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Gendergerechte Sprache - muss das sein?


Corpheus
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  • 7 months later...

Weil das Thema gerade auf dem CSU Parteitag aktuell ist:

 

"Die CSU hat sich auf ihrem Parteitag in Nürnberg mit großer Mehrheit gegen eine Verpflichtung zur Nutzung einer geschlechtsneutralen Sprache ausgesprochen.

 

„Die krampfhafte Wortwahl der Gender-Sprache hat in Behörden und Bildungseinrichtungen zu unterbleiben“, heißt es in einem Antrag, der von den Delegierten am Freitag mit großer Mehrheit von mehr als 96 Prozent angenommen wurde. Der Antrag wurde von der Jungen Union in bayern ein gebracht. Darin heißt es weiter, „die politisch indoktrinierten, künstlichen Auswüchse gendermoralistischer Sprachakrobatik“ seien abzulehnen, solange sie sich nicht von unten nach oben in der Gesellschaft durchsetzten, sondern von einzelnen Institutionen oder Medienanstalten auferlegt würden."

 

https://www.deutschlandfunk.de/csu-parteitag-stellt-sich-gegen-pflicht-zum-gendern.2849.de.html?drn:news_id=1300185

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  • 10 months later...

Der Punkt ist ja, dass man der CSU hier - egal wie sehr einen das persönlich schmerzen mag - absolut Recht geben muss. Tatsache ist doch, dass in der Privatwirtschaft jeder die Art von Sprache verwenden möchte, die er verwenden möchte, und wenn eine Chefetage gegen den Willen der Mehrheit ihrer Beschäftigten Gendersprache einführt, dann können die Beschäftigten zwar ihren Unmut äußern, es aber nicht aktiv ändern - wenn es ihnen zu sehr gegen den Strich geht, haben sie ja immer noch die Möglichkeit zu kündigen. Aber: der öffentliche Bereich, und dazu zählt ganz klar natürlich der Bildungsbereich, aber eben auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk, hat Sprache entsprechend der gültigen Regeln zu verwenden. Der ÖR verstößt hiergegen aktuell sehr oft. Und dummerweise kann niemand dort "kündigen", jeder muss seine Beiträge weiterhin zahlen, ob er will oder nicht. 

Edited by schmerztablette
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  • 1 month later...

Kleines Update: Stern-Umfrage vom August 2022 (20.000 Teilnehmer) zur Akzeptanz des Genderns. Telefon-Voting ... also sehr niedrige Hürde für die Beteiligung.

 

Sind Sie für oder gegen Gendern?

Dafür: 6,68%

Dagegen: 93,32%

 

Nach Geschlechter aufgeschlüsselt:

 

Weiblich:

Dafür: 10,94%

Dagegen:89,05%

 

Männlich:

Dafür: 4,12%

Dagegen: 95,87%

 

Diverse:

Dafür: 4,14%

Dagegen: 95,85%

 

 

Leider findet sich die (komplette) Orginal-Sendung nicht mehr im Netz (zumindest nicht für mein Allerwelts-Google-Fu). Deshalb verzeiht mir diesen wirren YT-Kanal als Quelle. Das Video zeigt zum Glück nur die Präsentation der Umfrage-Ergebnisse ohne irgendwelche Kommentare.

 

Insgesamt scheint die Ablehnung bei steigender Präsenz in den Medien zu steigen:

 

Infratest Dimap:

"Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert."

 

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/weiter-vorbehalte-gegen-gendergerechte-sprache/

 

 

Und hier zum Abschluß noch etwas peinlich-humoristisches zum Thema Gendern:

 

 

Auch wenn Kreymeier öfters mal über das Ziel hinausschießt und fragwürdige Kommentare abläßt, hat er imho ein gutes Händchen beim entlarven von Doppelmoral und Manipulationsversuchen im Öffentlich-Rechtlichen.

 

Hier Orginal ohne Kreymeiers Kommentare:

 

https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/jugendliche-und-medien/ard-diversity-tag-2022-podiumsdiskussion-webtalk-medienkompetenz-100.html

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Frage[/b]: Ist Gendern für dich nicht besonders schlimm und damit absolut passend für eine Dystopie? :D

~hmmm~ Im Kontext "einer" Dystopie könnte es passend sein. Ich würde aber die Gegenfrage stellen, ob es im Kontext "dieser" spezifischen Dystopie dann passend bleibt? ... und bevor ich für diese nicht ernstgemeinte Gegenfrage eine Antwort erhalte, würde ich abwinken und schlicht auf eine andere Sprache und ggf. nicht-deutsche Untertitel umschalten.

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Gendern als Corporate Speech um  niemanden zu verärgern hat eindeutig Dystopische Züge .

 Und bei Shadowrun kommt dann noch der Metatypenfaktor, der auch gegendert werden muss .

Und Dazu dann noch der Faktor der KIs und der Sepienten Kreaturen und der freien Geister, die in der Sprache auch berücksichtigt werden muss .

 

Das wird dann zu so einem Corporate Kauderwelsch den niemand wirklich versteht , einer Art Wischi-Waschi-LaLa Sprache

 

Wo der Inhalt zweitrangig ist und wer nicht alle Inkludiert (was Sätze dann doppelt so lang und weniger Verständlich macht) bekommt einen Rüffel von HR und bei ....10 Rüffeln im Monat gibts Gehaltabzug .

Natürlich muss die Stasi HR auch jede Mail, jede Korrespondenz und jeglichen Schriftverkehr vorher überprüfen.

SO wird eine Dystopie draus ;)

 

Aus dem Ärmel Heraus :

Aus

Sehr geehrte Damen & Herren

wird ....

Sehr geehrte Metawesen:innenX Physipsychische Intelligenzen&Wesen der Matrix & der Magie

 

Ach Ja

 und wer zum Homo Sapiens Sapiens Norm sagt kriegt gleich 10 Rüffel weil das ja bedeutet das alle anderen NICHT Normal sind und man hat damit gleich alle beleidigt .

Norm als Bezeichnung für den Menschen kann ganz gut Neonazisprech sein

 

HokaHey

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Bei einigen hier ist es ja vergebene Liebesmüh', aber ich versuch es dennoch mal.

 

Sprache bildet unser Denken.

Sprache hat somit eine enorme Macht.

Sexismus, Rassismus, Klassismus etc. ist nicht nur ein "Ich sage etwas fieses was eine Person aus eine dieser Gruppen verletzt".

Es ist vor allem auch Macht von einer Gruppe über eine andere Gruppe.

 

Wenn man also glaubt, dass generisches Maskulinum ausreicht um alle Leute anzusprechen, dann stimmt man willentlich - oder eben auch unwillentlich - dem Faktum zu, dass Männer in unserer Gesellschaft die Macht haben und - im wahrsten Sinne des Wortes - den Ton angeben.

 

Und klar kann man sich nun ad nauseam darüber streiten ob es gut in den Sprach- und Lesefluss passt, welche Form irgendwie besser als andere ist, oder natürlich auch für die "Fakts-Don't-Care-About-Your-Feelings"-Snowflakes (also Rechte, die immer behaupten sie seien ja ach so rational, sehr oft aber eben auch sehr schnell emotional werden) ob es der Untergang des Abendlandes ist.

 

Fakt ist jedoch, dass wenn du dich darüber Aufregst, weil es ja ach so schlimm ist, regst du dich eigentlich darüber auf- ob du willst oder nicht -  dass das generische Maskulinum ein Symbol der Macht ist, dass zu fallen droht und dir nicht gefällt, was nun kommen könnte und was das über dich (als Mann) über deine zukünftige Stellung in der Gesellschaft aussagt.

 

Ich gender auch nicht immer und guess what: Ich wurde noch nicht von der Genderpolizei verhaftet1. Es ist aber ein Mittel zum Zweck um eben genau diese Machtstrukturen sichtbar bzw. hörbar zu machen, die in nahezu allen Bereichen unserer Gesellschaft existiert. Jetzt kann man natürlich ad nauseam darüber streiten, ob es das richtige Mittel dafür ist blabliblub. Letztendlich ist das Ziel eben jene Machtstrukturen aufzusprengen. Gendern ist dafür ein Mittel und es gibt sicherlich noch viele andere. Aus der "Mitte" hört man hierzu allerdings keine Alternativvorschläge bzw. eben nur Ablehnung für alles Andere (Quoten, Lohnangleichung, Gesetzesänderungen, etc.pp.).

 

1Kann es vielleicht sein, dass das Meme von einer Genderpolizei o.ä. vielleicht einfach eine Projektion der extremen Rechten ist, weil das etwas wäre, was sie machen würden, wenn sie die vollständige Macht über die Sprache hätten?

Edited by Sascha M.
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