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Ultima Ratio


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Ultima Ratio

 

Orginalspielbericht

https://inyo.home.blog/2017/12/18/chtulhu-ultima-ratio/

 

Ein weiterer Bericht aus der Kategorie: Alte Berichte neu aufgelegt! Dieses Mal geht es um Ultima Ratio, ein recht kurzes Szenario von etwa 2-3 Stunden Spiellänge, also super für Zwischendurch. Es gibt drei Charaktere, ist also auch super spielbar, wenn ein Teil der Gruppe ausgefallen ist, die anderen aber trotzdem spielen wollen.

 

Die Geschichte

 

Ein furchtbares Feuer wütet an einem unbekannten Ort. Etliche Personen schreien und rennen um ihr Leben, doch alles ist umsonst. Unter fürchterlichen Schmerzen sterben sie.

Ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier, ein Ingenieur und eine okkultistische Antiquitätenhändlerin erwachen nach diesem furchtbaren Traum an einem sehr merkwürdigen Ort. Sie liegen auf einem langen Metallsteg, an deren beiden Enden sich jeweils eine Tür befindet. Über ihnen geht es weit nach oben und nach unten. So weit, dass man nicht sehen kann, wohin es dort geht. Als sie sich die Türen näher ansehen, bemerken die Drei, dass diese abgeschlossen sind.

 

Von irgendwoher ertönt ein leises Ticken wie von einer Uhr. Sind sie etwa in einem Uhrenturm? Aber dann würde sich das Ticken anders anhören… Wie sind sie überhaupt hergekommen, wenn beide Türen abgeschlossen sind? Und wer sind die anderen und was machen sie hier? Fragen über Fragen, auf die aktuell jede Antwort fehlt. Rasch stellt man sich einander vor, damit man wenigstens das erledigt hat, dann versucht man, eine der Türen zu öffnen. Leider fällt dabei der Werkzeugkasten des Ingenieures in die Tiefe. Währenddessen versucht die Dame, die andere Tür mit einer Haarnadel zu öffnen, was natürlich nicht funktioniert. Auch ein Schuss auf die Tür – der Offizier hat eine Pistole – reicht nicht aus.

 

Nach einer Weile formt sich bei allen eine schreckliche Erkenntnis: Das Ticken kommt von einer Bombe! Jetzt muss rasch nachgedacht und gehandelt werden. Zuerst muss man die Bombe finden, dann muss man sie entschärfen! Aber wie? Darauf zu schießen wäre fatal, aber man hat nun leider auch nichts mehr, um die Drähte zu durchtrennen. Und selbst wenn, man weiß gar nicht, welchen Draht man durchtrennen sollte. Während die drei Personen nachdenken, scheint das Ticken lauter und schneller zu werden. Es sind nur noch wenige Minuten bis zur Explosion!

 

Und dann hat plötzlich der Ingenieur eine Erleuchtung: Man könnte sich in der äußeren Schicht eines Zeppelins befinden. Also klettert er vorsichtig nach unten, um seinen Werkzeugkasten zu suchen, auch wenn es noch so gefährlich sein mag. Tatsächlich kommt er wohlbehalten unten an und findet seinen Koffer – neben zwei erschossenen Männern.

 

Der Offizier schluckt hart. Als er zuvor seinen Revolver überprüft hat, hat er bemerkt, dass zwei Kugeln fehlen. Er ahnt Schreckliches…  In Windeseile und großem Geschick klettert der Ingenieuer zurück zu den anderen und dann zur Bombe hinauf. Mit etwas gemeinsamer Überlegung beschließt das Grüppchen, welcher Draht durchtrennt werden soll. Nur Sekunden vor der Explosion schafft der Mann es, den Countdown anzuhalten. Erleichterung macht sich breit.

 

Nun hat man etwas Zeit zum Verschnaufen. Der Dame ist die Situation nicht ganz geheuer, sie behält die Bombe im Auge, während den Offizier plötzlich Erinnerungen durchzucken. Vor seinem inneren Auge sieht er, wie die Männer ihn angreifen und er sie tatsächlich erschossen hat. Er lacht. Das Alles hier kann nur ein Traum sein! Schon will er sich in die Tiefe stürzen, um dadurch aus diesem Alptraum aufzuwachen, doch die Okkultistin kann ihm diesen Unfug ausreden. Stattdessen geht der Offizier nun selbst nachsehen, ob die beiden Toten tatsächlich die Männer aus seiner Vision sind.

 

Währenddessen öffnet der Ingenieuer die beschädigte Tür. Dahinter befindet sich ein großer Raum mit einer Kiste, auf die ein Älteres Zeichen gemalt wurde – mehrmals. Bei genauerem Hinsehen lässt sich erkennen, dass die Kiste sich bewegt. Ein fauliger Gestank breitet sich aus und dann beginnen zum Entsetzen der Frau die Schutzzeichen zu verblassen. Rasch unterrichtet sie ihre Gefährten davon und sucht panisch in ihrer Tasche. Tatsächlich findet sie dort ein Stück Kreide! Damit macht sie sich sofort ans Werk, zeichnet die Symbole nach – und dann erinnert sie sich: Sie war es, die die Symbole überhaupt erst auf diese Kiste gemalt hat!

 

„Hier ist etwas Böses drin! Ich versuche es aufzuhalten, aber es zerstört meine Schutzzeichen!“ Die Männer wollen Hilfe holen, als plötzlich ein Techniker den großen Steg betritt. „Wer sind Sie und was tun Sie hier auf der Hindenburg?“, fragt er skeptisch. Man erklärt ihm, man habe eine Bombe entschärft und da sei ein seltsames Ding in einer Kiste, das versuche, auszubrechen. Der Techniker, den man anhand eines Tattoos als Mitglied der Thule-Gesellschaft identifiziert, ist erst geschockt, dann will er den Kapitän informieren. Als die beiden Männer ihn daran hindern wollen, zieht er eine Waffe, wird jedoch sofort vom Offizier vorher niedergeschossen.

 

Währenddessen malt die Okkultistin so schnell es ihr möglich ist, die Zeichen nach, doch mehr und mehr dringt eine seltsame Flüssigkeit aus der Kiste und zerstört ihr Werk schneller, als sie nachmalen kann. Die Kiste rappelt immer stärker. „Die Bombe! Ich kann es nicht zurückhalten! Wir müssen es in die Luft jagen!“ Dann bricht etwas aus dem Holz heraus und packt sie. Schreiend kann sie sich befreien, doch ihre Hand ist verätzt und schmerzt.

 

Die Kreatur, das weiß sie, ist außerordentlich gefährlich und könnte tausende Menschenleben kosten. Man hat eigentlich keine Wahl: Man muss sich selbst zum Wohle der Menschheit opfern und hoffen, dass die anderen Passagiere irgendwie überleben. Der Ingenieur versucht unter Hochdruck, die Bombe wieder zum Laufen zu bringen. Schweiß rinnt ihm von der Stirn.

Plötzlich fliegt die andere Tür auf und ein Dutzend bewaffneter Männer stürmt auf den Steg.

 

Die Bombe läuft weiter.

Die Männer, ebenfalls Mitglieder der Thule-Gesellschaft, richten ihre Waffen auf die Drei.

Noch drei Sekunden.

Die Kiste birst in einem lauten Krachen.

Noch zwei Sekunden.

Schreie und Verwirrung, Kugeln fliegen und Holz splittert.

Noch eine Sekunde.

Tick.

Tick.

KABOOM!

.
.
.
.
.

Erinnerungen an einen schlimmen Traum kehren zurück. Einen Traum, den man erst vor Kurzem geträumt hat, gerade bevor man auf dem Steg erwacht ist. Dann erinnert sich jeder…

Die Frau war Jüdin, wollte mit ihrem Bruder Deutschland verlassen. Doch der schaffte es nicht. Zwei seltsame Männer kamen und führten ihn ab. Sie, der Ingenieuer und der Offizier konnten mitansehen, wie sie ihn in die Kiste warfen. Beim Versuch, ihren Bruder zu retten, kam es zum Gefecht und der Offizier erschoss die Fremden. Da die Okkultistin ahnte, was in der Kiste war, versuchte sie das Wesen zu bannen, während der Ingenieur eine Bombo zusammenbastelte. Doch der Dampf des Betäubungsmittels, mit dem man die Bestie ruhig hielt, benebelte ihre Sinne und die Drei versanken im Reich der Träume. Mit diesen Erinnerungen geht die Hindenburg in Flammen auf und reißt unzählige Menschen, aber auch eine noch viel größere Gefahr, mit in den Tod.

Fazit

Ein kurzes, knackiges Szenario mit sehr viel Spannung. Zu Anfang hält man sich für Retter, doch dann erkennt man, dass man selbst der vermeintliche Attentäter war. Nach und nach fügt sich das Puzzle zusammen und man ahnt, dass man es wohl nicht lebend schaffen wird. Man muss sich opfern, um viele Menschenleben zu bewahren. Wir hatten eine kurze Diskussion, ob wir das wirklich tun wollen, doch als sich die Situation zuspitzte, gab es keine Fragen mehr. Ein schönes Szenario für Zwischendurch, wenn man mal nicht so viel Zeit hat.

Edited by Belshannar
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