallenen Kellerraum vor, in dem jemand acht (leere) würfelförmige Käfige aufgestellt hatte. Was (oder vermutlich wer) auch immer darin eingesperrt worden war hatte sich wohl wenig bis gar nicht bewegen können. Spuren von Exkrementen verrieten, dass sich die Insassen der oberen Reihe wohl auf ihre unteren Nachbarn  erleichtert haben mussten. Es lag ein Geruch von Angst in der Luft.

Aufgrund des In diesen unterirdischen Gemäuern war die Quelle dieses leisen, schmatzenden Geräusches nicht wirklich bestimmbar. Es schien jedoch nicht aus diesem Raum zu kommen.                                                    

Nun wagten sich auch die anderen in den Raum. Angespannt und mit sämtlichen Waffen im Anschlag verließen sie den Kellerraum durch einen verfallenen Türbogen, um sich in einem ebenso verfallenen Gang wieder zu finden. Der feuchte, modrige Geruch wurde noch stärker und die Sicht war beschränkt. Egidius vermutete hier unten vielleicht auf Ghoule zu stoßen und streckte sämtliche Ghoul-Fühler [von denen er dachte, dass er sie aufgrund seiner Vorgeschichte besäße,] nach seinen ehemaligen Artgenossen aus.

 

 Zu ihrer linken fanden die Investigatoren einen Gang mit einem Treppenaufgang, der wohl einst der Zugang zu einem Haus gewesen war, nun jedoch nur noch in einem verschütteten Trümmerhaufen endete.

 

So wendeten sich die Investigatoren als nächstes einem modrigen Vorratsraum zu. Von Klausen versuchte sich jedoch penetrant aus allem rauszuhalten und fixierte die verfallene Treppe nach oben in der Hoffnung so sämtliche grauenhaften Funde ignorieren zu können. Während erneut Hans wagemutig als erster den Raum betrat, blieb Gustav zum Schutz der Damen noch etwas mit diesen zurück.

Im Raum war nichts zu finden, außer den Überresten vermoderter Fässer und jede Menge Schimmel in allen möglichen Farben. Auch ein zuerst ominöser Schatten hinter einem Berg Gerümpel entpuppte sich lediglich als Schimmelhaufen.

 

Die Gruppe wagte sich weiter voran und stieß auf einen zweiten Vorratsraum. Das schmatzende Geräusch schien hier seine Quelle zu haben. Es klang, als ob jemand einen Hackbraten verschlang, indem er sein Gesicht in ihn hineindrückte.

Am Ende des Raumes war der Körper einer Frau zu sehen, der ihnen den Rücken zudrehte. Aufgrund der verwahrlosten Kleidung schätzten die Investigatoren, dass es sich wahrscheinlich um eine Obdachlose handelte. Zunächst stellte sich die Frage, ob es sich hier um eine Leiche handelte, doch begann der Körper der Frau dann immer wieder zu Zucken und zu zittern. Ein grausiger Anblick. Und wo kam jetzt eigentlich das Schmatzgeräusch her?

Da die frau nicht auf Rufe reagierte, stieß wieder Hans in den Raum vor, während Susi, Egidius und Frieda ihm Deckung mit ihren Feuerwaffen geben sollten. Von Klausen versuchte sich wieder möglichst raus zu halten.

Als Hans sich dem Körper etwas genähert hatte, drehte er sich zuckend auf den Rücken und begann sich zu verkrampfen. Aus dem Mund und einem blutigen Loch in der Bauchhöhle schoss plötzlich etwas hervor. Es handelte sich um zwei etwa zwei Meter lange Wesen, die an eine Mischung aus Wurm und Tausendfüßler erinnerte. Die Mäuler waren mit scharfen Zähnen übersät. Nun war klar, woher das schmatzende Geräusch gekommen war.

Schlagartig schossen die beiden auf Hans zu, der angeekelt versuchte, sich zu Wehr zu setzen.

Zunächst konnte er keinen der sich windenden Würmer treffen, doch beruhte dies zum Glück auf Gegenseitigkeit. Als er ein freies Schussfeld hatte, nutzte Egidius die Gelegenheit um einen der Würmer mit seiner treuen Schrotflinte anzugreifen. Ein meisterhafter Schuss verpasste dem Ungetüm eine volle Schrotladung und verteilte den Großteil des Wesens in kleinen Stücken durch den ganzen Raum. [Kritischer Treffer mit 34 Schadenspunkten; Erhielt von mir das Attribut "Splatter" J.)

Während Frieda erfolglos versuchte den Zweiten Wurm zu treffen, entzündete Susi die Fackel, die sie bei sich hatte. Nun waren harte Geschütze gefragt, denn aus dem stinkenden Leichnam schossen vier weitere der ekelhaften Wesen hervor!

Hans konnte einen der Würmer, der sich sofort auf ihn stürzen wollte, auskontern. Wilhelm, der sich noch immer nicht in den Raum gewagt hatte, machte inzwischen ein paar Brandbomben bereit und reichte sie Susi, die sie zündete.

Hans vollführte einen Angriff mit seinem Messer, der seines gleichen suchte. Die Wucht seines Hiebes und die klinge seines Messers spalteten einen der Würmer regelrecht der Länge nach in zwei Hälften! [Kritischer Treffer mit 16 Schaden!]

Egidius konnte einen weiteren Wurm mithilfe seiner Schrotflinte erlegen, hatte aber nun ein leeres Magazin.

Frieda gab eine Salve Schüsse ab, konnte jedoch erneut keinen der Würmer treffen.

Susi warf nun den ersten improvisierten Molotov-Cocktail in Richtung der Leiche. Man wusste ja nicht, ob dort noch mehr Würmer warteten.

Während Hans verzweifelt mit den restlichen Würmern rang und sich einige schmerzhafte Bisswunden zuzog, machten von Klausen und Susi den nächsten Molotov-Cocktail bereit. Gustav und Frieda versuchten Hans zu unterstützen mussten jedoch feststellen, dass sie kein gutes (bzw. gefahrloses) Schussfeld hatten. Egidius machte seine Flinte wieder bereit zum Einsatz.

Hans konnte nun einen weiteren Angriff eines Wurms kontern, indem er sein Messer in dessen Kopf versenkte.

Wilhelm, der nun gute Chancen sah, beteiligte sich nun zum ersten Mal aktiv am Kampf, setzte drei Schüsse in Leere.

Erneut erlegte einen der Würmer, den er diesmal regelrecht enthauptete.

Es blieb nur noch ein Wurm übrig, der schon schwer angeschlagen und kaum noch bewegungsfähig war. Beinahe genussvoll zermatschte Egidius dessen Kopf mit dem Griff seiner Schrotflinte.

 

Auf was zum Teufel waren die Investigatoren hier nur gestoßen? Von Klausen leistete dem doch schon angeschlagenen Hans zunächst Erste Hilfe, bevor sich die Gruppe weiter wagte.

 

Der letzte Gang führte die Abenteurer nun in einen riesigen, gemauerten Raum, der wohl einst ein Weinkeller gewesen war. Es waren Reste vermoderter Holzfässer und deren verrostete Metallringe zu sehen. Die meiste Fläche des Raumes war jedoch mit schleimig-schlammigem Wasser bedeckt. Am anderen Ende des Raumes klaffte ein großes Loch in der Wand. Ein weiterer Tunnel?

Etwas entfernt waren tausende seltsame Gebilde in diesem Tümpel zu sehen. Egidius warf aus sicherer Entfernung einen Stein in diese Richtung, allerdings blieb eine Reaktion aus.

Als sich die Gruppe näherte, konnten sie erkennen, dass es sich anscheinend um eine Brutstätte handelte. Das Wasser war voll von Wurmeiern und Larven. Seltsamerweise bewegten sie sich nicht. War Korczak dafür verantwortlich?

Um Kein Risiko einzugehen, setzte Frieda den Bereich mit einer Lampenöl-Bombe in Brand.

Aus dem Wasser schossen nun vier weitere Würmer. Jedoch machten auch diese keinen guten Eindruck mehr. Es wirkte so, als ob sie knapp vor dem Tode stünden. Schnell fielen diese vier den restlichen Brandbomben der Gruppe um Opfer.

 

Hatten die Investigatoren es nun geschafft? Hatten sie das Übel beseitigt? Leide wurde diese Hoffnung recht schnell im Keim erstickt, als die Erde bedrohlich zu beben begann. Etwas GROSSES schien sich im Tunnel an der Rückwand des Raumes auf die Gruppe zuzubewegen.

Panisch ergriffen Egidius, Frieda und Susi die Flucht. Offensichtlich würden sie nun die Bekanntschaft mit dem Ungetüm machen, das diese riesigen Tunnel gegraben hatte!

Hans hingegen wollte sich – wider jeglichen gesunden Menschenverstand - trotzig der Gefahr stellen und das Wesen konfrontieren, das für all das verantwortlich war. Gustav – dem natürlich klar war, dass das nicht die beste Idee sein konnte – war hin und hergerissen. Natürlich hielt er es für Selbstmord, hier zu bleiben. Jedoch wollte er seinen Freund nicht alleine zurücklassen. [eine interessante Stelle. Man merkte hier richtig gut, dass nicht nur der Charakter Gustav, sondern auch der Spieler mit sich selbst rang. :D)

 

Aus dem Loch in der Wand brach nun ein gigantisches Ungetüm hervor. [um die Größe zu verdeutlichen ließ ich hier sozusagen als große Spielfigur mein ganzes Federpenal auf die Karte fallen.] Der Anblick alleine versetzte Gustav einen solchen Schock, dass er die Kontrolle über sich verlor. Seine krankhafte Angst vor Nebel brach wieder durch und seine Sicht schien sich zu verschlechtern. Zusätzlich zu diesem abartigen Geschöpf schienen nun überall Nebelschwaden aufzuziehen, in denen sich wer weiß wie viele von diesen alptraumhaften Kreaturen verstecken konnten. Bevor er die Flucht ergriff, versuchte er dennoch seinen Mitstreiter panisch schreiend davon zu Überzeugen, dass ein offener Kampf mit diesem Monster Selbstmord sei.

Hans, den der Anblick seines Gegners – warum auch immer – nicht zu dieser Überzeugung brachte [sTA-Verlust 1!],  machte sich nun tatsächlich Hoffnung, diesen übermächtigen Gegner bezwingen zu könnten. Er warf eine Flasche Lampenöl auf das Monster, die zerbrach und ihren Inhalt über es ergoss. Er wollte das Öl nun [ernsthaft…] mit einem geworfenen Strichholz in Brand stecken.

Als dieses Streichholz jedoch faulig-schleimigem, markerschütterndem Schrei des Monsters einfach verblasen wurde, kam es Hans dann doch, dass das vielleicht nicht seine beste Idee gewesen war.

Schnell bewegte das Ungetüm sich auf ihn zu und begann mit seinen Tentakelartigen auswüchsen nach Hans zu greifen. Beflügelt von der Vorstellung im riesigen mit tausenden Zähnen besetzten Maul dieser Kreatur sein Ende zu finden konnte er mit sehr viel Glück allen Tentakeln [dreimal!] Ausweichen. Nun ergriff aus Hans panisch die Flucht durch den engen Zugang, durch den er gekommen war.

Tobend begann das Ungetüm damit die Wände hinter Hans einzureißen, um ihm zu folgen. Glücklicherweise war Hans beflügelt vom Willen zu überleben dennoch schnell genug, um sich durch die unterirdischen Kellerräume davonzustehlen – nicht jedoch ohne die Erschütterungen des gesamten Erdreichs hinter sich zu spüren und sich vorzustellen, wie es ihm wohl ergangen wäre, hätte er nicht so schnell die Flucht ergriffen.

 

An der Oberfläche fand sich die Gruppe angeschlagen und nicht gerade glücklich wieder zusammen. Mit dem wissen, was unter Prag so alles hause würden sie wohl nicht mehr so schnell ruhig schlafen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits kurz nach 22:00 Uhr war. Wenn Korczak gegen solche Monster kämpfte, war nicht auszudenken, was Marie heute vielleicht noch erwarten würde.

Die gruppe machte sich sofort auf den Weg zu Korczaks Haus. Nur Hans machte vorher noch einen Abstecher zu seinem Kutter, der am Ufer der Moldau lag. Er holte sich einen der Energiewerfer, die die Gruppe in einem früheren Abenteuer erbeutet hatte. [Das schreiende Haus: http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/27986-das-schreiende-haus/]

Hier waren härtere Geschütze gefragt.

 

 

Klopklopf

als sich nun alle wieder im Haus eingefunden hatten, stieg die Spannung. Es dauerte nicht mehr lange bis Mitternacht. Die aufgebrachte Marie musste mehrmals beruhigt werden. Egidius sah erneut eine Chance seinen Charme spielen zu lassen, was Marie in dieser Situation wohl für wenig angebracht hielt und mit einer Ohrfeige quittierte.

Da die Investigatoren bereits nichts Gutes erwarteten, verrammelten sie zur Sicherheit die Hintertür mit ein paar Möbeln und hielten an der Front des Hauses Ausschau nach Zeichen von Korczak.

Als die Zeit dann schon recht fortgeschritten war, wurde Marie so unruhig, dass von Klausen sie kurzerhand mit einem Sedativum ruhig stellte.

Schließlich war es Mitternacht und Korczak war noch immer nicht aufgetaucht. Nach zehn langen Minuten konnten die gespannten Investigatoren dann im frisch aufgezogenen Nebel eine Gestalt auf der Straße ausmachen, die sich anscheinend dem Haus näherte. Als die Gestalt nahe genug war, konnte die Gruppe tatsächlich erkennen, dass es sich um Korczak handelte. Allerdings schien irgendetwas ganz und gar nicht mit ihm zu stimmen. Er bewegte sich seltsam steif und unbeholfen, so als ob er seinen Körper nicht ganz unter Kontrolle hätte.

Korczak begann nun panisch an die Tür zu hämmern. Marie solle ihn hereinlassen. Er würde verfolgt und wäre in Lebensgefahr. Als ihm die Tür nicht geöffnet wurde, schrie er, dass ganz Prag oder vielleicht die ganze Welt in Gefahr wäre, wenn man ihn nicht ins Haus lasse.

Nun tauchte eine weitere gestalte am Ende der Straße auf. Dann noch weitere. Im Nebel war es schwierig auszumachen um wie viele es sich handelte, aber es waren wohl einige. Alle bewegten sich irgendwie unnatürlich und ungeschickt, noch viel mehr als Korczak.

Als ein weiterer Passant sich ihnen näherte, riss einer seltsamen Fremden seinen Rachen auf und etwas schoss heraus. Es handelte sich um eine solche wurmartige Kreatur, wie sie die Gruppe bereits im Untergrund angetroffen hatte. Der Wurm verbiss sich mit seinen vielen rasiermesserscharfen Zähnen im Hals des Passanten und bescherte ihm ein schnelles, aber recht blutiges und alles andere als angenehmes Ende. Danach fraß sich der Wurm in die Leiche des Passanten hinein, bis er vollständig in diesem verschwunden war.

Zu allgemeinen Beunruhigung näherten sich nun immer mehr solcher seltsamen Gestalten. Panisch tobend verlangte Korczak ins Haus gelassen zu werden. Unsicher und hin- und hergerissen entschieden sich die Investigatoren dafür ihn herein zu lassen, wenn sie zunächst auch darauf achteten, immer den lauf einer geladenen Waffe auf ihn gerichtet zu haben.

Hastig meinte Korczak er müsse seiner Enkelin sofort einen Liter Blut abnehmen. Er zögerte zuerst sich genauer zu erklären – die Anwesenden würden sowieso nicht verstehen worum es ging, oder es ihm zumindest nicht glauben. Als die Investigatoren ihn jedoch unterbrachen und meinten, auf ihrer Suche nach ihm hätten sie in den Tunneln unterhalb von Prag schon einiges gesehen, lenkte er ein und schilderte kurz seine Situation. (Die Kreaturen, die sich auf das Haus zubewegten, waren zum Glück nicht besonders agil.)

Im Zuge seines Plans die Brutstätte der Würmer zu vernichten, hätte er sich selbst eine Larve einpflanzen müssen. Da die Würmer in telepathischem Kontakt zueinander standen, hatte er geplant alle Würmer mit einem Stoß alchemistischer Energie, die er aus seinem Körper in ihre Verbindung senden wollte, auf einen Schlag zu vernichten. Er war allerdings nicht erfolgreich und nun versuche die Larve Kontrolle über seinen Körper zu erlangen. Nur mithilfe Rituals, für das er einen ganzen Liter Blutes seiner Enkelin brauche, könnte er sich noch retten. Weitere Erklärungen würde er später geben.

So begab sich von Klausen gemeinsam mit Korczak und der noch immer etwas benommenen Marie in Korczaks Arbeitszimmer um die Prozedur zu beginnen, während der Rest versuchte, das Haus zu verteidigen.

Die Verteidigung des Untergeschoßes stellte sich jedoch als schwieriger heraus, als gedacht. Von allen Richtungen strömten diese zombieartigen Kreaturen heran und begannen Fenster einzuschlagen und die Türen einzurennen. So entschied sich die gruppe, sich auf das Obergeschoss zurückzuziehen, solange sie noch genug Zeit hätten ihre Position zu sichern.

Die Treppe ins Obergeschoss wurde behelfsmäßig mit einem Haufen schwerer Möbel verbarrikadiert. Schnell begannen die Angreifer auf diese Barrikade einzustürmen. Egidius und Susi taten ihr Bestes sie möglichst lang zu halten, indem sie mit Pistole und Schusswaffen durch einige spalte zwischen den Möbeln auf die Angreifer feuerten (und dabei ganz guten schaden machten).

Hans, Frieda und Gustav versuchten indes das Vordach vor Korczaks Arbeitszimmer zu verteidigen, das einige der Kreaturen versuchten kletternd zu stürmen. Zum Glück waren sie nicht die geschicktesten Kletterer.

Korkzak und von Klausen waren damit beschäftigt Marie Blut abzuzapfen und das Ritual vorzubereiten, was sich dank Korzaks Verfassung doch als nicht ganz leicht herausstellte. Immer wieder musste er mit der Larve um die Kontrolle ringen und verfiel dabei in heftige Krampfanfälle.

Fluchend erklärte er, dass er schon lange gegen diese Kreaturen kämpfe. Sein Haus sei eigentlich durch einen Bannkreis geschützt. Keiner der Kreaturen könne für gewöhnlich von außerhalb eines 50-Meter-Radius sein Haus finden. Da die Larve in seinem Genick jedoch in Verbindung mit den restlichen Würmern stehe, habe er sie dummerweise direkt hierher geführt. Auf die Frage, ob der Bannkreis wieder wirken würde, wenn die Larve tot wäre, meinte er, er zweifle daran, solange sich noch weitere Wurmkreaturen sich innerhalb des Kreises aufhalten würden. Aber darum könnten sie sich erst nach dem Ritual kümmern, denn wenn er die Kontrolle über seinen Körper verliere, wäre sowieso alles vorbei.

Hans fuhr inzwischen harte Geschütze auf und feuerte aus einem Fenster einen Schuss mit seinem Energiewerfer ab. Der Rückstoß war so gewaltig, dass er zurückgeworfen wurde und mit dem Kopf gegen die Wand hinter ihm stieß. Das Ergebnis konnte sich aber sehen lassen. Zwei der Kreaturen vor dem Haus wurden von dem gewaltigen Energiestoß augenblicklich in eine Wolke blutigen Nebels und einen Krater im Boden verwandelt. Dies wiederholte er ohne groß nachzudenken noch ein paar Mal [und stieß sich nicht selten erneut den Kopf, was ihm insgesamt sogar 3 Lebenspunkte kostete], und die Feindeszahl doch etwas dezimieren konnte

Frieda gelang währenddessen der große Wurf mit einem improvisierten Molotov-Cocktail, der gleich mehrere zunächst stur weiterkletternde Angreifer innerhalb einer Minute in einen Haufen brennender Leichen verwandelte. Zwei der Würmer verließen vorher den Körper und krochen schlängelnd zum Vordach hoch, konnten jedoch mit exzessivem Pistoleneinsatz rechtzeitig aufgehalten werden.

Korczak begann nun das Ritual im Zuge dessen er Maries Blut mit Quecksilber versetzte und aufkochte. Schließlich spritzte er sich das Gemisch. Er meinte, es würde den Wurm mit ziemlicher Sicherheit töten, wenn es ihn selbst nicht vorher tötete. Gute Aussichten.

Das Mittel setzte Korczak sichtlich zu. Krampfend zuckte er am Boden liegend und schrie dabei vor Schmerzen. Nach einiger Zeit meinte Korzak erschöpft, das Ritual sei erfolgreich gewesen, aber er selbst sei äußerst angeschlagen.

 

Da das Ritual nun beendet war, stellte sich die Frage, wie die Gruppe nun ihr eigenes Leben retten sollte.

[Prinzipiell wäre der im Szenario vorgeschlagene Weg gewesen, vorerst mit Korczak und Marie zu flüchten. Die Angreifenden seien zwar zahlreich aber recht träge. Sie würden langsam alle die Verfolgung aufnehmen und sich so aus dem Schutzkreis heraus bewegen. So würde es reichen sich wieder ins Haus zurückzuziehen, und so unentdeckt zu bleiben. Da das Erdgeschoß bereits aufgegeben worden und von einigen Gegnern überrannt war, fragte ich mich bereits, wie sie das bewerkstelligen sollten. Diese Idee kam zwar kurz auf, wurde aber schnell wieder verworfen. Stattdessen wurde ein recht direkter Weg gewählt.]

Nach kurzer Diskussion war sich die Gruppe recht schnell einig, was zu tun war. Da der Schutzkreis um das Haus noch aktiv war, musste man nur alle Kreaturen innerhalb dieses Kreises loswerden und wäre dann wieder sicher in Korczaks Haus. Darum entschied sich die Gruppe kurzerhand einfach alle Feinde in der näheren Umgebung zu töten. Ein interessantes Unterfangen und eine Entscheidung, die das bisher wohl blutigste Finale einleitete, das die Gruppe bisher durchlebt hatte.

 

Während Susi und Egidius weiterhin die Barrikade am Treppenaufgang hielten und dabei schon eine recht beachtliche Zahl an Angreifern im Inneren des Hauses zu Fall brachten (sie kamen immer recht nahe an die Läufe der Schusswaffen der beiden), während der Rest vom Fenster aus das Feuer auf die Feinde von außen Eröffneten. Besonders der Energiewerfer erwies sich hier als nützlich. Zwar stieß Hans danke dessen Rückstoßes sich wiederholt den Kopf, aber dabei wurde auch eine Unzahl an langsam heranschlurfenden Gegnern in blutigen Nebel verwandelt. Das Ganze war natürlich recht spannend, da keiner so genau wusste, wie der Energiewerfer nun tatsächlich funktionierte oder wie viel Schuss er noch hatte. [Dies wurde natürlich schon lange vorher von mir ausgewürfelt.]

Tatsächlich schien die Anzahl der Gegner im Außenbereich langsam zu schrumpfen.

[Also Spielleiter habe ich immer wieder neue Figuren auf den Spielplan gesetzt, aber tatsächlich wurde hier so gut gewürfelt, dass beinahe alle Feinde, die neu auftauchten auf ihrem Weg zum Haus eliminiert wurden, sobald sie sich dem Haus auf 5 Meter näherten.]

 

Als die Anzahl der Feinde im Außenbereich merklich abgesunken war, entschied man sich, das Erdgeschoß des Gebäudes wieder an sich zu reißen, während Hans weiter Gegner vom Fenster au eliminieren sollte.

Zunächst wurde die Barrikade, die ohnehin nicht mehr viel ausgehalten hätte, eingerissen. Davor wurden natürlich noch die Gegner unmittelbar davor eliminiert. Mit vereinten Kräften und exzessivem Schusswaffengebrauch konnte das Erdgeschoss gesäubert werden.

Hans hingegen hatte es nicht ganz geschafft, alle Feinde im Außenbereich zu eliminieren. Eine kleine Gruppe hatte es geschafft den Fronteingang zu erreichen. Hier trat plötzlich der sichtlich angeschlagene Korczak auf den Plan, der in seinem Arbeitszimmer eine Art alchemistische Brandbomben angefertigt hatte. Er stürmte (bzw. torkelte) zum Vordereingang und schleuderte die Bomben in Richtung der Eindringlinge. Tatsächlich gingen ein paar davon in den lodernden Flammen zugrunde. Lediglich drei schafften es ins Haus und standen nun der ganzen Gruppe gegenüber (Hans hatte den Energiewerfer beiseitegelegt, da dieser auf engem Raum eher hinderlich und gefährlich als nützlich war). Die Gruppe begann nun einen schonungslosen letzten Angriff auf diese Eindringlinge. Immerhin hatten sie eine ganze Schar bereits eliminiert. Jetzt galt es nur noch diese drei zu eliminieren, bevor sie Verstärkung erhielten.

Ironischerweise war das Glück nicht auf Seiten der Gruppe. Obwohl Hans erneut einen kritischen Treffer anbringen konnte, schienen die Schusswaffen der anderen einfach nicht ihr Ziel treffen zu wollen. Nach einem Kampfe, der eigentlich nie hätte so lange dauern dürfen [die Spieler wussten schon nicht mehr ob sie das lustig oder frustrierend finden sollten], war es endlich gelungen zwei Kreaturen zu eliminieren und die dritte zu verwunden. Der Wurm im inneren des letzten überlebenden begann einen letzten Angriff, indem er seinen Wirtskörper verließ und die Gruppe direkt angriff. Beinahe wäre er erfolgreich gewesen, schlängelte er sich doch geschickt um die Schüsse seiner Gegner herum, doch konnte auch dieser letztendlich ANGESCHOSSEN UND AM Boden zerstampft werden.

 

Hatten die Investigatoren es tatsächlich geschafft? Mehrere ungläubige Blicke aus dem Fenster zeigten nur eine leere (wenn auch lädierte) Straße. Kein Monster war in Sicht. Anscheinend hatten sie die Schlacht gewonnen.

[ich muss sagen, hier war auch ich tatsächlich überrascht. Ich hatte der Gruppe insgesamt an die fünfzig Gegner auf den Spielplan gesetzt, die durch gute Strategie und ein ebenso gutes Händchen beim Würfeln alle eliminiert wurden!]

 

Erschöpft klappten alle Anwesenden zusammen. Es dauerte nicht mehr lange bis die Sonne aufging, aber diese paar Stunden brauchten sie zur Erholung.

 

 

Neue Möglichkeiten

So groß der Sieg gegen diese Abscheulichkeiten aus dem Untergrund auch war, war keine Stimmung zum Feiern aufgekommen. Korczak hatte die Larve zwar besiegt, hatte die Prozedur aber nicht besonders gut überstanden. Es war offensichtlich, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Insbesondere Marie war komplett aufgelöst.

Korczak nutzte die ihm noch verbleibende Zeit, um die Gruppe mit Informationen zu versorgen.

Korczak erzählte, er kämpfe schon lange gegen diese grauenhaften Kreaturen. Sie dienten einem "goldenen Gott"  namens Juk-Shabb, der tief unter der Stadt Prag verborgen war. Es handelte sich dabei um den Gott der Alchemie. Dieser sei unter Rudolf II vom Berühmten Alchemisten John Dee auf diese Welt gerufen worden, um die Nutzung von Alchemie möglich zu machen. Dieses Unterfangen war mehr als erfolgreich. Nachdem Juk-Shabb hier gelandet war, wurde Prag zur Hauptstadt der Alchemie. Allerdings war Dee wohl zu erfolgreich gewesen. Unzählige Einwohner Prags verfügten nun über mächtige Magie. Uns so lief das Ganze aus dem Ruder. Immer mehr Katastrophen passierten, immer mehr Opfer fielen dem wahnsinnigen treiben zum Opfer. So beauftrage Rudolf II Dee Juk-Shabb wieder zu vertreiben. Dieser musste jedoch feststellen, dass dies nicht möglich war, da Juk-Shabb eine zu große Macht hatte. So konnte er ihn nur mit einem Bannspruch gefangen nehmen und seine Präsenz einsperren und versiegeln.

Juk-Shabb vegetiert immer noch unterhalb von Prag. Das Problem ist, dass sein Gefängnis langsam zu bröckeln beginnt. Je schwächer das Gefängnis des Gottes wird, desto mehr seiner Macht kann austreten. Dies sei auch der Grund, weshalb in Prag alchemistische Experimente möglich wären, die überall anders undenkbar wären. Je mehr von Juk-Shabbs Präsenz freigesetzt würde, desto stärker würden die Kräfte der Prager Alchemisten. Umgekehrt wird auch Juk-Shabbs Macht gestärkt, je mehr Alchemie in Prag benutzt würde! Zudem seien diese grauenhaften Würmer in ganz Prag aufgetaucht, die Juk-Shabb dienen und ihn befreien wollen.

Schon 1890 musste Korczak eingreifen, um das Ausbrechen des Gottes zu verhindern. Damals stärkte er den Bannspruch erneut. Allerdings beginnt nun auch dieser schwächer zu werden. Was passiere, wenn Koczak aus dem Leben trete, wisse er nicht, aber es bestehe die Möglichkeit, dass Juk-Shabbs Gefängnis weiter geschwächt werden würde.

Zu den wurmhaften Dienern Juk-Shabbs wusste Korczak aufgrund seiner Jahrelangen Erfahrung auch Einiges zu berichten. Die Würmer durch lebten verschiedene Entwicklungsstadien. Im Larvenstadium verfügten diese Wesen über telepathische Fertigkeiten und dienten den weiter Fortgeschrittenen Entwicklungsstufen als Kommunikationsmittel. Larven sollten sich am Hirnstamm eines Menschen festsetzen und dessen Körper unter ihre Kontrolle bringen können. Korczak bezeichnete solche kontrollierten Menschen als "Golems", auch wenn diese natürlich nichts mit einem klassischen Golem gemein hätten. Fortgeschrittenere Exemplare seien ausgesprochene Fressmaschinen und würden sich in die Körper ihrer Opfer fressen. Hätten sie eine Leiche ausgehöhlt, wären sie in der Lage den Körper behelfsmäßig zu steuern.

Die ausgewachsenen Exemplare seien wahre Ungetüme, die sich durch das Erdreich Prags gruben und sogar Erdbeben verursachen könnten.

 

Da Korczak seinen Tod schon bald erwarte, habe er alles auf eine Karte gesetzt, um diese Wurmbrut auf einen Schlag auszulöschen. Er habe sich eine Larve eingesetzt und wollte mit einem Stoß alchemistischer Alchemie, den er in die telepathische Verbindung der Würmer abgegeben hatte, alle Würmer töten. Leider hätte ihm die Larve zugesetzt und der Energiestoß wäre um einiges zu schwach ausgefallen. Lediglich die Larven in der Brutstätte und die meisten der etwas weiterentwickelten Exemplare wären gestorben. Offensichtlich hatte er darüber hinaus keinen Erfolg gehabt.

 

Schließlich kam Korczak auf Marie zu sprechen. Diese sei – wie sich die Gruppe vielleicht schon gedacht haben könne – kein gewöhnlicher Mensch und auch nicht seine Enkelin. Tatsächlich sei sie ein Homunkulus, den er selbst erschaffen habe, was nicht bedeute, dass er sie nicht wie seine echte Enkelin liebe. Als Wesen der Alchemie weise sie gewisse Resistenzen gegen fremde Einflüsse auf, weshalb er auch ihr Blut für die Herstellung seines Präparats gebraucht habe. Natürlich wüsste sie nichts davon. Was Marie anging wäre sie sein Fleisch und Blut. Seine alchemistischen Kenntnisse hätten dafür gesorgt.

 

Da sich sein Gesundheitszustand im Laufe des nächsten Tages rapide verschlechtere, fasste Korczak einen Entschluss. Korczak bat die Gruppe von Investigatoren, die offensichtlich ja über gewisse Fertigkeiten verfügten und gewillt waren zu helfen, seine Aufgabe nach seinem Ableben weiter zu führen. Sie könnten in seinem Haus wohnen und sein Labor für ihre Zwecke nutzen.

Sie sollten vorsichtig sein, wem sie vertrauten. Niemand konnte schließlich wissen, wer den Würmern bereits diente.

 

Die Gruppe verständigte nun die Janusgesellschaft von den Vorkommnissen. Dr. Wittgeburg war äußerst beunruhig und meinte, die Gruppe solle alles in ihrer Macht Stehende tun, um weitere Informationen zu erhalten. Es wurde ein Aufräumtrupp geschickt, der die Schäden am Haus (und möglichst dezent auch die Schäden an der Straße) beseitigen sollte.

 

Nach ein paar Tagen erlag Korczak schließlich den Auswirkungen seiner eigenen Behandlung und verstarb. Plötzlich fühlte die Gruppe eine seltsame Erschütterung die durch ganz Prag lief. Außerdem fühlten sie eine unbekannte stärke in sich aufflackern. Etwas Großes war passiert und sie hatten eine Ahnung worum es sich handelte. Das Gefängnis Juk-Shabbs schien durch Korczaks Tod erneut geschwächt worden zu sein. Seine Macht drang weiter und erfüllte alle Alchemisten und Alchemiekundigen mit neuer Macht. [Die Alchemieleiste wurde von mit in einem großen Sprung von 15% auf 65% gesetzt. Ein guter Moment. :D ]

 

Offensichtlich hatte Korczaks Tod auch noch andere Auswirkungen. Sein Einfluss auf Maries Erinnerungsvermögen verschwand und sie konnte sich wieder daran erinnern, wie sie in diese Welt getreten war. Sichtlich verstört rang sie um Klarheit und einen Sinn in diesem Gewirr aus widersprüchlichen Erinnerungen.

Schließlich brachte sie ihre Verwirrung dazu, vorerst alle hinter sich zu lassen. Sie verließ das Haus ihres Großvaters, um sich, wie sie sagte, Klarheit zu verschaffen. Vorerst war das das letzte, was die Gruppe von Marie sehen sollte.

 

Somit war das Abenteuer und eine der längsten Nächte im Leben der Investigatoren endlich zu Ende. Die Gruppe hatte eine neue Unterkunft, neue Ausstattung und eine neue Aufgabe gefunden. Wohin würde sie dies noch führen? Was konnten sie gegen diese unheimliche Bedrohung unternehmen? Vielleicht würden ja die Unterlagen Korczaks einen Weg offenbaren?

 

 

Fazit

Klopfklopf war ein äußerst unterhaltsames Abenteuer. Die Horrorelemente waren Horrorhaft, die neuen Bekanntschaften waren überzeugende Figuren. Die (exzessiven) Kampfelemente verliehen dem Ganzen zur Abwechslung einen richtig schönen Pulp-Splatter-Flair, während trotzdem noch genug Platz für Untersuchungen und Nachforschung war.

Ich freue mich bereits auf die nächste Runde.

 

Fortsetzung folgt…

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

eigentlich nicht besonders. wenn man ein bisschen improvisiert kann man mit den npc's bisher gute brücke schlagen. ich habe wie oben beschrieben z.b. korczak schon in der wunderkammer als (mehr oder weniger zwielichtigen) supportcharakter eingwbaut der der gruppe eine bezoar zur verfügung stellt. und dann am schluss in verein mit ihnen feiert. damit ist es auch etwas glaubwürdiger dass er sie im zweiten abenteuer in alles einweiht, weil er schon da sieht dass sie erfolgreich mit solchen situarionen umgehen können. marie konnte ich bei der gelegenheit auch gleich einführen, die zwar keine ahnung davon hat was ihr großvater im verein macht, aber zumindest erkennt dass was auch immer es ist was ihr großvater macht, die gruppe anscheinend ahnung davon hat, ohne übermäßig schrullig und verscvwiegen zu sein wie der rest des vereins.

 

ab jetzt gehts nehm ich an sowieso gut weiter, da meine gruppe es doch halbwegs persönlich genommen hat, dass man ihnen eine riesige horde wurmzombies geschickt hat um sie zu töten :D

 

also mit ein bisschen phantasie ist es glaub ich nicht schwer. allgemein gefällt mir die prag-kampagne sehr gut. u d obwohl wir nur alle paar mo ate zum spielen kommen gefält sie meiner gruppe anscheinend auch gut genug um nicht das interesse daran zu verlieren :D

Link to comment
Share on other sites

Ich hoffe doch schwer das die restlichen Abenteuer der Kampagne auch ihren Weg in diesen Thread finden ^_^ 

Nach den ganzen Erlebnissen bin ich gespannt wie sie mit dem nächsten Kapitel und der Ballista umgehen  :lol: !

Die Prag Karte (Handout) mit dem Pentagram versuche ich die nächste Zeit mal mit Photoshop so zu bearbeiten das man das Pentagram nicht mehr sieht. Dann werde ich das ganze mit Kork bearbeiten so das die Investigatoren mit Nadeln und Fäden ihr eigenes Pentagram mithilfe der Fenstersturz Recherchen basteln können.

Ich denke (wenn es gut klappt) wird das ein geniales "AHA-Erlebnis"  ^_^

Wenn du willst, und ich das rechtzeitig bzw. überhaupt hin bekomme (kann für nichts garantieren), kann ich dir das bearbeitete Handout zukommen lassen  :rolleyes:
 

Auf jedenfall, danke für den fantastischen Bericht!

Edited by KingTeXxx
Link to comment
Share on other sites

  • 5 months later...

Prag – Teil 3

Gespielt am 27.12.2017

 

(Kurzszenarien Dee's Brief I, Dee's Brief II, Teile von Die Tochter des Alchemisten)

 

Neue Props

Ressourcenpunkte

Die Charaktere sollten ja im Laufe der Prag-Kampagne des Öfteren auf wertvolle Materialeien zur Herstellung alchemistischer Präparate stoßen. Um das Sammeln dieser Ressourcen zu erleichtern, werden sie in Ressourcenpunkten dargestellt. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es auf die Spieler wenig Eindruck macht, wenn sie wieder einmal irgendwelches komische Zeugs finden, das vielleicht irgendwann einmal Bedeutung haben könnte oder auch nicht. Genau genommen hat sich überhaupt nur einer der Spieler notiert, was die Gruppe an Ressourcenpunkten erhalten hatte. Dies geschah ohne Absprache und wahrscheinlich auch nur, weil Gustavs Spieler sowieso alles aufschreibt, was passiert. (Ich bin so froh, dass er ein Reisejournal führt. :D )

Deshalb habe ich mir gedacht ich sollte Ressourcenpunkte greifbarer machen, ihnen physische Bedeutung verleihen, damit die Spieler etwas in der Hand haben, und habe eigene Spielmarken gebastelt. Für jeden gefundenen Ressourcenpunkt erhält einer der Spieler eine Spielmarke. Wenn die gruppe Ressourcenpunkte einsetzt, um Präparate herzustellen, müssen sie sie wieder zurückgeben.

Ich habe mir aus dem Internet ein paar alchemistische Symbole für verschiedene (alchemistische) Elemente gesucht und daraus Spielmarken zugeschnitten. Für die Rückseite habe ich mir eine Graphik für  Pergamentpapier gesucht. Ich habe beides auf Tonpapier ausgedruckt und dann zusammengeklebt, damit die Spielmarken dicker und stabiler werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denke ich. Die Optik passt und durch die doppelte Schicht Tonpapier und die gute Druckqualität wirken sie fast wie professionell gefertigte Spielmarken.

ressourcenpunkte.jpg

 

Janus-Utensilien

Da meine Spieler zwar Mitglieder bei Janus sind, die Gesellschaft und ihre Bräuche aber oftmals etwas in den Hintergrund Geraten, habe ich gedacht ich könnte auf zumindest ihre Erkennungszeichen – den goldenen Janusknopf, den sie bei sich trugen und den silbernen Janusring, den sie in Kürze erhalten sollten, ebenfalls als Spielmarken darstellen.

 

janus.jpg

 

Inspiration Tokens

Ich habe außerdem zuletzt die Idee von Inspiration Tokens aufgegriffen, die mir sehr gut gefallen hat. Diese können ausgeteilt werden, um Spieler für besondere Leistungen, gutes Rollenspiel oder tolle Ideen zu belohnen. Da ohnehin alle Charaktere Mitglied der Janusgesellschaft sind, und um Janus weiter in den Vordergrund zu rücken, habe ich als Motiv eine nachbearbeitete Version des Janus-Logos benutzt.

inspiration.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

Präparate

Da ich schon erwartet habe, dass meine Charaktere nun, da der Alchemiewert 65% erreicht hatte, beginne würden, Tränke zu brauen, habe ich vorsorglich (wie weiter oben bereits erwähnt) mithilfe von Kleinen Fläschchen und Brausepulver Tränke und Salze erzeugt, die die Spieler beim Benutzen der Präparate dann auch zu sich nehmen sollten. Da niemand gewusst hat, was ich da eigentlich hineingegeben habe und auch keiner auf die Idee gekommen war, dass es sich um Brausepulver handelt, war das Ganze gleich doppelt lustig.

 

praeparate.jpg

 

Erforschbare Karten

Um Kampfsituationen übersichtlicher zu machen, und meinen Charakteren anschauliches Dungen-Crawling zu ermöglichen, habe ich einige Karten der gespielten Kampagnen wieder als Tonpapierkarten gezeichnet und ausgedruckt und die einzelnen Räume als Puzzlestücke ausgeschnitten. Ein jeweiliger Raum wird erst dann an den Plan angelegt, wenn er betreten wird, was das Erforschen von (vermeintlich) verlassenen Häusern etc. echt spannend macht.

Besonders, wenn Geheimtüren im Spiel sind, lässt sich hier gut Arbeiten. So habe ich jede sichtbare Tür auch so ausgeschnitten, dass sie noch sichtbar am letzten erforschten Raum "hängen". Bei der Geheimtür im Fausthaus habe ich die Tür mit abgeschnitten. So wird sie erst gmeinsam mit dem dahinter liegenden raum sichtbar.

 

karten.jpg

 

Dees Brief

In den folgenden Szenarien jagen die Charaktere nach einem Brief, den der mächtige Alchemist John Dee selbst verfasst hat. Wie es sich in Chtulhu gehört, ist dieser natürlich verschlüsselt. Ich habe den Brief etwas modifiziert und ein eigenes Handout daraus gemacht. Mehr dazu kommt jedoch erst nächstes Mal, aber hier sieht man vorerst, wie er verschlüsselt aussieht. :)

 

dee_komp.jpg

 

 

Link to comment
Share on other sites

Alchemistische Experimente

Nachdem die Charaktere das letzte Mal einiges an nützlichen Ressourcenpunkten gesammelt und ihr Alchemieniveau auf 65% gehoben hatten (ob es sich hierbei und einen Segen oder einen Fluch handelte sei einmal dahingestellt), beschlossen sie nun von ihren zweifelhaften Talenten Gebrauch zu machen. Korczaks Labor bot die Nötige Arbeitsumgebung für die alchemistischen Expermente der Gruppe.

Zunächst wurde einmal diskutiert, welche Art von Präparaten erzeugt werden sollte. Hierbei wurden vor allem von von Klausen recht kreative Vorschläge vorgebracht [nachträglich vergab ich hier ein Inspirationstoken]. Darunter waren ein Stimmenemulator-Elexier, das die Stimme einer anderen Person nachahmen sollte, ein Bluff-Elixier, das ein einschüchterndes Aussehen verleihen sollte (obwohl es die tatsächlichen Attribute und Fertigkeiten des Benutzers senken sollte), eine Lichtquelle, die nur für den Benutzer sichtbares Licht bringen sollte, verzauberte Patronen mit verschiedenen Effekten und zwei Schreibblöcke, mit denen man geschriebene Nachrichten über große Distanzen austauschen können sollte [SMS-Blöcke].

Man kam zu dem Schluss, dass zumindest letzteres [so gut die Idee auch war] nicht notwendig war, da man ohnehin noch die verzauberten Schachteln aus den vorigen Abenteuern hatte, mit denen man Nachrichten austauschen konnte.

Letztendlich entschied man sich dann doch fürs erste bei einfacheren Präparaten zu bleiben. Letztendlich versuchte man zwei Heilende Tränke [Einsatz von 2 RP], drei Zielwasser, die die Fernkampffertigkeiten verbessern sollten [Einsatz von 3 RP], ein Haarwuchsmittel und einen besonders starken Zusatz, der Bier malzig machen sollte [jeweils kein RP eingesetzt] zu brauen. Natürlich wusste niemand, ob die Präparate wirklich die Wirkung hatten, die sie versprachen, aber man war vorsichtig optimistisch.

 

Unterstützung durch Janus und neue Ausrüstung

Nachdem sie ihre bisherigen Aufgaben in Prag zur Zufriedenheit ihrer Auftraggeber bei Janus erledigt hatten und sie Dr. von Witteburg die beunruhigenden Entwicklungen in Prag überzeugend schildern konnten, gewährte Janus der Gruppe zusätzliche Unterstützung.

Zunächst wurde Korczaks Haus von einem Team fachkundiger Handwerker wieder auf Vordermann gebracht und auf Wunsch der Charaktere mit neuen Finessen ausgestattet. Die Fenster im Erdgeschoß wurden mit stabilen gittern versehen und die Eingangstür mit einer äußerst stabilen Holztür mit Sicherheitsschloss ausgetauscht. Ein versteckter Tresor wurde ins Wohnzimmer eingebaut. Zusätzlich wurde ein gesicherter Waffenschrank im Wohnzimmer eingebaut, der zwei Schrotflinten, zwei Repetiergewehre, zwei 9mm-Automatikpistolen und 6 Brandbomben (Molotov-Cocktails) enthielt. Außerdem forderten die Charaktere, dass in jedem Raum ein Feuerlöscher und eine Taschenlampe griffbereit an der Wand angebracht werden sollten.

[Zitat des Spielers von von Klausen: "Jaja, das kennen wir ja schon. Plötzlich fällt das Licht aus oder irgendwo senkt irgendwer magisch totale Dunkelheit über das Haus und keiner kann etwas sehen. Oder es bricht "zufällig" ein Feuer aus, das alle umbringt. Sicher nicht, wir wollen in JEDEM RAUM mindestens eine Taschenlampe und einen Feuerlöscher!" Erfreut stellte ich fest, dass ich meine Spieler offensichtlich bereits in totale Paranoia versetzt hatte :)]

 

Zudem stellte Janus der Gruppe eine Übersetzerin, Fräulein Klara von Menkhoff, zu Verfügung, die sich durch die leider auf Tschechisch verfassten Unterlagen von Korczak arbeiten sollte. Vielleicht fand man ja etwas Nützliches.

Die Dame schien jedoch allgemein von freundlichem Umgang oder zwischenmenschlichen Beziehungen und insbesondere einem guten Verhältnis zu ihren neuen Auftraggebern recht wenig zu halten. Sie wirkte vom ersten Moment an emotional unterkühlt, distanziert und überhaupt recht unfreundlich. Ein Umstand, der ihrem persönlichen Glück nicht gerade zuträglich war, wie sich später noch herausstellen sollte.

 

Ehrungen

Da die Gruppe inzwischen die Katalogisierung des Buchbestandes aus dem Goldmachergässchen abgeschlossen hatte, konnte dieser in die Universitätsbibliothek eingegliedert werden. Dies sollte bei einem großen Empfang in der Bibliothek gefeiert werden, im Zuge dessen natürlich auch die Charaktere eine offizielle Ehrung durch Dr. Westerstade erhielten.

Damit nicht genug, tauchte auch Dr. Leopold Thaller, der Tutor der Gruppe, auf und offenbarte, dass man sich in der Janusgesellschaft aufgrund ihrer inzwischen recht beachtlichen Erfolge dazu entschieden hatte, die Bewährungszeit der Investigatoren zu beenden und sie zu vollwertigen Mitgliedern der Janusgesellschaft zu erklären. Jeder der Investigatoren erhielt nun einen janusring, der künftig als Identifikationszeichen dienen sollte.

Egidius nutzte die Gunst der Stunde und versuchte seinen Charme bei drei jungen Studentinnen spielen zu lassen, die ebenfalls die Veranstaltung besuchten. Sehr zu seinem Missfallen blieb er dabei erfolglos und brachte nicht einmal die drei Gläser Sekt an, die er ihnen besorgt hatte.

 

 

Kurzszenario – Dees Brief I – die Diebe und die Kammer

 

Der Dieb

Als die Gruppe gegen Abend wieder in ihr neues Heim zurückkehrte, fielen Susis scharfen Augen sofort seltsame Kratzer am Türschloss auf. Hierbei handelte es sich eindeutig um die Spuren eines missglückten Einbruchs. Zwar schien der Einbrecher auf diesem Weg keinen Erfolg gehabt zu haben, aber möglicherweise hatte er sich anders Zutritt verschafft?

Alarmiert schauten sich die Investigatoren sofort im Garten nach weiteren spuren um. Dabei fand Susi spuren am Boden, die sie mit absoluter Sicherheit einem Yeti oder ähnlichem zuordnete [kritischer Misserfolg auf Spurensuche] – die anderen waren davon eher weniger überzeugt. Jedoch konnten sie vom Boden aus feststellen, dass ein Fenster im ersten Stock eventuell einen Spalt geöffnet war.

Während der Rest der Gruppe sich im Garten verteilte, betraten Egidius und Hans das Haus, um nach dem Rechten zu sehen. Nachdem das Erdgeschoss gesichert war, begaben sich die beiden in den ersten Stock. Ihr gutes Gehör verriet den beiden, dass sich offensichtlich jemand im Bad befand. Sie beschlossen den Raum offensiv zu stürmen. Im Bad schreckte eine drahtige Gestalt auf und flüchtete mit einem gewagten Sprung aus dem Fenster in den Garten.

Die Gestalt überstand den Sprung verhältnismäßig gut und trat sofort die Flucht in Richtung der Rückseite des Gartens an. Hier bewiesen die Charaktere nun wie viel bei einer Verfolgung eigentlich schief gehen kann. Frieda verfehlte mit ihrer Pistole den Flüchtigen. Egidius fasste sich ein Herz und versuchte den Eindringling mit einem beherzten Sprung niederzustrecken. Er verfehlte diesen jedoch und fing sich lediglich einen verstauchten Knöchel am harten Erdboden ein.

Susi, Hans, Frieda und der am Boden liegende Egidius versuchten weiterhin den Einbrecher mit Schüssen aufzuhalten, hatten aber alle keinen Erfolg.
Als dieser jedoch um die Ecke des Hauses lief, rannte er mitten in das Schussfeld von von Klausen, der einen Glückstreffer landen konnte, mit dem er dessen Kniescheibe treffen und ihn immobilisieren konnte. [Kritischer Erfolg auf Fernkampf]

Wimmernd und halb benommen wurde der Unbekannte von den Charakteren nun in den Keller gebracht. Zunächst wurden seine Wunden behelfsmäßig versorgt, während er von Susi an einen Stuhl gefesselt wurde.

Von Klausen meinte nun, es wäre Zeit sich Informationen zu beschaffen. Da die gruppe schon Erfahrungen mit von Klausens "verhören" hatten, verließen alle bis auf Hans den Raum.

Zunächst wollte der Eindringling keinen Ton von sich geben. Von Klausen wollte deshalb nun beginnen, seinem "Patienten" die Fingernägel mit einer Zange zu ziehen. Hans, dem das allerdings zu weit ging, griff ein und hielt ihn davon ab. Jedoch konnte er den Unbekannten dank seiner grimmigen Erscheinung und von Klausens wutentbrannten Kommentaren und Drohungen erfolgreich Einschüchtern und kam so doch noch zu einigen Informationen.

Bei dem Eindringling handelte es sich um den zwielichtigen Ivan Baar, einen Berufsverbrecher, der öfter einmal in Häuser einstieg. Allerdings war er auf diesen speziellen Raubzug von jemand anderem angesetzt worden. Angeblich arbeitete er für eine Frau, die ihm telephonisch den Auftrag erteilt hatte, das ganze Haus nach einer versteckten Kammer zu durchsuchen. Er sollte nicht stehlen, sondern einfach alle Wände nach einem Hohlraum abklopfen und seine Auftraggeberin durch ein Zeitungsinserat verständigen, wenn er ihn gefunden hatte. Sie wollte sich dann den inhalt der Kammer selbst holen kommen. Bei genauerer Nachfrage erzählte er ihnen, dass seine mysteriöse Auftraggeberin ihm auch ein Fläschchen mit einer seltsamen Tinktur gegeben hatte, das er trinken sollte, bevor er seinen Auftrag durchführte.

"Hat gesagt ich soll alles abklopfen. Hat mir so'n komisches Gebräu gegeben, das ich trinken sollte. So'n Blödsinn, hab das Zeug weggeschüttet. Wer weiß was da drin war."

                                                                                                               

Hans und von Klausen zählten eins und eins zusammen und vermuteten eine alchemistisches Präparat. Da jedoch auch Ivan keine, um was es sich genau handelte, brachte sie dies nicht weiter.

Bevor die beiden nun ihren Kameraden mitteilten, was sie erfahren hatten, nutzte von Klausen die Gelegenheit, eines seiner alchemistischen Präparate zu testen und verabreichte Ivan eine Dosis seines Haarwuchsmittels. Dies zeigte jedoch keine sofortige Wirkung.

 

Als die beiden nun ihre Kollegen auf den neuesten Stand gebracht hatten, fassten sie den Plan, selbst das Inserat in die Zeitung zu setzen, um Ivans mysteriöse Auftraggeberin herzulocken und zu stellen. Da jedoch keiner in der Gruppe wusste, wie genau sie beobachtet wurden, wollte man die Aktion genau planen und für ein Täuschungsmanöver sorgen das in den nächsten Tagen vorbereitet werden sollte. (Ivan wurde während der nächsten Tage eher unkomfortabel gefesselt im Keller eingesperrt und mit dem nötigsten versorgt.)

 

Während dieser Vorbereitungszeit sollten die Charaktere jedoch noch mit einem weiteren rätsel konfrontiert werden. Am nächsten Tag fanden sie einen Brief ohne Absender in ihrem Briefkasten, in dem mit Blut folgende Botschaft zu lesen war:

"Seltsame Zeiten, seltsame Menschen füllen die Welt. Finsternis ist in die Herzen eingezogen. Jeder kennt das Unheil, das der Menschheit und der Welt droht. Der Menschen geist fühlt sich erhaben über das All. Eine Kugel rollt über die Erde. Sie könnte Segen bringen, doch sie bringt nur Tod."

Die Nachricht war auf billigem Papier geschrieben worden. Genauere Untersuchungen offenbarten, dass die Nachricht entgegen den ersten Befürchtungen der Charaktere lediglich mit Schweineblut geschrieben worden war. Da niemand genau wusste, was man mit dieser seltsamen Nachricht anfangen sollte oder auch nur sicher war, ob sie überhaupt wichtig war, konzentrierte man sich wieder auf  andere Dinge.

Zunächst nahm sich von Klausen die Zeit die Wirkung seiner Präparate weiter an Ivan zu testen. Diesem war innerhalb eines Tages ein beeindruckender Vollbart gewachsen. Nachdem das Haarwuchsmittel anscheinend funktionierte, testete von Klausen nun seinen Zusatzstoff aus, der Bier unglaublich malzig machen sollte. [Die Simpsons lassen grüßen.]

Tatsächlich gab Inan an, dass das Bier, das von Klausen ihm gab unglaublich malzig war – kurz bevor er in einen komaähnlichen Zustand sank. Kleine Nebenwirkungen waren offensichtlich noicht zu vermeiden.

 

Um nun die Falle für die große Unbekannte zu bereiten, besorgten sich Egidius, Frieda, Susi und Hans Opernkarten für eine Vorstellung von Hanna erben, einer bekannten Sängerin, die in drei Tagen stattfinden sollte. Tatsächlich sollten diese jedoch die Crew von Hans Fischkutter für sie die Oper besuchen. Von Klausen gab vor, die nächsten Tage in einem Sanatorium in Prag verbringen zu wollen, um etwas auszuspannen. Er ließ sich von den anderen mit einem Auto wegbringen und versteckt eingerollt in einem Teppich wieder ins Haus tragen, das er die nächsten Tage nicht verließ. [Unorthodox und etwas übertrieben, aber na gut, solange es Spaß macht. :) ]

Das Zeitungsinserat gab als Zeitpunkt für den Einbruch den Abend der Opernvorstellung an, an dem vermeintlich nun niemand zuhause war.

 

Die Alchemistin

Am dritten nachdem das Inserat in die Zeitung gestellt wurde sollte es nun so weit sein. Die Gruppe machte sich bereit etwaigen Eindringlingen im Kampf zu begegnen und sie dingfest zu machen. Frieda und Susi versteckten sich im Garten zwischen einigen Büschen, Egidius und Gustav verbargen sich im Salon und von Klausen lauerte mit Hans im Vorratsraum.

Nach einiger Zeit machte sich das Warten und Lauern bezahlt. Im vermeintlichen Schutz der Dunkelheit tauchten sieben mit dunklen Kutten vermummte Gestalten am Gartentor des Anwesens auf, die sich sogleich vorsichtig der Eingangstür näherten. Diese war unverschlossen und nur angelehnt. Ihr gutes Gehör ermöglichte Susi festzustellen, dass es sich bei einer der Personen um eine Frau handeln dürfte, die den anderen leise Anweisungen gab. Die Investigatoren warteten zunächst ab bis die Eindringlinge das Haus betreten hatten.

Als die unbekannten in die Küche eingetreten waren, starteten die Charaktere einen plötzlichen Überraschungsangriff von drei Seiten. Mit gezückten Waffen und laut drohend stürmten sie in die Küche, um die Eindringlinge zu stellen. Bevor jedoch jemand etwas dagegen unternehmen konnte, spuckte einer der Vermummten in eine Handvoll grauen Puders, woraufhin die Küche schlagartig in einen dichten Nebel gehüllt wurde.

Nun brach Chaos aus. Zunächst feuerten die Charaktere ohne Rücksicht auf Verluste in die Nebelschwaden, erzielten aber aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse eher mäßig erfolgreiche Treffer. Einer der Kuttenträger blies in seine Hand und schickte eine Schwade gelben Pulvers in Susis Richtung, die beim Einatmen sofort benommen zu Boden ging. Auch Egidius bekam eine Dosis eines unbekannten Pulvers und sackte vorerst zusammen.

Wild kreischend trat die Frau, die die Eindringlinge anzuführen schien hervor und brach einen Zweig in ihren Händen. Was dann geschah, war in gleichem Maße verblüffend wie abstoßend. Die Arme der Frau verwandelten sich in wild zischende Schlangen, die in Hans Richtung schnappten. Zwar konnte er einer der Schlangen ausweichen, jedoch versenkte die andere ihre vor Gift triefenden Zähne in seinem Arm. Sofort spürte er die Wirkung des Gifts, das seine Muskeln verkrampfen ließ, das Atmen schwer machte und sein Bewusstsein trübte. [Der Giftbiss kostete Hans einige Lebenspunkte. Der Schadenswurf erfolgte mit 1D10. Da Hans noch immer seinen alchemistisch veredelten Bezoar bei sich trug, wurde der gewürfelte Schaden halbiert, dennoch hinterließ der Wurf großen Eindruck.]

Egidius kam wieder auf die Beine und versuchte sein Glück mit der Schrotflinte. Er verursachte mit seinem Schrotschuss in die Menge lediglich ein paar Streifschüsse, die Angreifer waren jedoch sichtlich schon weniger selbstsicher als noch vor ein paar Momenten.

Der dichte Nebel begann sich nun langsam zu lichten und gab wieder freie Sicht auf den ganzen Raum. Wutentbrannt begann Hans nun Vergeltung zu üben. Mit mächtigen Schlägen streckte er einen der Angreifer und die wild kreischende frau mit den Schlangenhänden nieder. Sofort merkte er jedoch, dass das Gift in seinem Körper weiter arbeitete [-der Spieler staunte nicht schlecht, als ein erneuter Schadenswurf fällig wurde -], was seine Wut jedoch nur noch mehr entfachte.

Mit geballter Schusskraft konnten die Charaktere nun die Angreifer erfolgreich kampfunfähig machen. Einer der Eindringlinge ließ dabei sein Leben, während der Rest zumindest verletzt, kampfunfähig und vor allem mit gebrochenen Kampfgeist liegen blieben, als der erste von ihnen sein Leben ließ.

Genüsslich setzte Egidius bei jedem von ihnen noch einmal mit einem kräftigen Stoß mit dem Griff seiner Schrotflinte auf deren Köpfe nach und schickte sie damit in die Bewusstlosigkeit. Lediglich die Frau, deren Schlangenarme sich inzwischen wieder gewöhnliche Menschenarme verwandelt hatten spuckte Gift und Galle. Hans spürte erneut die Wirkung des Gifts und sackte zusammen. Vor Wut kochend und mit vorgehaltener Waffe gelang es Egidius und Susi diese so weit Einzuschüchtern, dass sie das entsprechende Gegengift zur Verfügung stellte, bevor der Zustand des Seemanns wirklich lebensbedrohlich wurde.

 

Zivilisierte Verhandlungen beim Abendessen

Da recht schnell klar war, dass die Frau mit den Schlangenhänden der Kopf der Gruppe war, wurde sie zunächst von ihren Untergebenen getrennt und ins Wohnzimmer gebracht, während die anderen inklusive der Leiche des verstorbenen Angreifers in den Salon verfrachtet und von Frieda und Egidius gefesselt und bewacht wurden.

Aufgrund der feindseligen Natur ihrer Gäste, sah von Klausen nun keinen Grund mehr sich im bei der Befragung der Gefangenen zurückzuhalten. Die anderen Investigatoren merkten bereits, dass gerade eine Seite ihn ihm zum Vorschein kam, mit der man besser nicht diskutierte. Vorsorglich verließ der Rest der Gruppe den Raum, als er die Befragung der Anführerin begann. Zur Sicherheit verabreichte er der ebenfalls gefesselten noch ein Muskelrelaxans, das es ihr unmöglich machte sich übermäßig zu bewegen. Man wusste ja nie.

Sie wurde dabei ohnmächtig, aber von Klausen griff sofort zum Riechsalz in seiner Arzttasche. Schließlich wollte er möglichst schnell an Informationen kommen. Als die Gefangene sich wenig gesprächsbereit zeigte, holte von Klausen eine Zange hervor und zog der kreischenden Frau einen Fingernagel. Er beschloss ihr ein wenig Zeit zu lassen, um ihre Lage abzuwägen und wandte sich dann zunächst ihren Untergebenen zu.

Von Klausen war klar, dass aus den anderen nicht viel brauchbare Informationen herauszuholen sein würden. Jedoch wollte er ihnen eindringlich klar machen, dass es eine schlechte Idee wäre noch einmal hier aufzutauchen. Man wollte schließlich nicht von einem rachsüchtigen Mob von Alchemisten überrascht werden. Um zu demonstrieren, warum sie gut daran täten sich hier nicht wieder blicken zu lassen, begann von Klausen nun vor den Augen der gefesselten den Kopf ihres verstorbenen Kameraden mit einem Messer abzutrennen. Dies dauerte seine Zeit, aber er hatte es ja auch nicht eilig. Die wild kreischenden Gefangenen sollten ja Zeit haben, sich das Schauspiel einzuprägen. Egidius und Frieda stürmten indes angewidert aus dem Raum und waren damit beschäftigt ihr Abendessen bei sich zu behalten.

Als der Kopf nun schließlich abgetrennt war, holte von Klausen ein großes Glasgefäß aus dem Labor und legte darin den abgetrennten Kopf in einer Alkohollösung ein. Wahnsinnig grinsend stellte er den eingelegten Kopf wie eine Trophäe auf den Kaminsims im Salon.

Er drehte sich zu ihnen um und erkundigte sich, ob ihnen nun klar wäre, mit wem sie sich angelegt hatten und ob sie wohl nicht vielleicht vor hätten, wieder zurück zu kommen, um törichterweise zu versuchen sich zu rächen. Er war sich aus mit der Antwort die eigentlich nur aus panischen Geschrei und Gestammel bestand recht zufrieden.

Stolpernd und torkelnd verschwanden die verstörten Überlebenden im Dunkel der Nacht um hoffentlich nie wieder zurückkehren zu müssen.

Die Anführerin, die das ganze zumindest mitgehört hatte, war nicht gerade freundlich, aber zumindest war sie nun bereit zu verhandeln. Sie stellte sich als Adora Adelheit vor, eine Alchemistin, die Wege suchte, ihre Macht zu mehren. Sie hatte von Tod Korczaks gehört, und gedacht nun wäre ihre Chance gekommen, sich an dessen Schätzen zu bereichern. Speziell hatte sie davon gehört, dass Korczak Abschriften der Akten zum Prozess gegen John Dee besitzen sollte, in denen sich Hinweise auf große Macht zu finden sein sollten. Leider wären diese Unterlagen aber in einer verborgenen Kammer im Haus versteckt, die kein Mensch mit gewöhnlichen Mitteln finden würde. Deshalb hatte sie Ivan Baar angeheuert. Er sollte ausgestattet mit einem Elexier, das ihm ein Übermenschliches Gehör verschaffen hätte sollen, die Wände des Hauses abklopfen, um die Kammer zu finden. Hätte er diese gefunden, hätte er Adora die Position verraten sollen, sodass sie selbst die Kammer öffnen könnte.

Adora, die zwar nicht übermäßig verängstigt wirkte, aber doch erkannte, dass sie sich in einer unangenehmen Situation befand, bot den Charakteren –abgesehen von absoluter Waffenruhe - an, ihnen zu zeigen, wie man ein paar ihrer alchemistischen Präparate, wie beispielsweise den Stab der Columbra, mit dessen Hilfe sie ihre Arme in Schlangen verwandelt hatte, herstellen könne. Wohlwissend, dass ein solcher Zauber wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen brachte, lehnten die Charaktere ab und begnügten sich mit alchemistischen Zutaten im Wert von 5 Ressourcenpunkten  ein paar der Kampfutensilien ihrer Jünger [3 Lähmungspulver, 2 Nebelpulver und drei Brandbomben] und der Zusage, bei Gelegenheit auf ihre fachkundige Expertise zurückgreifen zu können.

Damit wurde auch Adora in die Kühle Nachtluft geworfen. Glücklicherweise hatten die Charaktere bereits eine gute Idee, wie sie die Kammer auch ohne ihre Hilfe finden konnten.

 

Egidius griff erneut zu der Pfeife, die er von Faust erhalten hatte. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Mit fragendem Blick wurde er in den Salon geleitet, wo noch immer die (kopflose) Leiche des Verstobenen Angreifers am Boden lag. Von Klausen lud ihn nun feierlich zu diesem sogar noch warmen Abendessen ein. Als besondere Krönung holte er für Faust noch seine spezielle "Schnappspraline", also dessen abgetrennten und eingelegten Kopf und bot diesen als Dessert an.

Faust freute sich sichtlich, wie ein kleines Kind, dem man gerade Schokolade angeboten hatte. Er zog die Tür hinter sich zu und machte sich laut schmatzend ans Werk.

Als er den Salon wieder verließ, stellten die Charaktere erfreut fest, dass nicht mehr viel von der Leiche zu entsorgen war. Nachdem Faust nun satt, zufrieden und entspannt wirkte, fragte die Gruppe nun, ob er sie im Gegenzug bei ihrer Suche unterstützen könne.

Faust schien erfreut zu sein sich revanchieren zu können. Offensichtlich hatte er Gefallen an der illustren Gruppe gefunden. Er ging in den nächtlichen Garten hinaus und ließ ein lautes, hundeartiges Geheul ertönen. Wenige Minuten später konnten die Charaktere im Dunkel der Straßen die Umrisse mehrerer seltsamer Gestalten erkennen, die sich vorsichtig (und hoffentlich unerkannt) näherten. Die Investigatoren staunten nicht schlecht, als sie plötzlich eine ganze Gruppe, von hundeartigen, nach Verwesung stinkenden Ghoulen vor sich stehen hatten. Glücklicherweise hatten sie ja schon des Öfteren mit dieser Art von Kreatur zu tun gehabt, weshalb dieser Anblick lediglich etwas beunruhigend war, aber zumindest zu keinen Panikattacken führte.

Die tatkräftige Gruppe der hundeartigen Wesen machte sich sogleich daran das gesamte Haus mithilfe ihres übermenschlichen Gehörs und Geruchssinns zu durchsuchen. Und tatsächlich wurden sie auch recht schnell fündig. Die Kammer war mithilfe von Alchemie in einer Wand versteckt worden, sodass sie für das freie Auge unmöglich zu erkennen war. Hatte man sie aber erst gefunden, war die Öffnung kein Problem mehr.

Freundschaftlich jaulend nickte Faust den Investigatoren noch einmal zu, bevor er sich mit seiner Gruppe wieder in die Dunkelheit verschwand.

 

Die Charaktere fanden in der kleinen Kammer nun die besagten Prozessakten zum Fall des John Dee. Diese schilderten die Anschuldigungen gegen Dee, als er der Hexerei angeklagt wurde. Das interessanteste an ihnen waren jedoch die Hinweise auf einen Brief, den Dee dem Kaiser geschickt haben soll, in dem der Weg der Weg zu Prags "größtem Geheimnis" und der Quelle unendlicher Macht zu finden sein sollte. Korczak selbst hatte einige Notizen hinzugefügt, denen zu entnehmen war, dass der Brief anscheinend von einem gewissen Julius Gerber aus den Hinterlassenschaften des Kaisers gekauft worden war.

Der Verdacht lag nahe, dass es sich bei diesem Herrn ebenfalls um einen Alchemisten handelte. Man beschloss sich in den nächsten Tagen beim Verein der Himmelsdeuter näher zu informieren. Zunächst  hatten die Investigatoren aber vor allem im Sinn sich mit einer Runde wohlverdienten Schlafes etwas zu erholen.

 

Im Laufe der Nacht ging eine weitere Erschütterung durch Prag und das Alchemieniveau stieg erneut um 5% an.

 

 

Fazit

Alles in allem war dieses wenn auch kurze Szenario eines unserer bisher unterhaltsamsten. Nicht zuletzt ist das natürlich den tollen und kreativen Einfällen der Spieler zu verdanken. Von Klausen schlug hier bei der Folter der Gefangenen wohl etwas über die Stränge. Jedoch hatten alle (vor allem von Klausens Spieler) viel Spaß dabei sich einmal auszutoben.

Da dieser Charakter schon des Öfteren ähnliche Lösungswege angestrebt hat (wenn auch nicht so intensive), war ich der Meinung, dass es sinnvoll wäre, dies permanent in sein Charakterblatt einzuführen, aber ihm auch gleichzeitig die Chance zu geben, ein wenig "abzustumpfen".

Darum wurde diese Vorgehensweise auch nicht mit komplettem Wahnsinn bestraft. Von Klausen erhielt einen (würfelfreien) STA-Verlust von 4 Punkten und die Fertigkeit Sadismus 10% und einen  Eintrag im Charakterblatt: "jähzornig, Gelegenheits-Sadist, skrupellos, wenn nötig".

Sollten in Zukunft wieder Folter etc. angewandt werden, hat er dann die Gelegenheit eine Probe auf Sadismus zu werfen, um seinen Stabilitätsverlust ggfs. zu halbieren.  Die Fertigkeit kann wie üblich mit einem Haken gesteigert werden.

Zudem ließ ich es mir nicht nehmen, von Klausens Artwork auf den neuesten Stand zu bringen:

wilhelm_komp.png

 

Kurzszenario – Dees Brief II – Einbruch in das Fausthaus

 

Alchemie und anderer Unfug

Da die Übersetzung der in Latein verfassten Prozessakten von Klausen ohnehin einige Zeit kostete, blieben den Charakteren währenddessen ein paar Tage Zeit um sich zu erholen.

Nebenbei versuchten sie sich erneut am Mischen von alchemistischen Präparaten. Da jedoch niemand Ressourcen verschwenden wollte, blieb man bei einem weiteren Haarwuchsmittel.

In diesen Tagen begann auch Fräulein Menkhoff nun mit der Übersetzung von Korczaks Unterlagen. Leider schien das Fräulein wenig Interesse daran zu haben, sich mit ihren Auftraggebern gut zu stellen. Sie wirkte immer unfreundlich und kalt. Jeder Versuch eines netten Gesprächs wurde sofort abgewürgt. Egidius, der natürlich nicht aus seiner Haut konnte, versuchte sich ihr (mehr oder weniger) charmant anzunähern. Er fragte sie, ob ihr der Sinn nach einem Kaffee stehe und meinte, die "Sahne" gebe es später dazu. Wutentbrannt verwies Klara ihn des Zimmers.

Da Klaras ungute Art allen gehörig auf die Nerven ging, erlaubte sich von Klausen einen kleinen Spaß und kippte das frisch gebraute Haarwuchsmittel in Klaras Kaffee. Schelmisch grinsend und in gespannter Erwartung wandten sich die Investigatoren nun wieder ernsthaften Dingen zu.

 

Der berüchtigte Alchemist

Zunächst wollte sich die Gruppe über den vermutlichen Besitzer von Dees Brief informieren. Da es sich wahrscheinlich um einen Alchemisten handelte, beschlossen Susi, Gustav und von Klausen sich einmal im Verein der Himmelsdeuter umzuhören. Vielleicht kannte man ihn ja. Währenddessen brachen Frieda, Egidius und Hans in die Universitätsbibliothek auf, um vielleicht mehr über John Dee herauszufinden.

Um sich gegenseitig kontaktieren zu können, wollten die Charaktere ihre miteinander verbundenen Schachteln nutzen. Kleine Zettel mit dringenden Nachrichten konnten ja mit diesen leicht ausgetauscht werden. Außerdem hatten sie die geniale Idee mit den Nachrichten immer eine Münze mit in die Kiste zu legen. Wollte man nun eine Nachricht schicken, würde die Münze mittransportiert werden und dann beim Empfänger ein leises Scheppern erzeugen, wenn er gerade gehen würde. [Somit hatten die Charaktere die SMS-Funktion inklusive Klingelton praktisch neu erfunden. J ]

 

Tatsächlich konnten Frieda, Egidius und Hans einiges über John Dee finden, der unter Kaiser Rudolf II gedient hatte. Er hatte sich unter anderem eingehend mit Kristallkugeln, Mathematik, Nekromantie und natürlich Alchemie beschäftigt und galt auch als Erfinder der  henochischen Engelssprache.

 

Beim Vereinshaus angekommen wurden Susi, Gustav und von Klausen von Allmond empfangen. Von Klausen nutzte die Gelegenheit durch seine Dekadenz zu glänzen, indem er sich eine Zigarre mit einem Geldschein anzündete und den Raum in unangenehmem Qualm versenkte.

Allmond war bei der Nennung von Gebers Namen sichtlich etwas beunruhigt. Er erzählte, dass er in ganz Prag als machthungriger und mächtiger Alchemist galt. Er sei verschroben und gefährlich. Laut Allmond war Gerber der aktuelle Besitzer des Fausthauses am Karlsplatz, in dem früher der berühmte Alchemist Faust gewohnt hatte. In letzter Zeit soll der zunehmend paranoide Alchemist dieses regelrecht in eine Festung verwandelt haben. Warum wisse keiner so genau. Gerüchte gab es genug, aber niemand wollte eigentlich wirklich nachforschen.

Diese Informationen leiteten die drei natürlich sofort an den Rest der Gruppe weiter. Friada, egidius und Hans beschlossen so viel wie möglich über das Fausthaus in Erfahrung zu bringen. Bis auf ein paar Grundrisse konnten sie jedoch nicht viel finden.

 

 

Erste Beobachtungen

Schließlich trafen sich alle direkt am Karlsplatz, um Gerbers Haus ein wenig auszuforschen. Von außen wirkte die zweistöckige Villa zwar luxuriös, aber auch alt und ansonsten nicht wirklich besonders.

Sie entschieden sich zunächst einfach anzuläuten. Vielleicht ließ Gerber ja mit sich reden. Jedoch lieb die Tür verschlossen. Nichts regte sich. Auch an den Fenstern waren kein Licht und keine Bewegung auszumachen. Von Klausen verfasste einen kurzen Brief, in dem er Gerber vor einer nicht näher beschriebenen Gefahr warnte. Er stellte klar, dass die gruppe ihm nicht böses wolle und bat ihn sich unter ihren Kontaktdaten zu melden, sobald er den Brief erhalten habe. Den Brief warf er anschließend in das Postfach der Villa.

In der Hoffnung bald etwas von Gerber zu hören, begaben sich die Investigatoren vorerst wieder zu Korczaks Haus, um ein wenig Kraft zu tanken und nach Klaras Fortschritten zu sehen.

 

Dort angekommen mussten die Charaktere feststellen, dass Klara verschwunden war. Allerdings waren überall in Korzaks Labor die Haare der unfreundlichen Sprachexpertin zu finden. Ein Anruf in ihrem Hotel brachte lediglich hervor, dass sie zur Zeit "unpässlich" sei. Natürlich war allen Anwesenden klar, dass Klaras Abwesenheit wohl mit dem Haarwuchsmittel, das man ihr verabreicht hatte, zusammenhing. Dennoch nutzte von Klausen die Situation sofort, um Klara bei Janus für ihre "unprofessionelles Verhalten" anzuschwärzen. Einfach so von ihrem Arbeitsplatz zu verschwinden, nicht erreichbar zu sein und auch noch irgendwelche unbekannte Substanzen zu sich zu nehmen, wie von Klausen genau gesehen haben wollte. So ging es nicht!

 

Nachdem dieses kleine (humoristische) Intermezzo beendet war, spürte die gruppe wieder einen gewissen Tatendrang. Egidius war dafür Faust, der schließlich der ehemalige Besitzer des Hauses war,  zu dem sie sich ja Zugang verschaffen wollten, erneut zu rufen. Vielleicht konnte er ihnen ja einen Tipp geben, wo man am besten ungesehen ins Innere gelangte. Allerdings würde dieser ihnen wahrscheinlich erst im schützenden Dunkel der Nacht einen Besuch abstatten. Also beschloss die Gruppe bis dorthin sich doch noch einmal zum Karlsplatz zu begeben, um dort das Haus zu beobachten.

 

Dort angekommen setzten sich Susi, Egidius und Frieda in ein Cafe, das auf der anderen Straßenseite lag und einen guten Blick auf das Zielobjekt bot. Egidius ließ hier erfolgreich seinen Charme bei der jungen Kellnerin spielen, die sich als Priska Cervenka vorstellte und den Charmeur sogleich mit einer heißen Schokolade und einem extragroßen Stück Schokoladenkuchen versorgte.

Er befragte die junge Kellnerin zum Fausthaus, konnte aber keine nützlichen Informationen bekommen. Sie erklärte sich jedoch bereit einen Blick darauf zu haben, ob in den nächsten Tagen irgendetwas dort vorgehen sollte.

 

Währenddessen begaben sich Hans, Gustav und von Klausen in den Innenhof des Gebäudeblock, dem das fausthaus angehörte. Sie mussten jedoch feststellen, dass es auch hier keine besseren Einstiegsmöglichkeiten gab und kehrten enttäuscht zu den anderen zurück.

 

Da es nun schon Abend war, beschlossen die Charaktere nach Hause zurückzukehren, um sich mit Faust zu unterhalten. Egidius nutzte seine Pfeife und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Faust an ihre Tür kratzte. Er zeigte sich sofort hilfsbereit. Offensichtlich hatte er viel für die Menschen übrig, mit denen er solch vorzügliche Festmahle feiern konnte. Er erzählte den Charakteren (bzw. Egidius, der das Bellen dank seiner Vorgeschichte besser verstand als der Rest der Gruppe), dass er in den Tagen, in denen er in dem Haus gelebt habe, einen Fluchttunnel im Keller angelegt hatte. Dieser wurde seines Wissens nach schon vor Jahrzehnten zugemauert und er hielt es für unwahrscheinlich, dass Gerber etwas von ihm wusste. Man musste nur durch die Ziegel der Kellerwand brechen. Der geheime Zugang wäre über die Kanalisation zu erreichen. Natürlich würde er sie dorthin bringen, wenn sie es wünschten.

Die Gruppe vereinbarte mit Faust, dass sie sich morgen Nacht am Karlsplatz treffen würden, um mit ihm von dort aus zum geheimen tunnel zu gelangen.

Beim Gehen merkte Faust traurig an, dass er momentan recht wenig "frische Nahrung" finden konnte. Egidius versicherte ihm, dass sie ihn kontaktieren würden, sollte sich etwas ergeben. Wenn seine Befürchtungen eintrafen, würde es ohnehin bald einige Leichenberge in Prag geben. Fröhlich grinsend und bellend verschwand Faust in der Dunkelheit.

 

Eine Tasse Kaffee

Am nächsten meldete sich Fräulein Menkhoff wieder zu ihrer Arbeit. Mit einem Mischung aus Überraschung, Entsetzen und unterdrücktem, schadenfreudigem Gelächter empfingen die Charaktere die Übersetzerin, die auf so merkwürdige und unglaubliche Weise entstellt war.  Sie trug kein Haar mehr auf dem Kopf. Anscheinend waren die Haare, die die Investigatoren am gestrigen Tag im Labor gefunden hatten zuvor dort gewachsen, wo Klara nun eine blanke Glatze hatte. Dafür sprossen Nasen- und Achselhaare beachtlicher Länge aus ihrem Gesicht und unter ihren Armen hervor. Mit einem verachtenden Blick, einem wutentbranntem Schnauben und ohne ein wort des Grußes begab sie sich ins Labor und setzte ihre Arbeit fort.

Von Klausen brachte ihr später eine Tasse Kaffee vorbei und stellte Klara ohne Worte (aber mit einem spöttischen Grinsen) ein Rasiermesser und Rasierschaum auf den Tisch. Wutentbrannt und laut kreischend warf sie die Kaffeetasse in von Klausens Richtung, der sich gerade noch auf den Flur retten konnte. Die Tasse zerschellte an der Tür, die er vor Lachen prustend hinter sich zuschlug.

[Von Klausen erhielt hier von mir weitere 5% auf Sadismus.]

 

 

Das Fausthaus

Am Abend war es an der Zeit sich endlich mit Faust zu treffen. Zur Sicherheit hatte Hans einen ihrer Energiewerfer dabei. Am abendlichen Karlsplatz machte sich Faust leise bellend aus einer dunklen Seitengasse heraus bemerkbar. Von dort aus verschafften sich die Charaktere Zutritt zur Kanalisation.

Der Gestank dort unten war widerlich. Von Klausen, den das Glück verlassen zu haben schien, versenkte seinen Fuß tief in einen Haufen Exkremente. Genervt versuchte er seinen Schuh im Wasser der Kanalisation zu waschen, was den Geruch, der dieser jetzt ausströmte, nicht gerade verbesserte.

 

Schließlich führte Faust die Gruppe durch einen kleinen Tunnel, der in einer gemauerten Ziegelwand endete. Fürs Erste verabschiedete er sich hier von seinen neuen Freunden. Er  hatte keine Lust in sein altes Haus zurück zu kehren.

Nach ein paar Versuchen, schaffte es schließlich die Wand Hans mit einem Vorschlaghammer zu durchbrechen und verschaffte den Investigatoren Zutritt zu einem dunklen Kellerraum, der an einen ebenso dunklen Heiz- und Waschraum grenzte. Entgegen den Erwartungen der nervösen Einbrecher warteten hier keine grauenhaften Monster auf sie.

 

Oben angekommen erblickten die verwunderten Charaktere die äußerst ungewöhnliche Haupthalle des Erdgeschoßes. Der Boden geräumige Halle war überall mit Sand warmem Sand bedeckt. Alle paar Meter waren Glasvitrinen auszumachen, in denen Reliquien wie in einem Museum ausgestellt waren. Dazwischen waren Steinstatuen ägyptischer Götter aufgestellt worden. Die von Ölfackeln erhellten Wände waren mit Hieroglyphen und Wandmalereien versehen. Alles in allem wirkte es, als ob sie plötzlich in einem ägyptischen Tempel stehen würden anstatt in einem Haus in Prag.

Hier begannen nun lange Diskussionen wie man weiter vorgehen sollte. Waren hier fallen versteckt? Bei dem Sand handelte es sich doch sicher um Treibsand! Die Statuen der Götter würden natürlich zum Leben erwachen und alle Eindringlinge vernichten!

Nachdem man ausgiebig diskutiert hatte, die Tiefe des Sandes mithilfe des Hammergriffs auf ungefähr 10cm geschätzt hatte und jeder mit einem Seil mit seinem Vorder- und Hintermann verbunden worden war (um eventuell doch einer Treibsandgrube zu entgehen), kam man zu dem Schluss dass auch, wenn die Götter zu Leben erwachen und sie alle vernichten würden, es sie trotzdem nicht weiterbringen würde einfach herumzustehen.

Vorsichtig wagte sich die Gruppe an den Vitrinen vorbei in Richtung der Eingangstür. Von Klausen wollte überprüfen, ob der Brief den er eingeworfen hatte, schon aus dem Briefkasten genommen worden war. Auch hier blieben böse Überraschungen vorerst aus. Während von Klausen das Postfach öffnete und feststellte, dass sein Brief ungeöffnet von niemandem entgegengenommen worden war,  stellte Egidius mit Werte schätzen fest, dass es sich bei den hier ausgestellten Reliquien wohl um Fälschungen handelte.

 

Nachdem die Charaktere ein paar weitere (unspektakuläre, gewöhnliche) Räume des anscheinend nicht anwesenden Dienstpersonals durchsucht hatten, stand ihnen nun die Wahl offen, in einen weiteren Kellerraum oder ins Obergeschoß vorzudringen. In chtuloider Manier vermutete man die Wurzel des bösen, sofern es so etwas hier gab, natürlich im Kellergeschoss.

 

Vorsichtig betrat die Gruppe einen weiteren großen, dunklen Kellerraum, der mit Regalen vollgestellt war. Die Charaktere teilten sich nun in zwei Dreiergruppen auf, um überall nach dem Rechten zu sehen. Egidius Frieda und Gustav bewegten sich Richtung Süden, während Hans, Susi und von Klausen sich den nördlichen Teil des Dunklen Kellers vornahmen.

Plötzlich schossen aus der Dunkelheit zwei klauenbesetzte Pranken auf Hans zu, der nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und sich so ein paar blutige Wunden einfing. Mit einem Pfauchen stürzte sich eine Gestalt auf die Dreiergruppe, die einen menschlichen Frauenkörper, aber den Kopf und die Pranken einer Wildkatze besaß. Abgesehen von ihrem Erscheinungsbild zeichnete sich die Kreatur durch extreme Geschwindigkeit, unglaubliche Beweglichkeit und übermenschliche Reflexe aus. Zudem schien sie sich in der Dunkelheit perfekt orientieren zu können, während die Investigatoren auf ihre Taschenlampen angewiesen waren. So kam es, dass praktisch alle Angriffe, egal ob es die Susis und Gustavs Schüsse Hans' mächtige Schläge waren schlichtweg ins leere liefen oder schmerzhaft gekontert wurden. Die Gruppe wurde dem Wesen einfach nicht Herr, das Hans, dessen rechter Arm schon halb in Fetzen herabhing, schon mehrere heftige Wunden zugefügt hatte.

Glücklicherweise konnte Egidius, der gezielt danach suchte, tatsächlich einen Lichtschalter finden und erhellte den Kellerraum. Damit fiel zumindest ein Vorteil des Wesens, das im Dunkeln scheinbar perfekt sehen konnte, weg. Mit gemeinsamen Kräften und überwältigender Waffengewalt konnten die sechs Kameraden das Wesen schließlich bezwingen und niederstrecken.

Fasziniert nach von Klausen eine Blutprobe des Wesens.

Danach machte sich die gruppe daran den stark mitgenommenen Hans mithilfe von Erster Hilfe und eines Heilpräparats wieder auf die Beine zu bringen.

 

Nachdem im Keller nichts mehr Interessantes zu finden war, beschloss die Gruppe sich nun das Obergeschoss vorzunehmen. Zaghaft erklommen die Investigatoren die breite Doppeltreppe, die sie in den zweiten Stock führte. Vor ihnen lag ein Langer Flur, von dem stellenweise Räume und kleine Gänge abzweigten. Egidius, der in der Bibliothek eingehend die Baupläne des Gebäudes studiert hatte, fiel jedoch sofort auf, dass hier etwas nicht stimmte. Gleich neben der Treppe sollte die Eingangstür in ein Zimmer sein, wo jetzt nur eine Wand war. Waren sie hier auf eine Geheimtür gestoßen? Bei genauerer Betrachtung [und mit einem erfolgreichen MA-Wurf] konnte Egidius durch die schützende Illusion sehen, mit der die Tür vor den Augen Unwissender verborgen werden sollte.

Noch bevor die Charaktere weiter in den Flur vordrangen, wollten sie den versteckten Raum untersuchen.

Vorsichtig öffneten sie die versteckte Tür. Dahinter befand sich ein Arbeitszimmer, das mit seinen vielen Fläschchen, Tinkturen und Pulvern nur einem Alchemisten gehören konnte. Am anderen Ende des Raums stand die Gestalt eine hochgewachsenen mit dem Rücken zu ihnen. Sie schien überall am Körper so etwas wie ein dünnes Federkleid zu tragen. Plötzlich drehte die Gestalt den Kopf komplett in einer Drehung von 180°. Den Charakteren blickte ein schrecklich deformiertes Gesicht entgegen, das entfernt an das eines Falken erinnerte. Es stieß einen markerschütternden Schrei aus, drehte sich um und stürzte mit erhobenen, klauenversehenen Händen auf die Charaktere zu. Geistesgegenwärtig warf Egidius die Tür zu, die sofort von der anderen Seite mit Klauen bearbeitet wurde. Egidius wollte dem Ding keine Gelegenheit geben, die Tür zuerst zu durchbrechen und feuerte mit seiner Schrotflinte direkt durch die Tür, die zu Großteil zerbarst und den Blick auf die regungslos am Boden Kreatur freigab.

Bevor sich die Gruppe jedoch darüber freuen konnte, trat am hinteren Ende des Flurs eine fast gigantische Gestalt mit dem Körper eines Menschen, aber dem Körper eines Menschen und dem Kopf eines Widders aus einem Raum heraus. Es erblickte die Eindringlinge und machte sich schnaubend zum Angriff bereit. Susi, Frieda und Hans eröffneten mit Pistolen und einer Schrotflinte sofort das Feuer, was die Massige Kreatur jedoch nur wenig beindruckte.

Von Klausen wollte währenddessen mit Medizin überprüfen, ob der Vogelmensch tatsächlich tot war oder noch eine Gefahr darstellte. Als er das Geheime Zimmer betrat,  spürte er plötzlich unbeschreibliche Schmerzen. Ein einem menschlichen Körper und dem Kopf einer Schlange hatte seine vor Gift triefenden Zähne in seiner Schulter versenkt und zwang ihn zu Boden.

Egidius eröffnete sofort das Feuer auf die Kreatur, verfehlte sein Ziel jedoch.

Der Widdermensch setzte währenddessen zu einem wütenden Angriffssturm an, der Susi verfehlte, Frieda jedoch Gegen die Wand schleuderte und ohnmächtig werden ließ. Da der Widder sich dabei eine Blöße gegeben hatte und nun direkt neben Hans stand, hatte dieser die Gelegenheit, dessen Schädelinhalt mit einem gezielten Schuss seiner Flinte über die Wand zu verteilen.

Von Klausen schaffte es mit aller Kraft dem Gift in seinem Körper so weit entgegen zu wirken, dass er sein Bewusstsein behalten konnte. Er setzte seine Pistole am Schädel des Schlangenmenschen, der immer noch seine Zähne in seiner Schulter vergraben hatte an, drückte ab und beendete die Angelegenheit damit.

Susi, die noch verhältnismäßig fit war, machte nun sich mit Gustav an die behelfsmäßige Wunderversorgung ihrer Kameraden.

 

Schon ziemlich angeschlagen, machten sich die Investigatoren nun auf, um ihre Aufgabe zu beenden. Als sie in einen Seitengang abbogen, verriet Egidius sein gutes Gehör, dass er sich gleich der nächsten Herausforderung stellen müssen würde. Mit einem lauten Krachen brach aus der Tür vor ihm ein Ungetüm mit dem Körper eines Menschen und dem Kopf eines Krokodils hervor. Da Egidius aber bereits vorgewarnt war,  konnte er mit einem gezielten Schuss seiner Schrotflinte in das Maul des Ungetüms die Sache recht schnell beenden. [Kritischer Erfolg!]

 Noch während der Krokodilsmensch zusammensackte sprang über dessen Körper hinweg jedoch eine zweite Kreatur mit dem Kopf eines Wolfs oder Schakals und verwundete Egidius an der Schulter. Das Wesen, das nun inmitten von Feinden stand erwies sich ebenfalls als sehr agil, weshalb die Angriffe von Gustav und Fried ins leere liefen. Von Klausen entfernte sich fluchtartig aus dem Kampf.

Hans machte ebenfalls einen großen Schritt zurück und gab Egidius die Gelegenheit einen Schuss mit seiner Schrotflinte direkt in den Rücken des Wesens abzugeben, der dessen Innereien im flur verteilte. [Ein zweiter kritischer Erfolgt!]

 

Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte und nirgendwo mehr unsägliche Bestien aus Türen hervorbrochen, wagte man sich wie an die Erforschung der einzelnen Zimmer.

Die gruppe betrat einen geräumigen Salon. Jedoch schienen die Charaktere nicht die ersten gewesen, die hier aufgetaucht waren. Inmitten der umgeworfenen Einrichtung lagen und einer großen Blutlache die Leichen zweier Personen. Während der eine, ein junger Mann, anscheinend durch mehrere Messerstiche ums Leben gekommen war, wies der Körper des anderen ein zerfetztes Gesicht und Fraßspuren am ganzen Körper auf. Naben ihm lag ein blutbeflecktes Messer auf dem Boden. Offensichtlich waren die beiden aneinandergeraten. Nachdem der junge Mann dem Messer des anderen zum Opfer gefallen war, dürfte dieser wiederum an die animalischen Bewohner des Hauses geraten sein.

Eine genauere Untersuchung der Leiche des jungen Mannes brachte ein paar alchemistische Notizen, die niemand entziffern konnte ein paar alchemistische Zutaten [1RP] und ein Fläschchen mit einer seltsam leuchtenden Flüssigkeit zum Vorschein.

Bei der anderen Leiche fanden die Charaktere ein paar alchemistische Brandbomben und einen Ausweis, der auf einen Filip Navratil ausgestellt war. Bei genauerer Betrachtung fiel der Gruppe auf, dass auf dem Messer, das anscheinend eher ein ritueller Dolch war, das ihnen schon bekannte Emblem der Rosenkreutzer eingeprägt war!

Was hatte das zu bedeuten? Ganz offensichtlich waren nicht nur die Charaktere hinter dem Brief aus Dees Verhandlung her.

Schließlich nahm von Klausen noch die Zahnabdrücke des vermeintlichen Rosenkreuzers ab. Man wusste ja nie, ob man ihn nicht dadurch eindeutig identifizieren könnte.

 

Die nächsten räume des Hauses stellten sich als eher unspektakulär heraus. Erst als die charaktere das Schlafzimmer betraten wurden sie überrascht. Im Bett lag eine Leiche, die wahrscheinlich dem Besitzer des Hauses gehörte. Basilius Gerber war bereits tot. Es waren keine Spuren von Gewalteinwirkung auszumachen. Von Klausen vermutete einen Herzanfall oder Ähnliches und vermutete, dass der Zeitpunkt des Todes mindestens schon ein paar Tage zurücklag.

Am Boden waren verschiedene Habseligkeiten und Papiere verteilt. Es machte den Eindruck, als hätte Gerber seine letzten Stunden damit verbracht, Unterlagen im Kamin zu verbrennen.

Die Charaktere begannen nun mit einer genaueren Untersuchung des Zimmers und hofften darauf, dass der gesuchte Brief nicht bereits verbrannt worden war.

Zunächst fanden die Investigatoren eine seltsam goldschimmernde Linse. Sie wussten nicht, wozu diese gut war, aber sie wirkte wertvoll und vielleicht auch mächtig. Außerdem fanden sie ein kleines Köfferchen, das einige Fläschchen mit seltsamen salzen enthielt. Die Fläschchen waren beschriftet, aber die Tinte auf den Etiketten war bis zu Unleserlichkeit ausgebleicht. Lediglich das Etikett eines Fälschens, das neuer wirkte als die anderen war lesbar. "Der Reisende" stand dort geschrieben. Da niemand etwas damit anzufangen wusste, suchte man weiter.

Zu ihrer Erleichterung fanden die Charaktere schließlich den gesuchten Brief, der achtlos zwischen andere Papiere geworfen wurde. Als sie den Umschlag öffneten waren sie jedoch ernüchtert. Es handelte sich um eine Seite, die Dee anscheinend selbst verfasst hatte. Dort stand geschrieben:

 

"Eure Majestät,

 

Möge der Funke der Erkenntnis, wie auch sonst immer, alles Verborgene enthüllen und euch den Weg zu Prags größtem Geheimnis enthüllen.

 

John Dee"

 

Die Charaktere vermuteten, dass an dem Brief mehr dran war, als auf den ersten Blick zu sehen war. Es war sicher irgendwo eine geheime Botschaft versteckt. Aber ohne eine Möglichkeit, das Geheimnis zu entschlüsseln, war der Brief vorerst wertlos. Etwas enttäuscht packten die Charaktere was sie gefunden hatten und noch einige der Reliquien, von denen sie vermuteten, sie seien wertvoll, zusammen und machten sich auf den Rückweg.

 

Wieder in der Kanalisation angekommen benutzte Egidius erneut seine Pfeife, um Faust zu rufen. Vielleicht konnte er ihnen ja ein paar Fragen beantworten. Nach kurzer zeit tauchte Faust auf und musterte die Charaktere fragend. Diese geben ihm, was sie gefunden hatten und fragten, ob er etwas damit anzufangen wüsst. Zunächst betrachtete er die goldschimmernde Linse. Faust erzählte ihnen, dass es sich hierbei wohl um ein mächtiges Artefakt handelte. Ein Blick durch diese Linse erlaube dem Benutzer festzustellen, ob ein alchemistisches Präparat gelungen war, oder ob mit grausigen Nebenwirkungen zu rechnen sei. Er warnte jedoch, dass das Benutzen der Linse auch negative Folgen nach sich ziehen könnte. Es würde die Aufmerksamkeit Juk-Shabbs auf den Benutzer ziehen.

Zu dem Köfferchen meinte er, hierbei handle  sich um alchemistische Salze. Erfahrene Alchemisten könnten das Wasser aus lebenden Kreaturen zeihen und sie so in Form von Salzen konservieren. Bringe man diese Salze wieder in Kontakt mit Wasser, würden die Lebewesen wieder zu neuem Leben erwachen. Als die Charaktere ihm von den seltsamen Mischwesen im Haus erzählten, meinte er, dass man durch das Mischen verschiedener alchemistischer salze vielleicht auch solche Wesen erschaffen könne. Allerdings gäbe es keine Möglichkeit herauszufinden, was in diesen salzen wirklich konserviert wurde, ohne sie zum Leben zu erwecken. Die Aufschrift "der reisende" sagte auch Faust nichts.

Die alchemistischen Notizen, die sie bei der Leiche des jungen Mannes gefunden hatten, konnte Faust auf die schnelle nicht entziffern. Er bot aber an sie mit zu nehmen und sie im Verlauf der nächsten Tage durchzusehen.

Als nächstes reichten die Charaktere Faust das kleine Fläschchen mit der leuchtenden Flüssigkeit. Seine Augen weiteten sich in Verzückung. Es handle sich hier um Spiritus Mundi. Der Essenz der Götter selbst! Es mache alles perfekt, die Anwendungen, seien vielfältig. Heilung von wunden oder Krankheiten oder sogar von geistigem Verfall, Veredelung von Edelsteinen. Verschiedenste Gegenstände könnten damit praktisch unzerstörbar gemacht werden. Spiritus Mundi sei eine der wertvollsten schätze, die es auf dieser Welt gab ermahnte Faust die Gruppe. Sie sollten gut darauf Acht geben.

Zuguterletzt zeigten die Charaktere Faust Dees Brief. Faust kratzte sich nachdenklich mit seinen Klauen am Kopf. Er meinte, dass ihm die Formulierung "Funke der Erkenntnis" bekannt vorkäme. Er glaube auch, dass der Brief mehr enthielt, als auf den ersten Blick sichtbar wäre. Der "funke der Erkenntnis" sei wahrscheinlich der Schlüssel zu einer versteckten Botschaft. Faust versprach sich daran zu setzen eine Möglichkeit zur Entschlüsselung des Briefes zu finden.

Dankbar für seine große Hilfe teilten die Investigatoren Faust mit, dass in seinem alten Haus ein kleiner Berg von frischen und weniger frischen Leichen auf ihn wartete und wünschten ihm guten Appetit. Freudig und mit leuchtenden Augen bedankte sich Faust und macht sich sofort auf den Weg, um die Leichen zu "entsorgen".

 

 

Etwas Ruhe und Frieden

Die nächsten Tage verliefen verhältnismäßig ruhig und wurden zur Regeneration genutzt. Aber auch für Fräulein von Menkhoff nahmen sich die Charaktere Zeit. Von Klausen erzeugte ein gasförmige Präparat, das die Haut eine Menschen bleu-weiß karieren sollte und testete es (erfolgreich) an Klara. Diese wusste nicht, warum ihre Haut sich plötzlich auf so absurde Weise färbte, vermutete aber (zurecht), dass die "Dreckschweine!", für die sie arbeitete, dafür verantwortlich waren.

[sowohl Charaktere, als auch Spieler amüsierten sich so prächtig, dass sie das Leid der Welt etwas vergessen und 3 STA-Punkte regenerierten konnten.]

 

Die Gruppe nutzte ihre Zeit auch, um die Reliquien und Zutaten, die sie in Gerbers Haus mitgenommen hatten, vom Verein der Himmelsdeuter begutachten zu lassen.

[Dazu habe ich jeden der Charaktere für jeden mitgenommenen Gegenstand auf Werte schätzen und Glück werfen lassen. Bei einem Erfolg war die jeweilige Zutat 1 RP wert.]

Tatsächlich brachte ihnen ihr Raubzug 7 RP ein, womit sie insgesamt über 10 RP verfügten!

 

Ein paar Tage später klopfte es dann an der Tür der Charaktere. Ein Straßenjunge, der als Bote fungierte, trug auswendig einen weiteren kryptischen Text vor, wie die Charaktere ihn vor Kurzem als Brief und an eine Hauswand gepinselt erhalten hatten. Leider konnten sie nichts damit anfangen. Jedoch konnten sie den Jungen mit ein wenig Geld dazu bringen zu verraten, dass er den Auftrag zur Überbringung dieser Botschaft von einer verwirrt wirkenden, alten, ungepflegten Frau am Karlsplatz erhalten hatte. Für noch ein wenig mehr Versprach er nach ihr Ausschau zu halten und ggfs. zu versuchen herauszufinden, wo diese Frau wohnhaft wäre.

 

Egidius, der bei der Nennung des Karlsplatzes sofort an Priska dachte, machte sich sogleich auf, um diese ebenfalls dazu zu bewegen sich nach der schrulligen Alten umzusehen. Priska erlag zwar diesmal nicht Egidius Charme, konnte aber ebenfalls mit ein wenig Trinkgeld eingespannt werden.

 

Zum Schluss konnte Übersetzerin Klara nun ebenfalls noch etwas Nützliches berichten. Sie hatte in Korczaks Aufzeichnungen einen Hinweis auf ein Buch gefunden, das legendäre Arcana Arcanissima, das laut Korczak Juk-Shabb erwähnen sollte – wenn auch nicht genau beschrieben war, inwiefern. Der Autor war ein gewisser Melchior Maier, der dieses Werk 1616 verfasst haben sollte.

Leider konnten die Charaktere auf die schnelle jedoch kein Exemplar dieses anscheinend überaus seltenen Buches auftreiben.

 

So waren hier noch einige Fragen offen. Was würden die unleserlichen Notizen aus Gerbers Haus enthüllen? Welche Botschaft verbarg sich hinter dem Brief Dees? Was führten die Rosenkreuzer im Schilde? Wer war die schrullige alte am Karlsplatz? Was barg das Arcana Arcanissima für geheimnisse über den mysteriösen Juk-Shabb?

 

Das Alchemie-Niveau betrug nun .

 

Ein Perfekter Zeitpunkt für einen Cliffhanger J

 

 

Fazit

Die beiden Kurzszenarios hatten sehr viel mehr Tiefgang, als ich es mir erwartet hatte. Die Spieler hatten gute Gelegenheiten, um die Stärken ihrer Figuren auszuspielen und ihrer Charaktere weiter zu entwickeln.

Die vielen Handlungsstränge erhalten immer eine gewisse Spannung aufrecht. Die verschiedenen Schauplätze und skurrilen Persönlichkeiten schüren die Paranoia der Spieler zu meiner Freue extrem.

Da meine gruppe aus sechs Spielern besteht, habe ich mir die Freiheit genommen einige Details und neue mächtige Gegner einzufügen. Die Werte finden sich weiter unten.

 

Alles in allem war ich mit der Runde diesmal äußerst zufrieden. Alle hatten denke ich viel Spaß … und Paranoia …und ein Stück Wahnsinn.

 

Anhang: Neue Gegner

 

Dee's Brief I – Adora Adelheit und ihre Gefährten

Magische Hilfsmittel

  • Stab, der zerknickt wird und Columbras Hände Castet
  • Nelbel-Asche; Hineinspuckten => dichter Nebel => 1 Strafwürfel auf alle Aktionen
  • Schlafpuder: KO-Probe: 1D3 Runden außer Gefecht
  • StachelsporeJ: KO-Probe; Bewegungen fallen schwer; Strafwürfel auf körperliche Aktivitäten
  • Feuerball-Bomben: Werfen-Angriff; 1D8 Schaden

 

Columbras Stab – Columbras Hände (+1BW) (schwerer Erfolg)

Columbras Hände (12 MP; 1D10 STA, sofort)

  • Hände des Zaubernden verwandeln sich in 3m lange Giftschlangen, jede hat einen Angriff/Runde
  • Anblick: 0/1D6 STA
  • Nahkampf (jede Schlange): 1D3 Schaden
  • Gift: extreme KO-Probe; Fail: 1d10 Schaden pro Runde bis  MA des Zaubernden erreicht sind
  • Wirkungsdauer. 1+1D3 Runden

 

Nebel-Asche (regulär)

Hineinspuckten => dichter Nebel => 1 Strafwürfel auf alle Aktionen

Schlafpuder (regulär)

KO-Probe: 1D3 Runden außer Gefecht

Stachelspore (regulär)

KO-Probe; Bewegungen fallen schwer; Strafwürfel auf körperliche Aktivitäten

Feuerball-Bomben (regulär): Werfen-Angriff; 1D8 Schaden

 

adora.png

 

Dee's Brief II – Zusätzliche ägyptische Götter

gods.png

 

 

 

 

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...