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Within You Without You


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"Within You Without You" stammt aus der Feder von John Tynes und wurde 1990 erstmals veröffentlicht.

Der Spielbericht ist von der Mitspielerin und Bloggerin Winterphönix aka Black Oracle

https://black-oracle.blogspot.com/2018/09/cthulhu-within-you-without-you.html


Charaktere

Prof. Allan D. Wenningham: Der Professor für Geschichte hat einen Brief von seinem Freund Prof. Pettigrew erhalten, welcher ihn in das Dörfchen Solace einlädt, um ihm dort etwas zu zeigen.


Michael Henley: Der 24jährige Archäologiestudent gehört einer Burschenschaft an und ist an der Exkursion sehr interessiert.


Graham Lecon: Ein Suffkopf und Student englischer Literatur, der in derselben Burschenschaft ist wie Henley. Kommt wegen diesem mit auf die Exkursion.


Robert Meldrum: Der Geografiestudent braucht die Extrapunkte, die der Prof. für die Exkursion anbietet.


Lucy Miller: Die Religionsstudentin ist an der religiös geprägten Geschichte von Solace interessiert und begleitet daher die Exkursion.


Die Geschichte

Nach einiger Recherche über den Ort Solace, in den die Exkursion führen soll, sind die Studenten etwas verwirrt. Die Informationen scheinen teilweise widersprüchlich: Der Ort schien zu Zeiten der Besiedlung Amerikas eine sehr religiöse Siedlung unter Führung eines gewissen Woodcotting gewesen zu sein, verschwand dann aber spurlos und tauchte vor einigen Jahren wieder auf. Es wird vermutet, dass entweder Indianer, ein Brand oder eine Krankheit für das "Verschwinden" des Dorfes verantwortlich waren. Zudem wird der Vorfall mit der Verlorenen Siedlung in Verbindung gebracht, auf deren Verbleib nur ein einziges, in einen Baum geritztes Wort hindeutet: Croatone.

Die Fahrt nach Solace, oder Saulous, wie der Ort früher hieß, verläuft eher ereignislos. Das letzte Stück muss mit einem Schlitten zurückgelegt werden, dessen Fahrer ein mürrischer Kerl ist, den man kaum versteht. Unterwegs beginnt sich ein Sturm zusammenzubrauen, Wind und Schneefall nehmen immer mehr zu.

Solace selbst besteht nur aus einigen wenigen Häusern, in den wenigsten von ihnen brennt Licht. Als der Schlitten zum Stehen kommt, befällt die Gruppe ein seltsames Gefühl. Lucy hat das Gefühl, als habe hier eine Seance stattgefunden, die Häuser scheinen für eine Sekunde vollkommen verändert und schief zu sein und Michael glaubt, eine nackte Frau im Schnee liegen zu sehen. Auf seine Bemerkung hin verbietet Wenningham ihm und seinem Freund Graham, zu trinken. Die beiden erklären, sie hätten noch nichts getrunken und Michael bewegt sich auf die Frau zu. Robert springt ebenfalls vom Wagen, allerdings aus einem anderen Grund. Er schlägt mit den Armen, als seien sie Flügel und steckt immer wieder den Kopf in den Schnee und scharrt mit den Füßen. Der Professor glaubt an einen dummen Streich. Graham versucht, den Kommilitonen einzufangen und zu fixieren, bis dieser bewusstlos zu Boden geht. Zur selben Zeit kommt Michael bei der "Frau" an und sieht, dass es sich um eine verrottende Leiche handelt. Er hat Lucy mit sich gezogen, um sie zu überzeugen, doch die sieht nur einen alten, vor sich hin modernden Baustamm. Über seine Trunksucht schimpfend zerrt sie den Mann wieder zurück zum Schlitten. Lecon diagnostiziert Robert derweil mit Epilepsie und hebt ihn wieder auf den Schlitten.

Nach einiger Diskussion beschließt die Gruppe, im nächsten beleuchteten Haus nach dem Weg zu fragen. Robert ist gerade dabei, wieder zu erwachen und sich normal zu benehmen. Michael und Graham wollen ihn stützen, verfallen dabei jedoch beide in merkwürdige Anfälle. Michael stürzt zu Boden und kann anscheinend nicht mehr stehen, gehen und laufen und Graham spricht und bewegt sich rückwärts. Der Professor schimpft über ihre dummen Scherze, geht dann aber vor und betritt das Haus, dessen Tür etwas offen steht. In diesem Moment fällt ein Eimer Wasser von der Türkante, dem er nicht mehr ausweichen kann. Mit Betreten des Hauses werden die beiden Studenten wieder normal, der klatschnasse Wenningham dagegen beginnt plötzlich, sehr altmodisch zu sprechen, fordert, dass man ihn "Eure Gelehrtheit" nennt und Lucy darf nur nach Aufforderung sprechen. Ziemlich perplex spielt sie mit.

Das Haus entpuppt sich als Gemischtwarenladen, zwischen dessen Waren etliche Mausefallen versteckt sind. Weiter hinten im Raum hat jemand aus Schachteln und Mehl das Dorf nachgebildet. "Was sind dies für merkwürdige Gebilde?", fragt der Professor und fasst in eine der Mausefallen. Von oben ertönt ein Kichern als Antwort auf seinen Schmerzensschrei. Wenningham, Graham und Michael stürmen die Treppe hinauf und der Professor wird von einem Sack Mehl erwischt, der von oben geworfen wurde. Die beiden anderen sprinten hinauf und finden einen Greis vor, der vergnügt kichert und eine Reihe aus Kartoffeln ausgelegt hat, wohl, um sie auf die Neuankömmlinge zu werfen. Beim Anblick der beiden jungen Männer kauert er sich jedoch zusammen und ruft nach seiner Mutter.

Da es keinen Sinn hat, weiter mit ihm zu reden, kehren die Studenten zurück und berichten, dort oben sei ein alter Mann mit Demenz. "Was sind denn das für Fantasieworte?", schimpft der Professor und beginnt eine hitzige Diskussion mit Graham. Robert entdeckt derweil eine weitere Tür, die zu einem Stall führt. Und eines der Pferde, die dort untergestellt sind, benimmt sich äußerst merkwürdig. Immer wieder stellt es sich auf die Hinterbeine und legt sogar die Vorderbeine auf das Tor. Erwartungsvoll blickt es die neugierige Gruppe an und schaut nahezu traurig, als diese die Tür wieder schließen. Erst jetzt kommt der Professor wieder zu Sinnen und man sinniert über die Krankheit, die dieses Tier haben könnte. Dafür verhält sich Michael plötzlich wie ein Hund, rennt herum und bellt.

In diesem Moment erklingt auch noch von draußen ein Muhen. Lucy schaut aus dem Fenster und entdeckt eine dicke Frau, welche auf allen Vieren durch den Schnee stapft und sofort auf das Haus zukommt, als sie die junge Frau sieht. Dieser Anblick versetzt Lucy in einen solchen Schockzustand, dass sie eine Amnesie erleidet. Als die anderen sie ansprechen, weicht sie ängstlich zurück und versucht, durch das Fenster zu fliehen. Graham hält sie jedoch fest, woraufhin sie noch mehr schreit und weint. "Ich habe kein Geld! Hilfe! Vergewaltigung!" Nur mühsam gelingt es den Männern, sie zu beruhigen und herauszufinden, dass sie anscheinend nicht mehr weiß, wer sie oder die anderen sind, wo sie sich befindet ist ihr aber klar. Draußen muht es noch immer und die Männer überlegen, was sie mit der Frau draußen tun sollen. "Wenn wir die Kuh reinlassen, rennt womöglich der Hund raus." Trotzdem lässt man die verwirrte Frau hinein und hält auch Michael davon ab, fortzurennen. "Wir könnten die Kuh in den Stall bringen. Da fühlt sie sich sicher wohl." Und als man die Tür zum Stall öffnet und das Pferd die Frau sieht, kippt es ohnmächtig um.

Kurz darauf erholt sich Michael und man beschließt, zum nächsten Haus zu gehen, um nach dem Weg zu fragen. Denn irgendetwas stimmt nicht mit diesem Ort, das steht fest. So gelangt die Gruppe schließlich, sich durch den Sturm kämpfend, zum Haus von Dr. Fowler, der Arzt, Veterinär und Barbier zugleich ist. Er lädt die Neuankömmlinge freundlich zu sich ein, doch mit seiner Frau scheint etwas nicht zu stimmen. Sie trägt Männerkleidung und schimpft herum, sie sei nicht Fowlers Frau. Sie sei Mr. Thurmond Stewart, einer von Mr. Woodcottings Aposteln. Die beiden "Männer" sind einigermaßen verstört und trinken heftig. Lucy kann leider nur wenige Informationen aus Stewart herausholen und der Professor ist erneut keine große Hilfe, da er plötzlich anfängt, sich wie ein Teenager zu benehmen. Noch dazu erklingt immer wieder von keiner erkennbaren Quelle ein seltsamer Singsang, der von sechs Kindern zu stammen scheint.

Irgendwann ist Fowler ziemlich betrunken, aufgebracht und stürzt. Glücklicherweise passiert ihm aber nichts, er schlägt sich nur leicht den Kopf an. Durch das Lied der Kinder hat derweil der Professor eine Idee, schnappt sich einen Handspiegel, sieht sich darin an und tippt darauf. Sofort ist er wieder normal. Seine vorigen Versuche mit einem Glas hatten keinen Erfolg gezeigt. Fowlers Frau bricht kurz darauf zusammen und erwacht kurz darauf als Katze. Irgendwie kommt man schließlich auf das Erscheinungsbild von Yog-Sothoth, was der gerade erwachende Dr. Fowler mitbekommt. Er ist allerdings nicht mehr er selbst, sondern Stewart, der zuvor in seiner Frau steckte und nun ziemlich erbost über die frevelhaften Geschichten der Fremden ist. Der Trick mit dem Spiegel hat bei ihm keine Wirkung und schließlich rennt er aus dem Haus, denkend, dass dies alles nur ein Test Gottes sei. Die Gruppe folgt ihm in der Hoffnung, dass er sie zu der ominösen Höhle führt, von der der "Apostel" gesprochen hat. In dieser soll sich Woodcottings Himmelsinstrument befinden, welches von einem Engel bewacht wird. Man kommt allerdings zunächst an Dr. Pettigrews Haus. Fowler/Stewart ist durch die Kälte bewusstlos geworden und man legt ihn neben den Kamin. Pettigrews Haus ist vollgestopft mit Büchern und von oben erklingt ein anhaltendes "Ooooooooooo". Brauchbare Hinweise auf das, was hier vor sich geht, findet die Gruppe in den Büchern nicht.

Beim Nachsehen findet Wenningham oben tatsächlich seinen alten Freund, der allerdings von einem anderen Jünger Woodcottings beseelt ist: Mr. Starlin. Dieser ist, anders als Stewart, sehr ruhig und bedacht. Während die beiden Männer oben sprechen, bricht unten das Chaos aus. Erst beginnt Michael, sich wie ein Huhn zu benehmen und als Robert ihn packt, tauschen sie den Körper. In Anbetracht dieser Zustände vertraut Graham Lucy die Patronen für die Flinte an, die die Gruppe von dem Dementen mitgenommen haben. Dass die Waffe nötig ist, zeigt sich bald darauf, denn als Starlin nach unten kommt, beginnt Dr. Fowlers Körper, mit ihm zu verschmelzen. In Panik schießt Graham dem Arzt den Kopf weg und der Spuk endet. Wenningham informiert kurz die anderen darüber, dass er Tagebuchauszüge gefunden hat, nach denen Woodcotting über 200 Jahre alt gewesen sein muss und seine Anhänger für irgendein widerliches Experiment missbrauchen wollte. Starlin hat sich in Richtung der Höhle aufgemacht und Michael in Roberts Körper steckt in einem Anflug von Wahnsinn das Haus an. Auch für Graham ist das langsam etwas zu viel und er beginnt, sich wie ein kleines Kind zu benehmen. Mit der Versprechung auf Schokolade lockt die Gruppe ihn mit.

Sie folgt Starlins Spuren im Schnee und trifft bald darauf auf sechs Kinder, die das merkwürdige Lied singen und plötzlich zu einem Knäul aus Armen, Beinen, Augen und anderen Körperteilen zusammenwachsen. Nach einem erfolgreichen Schuss und Hieb mit der Spitzhacke bleibt das Ungetüm glücklicherweise reglos liegen und Graham findet wieder zu sich selbst. Bald entdeckt man auch die Höhle und trifft in einem Lagerraum wieder auf Starlin, der über eine offene Kiste gebeugt ist, in der drei Kugeln liegen, in denen sich etwas bewegen zu scheint. Schnell wird er bewusstlos geschlagen und gefesselt, dann tippt Wenningsham eine der Kugeln vorsichtig an und sie zerbricht. Die anderen beiden nehmen sie vorsichtig mit.

Von der Höhle führen zwei Wege weiter. Aus dem einen stinkt es so bestialisch, dass niemand sich dort hineinbegeben will. Der andere Weg führt in eine Art Labor, in dem eine abstruse Maschine steht, die grässliche Töne erzeugt. Auf ihr liegen bereits einige der Kugeln und kurz diskutiert man, was man nun tun soll: Das Gerät stimmen oder zerstören. Da tritt plötzlich Starlin wieder auf, die Fesseln sind von ihm abgefallen und er greift die Gruppe mit Magie an. Robert will ihm die Augen eindrücken, doch da ist nur Leere. Als man mit der Spitzhacke auf Starlin einschlägt, scheint sein Körper gar nicht mehr richtig zu existieren, nur eine schwarze Masse tritt aus ihm heraus, die Angriffe halten ihn aber zumindest ein bisschen auf. Lucy zerstört weitere Kugeln auf der Maschine und schließlich werfen die Männer den ziemlich zerfledderten Starlin hinein und sein Körper wird zermalmt. Die Maschine beginnt daraufhin durchzudrehen und die Erde bebt bedrohlich.

Während die anderen panisch aus der Höhle fliehen, bleibt Michael in Roberts Körper zurück und schießt aus kurzer Distanz auf das Gerät, doch die Kugel prallt ab und fliegt direkt auf ihn zu... Die anderen bemerken sein Fehlen erst, als sie bereits wieder im Freien sind. Als sie zurück in Richtung Dorf gehen, bietet sich ihnen ein verstörender Anblick. Das aktuelle Solace verschmilzt mit dem von vor vielen hundert Jahren. Immer wieder tauchen Gebäude und Personen auf, verschmelzen miteinander und schließlich verschwindet alles. Lucy und Robert raubt es den Verstand und Wenningham und Graham lassen die beiden in der Eiseskälte zurück. Sie müssen jetzt an ihr eigenes Überleben denken, die nächste Stadt ist weit weg und es ist noch immer eiskalt. Der Professor schnitzt noch das Wort Croatone in einen Baumstamm und bricht dann wortlos auf, der Student folgt ihm.

Fazit

Ein sehr lustiges Szenario! Besonders die Szenen, in denen jemand den Körper getauscht hatte oder sich anderweitig seltsam benahm, waren sehr denkwürdig. Viele lustige Szenen kommen natürlich beim Schreiben nicht so rüber wie in der Situation, so war zum Beispiel der Spruch mit Hund und Kuh der Knaller des Abends.

Das Szenario besteht aus drei Teilen. Den ersten haben wir einfach übersprungen, da es sich lediglich um Recherche in verschiedenen Universitäten gehandelt hätte. Dies erschien dem SL (und uns auch) wenig interessant und ich bin sehr glücklich, dass uns diese Würfelorgie erspart geblieben ist.

Ein weiterer Punkt, den er verändert hat, sind die Besessenheitsphasen im zweiten Teil. Laut Szenario dauern diese 3 Stunden an und gehen mit Ohnmachtsanfällen einher. Dies haben wir ausgelassen und die Besessenheit konnte durch KO-Proben beendet werden. Gegen Ende des Szenarios kann es dazu kommen, dass die Bewohner des früheren Saulous mit jetzigen Bewohnern oder sogar Gruppenmitgliedern (Glückswurf) verschmelzen. Wem das passiert, stirbt sofort.

Das Szenario hat drei verschiedene Enden. Ob unseres gut oder schlecht war, verrate ich an dieser Stelle nicht, aber wenn man das Instrument repariert, bekommt man das abgefahrenste und coolste Ende.

Insgesamt hat das Szenario viel Spaß gemacht, Grusel kam eher wenig auf. Und da unsere Charaktere leider zu doof waren, um mehr über Yog-Sothoth zu wissen als sein Aussehen, blieben uns auch andere Zusammenhänge verborgen. Ich persönlich habe das alles eher für ein Werk der Schallwesen gehalten, da ich vor einiger Zeit das Orgel-Szenario über diese gelesen habe.

 

Anmerkung des Spielleiters

 

Zuerst Tausend Dank an den Läuterer und seine Anmerkungen in der Rezi (ohne die ich nicht auf das Szenario Aufmerksam geworden wäre).
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,99353.msg134411418.html#msg134411418
Ihr fand ich viele wertvolle Tipps und Anregungen.
Die Letalitätsowie die Komazustände sollten wirklich reduziert werden, nach orginal Regeln hätte das ganze wenig funktioniert bzw. wäre ein kurzer Abend.

Auch die Zeitpunkte der "Whammys" änderte ich ab, so dass mehr Stress bei jeder neuen Situation entsteht.

Was ich zusätzlich abänderte, aufgrund des Aufwandes, war dass die Possessions immer keine direkt Erinnerung an Solace/Saulos hatten bzw. an die eigne Person. Auf Zettel schrieb ich kurze Anweisungen zum Verhalten welche die Spieler interpretieren/ausüben durften wie sie wollten. Dadurch waren die Spieler auch mehr angewiesen auf die NPCs (Einwohner Solace).

An Soundtechnischer Unterstützung nutzte ich diverse Schneesturm Geräusche sowie für die Fremdspährischen Klänge des "Instruments" die wierdesten Theremin  Klänge die ich nur finden konnte.

 

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