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Erfahrungsbericht Matrix SR5


Smoothie
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Hallo

 

mal eine Frage an die versammelte Erfahrung.

Wir spielen schon wirklich lange Shadowrun, bei SR4 hatten wir die Matrix aber immer ausgeklammert/die entsprechenden Jobs outgesourced. Nun bei SR5 versuchen wir es wieder mal damit, da die Wifi-Durchdringung der Welt ja noch zugenommen hat.

Wir haben zwei Decker, die abwechselnd dabei sind (der jeweils andere ist dann der Spielleiter).

Nun gestaltet sich die Sache aber irgendwie anstrengend und macht keinem Spass, weder den Deckern, noch den Mitspielern.

1. Auch kleinere Aktionen entwickeln sich immer zu Würfelorgien, während die restliche Runde friedlich wegschlummert. Die geschieht obwohl die Decker, ihre Regeln durchaus können, aber es sind einfach viele Würfe.

2. Durch die arg vielen Würfe schafft der Decker zwangsläufig irgendwann eine Probe nicht (obwohl die Decker durchaus gut sind) und dann ist immer Alarm und alle Pläne von vorher sind hinfällig und die Sturmgewehre kommen raus.  Bis jetzt wurde fast jeder Einbruch vom Decker auf diese Weise verraten. "Der Toaster hat eine Marke auf dir" ist ein geflügeltes Wort in der Runde und durchaus schon vorgekommen.... Und hier ist jetzt noch gar nicht die Rede von IC oder Sicherheitsspinnen.

Dies ist ernüchternd für die Decker, die wenig Erfolgserlebnisse haben und auch grundsätzlich wäre es schön, wenn nicht jeder Run im Blutbad enden würde....

 

Was machen wir falsch? Wie läuft das bei euch?

 

beste Grüße

smoothei

 

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Wie bei so manch anderem würfellastigen System lässt sich das Decken IMO zumindest etwas beschleunigen , wenn ihr bei Standard-Aktionen die Regeln zum "Erfolge kaufen" verwendet. Das mindert auch die Wahrscheinlichkeit, dass minder starke Systeme dem Decker dank Würfelglück in die Synapsen treten.

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Gegen das Auffliegen hilft eigentlich nur kleinere Wuerfelpools. Bzw. Niedrigstufigere Slavegeraete. Nur weil das Gummel GRW oder Datenpfade behauptet Hosts haben durchschnittlich ne Stufe 9 mit noch hoeheren Attributen heisst das noch lange nicht, dass du den unausgegorenen Mist so uebernehmen musst. Setz die Matrix attribute so an wie du sie willst. Das ist halt der Job des SL.

 

Wenn es jedoch auf die Downtime ankommt, dann empfehle ich immer Action mit Hacking zu verbinden. Wenn waehrend dem Hacken gleichzeitig ein Feuergefecht laeuft, dann kann man sowohl Kampf also auch Hacking in die gleichen Inirunden packen und alles normal abhandeln.

 

Typisch ist zB der Datenklau an einem Terminal, waehrend der Hacker die Daten sucht, Bomben entschaerft, entschluesselt, evtl ICE abwehrt, muessen die Sams den Serverraum verteidigen. Sobald der Hacker die Daten hat, haun die Leute ab.

Wenns nicht immer Kampf sein soll, dann evtl. Schleichen oder Soziale Proben. Hier gibts viele Moeglichkeiten, die du eben an den Run anpassen musst.

Edited by Tyrannon
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Wenn es jedoch auf die Downtime ankommt, dann empfehle ich immer Action mit Hacking zu verbinden. Wenn waehrend dem Hacken gleichzeitig ein Feuergefecht laeuft, dann kann man sowohl Kampf also auch Hacking in die gleichen Inirunden packen und alles normal abhandeln.

 

 

 

Wenn es jedoch auf die Downtime ankommt, dann empfehle ich immer Action mit Hacking zu verbinden. Wenn waehrend dem Hacken gleichzeitig ein Feuergefecht laeuft, dann kann man sowohl Kampf also auch Hacking in die gleichen Inirunden packen und alles normal abhandeln.

 

Typisch ist zB der Datenklau an einem Terminal, waehrend der Hacker die Daten sucht, Bomben entschaerft, entschluesselt, evtl ICE abwehrt, muessen die Sams den Serverraum verteidigen. Sobald der Hacker die Daten hat, haun die Leute ab.

 

 

Das ist meine übliche Vorgehensweise. Wobei natürlich oft dem Decker auch noch die Informationsbeschaffung vor einem Run obliegt. Das handhabe ich aber mit relativ überschaubaren Datensucheproben (hin und wieder auch nach den 4er Regeln mit anhaltenden Proben und dauch teilweise mit Teamwork Proben). Das geht dann relativ fix.

 

Ansonsten versuche ich die Matrix-Action immer in die physische Action zu integrieren. Also Szenen, in denen der Hacker Dinge tut, und gleichzeitig außerhalb der Matrix nix passiert zu vermeiden. Und zu guter Letzt, vermeide ich als SL einige Proben für den Decker durch entsprechende Umstände der Spielwelt. So sind die meisten (internen) Sicherheitskräfte oder Mitarbeiter in der Regel verpflichtet ihre Geräte wifi on und ohne Schleichfahrt zu betreiben. Einfach weil das ein wichtiges Element der gegenseitigen Identifizierung darstellt. Ausnahmen in extremen Hoch-Sicherheits F&E Labors bestätigen natürlich diese Regel! Ansonsten passe ich die Stufen der Host ganz allgemein den Werten der Charaktere an. So wie ich die Gegnerwerte den Werten den Charaktere  anpasse. Natürlich nicht in einem lächerlichen Rahmen. Denn auch die Runs und die Bezahlungen werden den Werten/Erfahrungen des Charaktere angepasst. So bleiben die Werte glaubwürdig.

 

Die Hoststufen aus dem Datenpfade habe ich zur Kenntnis genommen, aber ich passe die Hosts meinem Bauchgefühl in Sachen Schwierigkeitsgrad für die Gruppe an. Wenn natürlich der Hacker auf die Idee kommt, irgendwelche Hosts anzugreifen (in der Regel ja über Hintertüren - WAN-Slaves), die nicht wirklich erforderlich sind, aber es cool findet, wenn er entsprechend große Herausforderungen übwindet, dann werden die Hosts von mir auch durchaus mal so dargestellt, wie sie im Datenpfade beschrieben und aufgeführt sind. Aber die eigentlichen Target-Hosts, die sich aus dem Job ergeben (also von mir ins Abenteuer integriert werden), sind in der Regel so angepasst, dass sie eine faire aber nennenswerte Herausforderung darstellen. Hin und wieder greife ich auch zu Mitteln, wie einem vergleichbar starken Hacker / Spinne im Host / unter den Gegenern, der einen eigentlich easy going Host (aus der Spielwelt Logik heraus, keinen mächtigeren Host) dann dennoch wieder zu einer Herausforderung macht.

 

Aber generell gilt bei mir: Ich entscheide als SL welche Stufen welcher Gegner hat. Ich habe den Anspruch, dass diese Stufen sich realistisch in die Spielwelt einfügen und gleichzeitig mit den Spielercharakteren gebalanced sind. Und das ist auch bei der Matrix so. Auf diese Weise, bleibt es spannend, und der Hacker ist eine genauso entscheidende Person mit Erfolgserlebnissen und Rückschlägen wie alle anderen im Team. Aber er hat generell ebensoviel Spotlight und Einfluss auf die Story bzw. den Gesamterfolg oder Misserfolg des Teams. Und für einen guten Run, wird immer ein Hacker benötigt.

 

Um die extremen Kosten von Cyberdecks etwas zu kompensieren, kommt es auch vor, dass ein Decker bei mir immer mal wieder im Run an brauchbare SotA Komponenten oder an ein komplett neues Deck kommt. Teilweise wird ihm das auch von Johnsons als alternative Bezahlung angeboten. So bleibt das "am Ball bleiben" und die Charakterentwicklung auch für den Decker mit den üblichen Belohnungen machbar.

 

BTW. seit unserem Switch zu Anarchy gehören all diese Probleme sowieso komplett der Vergangenheit an. Daher entsprechend die Schilderungen hier auch meinem Umgang damit bevor wir zu Anarchy Regeln geswitched sind. Wenn ich hin und wieder mal reguläres SR5 leite, mache ich das aber auch weiter so. und mit Anarchy handhabe ich es ähnlich, nur das ich mir weniger Gedanken als SL machen muss, und es wesentlich einfacher umzusetzen ist.

 

 

Edited by _HeadCrash
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@Smoothi

 

Möglicherweise liegen eure Probleme mit der DeLaMatrix auch darin, dass ihr noch die Ansprüche der 4. Edition habt. Im Vergleich zur letzten Edition ist Schwierigkeit der Matrix der 5. Edition deutlich höher.

Dh. ein Hacker in der 5. Edition hat deutlich weniger Handlungsspielraum, bevor er auffliegt. Man muss besser planen und die Matrixhandlungen auf das nötigste beschränken.

 

Zudem sind die Regelmechaniken zur Matrix nicht nur kompliziert, sondern auch ziemlich ... schlecht erklärt. Möglicherweise macht ihr auch da Fehler.

 

Kannst du ein paar konkrete Probleme schildern?

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hey,

 

erstmal großes Danke für die Antworten/Einschätzungen! Mal sehen was unsere Spielleiter dazu sagen.

Zu den ganz konkreten Sache kann ich gar nicht soviel sagen, denn ich bin weder Decker, noch habe ich bisher SR5 geleitet, bzw. nur ohne Decking.

Standardmäßig sieht das bei uns so aus: Wir bringen den Decker irgendwo rein, so dass er sich über ein geslavtes Gerät in den Host hacken kann, denn die Hoststufen sind (wie oben ja auch schon beschrieben) so hoch, dass unser Decker noch nie auch nur dran gedacht hat,einen Host von aussen zu attackieren.

Dann macht der Decker ein bisschen Kram, z.B. sich Marken auf bestimmte Kameras verschaffen, eine Datei suchen und kopieren oder editieren, eine Tür öffnen, und irgendwann verkackt er dann eine der Proben, der Toaster hat eine Marke auf ihm, es wird Alarm ausgelöst, der Decker stöpselt sich aus und alle anderen fangen an zu schiessen....

so schauts aus.

beste Grüße

smoothie

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Ja, so ist das in SR 5 leider oft. Das Problem ist ja nicht, dass mal ne Probe schief geht, sondern, dass dadurch dann alles den Bach runter geht. Verbunden mit immer noch knackigen Pools auf der Gegenseite ist das ein Spiel auf Zeit.

 

Wahrscheinlich habt ihr natürlich auch einen Decker, der nicht für die 5er-Matrix gedacht ist. Ein Pool unter 14 geht eigentlich nicht (LOG 8 und Hacking 6). Daran sieht man natürlich schon, wie broken das alles ist. Von daher werden bei euch wohl eher umfangreiche Hausregeln helfen, das Gefühl von matrix zu bekommen, das ihr wollt. Keine Sorge - mit dem Gefühl seid ihr nicht allein!

 

Ansatzpunkte wären: Hoststufen runter - Attribute von Hosts runter (nicht Stufe, Stufe +1, ...) - desgleichen mit den Pools - mehr Overwatch-Punkte - weniger heftige GOD.

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hey,

 

erstmal großes Danke für die Antworten/Einschätzungen! Mal sehen was unsere Spielleiter dazu sagen.

Zu den ganz konkreten Sache kann ich gar nicht soviel sagen, denn ich bin weder Decker, noch habe ich bisher SR5 geleitet, bzw. nur ohne Decking.

Standardmäßig sieht das bei uns so aus: Wir bringen den Decker irgendwo rein, so dass er sich über ein geslavtes Gerät in den Host hacken kann, denn die Hoststufen sind (wie oben ja auch schon beschrieben) so hoch, dass unser Decker noch nie auch nur dran gedacht hat,einen Host von aussen zu attackieren.

Dann macht der Decker ein bisschen Kram, z.B. sich Marken auf bestimmte Kameras verschaffen, eine Datei suchen und kopieren oder editieren, eine Tür öffnen, und irgendwann verkackt er dann eine der Proben, der Toaster hat eine Marke auf ihm, es wird Alarm ausgelöst, der Decker stöpselt sich aus und alle anderen fangen an zu schiessen....

so schauts aus.

beste Grüße

smoothie

 

 

Ok, wenn ich das so lese dann passt das schon. Aber, meine Frage ist nun: Wieviel Edge hat der Hacker? Edge ist in meinen Augen das wichtigste Attribut nach Logik. Ein Wert unter 5 empfinde ich als kritische Schwäche.

Edited by Tyrannon
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Aber, meine Frage ist nun: Wieviel Edge hat der Hacker? Edge ist in meinen Augen das wichtigste Attribut nach Logik. Ein Wert unter 5 empfinde ich als kritische Schwäche.

 

Dazu fällt mir das hier ein:

 

https://foren.pegasus.de/foren/topic/25221-mythos-die-5er-matrix-funktioniere-nur-mit-edge/?hl=edge

 

 

Ja, der ganze Thread passt wieder zum Thema: Realistische Schwierigkeitsgrade als SL zu schaffen. Die Herausforderungen müssen schlicht an die Würfelpools (=Möglichkeiten) der Spieler angepasst werden. Das ist eben der Job des SL. Und dann sind alle anderen Details egal.

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Man sollte auch eines nicht vergessen, wenn man die DeLaMatrix bewertet:

 

Datenpfade s. 93

"Hosts – zumindest die, die von den Konzernen für ihre schmutzigen Geschäfte genutzt werden – sind extrem schwer zu hacken.
Der typische Host ist in der Lage, die reine Stärke eindringender Hacker ohne größere Probleme zu überbieten."

 

Dieser Fluff-Aspekt ist durch die hohen Pools der Hosts imho sehr gut umgesetzt.

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Man sollte auch eines nicht vergessen, wenn man die DeLaMatrix bewertet:

 

Datenpfade s. 93

"Hosts – zumindest die, die von den Konzernen für ihre schmutzigen Geschäfte genutzt werden – sind extrem schwer zu hacken.

Der typische Host ist in der Lage, die reine Stärke eindringender Hacker ohne größere Probleme zu überbieten."

 

Dieser Fluff-Aspekt ist durch die hohen Pools der Hosts imho sehr gut umgesetzt.

 

Das ist vollkommen richtig. Aber relevant finde ich es nur bedingt. Es ist ein nützliches Werkzeug, wenn der Hacker / das Team unbedingt mit dem Kopf durch die Wand oder mehr als es die Vernunft zulässt wollen. Auf dieser Basis aber Runs zu gestalten, nach dem Motto: Du musst dafür den Host hacken, und die sind nun mal über mächtig... ist definitiv nicht zielführend. Es muss immer Hintertüren geben, die mal leicht  und mal schwer zu erreichen sind, wenn es elementar wäre, dass die Runner Zugriff auf einen Host bekommen sollen. Und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, für ein cleveres Vorgehen, mit einer Herausforderung, die vor allem darin besteht unauffällig an eine Hintertür (WAN Slave in der Regel) zu kommen, kann man alle beschäftigen, nicht nur den Hacker. Und durch die Hintertür, kann man ihm dann auch fluffmäßig begründen, wieso es dann eben nicht so krass schwer ist, auch wenn die Regeln hier nicht immer greifen und in dieses Bild passen. Denn zwar bekommt der Hacker durch die Hintertür entsprechend einfach Zugriff auf den Host, aber die Aktionen im Host sind immer noch Sack-Schwer. Und hier neige ich dann dazu, die Pools ein wenig dem Erfahrungsgrad der Runner anzupassen, und nicht möglichst konform zu allen Regeln zu halten.

 

Begründen kann man das, durch diverse Sub-Hosts die eben weniger hohe Stufen aufweisen, und außer über die WAN-Slave Hintertüren regulär nur über den Mutter-Host erreichbar wären, der allerdings eine verdammt dicke Keule ist. Also eine Erklärung, die das ganze nachvollziehbar macht, kann immer gefunden werden, selbst wenn die Regeln hier nicht eindeutig sind. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass mir bei der Zusammenstellung der "Gegner-Pools" die Regeln weitestgehend egal sind. Ich versuche faire Herausforderungen zu schaffen, und diese dem Fluff angemessen anzupassen, also glaubwürdig zu halten. Wenn es dafür keine konkreten Regeln gibt, ist mir das grundsätzlich egal. Ich will keine Regeln brechen, aber zumindest so dehnen, dass sie eben in dieses Muster passen.

Wenn der Hacker sich natürlich nicht die Mühe macht, alternative Zugänge zu suchen und zu finden, sondern direkt durch den dicken Primärhost will, dann spürt er die DeLaMatrix wie beschrieben und wird durchaus verzweifeln. Das ist dann aber halt vergleichbar mit einem Runnerteam, dass mit Raketenwerfern und Sturmkanonen das Haupttor des Konzerngebäudes angreift, welches von Konzernmilitär gesichert wird, die entsprechend schnell Verstärkung erhalten und auf dem Extrateritorialen Gebiet des Konzerns machen können was sie wollen. Das ist in der Regel auch zum Scheitern verurteilt. Aber ein Problem wäre es, wenn ich keine Alternativen Lösungsansätze als SL zulassen würde. Die machen dann eben den Unterschied, und vermeintlich umögliche Missionen doch möglich.

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Sehe ich genauso. Es sollte immer Möglichkeiten und Lösungen geben, die mit der Kompetenz des Teams möglich sind. Aber diese Möglichkeiten müssen auch immer glaubwürdig sein.

Und in manchen Fällen heißt das für mich als SL, dass die Idee für einen coolen Run eben warten muß, bis die Runner mehr Karma haben und die entsprechenden Fähigkeiten entwickelt haben.

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